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M
Hallo liebes Forum.

Ich heiße Marco, bin 32 Jahre alt und habe eine ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung.
Diese Diagnose wurde mir im Krankenhaus gestellt und es ist gut zu wissen, was mein innerlichstes Problem ist.
Im Alltag habe ich ein vermeidendes und vorsichtiges Verhalten. Wobei das vermeidende Verhalten nicht mehr so schlimm ist.
Das liegt daran, dass ich in den letzten Jahren schon dagegen was unternommen habe.
Ich habe meinen Wohnsitz gewechselt und lebe jetzt in einer WG.
Zuvor lebte ich etwa 10 Jahre alleine, was mir sehr geschadet hat.
Mein Freundeskreis ist sehr klein.
Vermutlich habe ich diese Persönlichkeitsstörung seit meinem 15. Lebensjahr.
Das war die Zeit, in der mein Selbstwertgefühl ganz unten war und Selbstmordgedanken vorhanden waren.
Einen ernsten Selbstmordversuch hatte ich mit 25 Jahren. Danach war es das erste mal, dass ich professionelle Hilfe bekam.
Seitdem arbeite ich an mir.

Leider haben mich die Jahre ohne Behandlung und zu nicht wissen, was mein Problem ist, sehr geprägt.
Da meine Probleme schon mit 12 Jahren anfingen, fehlen mir sehr wichtige Erfahrungen im sozialen Umfeld.
Das heißt, dass ich noch nie eine enge Beziehung hatte, erst eine unbefriedigende sexuelle Erfahrung, und sozial unbeholfen bin.
Im sozialen Umfeld achte ich zu sehr, mich angemessen zu verhalten. Mir fehlt der Mut, ich selbst zu sein.
Ich selbst sein ist ohnehin schwierig, weil ich mir nicht sicher bin, wie ich sein möchte und auf was ich wirklich Wert lege.
Wenn ich Spaß haben will, dann muss ich immer darauf achten, niemanden zu kränken.

Es ist schwierig abzuschätzen, was andere kränkt und wie viel Kritik sie vertragen.
Es ist schwierig Partei zu ergreifen.
Ein großes Problem ist auch mein Berufsleben.
Nachdem ich die Schule vorzeitig abgebrochen habe, habe ich ab meinem 18. Lebensjahr als ungelernte Arbeitskraft gearbeitet.
Mit meinem Umzug in eine Wohngemeinschaft habe ich eine Lehre als CNC-Techniker begonnen und Ende vorigen Jahres abgeschlossen.
Leider ist es jetzt für mich schwierig eine Arbeit zu bekommen. Da mir die Berufserfahrung in diesem Bereich fehlt, wurde ich bis jetzt überall abgelehnt.
Wobei ich nicht weiß, ob es tatsächlich daran liegt, dass ich noch keine Berufserfahrung habe, oder mein Auftreten zu unsicher ist.
Ich hatte wieder ein paar Angebote, als ungelernte Arbeitskraft zu arbeiten. Das habe ich dann auch versucht, aber nicht länger als 3 Tage ausgehalten.
Ich habe Angst, wieder alles zu verlieren was ich in den letzten Jahren gelernt habe.
Ich habe das Gefühl, in der Luft zu hängen. Niemand sagt zu mir, ich solle irgendeine Arbeit annehmen, weil ich jetzt eine ausgebildete Fachkraft bin, aber ich habe das Gefühl, dass ich ein vollwertiger Facharbeiter aufgrund meiner Störung nicht sein werde.
Ich möchte aber unbedingt wieder am 1. Arbeitsmarkt arbeiten, mich einsetzen, Belastungen aushalten, und natürlich Geld verdienen. Mein Leben aufwerten, wieder eine eigene Wohnung haben.
Eine echte Beziehung, einfach ein Leben mit einer Frau, einer Arbeit und etwas Wohlstand.
Nur weiß ich nicht, ob ich so weit bin.
Darum möchte ich fragen, was ich jetzt machen kann.
Manchmal kommen wieder Selbstmordgedanken auf, aber zum Glück habe ich die gut im Griff.
Nur sollte ich in eine Therapie gehen und welche könnte mir helfen?
Meine nächster Schritt ist eine Weiterbildung in CAD. Da gibt es eine Ausbildung, welche 3 Monate dauert. Das wird mir helfen, weil ich dann wieder etwas lerne und Unterstützung bei der Arbeitsuche bekomme. Hoffentlich hilft mir das.

Ich habe das Gefühl, dass ich den ganzen Text hier komisch geschrieben habe und etwas unverständlich ist.
Es geht mir öfters so. Dass es mir schwer fällt, einen normalen Text zu schreiben.

In den drei Tagen, wo ich vor kurzem wieder gearbeitet hatte, ging es mir ähnlich. Ich war völlig überfordert. Mir kommen zu viele Gedanken in den Sinn. Wie schnell soll ich arbeiten, wo soll ich hingehen, was hat der gemeint, wie soll ich mich verhalten, will der mit mir reden, was, welches Werkzeug braucht er, was hält er von mir, bin ich hier richtig.
Das alles hat dazu geführt, dass ich die ganze Zeit nervös war und bei den einfachsten Aufgaben versagt habe. Ich habe gezittert. Und dann habe ich gesagt, dass ich nicht glaube, das ich für die Arbeit geeignet bin. Und das war es.

Und so ähnlich geht es mir, wenn ich mit jemanden unterwegs bin oder bei anderen am Tisch sitze. Langweile ich die anderen. Rede ich zu wenig. Wenn mir langweilig ist, wann ist der richtige Moment, um aufzustehen.

So das reicht fürs Erste.
Ich frage mich gerade, ob ich viel zu viel geschrieben habe. Eine richtige und kompakte Vorstellung war das jetzt nicht.

Aber zumindest bin hier mal angemeldet.

Meine Frage. Gibt es hier einen Bereich, wo man einfach seine Gedanken aufschreiben kann?
Es ist wichtig, einfach mal alles aufzuschreiben. Und ein Forum gibt mir das Gefühl, einfach mal was raus zu lassen.

Wenn wer den kompletten Text hier gelesen hat, dann habt meinen Respekt. Und danke. Ich schaffe sowas meistens nicht.

Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Abend.

08.04.2017 17:53 • 25.04.2017 x 4 #1


37 Antworten ↓


kalina
Hallo Marco,

herzlich willkommen hier,

Du hast einen tollen aussagekräftigen Text geschrieben, sodass man gleich viel über Dich erfahren hat. Danke!

Wenn Du eine Art Tagebuch mit Deinen täglichen Gedanken schreiben möchtest,so kannst Du das hier im Forum auch machen. Das machen bereits einige.

Ich hoffe, Du fühlst Dich hier wohl und kannst positive Erkenntnisse gewinnen.

Liebe Grüße
kalina

08.04.2017 19:28 • #2


A


Vermeidende Persönlichkeitsstörung - welche Therapie?

x 3


M
Hallo Marco,

von mir auch ein Herzliches Willkommen im Forum!

Ich habe Deinen Text sehr interessiert gelesen und mir ist
nichts aufgefallen, was ich kritisieren könnte und würde
ich auch nicht mir anmaßen, daß zu tun.
Also, nun hast Du Mut gezeigt und ich wünsche Dir
neue Impulse!

08.04.2017 20:48 • #3


M
Ich danke Euch : )

Ich bin froh hier angekommen zu sein und danke für die nette Begrüßung : )
Das ist sehr lieb von Euch.

Dann werde ich hier mein Tagebuch führen. Nicht täglich, aber wenn ich das Gefühl habe, wieder was schreiben zu wollen.

Gruß, Marco

08.04.2017 20:54 • x 2 #4


S
Hallo marco1985,



herzlich Willkommen, in diesem guten Forum.
Ich selbst leide auch an der ÄVPS, und dazu auch noch an dem ADHS.
Vieles was Du hier geschrieben hast, kenne ich von mir selbst nur all zu gut.
Nur eine ÄVPS wird auch mit vielen Therapien, nicht weggehen.
Sie wird nur bis zu einem gewissen Grad gemildert werden können, und das leider auch nach einer sehr extremen und langen Behandlungszeit.
Siehst Du Deine ÄVPS als Synton oder als Dyston an ?
( Das gehört zu mir, oder das gehört nicht zu mir, das sollte gerne weg. )
Suizidgedanken habe ich auch, und ich habe Zweifel daran, ob jene nicht vielleicht eine logische Konsequenz, von der ÄVPS sind.
Den seelische Qualen, sind ganz genau so schlimm wie körperliche Qualen, wenn nicht noch etwas schlimmer.







LG Schwarzes-Leben

09.04.2017 12:44 • #5


M
Hallo : )

Synton und Dyston habe ich erst mal googeln müssen. Die Begriffe sind sehr interessant.
Also ganz weg möchte ich es nicht haben.
Ein Vorteil ist, dass ich keine Feinde habe.
Allerdings möchte ich mich nicht mehr so sehr zurückhalten. Man ist zwar gerne in meiner Nähe, aber ich glaube, wahre Freundschaften und gute Beziehungen würden entstehen, wenn ich selbstbewusster und auffälliger wäre. Das macht das Leben interessanter.

Zur Zeit ist für mich die beste Therapie in einer WG zu leben.
Alleine in einer Wohnung würde ich wieder sehr schnell untergehen.

Wohnst du in einer WG?
Wie sieht dein Berufsleben aus? Gerade mit ADHS noch dazu ist das doch eine enorme Herausforderung?
Mit den Suizidgedanken ist es bei mir nicht mehr so schlimm und ich weiß, dass ich mir selber nichts mehr antun werde. Wenn mich ein Arzt oder Betreuer fragt, dann sage ich, dass ich keine habe.
Ich glaube, dass kann ich gut selbst einschätzen.
Wie ist das bei dir?


LG, Marco

09.04.2017 20:22 • #6


S
marco1985,



bei mir sieht es wirklich nicht rosig aus, ich bin über 40, habe deswegen auch keinen Beruf erlernt, ich habe keine realen Freunde und bekannten, und ich habe keine Familie mit Kindern.
Ich lebe in einer Fantasiewelt, und ich gehe auch nur selten raus.
In eine Klinik kann ich nicht gehen, weil ich dann schnell, ein sehr schlimmes Heimweh dort bekommen würde.
Ich lebe hier auch in einem Kaff, und Du kannst Dir wohl vorstellen, was das für mich bedeuten würde.



Am schlinnsten ist auch die schnelle seelische Vulnerabilität, ich fühle mich immer schnell verletzt und auch gekränkt.
Bei mir liegt auch eine Reizfilterschwäche, und eine Hypersensibilität vor.
Es ist nicht einfach damit zu Leben, und eine richtige Jugend hatte ich quasi deswegen überhaupt nicht gehabt.
Sex hatte ich noch nie, ich kenne nur die SB.
Die NORMALEN verstehen mich nicht, ein zugehörigkeits Gefühl kenne ich eigentlich auch nicht.
Ich kann mich mit der normalen Lebensweise, nicht indentifizieren.
Der Suizidgedanke ist dabei eigentlich ein normaler Gedanke, den eine Qual die kein Ende nimmt, kann schon sehr extrem, das Leben, und auch die Nerven, zerstören.
Das alles hat mein Leben Zerstört, und solch eine Dauerqual, kann kein Mensch bis zu seinem natürlichen Lebensende aushalten.
Also 70, 80, 90, Lebensjahre wird es bei mir deswegen, leider nicht geben.









LG Schwarzes-Leben

10.04.2017 13:10 • x 1 #7


M
Mir ist es wichtig, dass ich mich nicht mehr mit anderen vergleiche.
Dass meine Jugend auch nicht so rosig war und ich Vieles verpasst habe stört mich nicht mehr so intensiv wie früher.
Es gab Zeiten, da ließ mich das nicht los und ständig grübelte ich, was ich anders hätte machen sollen.
Im Endeffekt bleibt mir nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren. Ich muss auch nicht mehr die Vergangenheit verdrängen, wenn ich wieder mal daran denke, weil es mich nicht mehr so sehr belastet.
Ich hoffe, das gelingt Dir auch noch.

Ich weiß noch, wie ich meine Sozialphobie für ein paar Jahre hatte und nur noch rausging, wenn es notwendig war, da dachte, ich wäre das minderwertigste Wesen auf dieser Welt.
Ich dachte, so schwach und feige kann niemand sonst sein außer mir. Ich schaffte es nicht einmal, mich selbst umzubringen. Ich versuchte so Manches, die Angst vor Schmerzen war aber immer so groß, dass ich es nicht schaffte.
Das war echt deprimierend. Ich hatte mich schon längst selbst aufgegeben, aber konnte mein Leben nicht beenden.
Sowas möchte ich nie mehr erleben und das werde ich auch nicht. Mittlerweile lasse ich es einfach nicht mehr zu, dass es so weit kommt.
Das WG-Leben hilft mir zur Zeit am meisten. Auch wenn es manchmal kompliziert ist. Es ist zumindest ein Leben.
Daher wünsche ich Dir, dass du es schafft, deinen Lebensraum zu verändern.
Wäre ich jetzt alleine und hätte ich Suizidgedanken müsste ich ins Krankenhaus. Einen anderen Ausweg gibt es nicht.
Denn es würde wieder Jahre dauern, bis ich den Mut finde, einen Selbstmordversuch zu wagen. Weil jeden Tag denke ich mir, diesen einen Tag schaff ich noch, noch ein bisschen fernsehen und dann schlafen gehen.
Es war bei mir so, dass ich meinen Selbstmordversuch ein halbes Jahr von Tag zu Tag aufgeschoben habe, nur weil ich noch eine TV-Show zu ende sehen wollte, die über ein paar Monate lief.
Und zwischen den Sendungen lebte ich in meiner Traumwelt.
Selbstmordgedanken sind einfach nur qualvoll.
Ins Krankenhaus gehen ist das Sinnvollste was du in so einer Situation machen kannst.
Dass das mit einer ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung sehr schwierig ist, das weiß ich.
Immerhin sind wir Meister darin, keine Risiken einzugehen und nichts zu verändern, egal wie Qualvoll es ist.

11.04.2017 00:21 • #8


M
Ich hätte eine Frage.

Kennt vielleicht jemand ein gutes Buch zu ÄVPS ?
Am besten eine einfache Lektüre, also nichts für Profis.


LG, Marco

13.04.2017 11:26 • x 1 #9


M
Zitat von Schwarzes-Leben:
marco1985,



bei mir sieht es wirklich nicht rosig aus, ich bin über 40, habe deswegen auch keinen Beruf erlernt, ich habe keine realen Freunde und bekannten, und ich habe keine Familie mit Kindern.
Ich lebe in einer Fantasiewelt, und ich gehe auch nur selten raus.
In eine Klinik kann ich nicht gehen, weil ich dann schnell, ein sehr schlimmes Heimweh dort bekommen würde.
Ich lebe hier auch in einem Kaff, und Du kannst Dir wohl vorstellen, was das für mich bedeuten würde.



Am schlinnsten ist auch die schnelle seelische Vulnerabilität, ich fühle mich immer schnell verletzt und auch gekränkt.
Bei mir liegt auch eine Reizfilterschwäche, und eine Hypersensibilität vor.
Es ist nicht einfach damit zu Leben, und eine richtige Jugend hatte ich quasi deswegen überhaupt nicht gehabt.
Sex hatte ich noch nie, ich kenne nur die SB.
Die NORMALEN verstehen mich nicht, ein zugehörigkeits Gefühl kenne ich eigentlich auch nicht.
Ich kann mich mit der normalen Lebensweise, nicht indentifizieren.
Der Suizidgedanke ist dabei eigentlich ein normaler Gedanke, den eine Qual die kein Ende nimmt, kann schon sehr extrem, das Leben, und auch die Nerven, zerstören.
Das alles hat mein Leben Zerstört, und solch eine Dauerqual, kann kein Mensch bis zu seinem natürlichen Lebensende aushalten.
Also 70, 80, 90, Lebensjahre wird es bei mir deswegen, leider nicht geben.









LG Schwarzes-Leben



fühl dich mal gedrückt liebes leben. du bist damit nicht alleine.

13.04.2017 11:43 • x 5 #10


S
Hallo marco1985, und MissPanicRoom,



wenn nun ein Mensch eine Erkrankung, oder eine Behinderung hat die man einem Menschen ansieht, oder wenn ein Mensch Krebs hat, dann erntet man Sympathie und Mitleid.
Nur wenn es Behinderungen oder Erkrankungen gibt, die man einem Menschen leider nicht ansehen kann, dann ist man irgendwo schon ausgestoßen.



Stell Dich nicht so an, reiß Dich mal zusammen, überwinde Dich doch einmal, Du willst nur nicht, Du musst Dich mehr anstrengen, das sind die Sprüche, die man dann nur zu hören bekommt.
Nur das unseres Gleichen, durch die Hölle der seelischen Qualen gehen und niemand, hört unser schreien, und sieht und fühlt unser schweres Leid, das kann dann schon der Antrieb dafür sein, sein Leben ein Ende setzen zu wollen.
Auch die Tatsache, das wir vieles im Leben deswegen, niemals werden erreichen können und werden, ist etwas was mich an meinem Leben erheblich zweifeln lässt.
Selbstständigkeit, Sex, Familie, Geld verdienen, am Leben teil nehmen, Freunde und Bekannte haben, all das ganze kenne ich, nur vom TV, oder wenn ich kurz mal auf der Straße bin.



Auch die pauschale Meinung, das eine Klinik mit Theraphie, das Maß der Dinge sei, wage ich sehr zu bestreiten, den die Schulmedizin, kennt bei unseren Problematiken, nur
die Psychotheraphie, und die Pharmakotherapie.
Psychopharmaka können zwar kurz helfen, aber auf Dauer vergiften sie den Körper, und können auch zu anderen Reaktionen führen, die nicht erwünscht sind.
Alternative Methoden, werden von den Kassen nicht bezahlt, und auch Methoden die unkonventionel sind, werden leider nicht gefördert.
Ich habe große Zweifel, weil die ÄVPS auch nach einer sehr langen Behandlung, nur bis zu 2% gelindert werden kann, aber auch nach der Behandlung, ist die Rückfalltendenz immer noch sehr hoch, bei der ÄVPS.
Dazu macht mir das ADHS auch noch zu schaffen.



ÄVPS und Soziale Phobie Merkmale.:



Eine schnelle und schwere seelische Vulnerabilität, ( Man fühlt sich sehr schnell, und auch tief verletzt und auch gekränkt ).



Selbstaufmerksamkeit



Man fühlt sich immer beobachtet, als ob die Passanten Deine Gedanken lesen können, und jene nur drauf warten, bis Dir etwas passiert auf das, sie dann über Dich herfallen, und herziehen können.



Scham, Pein, Verlegenheit, Angst vor Blamage, Angst vor Bloßstellung, und auch die Angst Aufzufallen, sind extrem wichtige Punkte, die uns Knechten.



Auch was die oder der Andere, von einem denken könnten, ist ein extremer Gedanke, der uns immer in der Gewalt hat.



Angst vor Nähe, aber man fühlt sich auch extrem einsam.



Depressive Phasen.



Man fühlt sich, wie ein Auserirdischer, wie jemand der ganz einfach, nicht auf den Planeten Erde gehört.









LG Schwarzes-Leben

13.04.2017 13:21 • x 2 #11


Z
Hey Schwarzleben,

Darf ich fragen was der Unterschied zwischen Ävps und Sozialphobie ist?

Ich verstehe das mit dem Synton und Dyston nicht. Wieso sollte man denken das so ein Leben nit so vielen Problemen zu einem gehören sollte?
Es geht einem ja total schlecht und ich glaube jeder ist mit so einem leben unzufrieden.

Oder ist das mit dem Dyston auf was anderen bezogen?

LG

13.04.2017 16:14 • #12


M
Schwarzes Leben, ich verstehe deine Frustration und du hast recht. Seeleiche Belastungen sieht man nicht und es ist für andere oft nicht erkennbar, welche Probleme man hat und wie schwerwiegend sie sind.

Aber im Krankenhaus gibt es nicht nur Therapien und Medikamente.
Mir hat es immer gut getan, einen strukturierten Tagesablauf zu haben. Der Therapieplan an sich. Also einfach einen Plan zu haben. 3 Mahlzeiten am Tag und täglich um die selbe Zeit ins Bett gehen und aufstehen.
Zumindest ist das vorübergehend ein sorgloses Leben.


Selbstständigkeit, Sex, Familie, Geld verdienen, am Leben teil nehmen, Freunde und Bekannte haben, all das ganze kenne ich, nur vom TV, oder wenn ich kurz mal auf der Straße bin.

Ich glaube auch immer noch, dass ich das alles haben muss, um ein normales Leben zu haben.
Wobei es mir immer leichter fällt, mich selbst zu akzeptieren, ohne ein 'normaler' Mensch zu sein.
Im TV sieht man viele Extreme. Sonst wäre das Fernsehen uninteressant. Ich messe mich nicht daran, was dort gezeigt wird.
Seit ein paar Jahren belastet mich es auch kaum noch, wenn ich Draußen das Leben der Anderen sehe.
Ich glaube, die Therapie für die Wahrnehmung hat mir da sehr geholfen. Einfach das Leben sehen ohne darüber zu urteilen.
Wenn ich was Schönes sehe, nicht daran denken, dass es anderen gut geht und mir nicht.
Ich versuche, mich selbst zu spüren und wie sich etwas anfühlt. Wie mich die Sonne blendet, wie es riecht, wie sich der Wind auf der Haut anfühlt.
Wenn ich darüber nachdenke, habe ich jetzt schon wieder Lust raus zu gehen. Und nicht daran denken, wie mich Andere sehen.
Ich hatte oft Probleme einfach nur spazieren zu gehen, weil ich immer fürchtete, Andere könnten es komisch finden, dass ich ohne Ziel irgendwo hingehe. Oder alleine unterwegs bin.
Aber wenn ich mehr auf meine Wahrnehmung achte, ist alles andere nicht mehr so wichtig.

13.04.2017 17:13 • x 1 #13


S
Hallo Zeus979,



also eine Ängstlich-vermeidende-Persönlichkeitsstörung, ist im Gegensatz zu der Soziale Phobie, in Quasi allen Bereichen des Lebens extrem vorhanden.
Eine Soziale Phobie, bezieht sich meist nur auf engere bezogene Situationen, und ist nicht überall extrem vorhanden.
Dyston heißt, das gehört nicht zu mir, das stört mich, das sollte gerne weg aus meinem Leben.
Synton heißt, das gehört zu mir, das ist ein Teil von mir.




Hallo marco1985,



Du hast es in einigen Bereichen besser als ich, weil Du nur die ÄVPS hast, und kein ADHS noch mit dazu.
Ich bekomme nicht viel Strukturiert, weil das ADHS bei mir vieles unmöglich macht.
Ich habe auch eine Reizfilterschwäche, und dazu bin ich auch Hypersensiebel, Du siehst es ist wirklich nicht einfach mit mir.
Also wenn eine normale Person, mit mir 1 Jahr lang tauschen würde, und würde für ein Jahr in meinem Körper Leben, dann würde bestimmt diese Person, nach einer Woche, sich vor den Zug werfen.
Es gleicht schon an Hochleistungssport, was ich und auch die anderen Gleichgesinnten, in diesem Forum jeden Tag an Kraft und Durchhaltevermögen aufbringen müssen, um irgendwie überleben zu können.








LG Schwarzes-Leben

13.04.2017 19:44 • x 1 #14


A
Zitat von Schwarzes-Leben:



wenn nun ein Mensch eine Erkrankung, oder eine Behinderung hat die man einem Menschen ansieht, oder wenn ein Mensch Krebs hat, dann erntet man Sympathie und Mitleid.
Nur wenn es Behinderungen oder Erkrankungen gibt, die man einem Menschen leider nicht ansehen kann, dann ist man irgendwo schon ausgestoßen




Hallo Schwarzes-Leben,
was mich sehr traurig macht, dass ich sogar als faul bezeichnet wurde und tätlich angegriffen wurde, nur weil ich ein Gespräch mit einer Dame, die ich schon etwas länger kenne und es auch vorher keine Probleme gab, über die Gesundheit hatte. Man muss wirklich aufpassen, wem man etwas anvertraut.

LG Annie

13.04.2017 20:02 • #15


S
Hallo Annie303,



ich bin davon überzeugt, das wir in einer verlogenen Gesellschaft Leben.
Die meisten Menschen werden durch die Erziehung, bewusst und auch unbewusst, zu gewissen Ansichten und Denkungsweisen hin erzogen.
Auch die Doppelmoral wird dort mit gegeben, in unserer Gesellschaft, ist es besser arbeiten zu gehen und Geld zu verdienen, und auch sein Ansehen zu wahren und auch zu steigern.
Gesellschaftliche Normen und Erwartungen, da mit eingebunden.
Wer also nun aus dieser Norm heraus fällt, leistet nichts und wird irgendwo als ein ( Schädling ) angesehen.
Ich habe letzte Woche eine Frau im TV gesehen, die schwer Krebs hatte, und Sie wollte noch zu gerne den aufwuchs ihres Sohnes miterleben, und nur noch einmal schön verreisen können.
Da waren alle für Sie da, und Sie erfuhr Mitleid und Hilfsbereitschaft, nur wenn unseres Gleichen, von ihrem schweren Leid erzählen würden, dann bekämen wir nur ein, lass Dich behandeln, und Du musst nur an Dir arbeiten, zu hören.
Das ist so etwas, wo ich vor Wut explodieren könnte !
Ich habe deswegen einen Hass, auf diese Gesellschaft.










LG Schwarzes-Leben

13.04.2017 23:10 • #16


A
Zitat von Schwarzes-Leben:
Hallo Annie303,



ich bin davon überzeugt, das wir in einer verlogenen Gesellschaft Leben.
Die meisten Menschen werden durch die Erziehung, bewusst und auch unbewusst, zu gewissen Ansichten und Denkungsweisen hin erzogen.
Auch die Doppelmoral wird dort mit gegeben, in unserer Gesellschaft, ist es besser arbeiten zu gehen und Geld zu verdienen, und auch sein Ansehen zu wahren und auch zu steigern.
Gesellschaftliche Normen und Erwartungen, da mit eingebunden.
Wer also nun aus dieser Norm heraus fällt, leistet nichts und wird irgendwo als ein ( Schädling ) angesehen.
Ich habe letzte Woche eine Frau im TV gesehen, die schwer Krebs hatte, und Sie wollte noch zu gerne den aufwuchs ihres Sohnes miterleben, und nur noch einmal schön verreisen können.
Da waren alle für Sie da, und Sie erfuhr Mitleid und Hilfsbereitschaft, nur wenn unseres Gleichen, von ihrem schweren Leid erzählen würden, dann bekämen wir nur ein, lass Dich behandeln, und Du musst nur an Dir arbeiten, zu hören.
Das ist so etwas, wo ich vor Wut explodieren könnte !
Ich habe deswegen einen Hass, auf diese Gesellschaft.

Hallo Schwarzes-Leben,
so geht es mir auch. Ich habe mir immer den A...aufgerissen und war immer loyal, hatte Vertrauen in Menschen, von denen ich dann enttäuscht oder ausgenutzt wurde. Später stellten sich dann Dinge heraus wie Eifersucht auf mein Leben (habe keine eigene Familie, lebe allein und kann eigentlich machen was ich will), andere haben Familie und Kinder und keine Zeit für sich selbst, dafür kann ich ja nichts...Mann Mann...und das war auch mal eine Freundin von mir...auch im Berufsleben immer der Depp gewesen, da ich mein Leben lang immer nur befristete Verträge hatte und immer wieder von vorn anfangen musste, gegeben und gegeben und doch nicht übernommen worden. Irgendwann wurde ich dann krank und bin jetzt berentet. Das hat keiner verstanden, so hieß es dann auch noch: na dann hast du nicht genug Einsatz gezeigt ...HALLO? Bei einer Firma bin ich damals unbefristet rein gekommen und was war....Insolvenz...hatte auch schon 2 Jobs und ach... ich könnte labern und labern...ich schätze, du weißt, wovon ich spreche...ich halte mich an das Zitat: jedesmal wenn man mir sagt, ich sei nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin überaus erleichtert...in diesem Sinne wünsche ich dir trotz unserer Misere schöne Ostertage...
wenn du mal schreiben willst, gerne PN.

LG Annie










LG Schwarzes-Leben

14.04.2017 11:37 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Hallo Annie303,



ich möchte Dir meinen großen Dank und Respekt Dir aussprechen, das Du mir und auch den anderen Gleichgesinnten, hier das alles anvertraut hast !
Das tut mir alles gerade so etwas von gut, das von Dir zu hier lesen.
Manchmal wünschte ich, wir könnten auf einem anderem Planeten Leben, wo dort die Bewohner, uns achten und respektieren würden, und auch wüssten das wir eben halt andere Erdlinge sind, als die NORMALEN.
Vielleicht sollten wir alle, die an der ÄVPS leiden, in der Wüste von New Mexiko, eine riesige Lichtorgel aufbauen, und wenn dann in der Nacht, dort die Ufos herum fliegen, die gewissen Töne dort abspielen.









LG Schwarzes-Leben

14.04.2017 13:19 • x 1 #18


A
Zitat von Schwarzes-Leben:
Hallo Annie303,



ich möchte Dir meinen großen Dank und Respekt Dir aussprechen, das Du mir und auch den anderen Gleichgesinnten, hier das alles anvertraut hast !
Das tut mir alles gerade so etwas von gut, das von Dir zu hier lesen.
Manchmal wünschte ich, wir könnten auf einem anderem Planeten Leben, wo dort die Bewohner, uns achten und respektieren würden, und auch wüssten das wir eben halt andere Erdlinge sind, als die NORMALEN.
Vielleicht sollten wir alle, die an der ÄVPS leiden, in der Wüste von New Mexiko, eine riesige Lichtorgel aufbauen, und wenn dann in der Nacht, dort die Ufos herum fliegen, die gewissen Töne dort abspielen.

LG Schwarzes-Leben


Ich denke auch oft, ich wäre gern an einem Ort, wo ich entweder allein bin meinetwegen unter Tieren, denn die sind weitaus treuer als Menschen oder aber mit Menschen meinesgleichen. Heute morgen bin ich ganz früh mit dem Fahrrad mal raus und es war so still, kein Mensch auf der Straße, ich war sowas von allein, war das herrlich, da dachte ich, so könnte es immer sein. Da konnte ich mich frei bewegen, mal kurze Zeit frei fühlen. Sonst gehe ich auch nur raus, wenns sein muss, Termine oder Einkaufen, dann aber auch nur ganz früh oder spät am Abend, dann sind auch nicht soviel unterwegs und immer Musik im Ohr, damit ich nichts mitkriege...
LG Annie

14.04.2017 16:18 • x 1 #19


S
Hallo Annie303,



Du hast mir wieder aus der Seele gesprochen, wenn Du morgens ganz alleine draußen bist, und dann die Natur noch ruhig und still sich ziegt, und noch kein Mensch draußen herum läuft,
und die Sonne dazu gerade aufgeht, dann höre Dir von Edvard Grieg, Morgenstimmung an.
Dann wirst Du es ganz genau fühlen, was Natur und Seele wirklich ist.
Ja das nichts mitbekommen müssen, ist auch etwas, was meiner ÄVPS, dem ADHS, und auch dem HSP, geschuldet ist.
Diese ständige Belastung, ob nun durch äußere oder innere Reize, ist für uns schon eine harte Arbeit, dieses Ganze überhaupt auseinander zu halten und auch zu ordnen.
Das ist schon eine harte Arbeit, also schon ein geistiges Kung Fu.



Am liebsten wären wir nur mit unseres Gleichen zusammen, und Tiere lügen nicht, sie können sich auch nicht verstellen, oder schauspielern, sie sind ehrlich und zeigen ihre wahren Gefühle, und Bedürfnisse, uns gegenüber.
Tiere zeigen ihre ehrliche Liebe.









LG Schwarzes-Leben

14.04.2017 17:27 • x 1 #20


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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf