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S
Hallo ihr lieben,
heute möchte ich mich an euch und euere Erfahrungen mit Ängsten wenden,da ich mir grosse Sorgen um meinen 20 Jährigen Sohn mache.Er hat so oft Angst.Angst vor der Zukunft,Angst vor dem alleine sein,vor Krieg,eine Beziehung einzugehen,wenn er Probleme hat,bezieht er alles auf sich und bekommt so negative Gedanken,er kann mit negativ Situationen überhaupt nicht umgehen und alles artet in Stress aus.Herzrasen,schwitzen,Schlafstörungen usw.Vor 2 Jahren bekam er ein Burnout und musste seine Lehre abbrechen(mittlerweile ist er wieder im ersten Lehrjahr)und ich dachte,es wird nun alles besser aber leider ist es nicht so.In der Zeit wie er daheim war,waren wir beim Psychater und er bekam 3 verschiedene Antideppressiva.Er hatte stark unter den Nebenwirkungen zu leiden,Schitzophrenie und Selbstmordgedanken,es war eine furchtbare Zeit und auch ich verachte durch diese Erfahrung diese Medikamente.Er verweigerte die Medikamente und fing zu *beep* an Anscheinend hat ihm das,dass Leben gerettet.Bei einem Psychotherapeut war er auch,jedoch hat er ihm wohl nichts gebracht.Nun ist vor 5 Wochen sein Arbeitsgeber hinter seinen Dro.missbrauch gekommen und er musste sofort damit aufhören,sonst wird er gekündigt.Ganz ehrlich,ich war froh und dachte,endlich lernt er vielleicht anderst seine Probleme zu lösen aber jetzt trinkt er dafür Alk. und ist noch mehr unglücklich und hebt die *beep* in den Himmel.Die Gespräche mit seinen Ausbildern haben ihn sehr gestresst und furchtbar unter Druck gesetzt,da er nicht wusste,ob er seinen Jop verliert.Er erklärt mir seinen inneren Zustand so:er habe eine innere leere und stumpft mit seinen Gefühlen ab,ihm fehlt die Sicherheit im Leben und die Gesellschaft ist mit Schuld.Momentan ist er in einem Burnout Center Ambulant in Therapie und das tut ihm gut.Dort bekommt er Neurofeedback.Ich habe ihm Rhodiolan 200 gekauft gegen den inneren Stress aber wie ich sehe,nimmt er es schon wieder nicht ein.Ich würde mich sehr freuen,wenn ihr mir einen Tip hättet oder mir sagen könntet wie ich als Mutter helfen kann.
Liebe Grüsse,Schnupper

21.04.2015 12:20 • 27.04.2015 #1


11 Antworten ↓


P
Ängste haben immer eine Ursache. Wie ist es bei deinem Sohn. Was gab es die letzten Jahre, was ihm so zugesetzt haben könnte? Scheidung? Todesfall? Wie ist sein sozialer Rückhalt? Hat er Freunde, Geschwister, eine Freundin? Was tut er so für sich? Hobbys? Sport?

Wie ist die Beziehung von dir und seinem Vater zu ihm? Was habt ihr für eine Erwartungshaltung an ihn und sein Leben?

Was ich im ersten Augenblick empfunden habe war: Es ist sein Problem! Kümmerst du dich eventuell ZU viel? Vertraust du ihm nicht, dass er das Leben und seine Zukunft meistert?

Versteh mich bitte nicht falsch, ich habe selbst eine Tochter und auch für mich wird der Tag kommen, wo ich mich langsam aus ihrem Leben zurück ziehen muss. Ich mache mir noch keine Vorstellung davon, aber mir graut es jetzt schon. ABER: Ich weiß, dass es das allerwichtigste für sie und ihr späteres Leben ist, dass ich sie gehen lasse, mit dem Gefühl, dass ich ihr Alles zutraue, sie von mir aber jederzeit Rat, Hilfe und eine Umarmung bekommt.

Was ist das für ein Job? Entspricht er seinen Neigungen, seinem Charakter und seinen Fähigkeiten?

21.04.2015 12:36 • x 1 #2


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Ängste bei meinem Sohn

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Icefalki
Ich habe das gleiche empfunden wie Paddlmädchen. Und verstehe uns bitte nicht falsch.

Er ist alt genug, um seine Probleme selbst aktiv anzupacken.

Noch flüchtet er in Dro. bzw. Alk..

Mein Sohn hat uns auch eine furchtbare Zeit erleben lassen. Aber ich habe seinen Missbrauch nicht unterstützt. Allerdings hat er auch lange Zeit gebraucht, seine Probleme in Griff zu bekommen.

Wie soll ich es sagen, wir waren für ihn da, aber die Prämisse war, dass er sich selbst helfen lassen muss. Er hat sein Leben in der Hand. Wir können unterstützend da sein,aber den Rest muss er selbst wollen und tun.

Als Eltern gehst du da durch die Hölle.

Durch meine Probleme habe ich vielleicht andere Erfahrungen gemacht. Das hat dann auch geholfen von sich selbst zu wissen, dass nur ich das ändern kann.

Ich habe viel mit ihm geredet, aber ohne Druck, sondern nur diese schlichte Tatsache, er ist selbst seines Glückes Schmied.

21.04.2015 19:49 • x 1 #3


S
Ja,wir hatten einen Todesfall vor 3 Jahren.Sein geliebter Onkel starb plötzlich mit 40 Jahren an einem Hirnschlag.Ein tiefer Schlag für die ganze Familie.Mein Sohn hat es wie andere in der Familie noch nicht verkraftet.Freunde hat er viele,sie sehen sich auch jeden Tag,jedoch sind das alles auch so Haschbrüder,sensibelchen wie er aber wirklich nette Kerle.Wenn es ihm gut geht und er Antrieb hat ,macht er Fitnes für den Körper.Mein Mann ist ein Arbeitstier und wenn mein Sohn ihm begegnen möchte,dann bei der Arbeit.Das Verhältnis zwischen den beiden war schon schlechter.Ich bin sicher eine Übermutter und zu sehr eingehend und mitfühlend und ich möchte ihn wirklich loslassen,jedoch immer wenn ich so für mich denke,es geht Bergauf,kommt er angekeucht und erzählt mir wie sehr ihn das Leben ankotzt.Ich wäre wirklich froh,wenn er ausziehen würde und endlich seinen Weg gehen würde,ich merke schon das es ihm schwerfällt sich abzunabeln von mir.Er lernt Metaller und ich weiss,es ist nicht das,was er sich vorgestellt hat.Er wäre super im Sozialen Bereich.Eigentlich weiss er gar nicht was er will und wo seine Spezialität liegt.Er besitzt die Fähigkeit sich in Dinge reinzusteigern bis er eine Panikattake bekommt und das sind oft Dinge die man wirklich durchstehen kann.Er hat auch grosse Angst vor dem Blut abnehmen,steigert sich schon bei dem Gedanke so rein,dass er in Ohnmacht fällt.Unsere Erwartungshaltung ist,dass er seinen Weg geht,eine Ausbildung macht und Glücklich ist.Ja,ich würde ihm wirklich gerne alles zutrauen jedoch hat er mich da schon oft enttäuscht und sein Wort zählt oft nicht viel.Er ist in manchen Dingen auch unvorsichtig oder Gedankenlos aber wirklich ein ganz liebenswerter Mensch der es verdient hat einen geraden Weg zu gehen.Nein,eine Freundin hat er leider nicht,ich denke auch davor hat er Angst,dass er enttäuscht wird.

21.04.2015 20:08 • #4


S
Icefalki und Paddlmädchen,ihr habt auf jeden Fall recht!Er ist alt genug!
Wie hast du reagiert wenn dei Sohn betrunken heim kam?Bei meinem Sohn sitzen fast jeden Abend Freunde und sie trinken.Ich möchte das eigentlich nicht und unterstütze das auch nicht jedoch denke ich dann wieder lieber hier wie mit dem Auto unterwegs.Vielleicht gehe ich auch zu sehr auf ihn ein ich weiss es nicht.Ich fühle mich leicht überfordert und glaube er macht es mir nicht gerade einfach.Vielleicht müsste ich nicht immer gleich alles so Ernst nehmen.Meine Sorge ist,er tut sich was an,deshalb diese Reaktion.Vielleicht möchte er viel öfter hören,:du schaffst das schon aber wie soll ich das sagen,wenn ich sehe er tut sich schwer mit einem Ausweg und er lebt nur wegen seiner Familie.Es ist so schade,dass er so wenig Freude hat aber wenn seine Kumpels da sind merkt man von der traurigen Welt nichts.

21.04.2015 20:21 • #5


Icefalki
Schnupper, wir haben ihm absolut verboten, besoffen bei uns zu sein. Mein Mann hat ein paar Bilder gemacht, in seinem Suffzustand und es ihm gezeigt. Das war eine Sache von Mann zu Mann. Ich habe sie weder gesehen noch interpretiert. Damit war Ruhe.

Das hat ihn damals wachgerüttelt. Dro. und Alk. taugen nicht als Lösung.

Wenn er Probleme hat, soll er sich fachmännischer Hilfe zuwenden. Das kannst du mit aller Macht unterstützen. Aber den Rest definitiv nicht.

So schlimm es sich anhört, ihr, dein mann und du müssen da ein Machtwort sprechen.
Ich hatte beruflich mit Alk. zu tun. Viele würden erst krankheitseinsichtig, als alles verloren war. Beruf weg, Frau weg, Führerschein weg.

Solange vermeidendes Verhalten unterstützt wird, solange tut sich eben nichts.

Dass das für die Familie immens schrecklich ist, weiß ich aus leidlicher Erfahrung.
Evtl. Gibt es noch Beratungsstellen / Selbsthilfegruppen für angehörige. Mach dich da mal
schlau, ob so etwas in deiner Nähe ist.

Ich denke, da gibt es viele Impulse.

Was ihm klar sein muss, dass nur er es in der Hand hat. Notfalls soll er sich eine eigene Bude nehmen und schauen, wie weit er kommt.

was das suizidale anbelangt, droht er damit, oder hast nur du davor Angst?

22.04.2015 22:39 • x 1 #6


S
Hallo Icefalki
Danke für die Information.Das Machtwort haben wir schon ausgesprochen und ich hoffe,es wirkt.Ich möchte nicht sagen,dass er droht aber er erzählt mir halt wie schwer so vieles für ihn ist und wie anderst er sich anderen Jugendlichen gegenüber vorkommt.Sätze wie er lebt nur für uns sind die wo mir Angst und Sorge machen.Es ist sehr belastend für mich.Er geht jetzt zur Suchtberatung,darauf haben wir bestanden.Ich muss auch sagen,dass er schon Vortschritte gemacht hat,jedoch fällt er immer wieder in so ein Loch und da geht fast nichts und dann trinkt er.Im Geschäft muss er jetzt alle 3 Monate Urin abgeben,damit sie sehen,dass er auch nicht mehr Canna. raucht und das finde ich super denn er möchte seinen Jop nicht aus Spiel setzen.Ich glaube das hat alles so kommen müssen.Er möchte mir immer erzählen,dass nicht alle Dro. schlecht sind und auch in geringen mengen Gesundheitsfördernd für den Geist sind,jedoch ist das nicht meine Meinung und ich sage immer Dro. sind dein Feind und nicht dein Freund(er hatte 2 Jahre Canna. geraucht).Jetzt bin ich soweit,dass ich nicht mehr auf diese Art von Gesprächen eingehe und gehe wenn er davon anfängt.
Viele Grüsse,
Schnupper

23.04.2015 10:16 • #7


Icefalki
Ja, er hat Alk. gegen Dro. eingetauscht. Hat meiner auch gemacht.

Und das mit dem Anderssein kenne ich auch. Er hätte niemand, der auf seinem Niveau sich unterhalten könnte, usw.
Nur durch den Alk. war seine Hemmung dann verschwunden, lt Aussage.

Ja, dann soll er an diesen Problemen arbeiten, denn mit wegdröhnen ändert sich nur im Moment etwas.

Dadurch, dass ich selbst ein kleiner Psycho bin, habe ich sehr eindringlich mit ihm geredet.
Immer und immer wieder. Und bin hart geblieben. Und habe Alternativen vorgeschlagen.

Aber Alk. und Dro. waren dabei ein No Go.

Sprecht über seine Ängste und sozialprobleme. Und wenn er in die suchtberatung geht, dann denke ich, wird dort auch mit ihm gearbeitet.

Ich wünsche dir und ihm Kraft. Manchmal muss man durch ein Tal schreiten um wieder ans Licht zu kommen.

23.04.2015 19:26 • x 1 #8


S
Hallo Icefalki
Wie geht es deinem Sohn heute?Ich glaube das was du hinter dir hast,da sind wir mitten drin.Ich frage mich oft warum das so geworden ist.Wie lange ging das bei euch?Er lehnt Medikamente ab und ich mache mir Sorgen,dass das schon Chronisch ist/wird und wie er überhaupt wieder positiv werden kann.Wir reden viel aber ich weiss halt auch nicht ob ich oft richtig reagiere.Ich selbst hatte noch nie psychische Probleme und kann mich da schlecht reindenken,jedoch habe ich sehr viel Mitgefühl und grosse Sorgen wenn ich weiss es geht ihm so schlecht.Er vertraut seine Sorgen und psychischen Probleme nur mir an.Vielen Dank für deine Antworten und hab einen schönen Tag,
Viele Grüsse,Schnupper

26.04.2015 11:02 • #9


Icefalki
Schnupper, studiert Rechtswissenschaften, erste Staatsprüfung bestanden. Ist jetzt 30..hat seit neustem eine Freundin. 2. Staatsprüfung im Herbst. (Schwitz).

Meine Strategie war absolute Härte, aber auch die Hand reichen. Das gejammere nicht akzeptieren. Will er sich nicht helfen lassen, dann bitte, soll er es selbst hinbekommen.
Ist sein Leben.

Finanzielle Hilfe bis zur 1. staatsprüfung zugesichert. Wenn er die nicht packt, dann muss er einen Job suchen..von uns kommt in dieser Richtung nichts mehr. Hat sie aber bestanden.

Der muss jetzt selbst sehen, wie er klar kommt. Irgendwann ist auch mal Schluss mit dem Geldsegen.

Jetzt zu den psychischen Erkrankungen. Es ist gut, einen gesunden familiären Rückhalt zu haben.

Aber, J e d e r muss sein Päckchen als Erwachsener selbst tragen lernen.

Klare Regeln: hier in unserem Haus wird weder gesoffen noch gek. . Bei Problemen geht man zum Arzt. (Macht er ja)!

Gejammert wird in Grenzen, wer Probleme hat, der muss daran arbeiten. Ist er in therapie und kommt an seine Grenzen,,dann wird er aufgefangen. Macht er keine, selber schuld.
Also auch kein Gejammer.

Stellt klare Regeln auf, besprich auch mal deutlich deine Gefühle und Ängst mit ihm. Welche Sorgen und Nöte du dabei hast.

Evtl. Eigene Wohnung mit den ganzen Konsequenzen.

Nur bei Mama alles abladen und verstanden werden, bringt ihn nicht weiter. Klare Worte und Taten wären angebracht.

Wir haben das ca. 5 Jahre durchstehen müssen. War die Hölle. Ich wünsche das keinem.

Irgendwas haben wir aber richtig gemacht, denn beide Söhne kommen gerne zu uns, mitsamt ihren Mädchen.

Ich denke, das Geheimnis ist Liebe. Die muss aber manchmal in strenge umschlagen.
Vielleicht liebevolle strenge. Aber klar und deutlich.

Ich wünsche dir viel Kraft.

26.04.2015 20:27 • x 1 #10


S
Vielen lieben Dank,Icefalki!
Du hast mir sehr geholfen.An liebevoller Konsequenz muss ich arbeiten,da hast du Recht.Überhaupt,ich sehe du weisst was bei uns abgeht,du hast alles getroffen und wir werden genau an diesen Punkten arbeiten.
Euch alles liebe und gute!
Gruss Schnupper

27.04.2015 11:47 • #11


S
Übrigens Icefalki.
euer Kampf hat sich gelohnt und das freut und motiviert mich sehr.Irgentwie wird alles seinen Weg gehen und die Spielregeln werden sich ab heute bei uns ändern.

27.04.2015 11:53 • #12


A


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