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F
Moin

Ich hoffe, hier befindet sich der ein oder andere, der mir da jetzt vielleicht ein paar Hinweise geben kann. Es geht um folgendes:
Bei uns gibt es ein Programm, das nennt sich Therapeutischer Zuverdienst. Dort werden eben psychisch Kranke, die langsam wieder den Weg in die richtige Welt finden wollen, mit sinnvoller Arbeit beschäftigt und bekommen dafür auch Ende des Monats (je nach Stundenzahl) eine Art Taschengeld. Von dem Programm an sich hat mir mein Therapeut schon vor über einem Jahr erzählt, jedoch hab ich mich nie wirklich bereit dafür gefühlt. Das ist jetzt anders, mir gehts ziemlich gut und ich will das jetzt in Angriff nehmen.
Das ganze wird vom Soz.psychiatrischen Dienst geleitet, also hab ich da letztens Kontakt aufgenommen und für mich scheitert es nun ironischerweise schon daran, dass ich keinerlei Gelder vom Staat bekomme. Es werden grundsätzlich nur Leute reingelassen, die in irgendeiner Weise Grundsicherung usw bekommen, weil der ganze Spaß aus diesem Topf finanziert wird (ich müsste zb dann jeden Monat mit meinem Stundenzettel zum zuständigen Sachbearbeiter und mir das Geld auszahlen/überweisen lassen).

Nun war ich all die Jahre soooo froh, dass ich mit den ganzen Ämtern und Co nix am Kopp hatte und jetzt ist es tatsächlich mein Nachteil
Ich bekomme BU-Rente von privater Versicherung und bin somit erstmal raus.
Jetzt meinte mein Therapeut und die Dame, mit der ich beim SPD gesprochen hab, ich soll einfach mal irgendwelche Gelder beantragen gehen, damit ich doch noch in dieses Programm kann. Und nur darum geht es mir auch. Und wenn mir irgendein Amt nur ne Mark im Monat überweist, reicht das schon, dass ich da teilnehmen kann.
Mein Problem ist halt wirklich, dass ich mir nen normalen Job noch nicht zutraue und dieses Programm ist jetzt der einzige Strohhalm, den ich sehen kann. Die Frau vom SPD meinte, dass die leider noch nicht soweit sind auch Leute mit reinzunehmen, die eben kein Hartz4 oder dergleichen bekommen, das könnte noch ein Jahr dauern. Nur solange möchte ich echt nicht warten Mal davon ab, könnte ich das Taschengeld wirklich gebrauchen.

Jetzt ging es natürlich um die Frage, welche Gelder ich beantragen könnte. Wohngeld und Sozialhilfe kamen mir da als erstes in den Sinn. Allerdings haben meine bisherigen Nachforschungen ergeben, dass Wohngeld allein daran scheitern würde, dass mein Vater mit im Mietvertrag steht (als Mietsicherheit) und meine Rente vermutlich auch zu hoch wäre.
Sozialhilfe wollte ich schonmal beantragen, als ich aus der Familienversicherung flog und seitdem meine Krankenversicherung komplett alleine zahlen muss (was mir ein ordentliches Loch in die Tasche reißt), aber dort würde man vermutlich aufs Einkommen meiner Eltern gucken und das wärs dann gewesen. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob das tatsächlich so wäre.
In beiden Fällen würde ich es sowieso auf einen Versuch drauf ankommen lassen, aber weitere Alternativen wären natürlich nicht schlecht.
Mein Therapeut meinte, es würde wohl nichts bringen, wenn man den Leuten beim Amt direkt sagt, worum es einem wirklich geht (Teilnahme am Programm) aber das würde ich zur Not dann doch auf den Tisch bringen.
Ich möchte das so unbedingt versuchen, solange ich so stabil bin, dass ich mich tierisch darüber ärgere, dass es ausgerechnet an sowas nun scheitern soll, brauch ich wohl nicht erwähnen

Hat vielleicht irgendjemand Ahnung davon? Welche Gelder könnte man beantragen? Ich möcht einfach nur in dieses Programm gelassen werden

20.06.2016 16:57 • 21.06.2016 #1


8 Antworten ↓


I
Wenn deine Rente wirklich so hochis t ( auf jed Fall über den Dozialhilfesatz), dann wird das damit nichts. Das wird voll als Einkommen angerecht. Ansonsten wäre ich mir da nicht sicher, was die Einkommensanrechnung deiner Eltern angeht. Seid ihr eine Bedarfsgemeinschaft oder hast du einen eigenen Hauhalt? Sofern du über 25 bist, sind deine Eltern nicht mehr unterhaltspflichtig für dich.

Wenn schon sehe ich eher Chancen auf Wohngeld. Da würde der Mietanteil ermittelt, der auf dich entfällt (typischerweise Gesamtmiete durch Personenanzahl) und um den ginge es dann. Um Wohngeld zu erhalten musst du nachweisen, dass du über ein gewisses Einkommen und/oder Vermögen verfügst, mit dem du zusammen mit dem Wohngeld deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst. Ic habe es z. B. im Studium bekommen, als ich keine Bafög mehr bekommen habe und für eine Grundversorgung durch Einkommen aus einem Studienkredit und etwas Vermögen gesorgt habe.

20.06.2016 18:13 • #2


A


Grundsicherung nötig für Therapieprogramm - Optionen

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S
Beeindruckend, dass eine private BU Versicherung für dich zahlt. Die dürften doch gerade bei psychischen Erkrankungen wahnsinnig stress machen. Wie hast du das hinbekommen

20.06.2016 18:21 • #3


F
Ich denke auch, dass für SH meine Rente zu hoch wäre. Abgesehen davon bin ich 24 und meine Eltern würden mit einbezogen werden. Zusätzlich trage ich Zeitung aus, das ist zwar finanziell gesehen auch nur ein Taschengeld, was ich da bekomme, aber ist ja trotzdem Einkommen.
Und beim Wohngeld ist eben der Punkt, das mein Vater im Vertrag steht. Ich weiß auch nicht wie begeistert mein Vermieter wäre, wenn er aus dem Vertrag gestrichen würde. Ich wohne ansonsten alleine.
Deswegen ja die Frage, ob es noch irgendwelche anderen Gelder gibt, die einen Hauch der Chance auf Genehmigung hätten

Zitat:
Beeindruckend, dass eine private BU Versicherung für dich zahlt. Die dürften doch gerade bei psychischen Erkrankungen wahnsinnig stress machen. Wie hast du das hinbekommen


Diese Versicherung hat mein Vater in weiser Voraussicht für seine Kinder abgeschlossen, als wir noch nichtmal lesen oder schreiben konnten. Stress gabs keinen, ich musste nur 2013 einmal zum Gutachter deswegen (und der war der einzige Stressfaktor, vom Papierkram abgesehen)

20.06.2016 18:23 • #4


igel
Psychische Erkrankungen sind sehr häufig Ursache für eine Berufsunfähigkeit, und dann erbringt din Versicherung auch die vertraglich vereinbarten Leistungen. Sie schaut nur etwas genauer hin bei psychischen Erkrankungen, weil die Diagnosen nun einmal nicht ganz so eindeutig sind. Wenn ein Versicherter z.B. infolge eines Schlaganfalls Lähmungen hat, ist es für die Versicherung einfacher.

Es ist nun einmal Fakt, dass es auch Personen gibt, die sich eine BU Rente ergaunern wollen. Davor müssen sich Versicherungen schützen, auch im Sinne der vielen korrekten Kunden.

20.06.2016 18:31 • #5


I
Zitat von igel:
Psychische Erkrankungen sind sehr häufig Ursache für eine Berufsunfähigkeit, und dann erbringt din Versicherung auch die vertraglich vereinbarten Leistungen. Sie schaut nur etwas genauer hin bei psychischen Erkrankungen, weil die Diagnosen nun einmal nicht ganz so eindeutig sind.


Leider versuchen viele Versicherungen, sich um die Zahlung zu drücken, insbesondere weil die Belastungen durch psychisch bedingte BU stark zu nehmen. Dan geht es hin und her, von Gutachter zu Gutachter und der Prozess kann sich gut und gerne 3 Jahre hinziehen. Bis dahin braucht man dann die Kohle nicht mehr, weil man entweder krepiert ist oder es doch irgendwie selbst geregelt bekommen hat. Psychische Belastung durch Krieg mit der Versicherung kann man jaa auch gerade gut gebrauchen wenn der BU Grund psychisch ist.

20.06.2016 18:37 • #6


F
Auch wenns eigentlich das Thema verfehlt aber: Joa, das ist wahr, lief bei uns aber zum Glück ziemlich problemlos ab. Lediglich der Gutachter kam gradewegs aus dem Vorhof der Hölle.

20.06.2016 18:55 • #7


S
Mich nimmt die Versicherung erst gar nicht, ich darf also bald verhungern

20.06.2016 19:22 • #8


Schlaflose
Das ist klar, dass die Versicherungen einen nicht aufnimmt, wenn man schon eine Erkrankung hat.
Verhungern wirst du nicht, denn du bekämst erstmal Krankengeld und danach HartzIV, wenn du weiterhin nicht arbeiten kannst. Oder dir wird eventuell die gestzliche EU- Rente zugesprochen.

21.06.2016 07:36 • #9





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