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78

S
Wobei ein sehr großer Teil meiner Erschöpfung vom Antidepressivum Escitalopram kommt. Aber ohne hab ich dann die Angst und Unruhe wieder. Pest und Cholera

28.06.2016 17:54 • #41


S
Zitat von TheSmiths:
Zitat von Painfull:
warum sollte ein Ausbildungsbetrieb augerechnet Dich nehmen ?


Nur über Beziehungen

Ich darf sehr sicher sein, dass ich dort die Ausbildung antreten darf.
Zudem ist das dann bereits Öffentlicher Dienst.

Tut mir wirklich leid, dass Dir das nicht passt.

Ich kann nichts dafür, dass Dich der Typ verarscht hat



Warum bist du dann nicht glücklich? Öffentlicher Dienst ist chillig. Besser ist kaum wo

28.06.2016 17:56 • #42


A


35, nichts erreicht, keine Partnerin, keine Zukunft

x 3


C
Zitat von dont_panic:

Zitat von chaosdenkerin:
...wenn ich gleichzeitig darüber traurig bin, dass mein Leben halt insgesamt so ganz anders verlaufen ist, als ich es geplant hatte?

Könnte auch an deinem Plan gelegen haben, oder ?


Mit Sicherheit hatte es etwas mit dem Plan zu tun; dennoch wäre auch mit jedem anderen Plan eine größere Zäsur in meinem Lebensweg unvermeidlich gewesen. Gestartet bin ich in mein selbstständiges Leben unter der Prämisse, gesund zu sein und mir nur mehr Mühe geben zu müssen (Prägung aus der Kindheit und Jugend), angepasst habe ich meinen Plan an mein kognitives Leistungsvermögen und meine Neigungen. Die Depression habe ich verdrängt, auf Autismus wäre ich selbst nicht gekommen. Erst, als die Depression mich aus dem Alltag riss, weil es mit mehr Mühe halt doch nicht ging, wurde auch die Diagnose des Asperger-Syndroms gestellt. Zuvor konnte ich keine realistischeren, besseren Pläne machen, weil ich immer an meinen Ressourcen vorbeileben musste, im Unwissen darüber, wie diese überhaupt aussehen könnten. Und dann kam, was kommen musste: Viele Zäsur-Jahre, in denen mein Leben primär aus Überleben, Behandlung und Durchhalten bestand, damit ich es überhaupt neu sortieren konnte; die Notwendigkeit, dauerhaft zu akzeptieren, dass ich von vielem nur träumen kann, weil es außerhalb meiner realistischen Möglichkeiten liegt und gleichzeitig die Erkenntnis, wie viel Zeit ich an das alles verloren habe, die ich nie wieder zurück bekommen kann, sodass ich zB nie mehr Mutter werden kann. Es fühlt sich noch immer bitter an darüber nachzudenken, aus so vielen Gründen und die Empfindung ist wohl unter Menschen mit Behinderung auch recht normal, fast jeder kennt das irgendwie. Weil es mit Behinderungen eben doch so ist, dass manche Grenzen vorherbestimmt sind - mehr als bei Menschen ohne Behinderung - die man ständig im Alltag erlebt und an denen man einfach nichts ändern kann. Damit zu hadern gehört wohl zum Leben mit solchen Behinderungen dazu, solange es nicht ständig beim Hadern und Trauern um Fehlendes bleibt. Heute bleibt der Plan mein Studium zu beenden aus den bereits genannten Gründen bestehen: Ich versuche mir eine Chance erkämpfen, auch wenn es hart ist und manchmal der Frust über das alles völlig über mir zusammen bricht. Es gäbe derzeit keinen alternativen Weg, der mir deutlich leichter fallen würde, auch wenn ich wohl nie damit hätte planen dürfen, mein Studium so absolvieren zu können wie es Menschen ohne Behinderung tun. Für rechtzeitige Nachteilsausgleiche kamen die Diagnosen aber viel zu spät. Und dafür konnte ich halt auch nichts, auch wenn das eine andere Geschichte ist. Gemessen am damaligen Maßstab zu Beginn des Studiums waren meine Ziele allerdings auch gar nicht zu hoch... aber das führt nun zu weit. Meine aktuellen Ziele werden von meinem Arzt Therapeuten übrigens auch nicht als zu hoch eingeschätzt, genau so wenig wie die damaligen Ziele, könnte ich jetzt neu anfangen. Insofern liegt es wohl doch nicht immer nur an unrealistischen Vorstellungen, sondern manchmal auch an ungünstigen Situationen und äußeren Faktoren, wenn das Leben so richtig mies läuft und alles schief geht. Und ich finde immer noch, dass auskotzen und traurig sein darüber absolut erlaubt sein sollte.

Painfull, merkst du eigentlich, dass gerade du derjenige bist, der hier negativ argumentiert? Warum muss der Plan schlecht sein? Irgendwo hin muss man sich doch orientieren. Was ist daran wieder falsch?

28.06.2016 17:58 • #43


P
Zitat von TheSmiths:
Ich darf sehr sicher sein, dass ich dort die Ausbildung antreten darf.

warum eröffnest Du dann ein Thema darüber dass Du keine Zukunft mehr hast wenn Dir der Ausbildungsplatz so sicher ist ? das passt jetzt nicht so wirklich zusammen.

Zitat von TheSmiths:
Ich kann nichts dafür, dass Dich der Typ verarscht hat

schade, denn durch die Trennung hatte ich wieder mehr Zeit für andere Dinge und dadurch im November letzten Jahres einen neuen Partner kennen lernen dürfen. wenn Du da was hättest für gekonnt dann hättest Du schon mal wenigstens irgendwas Gutes erreicht im Leben.

28.06.2016 18:00 • #44


TheSmiths
Ich werde dann glücklich sein, wenn es wirklich unter Dach und Fach ist.
Zudem habe ich diese tolle Nachricht erst heute bekommen.

Aber ja, wenn das klappt, bin ich jut druff.
Hoffe, das ist nicht verboten?
Ich habe mich in den letzten Tagen intensivst gekümmert und viel versucht und just heute erfahren, dass der Betrieb in dem mein Bruder arbeitet nächstes Jahr ausbildet und meine Bewerbung bis September 2016 erwartet wird.
Vielleicht habe ich ja einmal Glück.
Glaub mal, dann wäre jegliches gejammer vorbei

@Serthralinn
Geht es Dir schon lange derart schlecht?

28.06.2016 18:00 • #45


S
Kannst du keine Kinder bekommen oder fühlst du dich dazu nicht in der Lage Chaos denkerin

28.06.2016 18:15 • #46


C
Ich kann aus medizinischen Gründen keine Kinder mehr bekommen Es wäre gegangen; geht aber jetzt halt nicht mehr. Und als es noch ging, war es so, dass ich mich nicht dazu in der Lage gefühlt hätte, für ein Kind zu sorgen, aufgrund der Depression etc. Aber genau das meine ich halt damit, dass manches mich traurig macht, weil manche Chancen nie wieder kommen.

28.06.2016 18:16 • #47


S
Zitat von TheSmiths:
Ich werde dann glücklich sein, wenn es wirklich unter Dach und Fach ist.
Zudem habe ich diese tolle Nachricht erst heute bekommen.

Aber ja, wenn das klappt, bin ich jut druff.
Hoffe, das ist nicht verboten?
Ich habe mich in den letzten Tagen intensivst gekümmert und viel versucht und just heute erfahren, dass der Betrieb in dem mein Bruder arbeitet nächstes Jahr ausbildet und meine Bewerbung bis September 2016 erwartet wird.
Vielleicht habe ich ja einmal Glück.
Glaub mal, dann wäre jegliches gejammer vorbei

@Serthralinn
Geht es Dir schon lange derart schlecht?



Mit dem Leben überfordert fühle ich mich schon ewig. Also eigentlich immer. Mir fallen hoch komplizierte Dinge oft leicht, dafür alles normale unendlich schwer. Alltag ist Horror, er frisst unendlich Zeit und Energie. Autismus halt

28.06.2016 18:18 • x 1 #48


S
Zitat von chaosdenkerin:
Ich kann aus medizinischen Gründen keine Kinder mehr bekommen Es wäre gegangen; geht aber jetzt halt nicht mehr. Und als es noch ging, war es so, dass ich mich nicht dazu in der Lage gefühlt hätte, für ein Kind zu sorgen, aufgrund der Depression etc. Aber genau das meine ich halt damit, dass manches mich traurig macht, weil manche Chancen nie wieder kommen.


Ich liebe Kinder zwar, traue es mir aber nicht zu. Da bräuchte ich eine sehr starke Partnerin, die mir vieles abnimmt

28.06.2016 18:19 • #49


TheSmiths
Ich hab da jetzt ganz schön viele Fragen bezüglich Autismus.
Aber wozu gibt es das Internet

28.06.2016 18:32 • #50


S
Ich weiß mal wieder überhaupt nicht, wie es weitergehen soll... Klinik? Dann steh ich danach wieder da, wo ich jetzt bin. Wieder arbeiten gehen und irgendwann sehr bald wieder nicht mehr können? Rente beantragen und nur zu Hause sein? Ich hab echt keinen plan gerade. Alles keine wirkliche Lösung

Andere Medikamente? Irgendeine Idee oder ein Medikament gegen Angst, was nicht müde macht?

28.06.2016 18:50 • #51


S
Um gute Ratschläge wird gebeten

28.06.2016 19:13 • #52


C
Ich kann dir leider keinen Rat geben, tut mir leid. Mir persönlich hat weder ein Klinikaufenthalt geholfen, noch habe ich eine passende Medikation für mich finden können. Ich weiß allerdings, dass es viele Autisten gibt, die in Erwerbsminderungsrente gehen und beispielsweise nur noch wenige Stunden pro Woche zusätzlich zur Rente arbeiten oder gar nicht. Wenn du immer wieder die gleiche Erfahrung im Berufsleben machst und es nicht am Arbeitsplatz liegen kann, wäre das vielleicht wirklich ein überdenkenswerter Schritt für dich. Du könntest ja versuchen, ob du, statt nur zu Hause zu sitzen, vielleicht irgendein Angebot für Menschen mit psychischen Problemen besuchst, solange du berentet bist oder ein kleines Ehrenamt übernimmst. Die Rente muss ja auch nicht gleich für immer bewilligt werden, sodass du erst einmal zur Ruhe kommen, Optionen suchen und dann weitersehen könntest.

28.06.2016 19:24 • #53


Pisalisa
Welche Medikamente hast du denn schon probiert?

28.06.2016 19:46 • #54


S
Alle 6 SSRI, Venlafaxin, Opipramol, lorazepam.

28.06.2016 22:54 • #55


Z
Hallo,

ich bin heute nur zufällig auf diesen Thread gestossen, aber jetzt muss ich antworten. Ja ich bin auch einer der in Beruf und Partnerschaft noch nicht viel auf die Reihe gekriegt hat und ich bin auch 35 . Du bist da nicht alleine es wird viele geben denen es genauso geht. Tja, ich habe Bürokaufmann gelernt und danach paar Jahre Arbeit gesucht, null Chance. Habe mich dann weiterqualifiziert und BWL studiert auf Master (Abschluss 1,9) und jetzt schon wieder 2 Jahre arbeitslos. Wenn man keine Beziehungen hat ist es sinnlos, man kommt nirgendwo rein, schreibt hunderte von Bewerbungen nur für die Statistik. Bei mir steht nicht mal die Behinderung (die ich auch habe) so im Vordergrund, es ergibt sich einfach so keine Chance, sodass man halt einfach auf der Stelle tritt. Andere arbeiten schon 10-15 Jahre lang und haben ein angenehmes Leben und Leben ihr Leben. Ich muss das aber auch aufs materielle beziehen. Klar Luxus will ich nicht, aber mit dem was man vom Jobcenter kriegt kann man ja nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Man hängt irgendwie nur noch zu Hause rum, weil eh kein Geld da ist mal wegzugehen. Dies im Umkehrschluss begünstigt aber wieder psychische Störungen, weil man dann halt auch sehr auf sich selbst fixiert ist. Sicher, man frisst halt Venlafaxin (Höchstdosis) und Quetiapin um sich einigermaßen über Wasser zu halten. In den Urlaub kommt man natürlich auch nicht um mal ganz neue Eindrücke zu gewinnen. Dann kommen die schikanen vom Jobcenter dazu. Man fragt sich dann eben auch wenn man den ganzen Tag nichts zu tun hat: Was willst du mit deinem restlichen Leben anfangen, du liegst ja nur rum und machst nichts? Dann dreht und wendet man es halt, aber sieht eh das man nichts ändern kann. Dann verbringt man halt wieder einen Tag vorm Computer und Fernseher obwohl es teilweise nicht mal mehr Spass macht, aber andere Möglichkeiten bieten sich ja auch selten. Ja andere sagen mir auch, man muss immer das beste aus seiner Situation machen. Aber was soll man denn machen, außer weiter vor sich hinwegetieren und auf die nächste Jobcenter-Zahlung zu warten, die wieder einen Monat zum überleben reicht. So vegetiert man halt vor sich hin und nichts ändert sich. Zu Hause ist es langweilig, der Mensch braucht die Arbeit. Aber so schläft man halt schon 12 Stunden um irgendwie den Tag rumzukriegen. Und so wird man halt 35 Jahre alt und vermutlich wird sich daran auch nichts ändern, naja das ist halt einfach so unter unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Was es im Gegensatz zu dir nicht macht ist das es mich belastet, es bringt nichts sich mit Sachen zu beschäftigen die man sowieso nicht ändern kann. Aber deine Frage ob es andere in der Situation gibt die auch wenig im Leben vorwärtskommen, definitiv.

Achja, wenn man wirklich noch ein zweites Studium durchziehen will, dann kann man von der KfW ein verzinstes Darlehen kriegen.

29.06.2016 00:49 • #56


S
Wozu quetiapin? Hast du Psychose?

Du hast nen guten Master, aber findest keine Arbeit? Wie kommt das?

Kannst du nicht die Zeit für irgendwas sinnvolles nutzen?
Hartz IV und Job Center sind echt eine Zumutung in unserem Land. Wann gibt es endlich das bedingungslose Grundeinkommen.

29.06.2016 10:03 • #57

Sponsor-Mitgliedschaft

dont_panic
Zitat von Serthralinn:
Wann gibt es endlich das bedingungslose Grundeinkommen.


Niemals !

29.06.2016 10:29 • #58


TheSmiths
Hallo Zwirli!

Vielen Dank für Deine Antwort und Darstellung Deiner Lebenssituation.
Eine Sache ist mir aufgefallen und zwar:

Zitat von Zwirli:
Bei mir steht nicht mal die Behinderung (die ich auch habe)


Im Öffentlichen Dienst wirst Du mit Behinderung bei gleicher Eignung immer bevorzugt

Liebe Grüße

Moz

29.06.2016 14:16 • #59


S
Zitat von dont_panic:
Zitat von Serthralinn:
Wann gibt es endlich das bedingungslose Grundeinkommen.


Niemals !

Stimmt. Weil wir in einem Land wohnen, wo Reiche Steuerhinterzieher gefördert und Arme gedemütigt werden. Da zählen Milliarden nicht, da sind ein paar Arbeitslose alles schuld.

Glaubt ihr eigentlich jeden quatsch, den man euch in den Medien auftischt

29.06.2016 14:49 • #60


A


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