Für mich ist es das Allerallerschlimmste, dass ich irgendwann nicht mehr bin.
Einfach nicht mehr leben, nicht mehr auf der Welt sein, nicht mehr atmen dürfen, nicht mehr gehen, nicht mehr lachen, nicht mehr kleine Glücksgefühle erleben dürfen, keinen Wind mehr spüren dürfen, keine Sonne mehr genießen dürfen, keine Wärme mehr spüren dürfen ... die Liste könnte ich unendlich fortsetzen - bei dem Gedanken daran wird mir unendlich heiß und es schnürt mir die Kehle zu, mein Herz schlägt wie verrückt, ich kriege voll die Panik und kann mich nur sehr schwer wieder halbwegs beruhigen.
Der Gedanke daran, dass es möglich sein kann, dass ich morgen früh nicht wieder aufwachen darf oder dass ich morgen irgendwann einfach tot umfalle oder in Sekundenschnelle bei einem Autounfall versterbe macht mich fertig.
Wenn wirklich ganz alte Menschen krank sind, nicht mehr können, unendliche Schmerzen haben, nicht mehr leben wollen, lieber sterben möchten ... dann vielleicht kann ich nachvollziehen, dass man nichts mehr gegens Sterben hat - wer weiß, vielleicht geht's mir ja auch mal so, ich schließe es nicht komplett aus.
Das Leben ist nicht einfach, aber trotz aller Widrigkeiten und Probleme ist es schön.
Und ich will ewig leben! Nie sterben.
Und ich hoffe, dass ich körperlich und geistig für immer gesund bleibe - welch frommer Wunsch ...
Sicher, ich habe Angst vor fast Allem. Vor Alzheimer, schlimmer anderer Krankheit, Überfall, Einsamkeit im Alter ... aber am meisten aber vor dem Totsein.
Generalisierte Angststörung wurde mir in einer psychogenen Reha attestiert.
Bei dem Gespräch mit meinem Hausarzt über dieses Thema hat dieser mir ein Neues Testament geschenkt mit den Worten, dass ich darin die Antworten auf meine Frage finden würde.
Bei dem Versuch mit einem Psychotherapeuten über diese schlimme Angst vor dem Totsein zu sprechen hat dieser mir nur geantwortet: Dabei kann ich Ihnen nicht helfen - haben Sie nicht ein anderes Thema, ein anderes Problem über das wir sprechen können?.
Nach fast jahrelangem Warten habe ich nun endlich ambulante Psychotherapie und habe dort natürlich auch dieses brisante Thema angesprochen (wobei mich andere Probleme ja auch noch belasten). Das wurde ganz schnell abgetan und als Theapieziel wird nun Selbstfürsorge genannt.
Ich fühle mich, meine Angst nicht wirklich ernstgenommen - oder aber selbst die Fachleute können dazu nichts sagen bzw. können von sich aus wirklich nicht helfen.
Hat einem von euch bei diesem Thema ein Psychologe/Psychotherapeut tatsächlich helfen können?
Ich würd mich über Antworten dazu freuen, danke!
21.11.2014 06:32 •
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