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Hallo! Ich beginne am besten mit einem Zitat aus dem Artikel Einsamkeit Symptome von psychic.de (rot markiert heißt zutreffend):

Zitat:
Einsamkeit schlägt sich in unseren Gedanken, Gefühlen, körperlichen Reaktionen und dem Verhalten nieder.

a) Gedanken
Die Gedanken kreisen darum,
- nicht attraktiv zu sein
- nicht liebenswert zu sein
- abgelehnt zu werden
- unbedingt einen Partner oder Freunde zu benötigen
- alleine nicht leben zu können

- dass man anderen Menschen nicht trauen kann
- dass andere Menschen ganz bestimmte Eigenschaften und Verhaltensmuster haben müssen
- dass das Leben nicht lebenswert ist

b) Gefühle
- Angst vor Ablehnung
- Unsicherheit
- Minderwertigkeitsgefühle
- Scham
- Verzweiflung
- Trauer

- Wut
- Selbstmitleid
- Erstarrung und Unfähigkeit, Gefühle auszudrücken
- Depressionen


c) Körperliche Reaktionen
- Anspannung
- Schlafstörungen
- Depressionen
- Psychosomatische Erkrankungen

- Schwäche des Immunsystems
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Rücken- Kopf- oder andere Schmerzen
- Suchtmittelabhängigkeit
- Mimik erstarrt

d) Verhalten
- Meidung sozialer Situationen und Rückzug
- Manchmal Versuch, Einsamkeitsgefühle durch Alk., Dro. oder Psychopharmaka zu dämpfen

- Suizidversuch
- arrogantes, sarkastisches oder aggressives Verhalten gegenüber anderen
- Nachlassen der Kommunikationsfähigkeiten

Hier Ihr Ergebnis aus dem Einsamkeit Test

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Hintergrund zu meinem Leben:

-Vor 35 Tagen in eine neue Stadt 250 km entfernt von meinem Wohnort gezogen
-Studium der Chemie und Philosophie (ZFB) begonnen
-Erster eigener Haushalt
-Alter: 21 Jahre
-Beziehung zu meiner Ex-Freundin kaputt gegangen (fällt zeitlich mit dem Umzug zusammen)
-Seit 5 Wochen Einnahme von Citalopram 20mg (inzwischen auf 15mg reduziert)
-Transsexualität (Seit 2 Wochen Einnahme von Estradiol 3-4mg, Dienogest 0-6mg, Ethinylestradiol 33mcg /d)
-Seit meinem Outing betrachtet Einer von meinen 5 Geschwistern mich als 'tot'
-Termin zur Psychotherapie in der Poliklinik Psychologie und Psychatrie erst am 27.12.
-Kein Kontakt zu Irgendeiner Person an meinem neuen Wohnort
-Depressionen bestehen seit 7 Monaten, hatte ich aber eigentlich jedes Jahr über längere Zeiträume solange ich mich erinnere
-Gewalt-, und autoritätsdominierte Kindheit und Jugend durch meinen Vater

Vor diesem Hintergrund ist es auch sicher nicht erstaunlich, warum ich Angstgefühle und Einsamkeit erlebe... Meine Frage ist eher, was ich tun kann um Etwas daran zu ändern. Mit dem Citalopram und insbesondere seitdem ich Estradiol einnehme fühle ich mich zwar besser und habe keine Panikattacken mehr, aber mit anderen Leuten Kontakt aufzunehmen ist mir auch nicht wirklich möglich. Kommunikative Fähigkeiten sind aber auf dem Höhepunkt, mit vertrauten Personen und Menschen mit denen ich zwangsweise in Kontakt komme (z.B. Postangestellte^^) rede ich sehr viel und offen, aber durch meinen Wohnortwechsel habe ich nun einmal nicht so viele Menschen mit denen ich reden kann... Dro. (Canna., Dextromethorphan, Amphetamine, Alk. und hin und wieder alle anderen Formen an Psychedelika wie Pilze, LSA, MDPV, DPH) habe ich in letzter Zeit auf fast 0 reduziert, in den letzten Tagen habe ich aber wieder Alk. konsumiert und auf 2 Tage verteilt 10mg Diazepam mündlich verbraucht.

Kann ich irgendwas tun außer auf den Termin zu warten ? Habe schon Besuche in der Selbsthilfegruppe Transsexualität, Treffen mit anderen Betroffenen, oder das letzte Outing (also auch in der Uni, vllt. werde ich dann angesprochen?) erwogen, habe aber vor allen 3 Schritten ziemliche Angst. War auch diese Woche überhaupt nicht in der Uni, hab mir Ausreden gesucht, im Endeffekt liegts aber daran, dass ich Angst habe und außerdem meistens erst gegen 6 Uhr morgens einschlafe (wenn ich um Mitternacht ins Bett gehe) und dann morgens verschlafe...

04.11.2012 21:12 • 05.11.2012 #1


5 Antworten ↓


D
Hallo,

zunächst denke ich, solltest du dein Dro. in den Griff bekommen sowie deine Abhängigkeit von Psychopharmaka. Bzw. Benzodiazepinen! Das sollte an erster Stelle stehen und da solltest du dir Hilfe holen und notfalls zum Entzug in eine Klinik gehen. Anschließend kannst du alle anderen Dinge in Angriff nehmen! Aber mit Abhängigkeit wirst du das nicht schaffen, glaube ich.
Anschließend kannst du bestimmt eine Psychotherapie machen, dir eine Selbsthilfegruppe suchen. Wichtig ist, dass du dich einem Arzt, evtl. deinem Hausarzt, anvertraust oder dich an eine Ambulanz einer psychiatrischen Klinik oder einen niedergelassenen Neurologen wendest, damit alles in die Wege geleitet wird! Studium und alles andere müssen dann erst einmal HInten anstehen bis du wieder gesund bist. Du kannst nicht alles auf einmal schaffen. Du musst da Schritt für Schritt vorgehen. Hast du in der Familie irgendjemanden, der dir helfen könnte?
Du wohnst ja erst einen Monat woanders. Auch bei gesunden Leuten ist es völlig normal, dass man nicht sofort Kontakte hat. Das solltest du dir vor Augen halten.
Du solltest halt überlegen, ob es der richtige Weg ist, allein in einer fremden Stadt zu wohnen. Vielleicht ist es erstmal besser, eine stationäre Entgiftung zu machen. Und natürlich solltest du dich an jemanden in der Uni wenden, damit du finanziell keine Probleme bekommst, wenn du das Studium unterbrechen musst. Ich denke, du bist noch so jung und mit der richtigen Therapie kannst du wieder ganz gesund werden. Hier im Forum bekommst du bestimmt auch noch Antworten von anderen Betroffenen.

05.11.2012 09:05 • #2


A


Da kommt Vieles zusammen

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N
Danke auf jeden Fall für die Antwort, ich freue mich über jede Antwort! Nur dazu möchte ich noch sagen: Ich halte mich nicht für Dro., wenn ich auch mal sehr bedenkliche Konsummuster hatte. Das Diazepam war das erste Benzodiazepin seit einem Jahr und ich habe auch keine Vorräte hier zu Hause und auch nicht vor mir welche verschreiben zu lassen... Mein größtes Problem ist wenn der Alk., aber ich finde es selbst bedenklich, weil ich jetzt 3 Tage in Folge was getrunken habe, aber davor 2 Wochen lang auch nichts... Ich bin da einfach sehr vorsichtig, weil ich früher halt sehr bedenkliche Konsummuster hatte und weiß, dass ich dazu neige in Stresssituationen dazu zu greifen. Ein Entzug würde da aber vermutlich nicht allzu viel bringne, weil es ja nichts zu entziehen gibt.

Einen Termin bei der Poliklinik Psychologie und Psychatrie habe ich ja bereits, nur ist die Wartezeit zur Psychotherapie so furchtbar lang und ich muss mich noch 52 Tage lang gedulden... Ich würde auch gerne zurückziehen, aber das Studium sichert mir jetzt meine Finanzen ab und ich habe vor dieses Semester noch durchziehen und will nach Möglichkeit auch die Prüfungen bestehen um dann nächstes Semester auf Fernstudium zu wechseln und wenn möglich wieder hier weg zu ziehen... Muss halt gucken inwieweit ein psychologischer Betreuungswechsel oder regelmäßigem Pendeln dann möglich ist, weil man ne begleitende Psychotherapie wegen Transsexualität ja in der Regel bei einem Psychologen am Stück durchzieht...

05.11.2012 14:01 • #3


D
Deine Transsexualität kannst du später noch ausleben. Bzw. aufarbeiten. Viel wichtiger ist, dass du wieder einem geregelten Leben nachgehen kannst. Ohne Psychopharmaka, ohne Alk., ohne Dro.. Dass du wieder studieren kannst usw. Das sollte an erster Stelle stehen!

05.11.2012 16:54 • #4


A
Verstehe ich das richtig, dass du männlich bist und als Frau leben möchtest ?

Lieben Gruß, Amy

05.11.2012 17:00 • #5


N
Deine Transsexualität kannst du später noch ausleben. Bzw. aufarbeiten. Viel wichtiger ist, dass du wieder einem geregelten Leben nachgehen kannst. Ohne Psychopharmaka, ohne Alk., ohne Dro.. Dass du wieder studieren kannst usw. Das sollte an erster Stelle stehen!

Naja ich studiere ja, also ich bearbeite zumindest alle Übungsaufgaben, nur hab ich halt wieder massive Schlafstörungen seit ich mit dem *beep* aufgehört habe. Mein Schlaf-Wach-Rhytmus dauert nunmal länger als 24 Stunden, das macht das Alles nen Bisschen schwierig. Ich weiß jetzt nicht was an 15mg Citalopram so schlimm ist, zumal ich die Dosis ja von mir aus von 20 auf 15 mg reduziert habe und nächsten Monat auf 10mg runter will, Januar 5mg, Februar 0mg... Nur einfaches Absetzen wäre bestimmt keine tolle Idee... Das ich keinen Alk. oder Dro. konsumieren sollte sehe ich genauso. Entweder lest ihr nicht was ich schreibe, oder ihr meint weil ich früher mal ein riskantes Konsummuster habe bin ich jetzt massiv gefährdet weil ich nen paar schwere Tage hatte, aber gestern habe ich nichts getrunken und hab das für den Rest der Woche auch nicht mehr vor, also ich hab den mist schon unter Kontrolle normalerweise. Was soll ich denn da ändern? Ich geh bestimmt nicht in nen Alk. wenn ich nicht Alk. bin, außerdem würde man darauf doch auch ewig warten oder? Ich sehe mich eher als polytoxikoman, hab ja quasi alles schon durch, hab ja sogar mit Research Chemicals experimentiert, aber bin auf nix kleben geblieben und jede Blutntersuchung sowie jedes EKG bescheinigen mir eine hervorragende Gesundheit. Es ist natürlich nen tolles Gefühl ist auf Bromazepam rumzulaufen, aber nach 2 Wochen hab ich letztes Jahr die Packung weggeschmissen weils mir zu gefährlich war damit rumzuspielen. Das andere Zeug was ich genommen habe war meistens psychedelisch und psychedelische Dro. sind per se nicht suchterzeugend, deswegen muss ich auch immer lachen wenn Jemand sowas sagt wie LSD-süchtig. Ich reflektiere meinen Konsum. Ist das ein Zeichen für Dro.? Könnte ich noch den Beitrag bearbeiten würde ich - Suchtmittelabhängigkeit wieder schwarz färben, hab das nur rot gemacht weil ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste, dass darunter noch - Manchmal Versuch, Einsamkeitsgefühle durch Alk., Dro. oder Psychopharmaka zu dämpfen kommt, das halte ich nämlich für wesentlich zutreffender...

Ich werde meinen Psychologen natürlich über meine Dro., und Alk. aufklären, aber ich bin der Meinung, dass das mein geringstes Problem ist, weil es 1.) nur phasenweise ist und 2.) Ich den Konsum reflektiere und 3.) bis auf die 3 Tage war ich in den letzten 30 Tagen weitestgehend konsumfrei (Bisschen *beep* und mal nen Mixery halt, wobei Alk. schon schwer ist, weil ich nur 1.500 kcal am Tag zu mir nehme und Alk. da ganz schön reinhaut). Also bitte: Nehmt das nicht zu ernst, die lachen mich aus wenn ich zum Dro. gehe und mein Urin negativ auf alles ist (außer jetzt vielleicht mal für 2 Tage auf Benzos) und mein Blut und Herz sagen das ich Leistungssportler bin (Vor 3 Wochen bei der Standrarduntersuchung wegen Citalopram: Ruhepuls 55, EKG unauffällig, PERFEKTE Blutfettwerte, HGB im oberen Normbereich, Leukos normal, Leberwerte sehr gut, Nierenwerte wohl wegen zu wenig getrunken auf 101 % da meinte er da müsste mehr gehen). Sagt mir lieber was ich gegen die psychischen Probleme machen kann als gegen die Sucht die Keine ist.

TROTZDEM natürlich vielen Dank für deine Antwort, derhimmelmusswarten!

@Amy87: Das hast du richtig verstanden, ja. Wenn ich ne vernünftige Stimme und keine ständige Angst hätte wäre das auch kein allzu großes Problem, denn wenn man den Bartschatten nicht sieht dann bin ich ziemlich unauffällig (hab ziemliches Glück mit meinem Gesicht denke ich)

Hier ist mal nen Foto, die Begrenzung auf 100x100 ist nicht so Knülle:



Hat Jemand Tipps für mein eigentliches Problem - Die Angst die zu Einsamkeit führt und die Einsamkeit die die Ängste schürt?

05.11.2012 18:05 • #6






Mira Weyer