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Hallo ihr Lieben ️

ich bin Marie, 34 Jahre alt, Mama einer wundervollen 6-jährigen Tochter – und ganz neu hier.

Lange habe ich still mitgelesen und mich oft verstanden gefühlt. Jetzt wage ich den Schritt, selbst zu schreiben.

Meine Geschichte beginnt 2015 mit einer Angst- und Panikstörung, begleitet von Sozialphobie und zeitweiser Hypochondrie. Erst 2018 fand ich den Mut zur Therapie – ohne Medikamente, mit viel Arbeit an mir selbst. Ab 2021 war ich stabil, konnte wieder relativ normal leben.

Doch ein starker Migräneanfall mit Aura (Seh-und Sprach-Störungen, Taubheitsgefühle rechte Körperseite) im Sommer 2023 auf der Autobahn ließ alles kippen. Die Angst kam zurück – heftiger als zuvor.

2024 wurde extrem belastend:
– Verlust meiner geliebten Hündin
– ein gutartiger Tumor (mit monatelanger Ungewissheit ob gut oder böse)
– ein nervenzehrender Umzug
– keinerlei Unterstützung durch den Kindsvater
– finanzielle Sorgen
– wiederholte Ablehnung einer Mutter-Kind-Kur durch die Krankenkasse

Ich mache trotz allem täglich alles für mein Kind. Sie ist alles für mich und der Grund, warum ich nie aufgebe. ️ Wir lachen, erleben schöne Dinge, sie gibt mir Kraft – aber innerlich läuft dennoch immer das Angst - Kopfkino.

Seit Anfang des Jahres bin ich wieder in Therapie, mache Sport, Meditationen, Yoga, schreibe Tagebuch. Trotzdem sind die Ängste zuletzt schlimmer geworden. Ich bin dauerhaft angespannt, habe von Kopf bis Fuß gefühlt 1000 körperliche Symptome und oft panische Angst, zu sterben – vor allem durch Atemnot oder einen plötzlichen medizinischen Notfall. Aber auch beim Autofahren und selbst beim Gehen überrollt mich die Panik immer öfter und lässt sich kaum abschütteln.

Obwohl medizinisch alles okay ist, ruft mein Kopf ständig Alarm. Ich hatte schon mehrere nächtliche Notarzteinsätze – jedes Mal war es Panik.

Am schlimmsten ist die ständige Angst, dass mein Kind ganz alleine ist, wenn mir wirklich etwas schlimmes passiert. Es gibt niemanden, dem ich ihren Verbleib in so einem Fall anvertrauen könnte – das belastet mich sehr. Familiär auch nicht, da mein Vater bereits gestorben ist, meine Mutter weit weg wohnt,die restliche Verwandtschaft verstorben ist und von seiten des Kindsvaters weder ein Vertrauensverhältnis besteht noch Zuverlässigkeit.

Ich konfrontiere meine Ängste trotz allem täglich, weil ich muss - (Autofahren, Unternehmungen, Alltag), aber es fühlt sich an, als würde ich nie weiterkommen. Hatte ich einen guten Tag, folgen 2 schlechte, an denen ich wieder besonders nervös bin.

Medikamente wurden mir mehrfach vorgeschlagen – aber auch davor habe ich Angst. Vor Nebenwirkungen, Kontrollverlust, nicht mehr für mein Kind da sein zu können, noch mehr Angst Panik zu haben, völlig verrückt zu werden. Inzwischen kann ich selbst pflanzliche Präparate kaum nehmen, weil die Angst überwiegt.

Deshalb meine Fragen:
Gibt es hier Mamas, die ähnliche Ängste erlebt haben?

Die mit der Angst um ihr Kind, ums eigene Leben oder vor Kontrollverlust zu kämpfen hatten – und ihren Weg daraus gefunden haben?

Hat jemand positive Erfahrungen mit Medikamenten gemacht, trotz anfänglicher Angst davor?

Ich danke euch von Herzen fürs Lesen – und vielleicht für ein paar mutmachende Worte. ️

Marie

08.05.2025 16:57 • 09.05.2025 x 4 #1


9 Antworten ↓


Zitat von Marie04:
Hallo ihr Lieben ️ ich bin Marie, 34 Jahre alt, Mama einer wundervollen 6-jährigen Tochter – und ganz neu hier. Lange habe ich still ...

Liebe Marie, da noch keiner geantwortet hat möchte ich dich Herzlich willkommen heißen und dir danken, für das teilen deiner Geschichte.

Ich bin keine Mama, kann deine Ängste aber dennoch sehr gut verstehen. Ich hoffe, dass du noch eine Antwort bzw. einen Austausch mit Mamas finden wirst.
Bis dahin-vergiss nicht, du bist nicht allein.

A


Alleinerziehend generalisierte Angststörung

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@Marie04
@Marie04
Liebe Marie,

ich bin auch neu hier und bin direkt über deinen Text gestolpert. Ich fühle so mit dir, denn es geht mir in vielen Dingen genauso wie dir. Ich bin zwar nicht alleinerziehend, aber auch Mama einer 10 jährigen Tochter. Du tust ja schon einiges für dich, dass ist sehr schön und so so wichtig. Ich habe leider noch keinen Weg heraus gefunden. Ich kämpfe jeden Tag. Ich kann dich aber ermutigen den oder die richtige Psychiater/in für dich zu finden. Ich war 20 Jahre bei dem selben Arzt in Behandlung und hatte Todesangst Medikamente zu nehmen. Seit ein paar Monaten bin ich bei einer sehr einfühlsamen Dame gelandet, die so behutsam mit mir und meinen Ängsten umgeht und mir alle Zeit gibt mein altes Medikament auszuschleichen. Ein neues Medikamt werde ich ihn Tropfenform bekommen und kann in einer minimalen Dosis beginnen, ohne große Angst vor Nebenwirkungen haben zu müssen. Sie verschreibt mir zusätzlich auch homöopathische Mittel, die mir momentan sehr helfen. Durch diese Begegnung habe ich momentan Hoffnung, dass sich neue Türen für mich öffnen und ich neue Wege gehen werde.
Ich wünsche dir ganz viele positiven Gedanken

Liebe Nanalu.

Ich danke dir von Herzen für deine lieben und aufmunternden Worte. ️

Ich glaube mit solch einer tollen Psychologin würde ich es auch schaffen, Tabletten einzuschleichen. Ich war schon bei vielen Ärzten, da war alles dabei. Von Verständnislosigkeit bis zum Teil sogar aggressiv, weil sie nicht verstehen konnten warum ich solche Angst vor Tabletten habe...

Ich wünsche dir alles erdenklich Liebe und Gute für deine Zukunft und hoffe, dass du eines Tages deinen Weg raus aus der Angstspirale findest! ️

LG Marie

@Benommen vielen Dank für den Willkommensgruß und deine netten Worte. ️

Liebe Marie.

Mittlerweile sind meine Kinder Ü20, ich war aber auch allein erziehend. Kein Kindsvater (hat sich nie interessiert), kein Unterhalt trotz Titel usw.

Ich kenne die Gedanken, Ängste, Sorgen zu gut. Auch der Verlust eines geliebten Hundes musste ich letztes Jahr auch erleben.

Lege Widerspruch bei der Krankenkasse ein.
Sorge für Betreuung der Tochter (Freunde, Paten, Babysitter) um regelmäßig Zeit für dich zu haben.
Mach Yoga, Meditation.
Wende dich an den VAMV (Verband allein erziehender Mütter und Väter), diese haben mir damals gut zur Seite gestanden.
Versuch es evtl. mit einem Medikament, schlimmer kann es doch eigentlich nicht werden, oder?

Ich sende liebe Grüße ganz viel Kraft und Mut.

@Marie04

Ich hab keine Kids, weil ich das für mich so entschieden hab – aber hier gibt’s genug, die in genau dem Film stecken, den du beschreibst. Und das ist nicht einfach nur Panik, das ist der ganz große Rucksack, den du da schleppst. Mit Kind aufm Rücken, Existenzsorgen in der Tasche und innerlich Dauer-Alarm wie bei ’nem Feuerwehreinsatz.

Und weißte was? Dass du trotzdem jeden Tag aufstehst, zur Therapie rennst, Yoga machst, Tagebuch schreibst und dich trotzdem fragst, warum’s nicht endlich besser wird – das zeigt nur eins: Du kämpfst wie ne Löwin. Nur merkt das Nervensystem das halt oft nicht so schnell wie du’s dir wünschst.

Diese ständige Angst, dass du umkippst und niemand da ist für deine Kleine – die zerreißt einen. Völlig normal, dass die dich nachts wach hält. Aber du bist da. Du bist da. Jeden Tag. Auch wenn du innerlich manchmal nur noch kriechst. So geht's hier vielen.

Und was Medikamente angeht… das ist so’n Teufelskreis. Angst vor der Angst, Angst vorm Kontrollverlust, Angst davor, nicht mehr du selbst zu sein. Dabei wünschst du dir doch genau das Gegenteil – endlich mal wieder atmen können. Klar, es gibt keine Wundermittel, aber für viele war’s der Gamechanger, einfach weil’s mal ruhiger wurde im Kopf. Das heißt ja nicht, dass du gleich sediert durch die Wallachei schwebst.

Aber ganz ehrlich – ob mit Medis oder ohne: Du bist nicht kaputt. Du bist halt einfach am Limit. Und genau da brauchst du nicht noch mehr Druck von dir selbst, sondern eher sowas wie ’n Kaffee, ne liebe Freundin und das Gefühl: Ich muss das hier nicht alleine wuppen.
Und manchmal muss man sich das hlt auch selber geben.

Also willkommen hier. Hier sind viele wie du. Und keiner macht sich drüber lustig, wenn du schreibst, dass du Schiss hast, umzukippen – wir alle hatten das schon hundert Mal. Und stehen trotzdem noch.Und du ja auch

Aber manchmal iss et besser, mal eben nicht zu kämpfen, sondern Verständnis für sich selbst zu haben. Du bist krank. Es geht dir nicht gut.Und klar musst du in nem..Gewissen Rahmen leisten. Aber hör auf alles perfekt machen zu wollen. Dadurch setzt du dich nur selber komplett unter druck. Wien Wasserball den du mit aller Kraft unter Wasser drückst. Das kann man ne zeit lang aber dann fliegt dir das Teil um die Ohren.

Zitat von WayOut:
@Marie04 Ich hab keine Kids, weil ich das für mich so entschieden hab – aber hier gibt’s genug, die in genau dem Film stecken, den du ...

Liebe WayOut,

Ich danke dir von Herzen für diese tollen und aufmunternden Worte, die ich mir ganz sicher noch öfters durchlesen werde! ️

Insbesondere wenn wieder das Gefühl kommt, dass ich irgendwie nichts auf die Reihe kriege - denn so fühle ich mich wegen den ganzen Ängsten oft. Als ob ich trotz allem was ich tue, nie genug tue, mich nicht genug anstrenge etc. Mein Kopf kennt da so einiges womit er mich runterziehen kann.

Ich habe jetzt das große Glück gehabt, in einer stationäs-äquivalenten Behandlung aufgenommen zu werden, das heißt Betreuung durch ein ganzes Team an Psychologen, Arzt und Krankenpflegern - zu Hause - an 7 Tagen in der Woche, sogar an Feiertagen. Ich bin unglaublich glücklich damit, denn nun habe ich engmaschige Betreuung und Hilfe - und muss noch trotzdem meine Tochter nicht allein lassen, weil ich zB in die Klinik gehe.


Dort werde ich es dann auch mit den Medis mal versuchen, ich bin ja nicht alleine damit, da ich dann jederzeit den Bereitschaftsdienst des teams anrufen kann.

Und ich werde euch hier bestimmt noch das ein oder andere Mal auf die Nerven gehen.

Aber ich bin wirklich dankbar, hier nicht ausgelacht oder als verrückt abgestempelt, sondern verstanden zu werden.

Ich danke dir nochmal für deine Antwort und Zeit.

Alles erdenklich Liebe. ️️️️

Ach du Liebe ️

Zitat von Marie04:
Insbesondere wenn wieder das Gefühl kommt, dass ich irgendwie nichts auf die Reihe kriege - denn so fühle ich mich wegen den ganzen Ängsten oft.

So geht's mir und auch unendlich vielen anderen hier auch.
Aber wir alle machen was wir können, soweit das Verständnis reicht, so weit wie es der Horizont zulässt.
Und du machst soooo viel.

Mein Mann hat da mal was ganz süßes gesagt, wo ich ihn gefragt hab was er eigentlich mit mir will:

Schatz. Ich sehe jeden Tag wie du kämpfst. Du lässt dich da nicht rein fallen. Du kämpfst. Jeden Tag. Und genau deswegen bin ich noch da..weil du zeigst du willst da raus, auch wenn das nicht so funktioniert wie du dir das wünscht. Aber du machst Fortschritte, auch wenn du sie oft nicht siehst und ich weiß eines Tages wird die Welt wieder ne ganz andere sein.

Ich finde die Worte solltest du einfach mal hören, weil sie sowas von wahr sind.
Wir sehen unseren eigenen Rucksack oft nicht den wir schleppen. Tag für Tag. Wir sehen nur was andere, Normale können was wir alles nicht können.

Aber geb denen mal unseren Rucksack. Glaubst du die könnten dann immer noch so?

Zitat von Marie04:
Aber ich bin wirklich dankbar, hier nicht ausgelacht oder als verrückt abgestempelt, sondern verstanden zu werden.


Ach du, hier sind so viele mit so mannigfaltigen Problemen...es gibt immer einen der verrückter ist als du Spaß beiseite, sollte kein Maßstab sein.
Aber das waa du beschreibst ist vollkommen normal bei ner Angststörung und NICHTS wofür man sich schämen sollte.

Dir auch alles Liebe und Gute.

Zitat von Greta__:
Liebe Marie. Mittlerweile sind meine Kinder Ü20, ich war aber auch allein erziehend. Kein Kindsvater (hat sich nie interessiert), kein Unterhalt ...

Liebe Greta,
Ich danke dir für deine Worte, deine eigenen Erfahrungen und auch für den Tipp mit dem Verein für Alleinerziehende.

Echt übel, wieviele A... es da draußen doch gibt, die keinen Unterhalt zahlen und sich nicht kümmern. Als könnten sie einfach vergessen, dass sie ein Kind haben - oder es ignorieren.

Bei dem Vereinwerde ich mich auf jeden Fall mal melden. ️

Danke.

A


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Mira Weyer
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