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forumnutzer
kennt sich jemand mit diesem Thema aus?
falsche, negative Glaubenssätze und das innere Kind?

Wenn mein Vater mir als Kind öfter sagte, ich solle aufhören zu heulen oder ich sei eine Heulsuse, Mamasöhnchen oder so ähnliche Sachen... was macht das mit einem?
Und welche Glaubenssätze resultieren daraus?

Kann ich davon ausgehen, dass ich heute Probleme habe, mich mutig dem Leben zu stellen wegen solcher Aussagen?

Bin ich wütend auf meinen Vater? Ich habe mich nie getraut wütend auf ihn zu sein. Und auch heute noch spüre ich wenig Wut auf ihn. Ich spüre Wut auf das Leben allgemein... weil mir alles so unfair und schwierig erscheint... gibt es da einen Zusammenhang?

Ich kann ihn leider nicht mehr direkt dazu befragen, oder mit ihm drüber reden. Als ich knapp 20 war starb er. Er hat sich das Leben genommen. Sollte mich das sauer machen? Ich empfinde vor allem Mitgefühl, weil er offenbar so einen inneren Schmerz hatte dass er diese Entscheidung getroffen hat. Aber Wut? Weiß nicht...

05.04.2015 23:30 • 25.01.2023 #1


15 Antworten ↓


Icefalki
Hallo, forumnutzer, ich finde es absolut wichtig, sich mit seiner Kindheit, mit seinen Erfahrungen auseinander zusetzen, den ich finde sie absolut mitbestimmend,,wie wir diese Welt erleben.

In unserer Kindheit waren wir wehrlos und abhängig. Wie man mit uns umgegangen ist, ist ein wichtiger Teil unseres Funktionierens, Empfindens..

Ich denke, die Arbeit am inneren Kind ist unheimlich wichtig. Obwohl ich diese Aussage Inneres Kind für mich persönlich furchtbar finde. Das liegt wohl an meinen Erlebnissen.

Ich weiß echt nicht, was mich an diesem Ausdruck inneres Kind so stört. Irgendwas macht mich da wütend. Bitte nicht falsch verstehen, mich triggert dieser Ausdruck. Hat überhaupt nichts mit der Therapieform oder dass ich das dahinterstehende nicht verstehen würde.

Aber jedesmal, wenn ich das lese, habe ich ein Problem damit. Ich denke, ich muss mir da echt mal Gedanken machen. Oder mit meinem Therapeuten sprechen. Ist echt komisch.

06.04.2015 19:04 • x 1 #2


A


Innere Kind Arbeit - Glaubenssätze finden und heilen

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Celestine
Anstelle von innerem Kind könnte man auchkindliche Anteile sagen. Und da gebe ich Dir Icefalki absolut Recht: die Arbeit damit ist sehr wichtig. Mich hat dies auf jeden Fall einen gehörigen Schritt weiter gebracht. Viele verbinden die Vorstellung des inneren Kindes mit negativen Emotionen. Dabei ist es viel mehr als unbearbeitete Kindheitserlebnisse. Die kindlichen Anteile sind meiner Meinung nach verantwortlich für unsere Kreativität, Lebenslust, Spielfreude und Handeln aus dem Bauch heraus.

06.04.2015 20:57 • x 2 #3


Icefalki
Celestine, ich stimme da dir voll zu. Ich habe auch nachgedacht. Mich aber mehr mit dem negativen, rebellischen beschäftigt. Das mit der andern Seite, finde ich gut. Danke dir.

06.04.2015 21:03 • #4


Celestine
Wobei das Rebellische auch manchmal seine Daseinsberechtigung hat und gut tut!

06.04.2015 21:11 • #5


Icefalki
Und wenn der Rebell schön unter der Oberfläche versteckt wird, dann macht er sich mit Explosionen Luft.

06.04.2015 21:15 • #6


Nev3rMind
Zitat von Icefalki:
Und wenn der Rebell schön unter der Oberfläche versteckt wird, dann macht er sich mit Explosionen Luft.


06.04.2015 21:17 • #7


Celestine
Ja, das kenne ich auch. Und das ist alles andere als angenehm...habe aber noch kein Mittel gefunden, diese Explosionen, oder ich nenne es bei mir lieber Eruptionen, vorherzusehen und entprechend abzumildern.

06.04.2015 21:51 • #8


Icefalki
Ich habe meine PA gemeint.
Habe lange darüber nachgedacht.
Dadurch, dass ich mit Menschen, die bestimmend und ungerecht(Arbeit) über mich verfügt haben, ich mich dadurch wehrlos (kindheitstrauma, aber psychischer art) ausgeliefert sah, und trotzdem mich gefügt habe, innerlich aber dieser Mensch eigentlich nicht war, noch nie war! Hat in mir diese panikattacken ausgelöst.

Diese innere Konflikt, nach außen zu funktionieren, obwohl ich eigentlich an der Ungerechtigkeit mancher Chefs (oder autoritätspersonen) schier verzweifelt bin, trotzdem ausharrend es akzeptiert habe, das hat mich erkranken lassen. Heute weiß ich es.

Und um zum Thema zurück zu kommen, ja, genau das ist das Innere Kind, dem man das angetan hat.

06.04.2015 22:07 • x 1 #9


Celestine
Ja, so verstehe ich meine PA's mittlerweile auch: als Kommunikationsmittel und manchmal auch als Hilfeschrei des inneren Kindes. In der Therapie lerne ich daher achtsam zu sein und die Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen und sei es nur durch Trost und Zuspruch

06.04.2015 22:15 • #10


Celestine
@forumnutzer: ich weiß nicht, ob es falsche Glaubenssätze gibt. Denn für einen Teil in Dir sind sie ja die Wahrheit, weil sie erlebt wurden. Eine Korektur ist bestimmt möglich, bedarf aber glaube ich einiges an Arbeit

06.04.2015 22:18 • #11


forumnutzer
[quote=Icefalki]
...Diese innere Konflikt, nach außen zu funktionieren, obwohl ich eigentlich an der Ungerechtigkeit mancher Chefs (oder autoritätspersonen) schier verzweifelt bin, trotzdem ausharrend es akzeptiert habe, das hat mich erkranken lassen. Heute weiß ich es. ...
/quote]

ich wünschte ich könnte das von mir auch behaupten. Zu wissen, was zu meiner ersten PA geführt hat.
Zu wissen, was in mir diese Ängste auslöst...
Ich kann wohl viel spekulieren und manches klingt nachvollziehbar und könnte ein Grund sein. Aber WISSEN? Nein, auf keinen Fall weiß ich irgendwas über meine Ursachen.
Aber wie auch immer dem sei: das ist was ich mir davon erhoffe. Die Konflikte und Traumata meines inneren Kindes bzw meiner inneren Kinder benennen zu können, ihnen ins Gesicht blicken zu können und sie annehmen und letztlich los zu lassen. Und davon erhoffe ich mir wiederum insgesamt ein gestärktes Gerüst. Einen optimistischeren Blick in die Zukunft, mehr Vertrauen in meine Kraft und die Natur aller Dinge und damit weniger Ängste.

Negative und falsche Glaubenssätze
Wenn ich als kleines Kind erfahre, dass andere Menschen, Kinder oder Dinge wichtiger sind als ich... dann entsteht in mir der Glaubenssatz, ich sei weniger wert oder gar wertlos, nicht wert geliebt zu werden usw.
Diese Glaubenssätze sind insofern falsch, dass sie falsch sind. Denn ich wurde geliebt, ich kam letztlich auch nicht zu kurz und habe überlebt, ich wurde ernährt, gekuschelt und alles.. nur eben nicht immer... ich verstand es eben nicht - ist ja klar. Heute muss ich mit diesen angelegten Glaubenssätzen umgehen. Ich gerate aufgrund ihrer immer wieder dahin, dass ich denke, etwas stimmt mit mir nicht, jemand ist mir böse, ich werde nicht genügend geliebt, oder mir steht eben nichts Gutes zu... da kann mein Kopf noch so viel denken, dass das alles Unsinn sei. Die Angst ist dennoch da.

07.04.2015 12:44 • #12


forumnutzer
Zitat von Celestine:
Ja, so verstehe ich meine PA's mittlerweile auch: als Kommunikationsmittel und manchmal auch als Hilfeschrei des inneren Kindes. In der Therapie lerne ich daher achtsam zu sein und die Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen und sei es nur durch Trost und Zuspruch


Das empfinde ich auch so. Es fühlt sich tatsächlich besser an als alles, was ich bisher versucht habe. Einfach sich selbst annehmen und Trost spenden. Das scheint wesentlich mehr zu bringen als sich einzureden, dass die Ängste grundlos seien... und einfach weiter zu machen. Das ist natürlich wichtig, sich darüber klar zu werden, ob eine Angst gerade begründet ist oder nur eine Spiegelung einer alten Geschichte. Aber ohne diese innere Zuwendung (quasi sich selbst die Eltern sein) bringt es nicht viel... oder?

07.04.2015 12:50 • #13


Icefalki
Das ist das wichtigste dabei, sich selbst anzunehmen und ob du dir Trost sprendest, dich lieben lernst, vollkommen egal wie wir es nennen, damit habe ich angefangen.

Ich habe gelernt meine Grenzen zu erkennen, über die ich immer hinausgegangen bin. Das ging aber nur, indem ich meine Schwächen akzeptiert habe. Und die Angst wies mich darauf hin. Nur konnte ich es nicht verstehen.

Aber vorher war es das annehmen.

07.04.2015 22:00 • #14


Celestine
@forumnutzer: Schön, dass Du diese Erfahrung auch machen konntest! Es ist vielleicht eine Mischung aus Akzeptanz und Zuwendung. Dies ist für mich sowas wie der erste Schritt. Und dann ist der Weg frei um zu schauen, wo genau der Auslöser für die Ängste ist.

07.04.2015 22:17 • #15


S
Mit dem Begriff inneres Kind kann ich nicht viel anfangen. Ich bin eine erwachsene Person und da wohnt kein Kind in mir. Ich kann mich an Dinge aus der Kindheit erinnern und auch entsprechende Gefühle dazu abrufen. Ich kann auch darüber nachdenken, was mir vielleicht geschadet hat und was gut war. Aber dazu brauche ich diese Konstruktion inneres Kind nicht. Der Begriff wird mir auch zu inflationär genutzt und Bücher dazu sprießen wie Pilze aus aus dem Boden. Nicht selten auch von selbsternannten Heilern.

25.01.2023 12:28 • #16


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