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Berti
Hallo an alle
Die grösste Frage die mich immer Beschäftigt ist ob ich wieder einmal normal leben kann. Ohne psychische Probleme.
Momentan geht es mir ja halbwegs gut (Medikamente)
Glaubt ihr das man wieder komplette Gesundheit erlangen kann?
Würde mich freuen ob jemand Erfahrungen hat usw.

30.04.2015 07:42 • 03.05.2015 #1


59 Antworten ↓


S
Verabschiede Dich von den Begriffen nie, immer und normal. Diese Begriffe sind aus der Verlegenheit heraus entstanden, Maßstäbe zu brauchen.
Aber erstens: Das Leben ist Veränderung. Solange Du lebst, veränderst Du Dich.
Zweitens: normal ist ein Konstrukt. Es gibt nicht den Normalen, den Gesunden. Jeder Mensch hat seine Eigenheiten, und das ist gut so. Nur neigen wir dazu, eine Diagnose als Urteil, als Stigma aufzufassen und uns selber in irgendwelche Schubladen zu sortieren.
Ich sag's mal so: In der Vergangenheit, noch weit bevor es die Psychotherapie gab, lebten viele große Geister, denen man nachträglich wohl so einiges diagnostiziert hätte. Sie haben die Menschheit wesentlich vorangebracht. Auch wenn sie alles andere als normal waren.

30.04.2015 08:01 • x 1 #2


A


Angst nie wieder normal zu sein?!

x 3


M
Tja das Frage ich mich auch jeden verdammten Tag.

Ich hatte letztes Jahr eine andere Einstellung dazu, weil mir ein Vertrauenswürdiger Arzt gesagt hat, das alles mit den richtigen Medikamenten besser wird.

Dem war nicht so, es wurde nur noch alles schlimmer, und ich bin seit 4 Monaten instabil.

Jetzt habe ich eine panische Angst,weitere psychophmaka einzunehmen...

30.04.2015 08:15 • #3


Berti
Eigentlich dachte ich ja normal aber ohne Antidepressiva!
Und bei mir wurde ja auch lange nach der richtigen Dosis gesucht . Ich habe ca. 6jahre keine Medikamente genommen. Trotz starker Deppression und Angststörung.
Danach 1,5jahre ein Ad bis der schei. gewirkt hat
Die waren der Horror. Es ist mein erstes Ad und laut Doktor wirkt jedes Ad bei Angst usw.
Denoch gibt's so viele verschiedene. Kapier den schei. einfach nicht!

30.04.2015 15:58 • #4


B
Hey Berti,

ich sehe es ähnlich wie sevens, allerdings interpretiere ich dein normal sein, als den Zustand, den du hattest vor deiner Angsterkrankung. Ich betrachte mich oder mein Leben immer vor der ersten PA mit der alles anfing und danach.

Ich denke, dass du mit der Zeit lernen wirst damit zu leben. Das die Angstsymptome gelindert werden durch, bei dir, Medikamente und vllt. Entspannungstechniken, Hypnotherapie, vielen Stunden mit gutem Zureden, Sport oder zumindest Bewegung (hier muss jeder den für sich bestmöglichen Weg finden). Die Angsterkrankung komplett loszuwerden ist äußerst schwierig, wenn auch nicht unmöglich. Ich bin zwar auch noch nicht soweit, aber auf einem guten Wege. Ich habe mal gelesen, dass wenn man symptomfrei ist und die Angst nicht ständig den Alltag beherrscht zwar die Angsterkrankung nicht weg ist, man sich aber wie geheilt fühlt. Das könnte ja ein Zwischenziel sein.

Einige Dinge sind aber meiner Meinung nach ganz wichtig auf dem weg zu einem nach gesellschaftlicher Ansicht normalen Leben: Hilfe (in welcher Form auch immer - Hypnosetherapie bspw. bei mir, Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie, Medikamente), Geduld, Sport, gesunde Ernährung, der Austausch mit anderen Betroffenen und den unbedingten Willen, die Störung zu besiegen ohne in Selbstmitleid zu versinken. Dabei muss man sich auch Rückschläge zugestehen, was mir auch schwer fällt, da man dann ja wieder enttäuscht wird oder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird und merkt, dass die Störung noch nicht überwunden ist. Vllt. hilft es dir auch ein Tagebuch anzulegen mit den Erfolgen und Misserfolgen, die du zu verzeichnen hast. Viele denken, dass sie keine Fortschritte machen, was aber in keinster Weise stimmt...die Schritte sind nur klein und deshalb registrieren viele diese gar nicht als Schritt raus aus der Angstspirale. Das führt dann dazu, dass diese Menschen sich auch nicht für das Geschaffte (auch wenn es nur wenig war) selbst loben können und das Selbstlob ist ganz wichtig um das Selbstvertrauen zu stärken und immer wieder neue Kraft zu tanken.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig Mut zusprechen und wünsche dir einen schönen Tag.

30.04.2015 16:18 • #5


Icefalki
Berti, ich mach dir mal Mut. Wenn du hinter dein kleines Geheimnis deiner angsterkrankung gekommen bist, dann hast du was wertvolles erreicht.

Und was heißt normal. Die Gewissheit, erkrankt und das Problem soweit bewältigt zu haben, ist mehr, als ein Normaler je erfahren wird. Und ich denke, eben weil wir nicht normal ticken, und aber normal sein wollten, hat uns erst in die Krankheit gebracht.

Ergo, Gottseidank sind wir nicht normal.

30.04.2015 16:56 • x 2 #6


S
@Icefalki!

30.04.2015 16:58 • #7


Berti
Bei normal verstehe ich frei von Psychosomatischen Beschwerden usw..
Ich habe angst davor wenn ich irgendwann meine Medis absetze ich den Horror wieder erlebe!

30.04.2015 17:04 • #8


S
Das Problem ist nicht der Horror, sondern die Angst davor. Sie macht den Horror erst zum Horror. Sie ersetzt ihn, sie wird der Horror.

Es ist ein riesen Geschenk, da mal durchgegangen zu sein. Mit einem Bewusstsein für die seelische Krankheit bekommst Du auch die Möglichkeit, ihr etwas entgegenzusetzen. Ich spreche nicht von Bekämpfen, so wie ich auch ungern von Krankheit spreche. Denn in Wirklichkeit ist das Teil ein Deines Wesens, und es wäre nicht gut, einen Teil Deiner selbst zu bekämpfen. Das Bewusst sein dafür also, dass Du anders bist als Normal, dass ein Teil von Dir Dich belastet und anstrengend ist. Mit diesem Bewusstsein kannst Du viel erreichen, nämlich Dir eine Strategie zu erarbeiten, wie Du diesen ungünstigen Teil Deiner selbst zum Guten nutzen kannst. Viele bedeutende Persönlichkeiten der Zeitgeschichte hatten und haben genau dieses Problem - und haben es geschafft, es umzuwandeln in etwas sehr Erstaunliches. Künstler, Wissenschaftler, Literaten - das Handicap, nicht normal zu sein, muss nicht Handicap sein. Es kann Dich in Deiner Entwicklung voranbringen, wenn Du es akzeptierst und eben nicht bekämpfst.
Es macht Dich zu einer sehr starken, schillernden Persönlichkeit, wenn Du mit diesem Problem zu leben lernst. Stell Dir vor, Du bist in einer Turnhalle voller Leute, die einen langweiligen blauen Anzug tragen. Dann kommst Du mit einem ausgefallenen Designerkunstwerk am Leib rein, das Dich hier und da zwickt, Dich aber unheimlich interessant macht und zeigt: Da hat sich mal jemand Gedanken über seine Kleidung gemacht und nicht nur das 08/15 von der Stange genommen.
Das vielleicht als Metapher.

30.04.2015 17:16 • #9


A
Hallo Berti bist du denn in einer Beziehung? Oder schon verheiratet? Kinder? Du denkst ja wirklich negativ

30.04.2015 22:15 • #10


V
Bist du in einer therapie? Hab ich was überlesen?

30.04.2015 22:24 • #11


Berti
Ja bin in einer Beziehung und meine Freundin hat auch ein Kind

01.05.2015 01:48 • #12


Berti
Naja ich hatte ein Jahr lang eine Therapeutin die eigentlich nix gebracht hat. Darum auch Medikamente
Durch die Medikamente sind zwar viele Symptome weck .. Panikattacken usw aber Grübeln und teilweise Angst vor der Zukunft habe ich noch

01.05.2015 01:52 • #13


V
Ich hatte mich nur gewundert dass du so viele medimamente nimmst. Die hat die therapeutin dir verschrieben? Du musst hinter deine angst suchen.stress, , unglücklich, job, wohnsituation, irgendeine sehnsucht.was ist deine sorge.ich bin ja eher von ei er therapeutin als von medikamenten überzeugt zumal du 6 jahre ohne warst und scheinbar mit ja auch nicht viel besser ist. Such dir nochmal eine andere therapeutin.ich glaube an den eigentlichen Problemen wurde nicht gearbeitet. Die symptome sind nur eine begleiterscheinung deiner angst.auch hier hätte sie mit dir erarbeiten sollen, dass du den grossen schrecken vor den ungefährlichen und nicht lang anhaltenden symptomen Verlierst oder minimierst.wolltest du die medikamente, wie lang nimmst du dies? Die helfen während der zeit an der du an deinen Problem arbeitest aber ohne therapie oder hilfe und trotzdem Medikamente finde ich sehr seltsam.

01.05.2015 09:15 • #14


Berti
Die Medikamente nehme ich seit 17monaten. Viele werden ja auch komplett Beschwerdefrei oder? Und Therapie bringt etwas? Hatte nicht das Gefühl

01.05.2015 12:22 • #15


Mich84
Ob sie komplett beschwerdefrei werden, sei mal dahin gestellt. Jedenfalls muss der Zweiklang gegeben sein: 1. Die Tablettenverordnung einhalten und bei Bedarf geordnet ausschleichen. 2. Auf Frühwarnsignale des Körpers achten und das Gesprächsnetzwerk über die Krankheit ggf. ausweiten bwz reaktivieren

01.05.2015 12:27 • #16


V
Also finde das viel zu lange.die helfen auch nicht bei deinem problem.aber das weißt du sicher. Such dir eine neue therapeutin die verhaltenstherapie macht. Klar hilft die. Man muss natürlich auch umsetzen was man da erarbeitet und lernt.

01.05.2015 12:39 • #17

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Berti
Naja meine Symptome waren Vorher nicht mehr zu ertragen. 24 Stunden panikattacken! Also helfen sie. Ich konnte meine Wohnung nicht mehr Verlassen.

01.05.2015 14:22 • #18


Schlaflose
Zitat von Berti:
Viele werden ja auch komplett Beschwerdefrei oder?


Das ist wohl eher die Ausnahme, dass man komplett beschwerdefrei wird und es auch dauerhaft bleibt. Mit Medikamenten kann es einem allgemein gut gehen, aber es gibt immer Aufs und Abs. Und meist lässt die Wirkung irgendwann nach, wenn die Ursachen der Ängste nicht angegangen werden.

01.05.2015 14:51 • #19


Berti
Hmm dann muss ich wohl ne Therapie suchen. Und die Wirkung lässt nach?

01.05.2015 16:36 • #20


A


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Mira Weyer