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Kämpfer
Hallo Leute,

kurze Info: Ich bin 21 und ziehe bald aus, nehme dann eine Ausbildung an. Bin leicht untergewichtig wegen Morbus Crohn und seit 12 Tagen alleine in der Wohnung meiner Eltern - die sind im Urlaub - das erste Mal in meinem Leben ohne mich. War freiwillig von mir aus. Ich dachte, es würde mir helfen. Mein Doc ist im Urlaub bis zum 9.
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Ich habe nur noch Angst. Es ist das absolute Grauen, ich kann nur noch wirr umherrennen oder im Bett liegen. Mein Körper sagt Hunger aber ich kann nichts essen weil mir so schlecht ist. Ich habe Angst, elendig zu verhungern, da ich eh schon dünn bin und jedes Essen, was ich nicht schaffe, mich sofort zum Abnehmen bringt. Ich habe mir eben eine Currywurst geholt für 4,50 und sie nur 3/4 geschafft nach 20 Minuten. Ich schäme mich so.

Wie soll das weiter gehen? Es schwankt jeden Tag gleich. Morgens ist es ok. Mittags das absolute Grauen. Abends wieder gut. Aber am Mittag ist es so schlimm, dass ich das Leben nicht für lebenswert halte und mir nicht vorstellen kann, jemals auf eigenen Beinen zu stehen. Ich muss bald ausziehen. Aber was, wenn ich dann mein Angstgefühl nicht verliere, wenn ich nichts mehr essen kann, eingewiesen werde oder sonst was? Ich kann mich nicht mal mehr richtig ablenken! Ich habe das Gefühl, mein Leben ist jetzt schon vorbei.

Normalerweise konnte mein Therapeut meine Laune immer wieder anheben. Aber jetzt, wo er im Urlaub ist, wurde mir klar, dass ich schon bald ohne ihn klar kommen muss.

Überall verändert sich alles und ich habe nur noch Angst.
Angst zu verhungern, zu sterben - meine Familie würde auseinanderbrechen und meine Mutter würde bestimmt Selbstmord begehen.
Angst vor der Zukunft - wie soll ich das alles schaffen? Ich kann jetzt nicht mal eine Currywurst essen und irgendwas sinnvolles tun.

In einer Woche hat mein Vater im Urlaub Geburtstag. Sie feiern dort und ich soll hin fahren. Ich habe auch davor schreckliche Angst.
Was, wenn ich dann Panik habe?
Was, wenn ich nichts essen kann? Dann werden sie sich wieder alle Sorgen machen!
Was, wenn ich absagen muss!? Dann werden sie sich noch mehr Sorgen machen.

Es gibt nur eine Hilfe: Muskelentspannung. Dann bin ich in einem Dämmerzustand, und es geht mir gut. Aber ich bin geistig dann völlig abwesend. Das geht leider nicht den ganzen Tag. Und wenn ich da raus gehe, kommt meine Übelkeit wieder.



Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Es ist eine der schlimmsten Sachen, die man erleben kann.

02.08.2016 12:46 • 08.08.2016 #1


10 Antworten ↓


laribum
Was ist mit Medikamenten ( Psychopharmka ) nimmst du da irgendwas? Ausser bei nem psychotherapeuten noch in psychiatrischer Behandlung?

02.08.2016 17:21 • #2


A


Angst zu verhungern

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Maldur
hm. du hast davor eingewiesen zu werden, aber schon mal überlegt, freiwillig in eine klinik zu gehen? da bekommst du auch super hilfe (also psychiatrisch, nicht unbedingt ne 4 wochen reha). allerdings beginnst du bald ne ausbildung, daher wohl zeitlich eher kontraproduktiv...

ansonsten jau tabletten, viele nehmen mit tabs auch zu (ich seitdem ich die nehme 30 kg^^). die meisten stört es, bei dir würde es ja evtl helfen?

02.08.2016 17:43 • #3


laribum
Zitat von Maldur:
allerdings beginnst du bald ne ausbildung, daher wohl zeitlich eher kontraproduktiv...

ansonsten jau tabletten, viele nehmen mit tabs auch zu (ich seitdem ich die nehme 30 kg^^). die meisten stört es, bei dir würde es ja evtl helfen?


Nun ja fragt sich nur was wichtiger ist... die Ausbildung oder die eigene Gesundheit das gilt auch für das Gewicht. So oder so in der beschriebenen Verfassung kann man auch keine Ausbildung anfangen..

02.08.2016 18:07 • #4


Kämpfer
Nein, nur bei einem Therapeuten. Ohne Medis.

Ich hatte dasselbe vor 3 Jahren, als eine Ausbildung ebenfalls anstand. So bin ich weitere 3 Jahre zu hause geblieben und habe sogar Morbus Crohn entwickelt.
Die Angst ist riesig, dass ich eine neue Ausbildung schon wieder abbrechen muss, so wie 2(!) Studiengänge zuvor. Ich habe seit meinem 18. Lebensjahr nichts mehr geschafft auf Grund der massiven Ängste.

Jetzt ist es einigermaßen beruhigt - wie jeden Abend. Nachher zwinge ich mich auch, ein wenig zu essen. Habe jetzt schon Angst davor, dass mir schlecht wird.

02.08.2016 18:16 • #5


Maldur
ok, also bei so einer lediensgeschichte solltest du dringend dich mit dem thema klinik auseinander setzen. mir hat sie damals wahnsinnig geholfen.

02.08.2016 20:33 • #6


laribum
wie lange willst du dich noch rumquälen da kann ich echt nur mit dem Kopf schütteln. 3 Jahre Quälerei und nur nen Therapeuten..... ohne Worte....

02.08.2016 21:51 • #7


Kämpfer
Ich habe 2013 einen Therapeuten genommen wegen meiner damaligen Angst, und das hat bis vor 2 Wochen auch super geklappt. Jetzt sind die Ängste wieder da - nach 2,5 Jahren Pause.
Wenn ich jetzt die Ausbildung abbreche, drehen meine Eltern durch. Ich weiß nicht mal, wie das finanziert wird mit der Klinik. Meine Eltern sind privatversichert und meine Versicherung läuft darüber. War damals schon mit dem Therapeuten ein riesen Thema.

Laut ihm soll ich auch unbedingt ausziehen - nur ist das dummerweise mit der Ausbildung verbunden.

02.08.2016 23:14 • #8


Icefalki
Wenn es dir so mies geht, dann geh morgen zum Hausarzt, oder zum Psychiater. Ruf an, sag, dass du Privatpatient bist, da geht mehr mit Terminen. Tu was.

03.08.2016 00:05 • #9


A
Hast du das Essensproblem nur jetzt, wo deine Eltern weg sind, oder generell? Verhungern wirst du nicht während ihrer Abwesenheit, außer sie machen eine wochenlange Weltreise Was bei sehr wenig Energieaufnahme möglich ist, ist natürlich Schwäche und Übelkeit, die dann wiederum zu Appetitlosigkeit und weiterer Übelkeit führt. So einen Kreislauf kann man nur durchbrechen, wenn man sich zwingt, kleine Happen zu essen. Eine 3/4 Currywurst ist da schon nicht wenig. Setz dich nicht unter Druck, jetzt in normalen Zeit große Portionen verdrücken zu können. Dir geht es nicht gut und da mag man nicht essen, das ist normal. Versuch lieber über den Tag immer mal wieder kleine Portionen zu essen. Und wenn du eine ganze Mahlzeit in Minibissen über 2 Stunden isst, dann ist das eben erstmal so. Hauptsache Energie und absolut kein Grund sich zu schämen! Ne Currywurst bei Übelkeit wäre jetzt auch nicht meine Traumvorstellung Kannst du denn trinken? Achte auf jeden Fall auf genug Flüssigkeit. Wenn du es verträgst, kannst du auch Milch oder Kakao oder sowas trinken, um auf deine Kalorien zu kommen.

Deine Tagesschwankungen sind auch absolut normal. Was ist, wenn du Auszug und Ausbildung nicht schaffst und in eine Klinik musst? Dann wird dir dort endlich mal entsprechend der Schwere deiner Erkrankung richtig geholfen, sodass du es dann im nächsten Anlauf packen wirst. Das Leben wäre auch dann nicht vorbei. Falls du das jetzt ungern liest: Ich meine damit nicht, dass ich davon ausgehe, dass es darauf hinausläuft. Aber selsbt wenn alle Stricke reißen und es so kommt, hat es auch gute Seiten und ist kein Weltuntergang. Die Klinik wäre ja keine Bestrafung, sondern einfach nur der Impuls, dass nach viel probieren ohne ein Aufenthalt doch nötig ist.

Wenn du sagst, dass du deinen Therapeuten seit 2013 hast und das bis vor kurzen super lief, machst du dir aber etwas was vor. Wieso hast du nicht in diesen 2,5 Jahren bis jetzt eine Ausbildung oder ein Studium erfolgreich begonnen/durchgezogen, wenn das so gut lief? Das ist kein Vorwurf (meine Lebenslauf ist objektiv gesehen auch ein Schlachtfeld), sondern soll eher ausdrücken, dass das allein eben doch nicht zu reichen scheint.

03.08.2016 06:14 • #10


E
Zitat von Kämpfer:
Jetzt ist es einigermaßen beruhigt - wie jeden Abend. Nachher zwinge ich mich auch, ein wenig zu essen. Habe jetzt schon Angst davor, dass mir schlecht wird.


Ich weiss ja nicht, was genau der Grund Deiner Überkeit wenn sie auftritt ist, ob das für Dich eher psychisch ist oder ob die Art der Nahrung auch eine Rolle spielt.
Mir war früher sehr oft übel, bin auch eher untergewichtig, hatte immer Sorge, zu viel abzunehmen. Aber ich habe nach sehr viel Rumprobieren für mich Nahrung gefunden , mit der ich mich deutlich besser fühle. Was da dann passt ist sicher individuell (als Beispiel ich bin mittlerweile Vegetarierin geworden , hatte aber zuvor eine Phase, in der es mir ohne Michprodukte aber mit Fleisch wiederum soweit gut ging) .

08.08.2016 10:40 • #11


A


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Mira Weyer