App im Playstore
Pfeil rechts
47

Für eine Verhaltenstherapie braucht man eine gewisse Grundstabilität in der eigenen Psyche, denn das Lösen der seelischen Konflikte aus der Kindheit werden vorausgesetzt. Deshalb gibt es die Verhaltenstherapie seltener in der Akutpsychiatrie, sondern erst nach Entlassung durch einen niedergelassenen Therapeuten. Der Verhaltenstherapeut fragt die Grundlagen ab, der Klient beantwortet sie. Da sind sie dann schnell durch und es beginnt das Training des Verhaltens für die konkrete Problematik. Das ist sozusagen eine Aufbautherapie auf die erledigten Grundlagen. Wenn jedoch der Therapeut feststellt, dass diese Grundlagen nicht bewältigt sind, bricht er die Therapie entweder ab oder versucht sie zu erarbeiten. Das hängt vom Therapeuten, seinen Kapazitäten, seiner Qualifikation und der Lust, mit dem Klienten zu arbeiten ab. Denn das A und O einer therapeutischen Beziehung ist, dass die Chemie miteinander stimmt. Ich habe schon so viel Therapie in meinem Leben erlebt, nicht nur als Klient, sondern auch als Berater, da fällt mir stets etwas ein. Nur sind wir hier im Forum nicht doof und können auch zwischen den Zeilen lesen.

Bei meinen Aufenthalten in der Psychiatrie (2 verschiedene Kliniken) wurde mit verhaltenstherapeutischen und systemischen Methoden gearbeitet.
Schließlich soll man da nach 6 Wochen wieder einigermaßen funktionieren.
In solch einer kurze Zeit greift weder Tiefenpsychologie noch Psychoanalyse.

A


Verhaltenstherapie - Erfahrungen gesucht

x 3


Vielen Dank again.

Ich werde das Gespräch mit dem Therapeuten suchen und mit ihm die Vorgehensweise ab- und besprechen.

Wir haben jetzt noch 1 x, dann ist Pause bis der Antrag von der Krankenkasse bewilligt wurde.

@realo
Meine Meinung nach kann man das nicht so pauschalisieren. Jeder ist anders dem einen Hilft das dem anderen etwas anderes .
Es kommt doch auch immer auf das Problem an und wie lange man es hat . Und sorry was sind 100 Stunden wenn es einem sehr schlecht geht?
Das kann man einfach an nichts so fest machen .

Zitat von Pauline333:
Bei meinen Aufenthalten in der Psychiatrie (2 verschiedene Kliniken) wurde mit verhaltenstherapeutischen und systemischen Methoden gearbeitet. ...

Ich war vor 4 Jahren in der Psychiatrie mit schwerer Depression, ca. 10 Wochen. Dort wurde mit der Schematherapie gearbeitet und ich bin unstabiler als zuvor aus der Klinik, kein Witz leider.

Die tiefenfundierte Therapeutin hat mich dann erstmal aufbauen müssen. Die Klinikerfahrung war der Horror für mich.

@Greta__
Grundsätzlich ist es schwer, die unterschiedlichen Therapieansätze gegeneinander abzuwägen. Für mich war zunächst mal entscheidend, mich auf eine Therapie vorbehaltlos einzulassen. Erst im Ablauf konnte ich für mich feststellen, ob das was bringt und was es mir bringt. Was etwas in mir in Bewegung bringt, oder wogegen ich mich sträube, lerne ich ja da dann kennen. Wenn am Ende die Erkenntnis vorhanden war, meinen Umgang mit bestimmten Gedanken oder Gefühlen in eine weniger dysfunktionale Richtung zu lenken, hatte sich das schon gelohnt und somit liegt es letztlich auch nur bei mir, ob ich das nachhaltig fortführe. Keine meiner Therapeutinnen und Therapeuten hat bei mir einen Schalter umgelegt, der mich gesund macht. Das kann auch niemand leisten. Das gilt auch für einen imaginären Schalter, der auf „ich lass mich jetzt runterziehen“ steht, wenn in der Therapie schwierige Themen bearbeitet werden. Und wenn mich etwas runterzieht muss ich alleine erstmal erkennen, dass ich das nicht will, bevor ich es auch kommunizieren kann, dass ich mich nicht weiter runterziehen lassen möchte. Idealerweise könnte ich mit der Therapeutin oder dem Therapeuten dann mal gemeinsam unter die Lupe nehmen, was genau mich gerade runterzieht und woran das liegen könnte und daraus eben weitere Erkenntnisse ziehen.

Zitat von Disturbed:
@Greta__ Grundsätzlich ist es schwer, die unterschiedlichen Therapieansätze gegeneinander abzuwägen. Für mich war zunächst mal entscheidend, ...

Bin da ganz bei dir. Ich werde definitiv abklopfen wie der Therapeut sich den Verlauf der Therapie vorstellt und dann sehen was davon möchte ich und was nicht.

Was ich jetzt aber schon weiß ist, das ich definitiv nach vorn schauen möchte und Stabilität erarbeiten. Rückblicke ja, Retraumatisierung definitiv Nein, da bin ich raus.

Zitat von Greta__:
Was ich jetzt aber schon weiß ist, das ich definitiv nach vorn schauen möchte und Stabilität erarbeiten. Rückblicke ja, Retraumatisierung definitiv Nein, da bin ich raus.

Ich hatte sowohl tiefenpsychologische Gesprächstherapien als auch eine Verhaltenstherapie. Jetzt gerade fange ich eine neue Verhaltenstherapie an. Es ist völlig normal, dass man zunächst die Hintergründe aus der Vergangenheit erfragt, alles andere wäre unserös, weil der Therapeut wissen muss, woher manches kommt. Nur so kann er effektiv arbeiten. Von daher macht deiner alles richtig. Auch in Verhaltenstherapien muss man mal Ereignisse aus der Vergangenheit ins Jetzt ziehen, um an den aktuellen Problemen effektiv arbeiten zu können.

Gegen mal habe ich nichts. Ich will nur nicht wieder bei Adam und Eva anfangen und durchkauen.

Zitat von Panda4:
@realo Meine Meinung nach kann man das nicht so pauschalisieren. Jeder ist anders dem einen Hilft das dem anderen etwas anderes .

Natürlich ist jede Therapie individuell und der Therapeut arbeitet mit den Defiziten, die man persönlich hat, aber aus Sicht der Krankenkasse und dem ICD 10 gibt es klare Parameter, wie mit den einzelnen Therapiemethoden und der Diagnose umzugehen ist. Es gibt pauschale Richtlinien aus bestimmten Gründen, an die sich der Therapeut halten sollte. Deshalb ist es ein Unterschied, ob man eine Verhaltenstherapie, eine tiefen fundierte Therapie oder eine Psychoanalyse absolviert. Das sind die drei Therapiearten, die in Deutschland von der Krankenkasse finanziert werden, alles Andere geht darüber hinaus und ist vielfältig. Letztendlich gebe ich Dir recht, entscheidend ist die zwischenmenschliche Zuwendung. Auch Hand auflegen, die älteste Methode überhaupt, kann in den seelischen Empfindungen enorm etwas bewirken.

Die Verhaltenstherapie dient zur praktischen Umsetzung des Verhaltens in Situationen, die zu Konflikte führen. Es ist meist mit Übungen verbunden, nicht selten mit Training vor Ort. Jedoch gibt es auch theoretische Verhaltensübungen, die im Gespräch erfolgen, je nach Bedarf. Auf vielen Angeboten steht Verhaltenstherapie und was ist drin?

Also...
Ich hatte Freitag meinen Termin und ich habe das was mich beschäftigt angesprochen.

Es wird nicht bei Adam und Eva wieder angefangen. Es wird um Stabilisierung gehen sowie mal Dinge aus der Kindheit, welche immer noch in mir verankert sind. Das ist für mich ein guter Ansatz, habe auch direkt Hausaufgaben bekommen.

Vielen Dank noch einmal für Eure Erfahrungen.

Ich hatte heute die letzte Sitzung vor der sogenannten Antragspause.

Mein Therapeut ist in Ausbildung und wird entsprechend von einer Ausbilderin begleitet. Es ist ein großes Ausbildungszentrum, angegliedert an eine große Uni-Klinik und hat mehrere Ausbildungsinstitute in Niedersachsen.

Jedenfalls wird mein Therapeut engmaschig durch die Ausbilderin begleitet, gleichfalls sein Antrag. Es wurden Korrekturen vorgenommen welche er abändern muss und dann geht es an die Krankenkasse.

Mein Therapeut sagte mir, dass seine Ausbilderin Borderlinezüge an mir sieht. Anhand meines Anamnesebogen, anhand des Fragebogens. Mein Gesichtsausdruck war dem - sehr ähnlich.

Meine Schwester ist schwer Borderline krank und ich habe nichts, aber auch gar nichts an Symptomen einer Borderlineerkrankung.

Mein Therapeut sieht das ähnlich wie ich, auch meine tiefenfundierte Psychotherapeutin (ich war 100 Stunden bei ihr) hat immer gesagt das sie kein Borderline bei mir sieht.

Ich bin jetzt ehrlich gesagt ziemlich durcheinander.

Leider muss ich jetzt ca. 5 Wochen warten bis wir die Therapie anfangen können. Ich hoffe das die Zeit schnell vergeht bis dahin.

Zitat von Greta__:
ich habe nichts, aber auch gar nichts an Symptomen einer Borderlineerkrankung.

Mein Therapeut sieht das ähnlich wie ich, auch meine tiefenfundierte Psychotherapeutin (ich war 100 Stunden bei ihr) hat immer gesagt das sie kein Borderline bei mir sieht.


Dann hast du das auch nicht.
Wie schnell hat man leider in diesem Metier, wo es um Gespräche, subjektiv geschilderte Symptome und Menschenkenntnis geht, etwas falsch gesehen oder gar diagnostiziert.

Zitat von Pauline333:
Dann hast du das auch nicht. Wie schnell hat man leider in diesem Metier, wo es um Gespräche, subjektiv geschilderte Symptome und Menschenkenntnis ...

Danke dir Pauline.

Wenn wir mit der Therapie starten, werden wir darüber auch noch einmal reden, das hat der Therapeut auch gesagt. Keine Ahnung was seine Ausbilderin da in mir sieht das sie diese Diagnose erwähnt ‍️

Ich würde Hinweise von Seiten der Therapeuten nicht so ohne weiteres in den Wind schlagen, nur, weil es nicht gefällt, wenn mal Not am Mann ist und die therapeutische Hilfe notwendig, soll die Reaktion relevant sein und wird nicht in den Wind geschlagen. Da sind verschiedene Bewertungen derselben Person nicht Vertrauen schaffend. Gerade die Ausbilderin sollte Ahnung haben und Erfahrung. Ich würde mit Ihr darüber reden wollen. Gerade die Diagnose ist ein wichtiges Thema in der Gesprächstherapie. Es ist das Etikett, was einem auf der Stirn klebt, im übertragenen Sinne.

Zitat von realo:
Ich würde Hinweise von Seiten der Therapeuten nicht so ohne weiteres in den Wind schlagen, nur, weil es nicht gefällt, wenn mal Not am Mann ist und ...

Mit den Ausbildern kann nicht gesprochen werden, das läuft nur über den Therapeuten. Selbstverständlich werden er und ich darüber reden. Die Diagnose wurde nie gestellt und da vertraue ich meiner tiefenfundierten Therapeutin. Nach 100 Stunden wäre ihr das aufgefallen.
Das der Therapeut jetzt das gleiche sagt, bestätigt es für mich. Würde ich annähernd das Gefühl haben wegen Borderline würde ich das auch so kommunizieren und annehmen.

Verhaltenstherapie schaut eigentlich nach vorne, weshalb ich aktuell nach den Verhaltenstherapien eine tiefenpsychologische Therapie mache.

Klar, ein bisschen Vergangenheit gehört dazu, aber eigentlich geht's bei der Verhaltenstherapie um... naja Dein Verhalten in oder gegenüber bestimmten Situationen. Bei Angst heißt das in der Regel Konfrontation mit Ängsten (wenn möglich) oder schauen, wie man damit umgehen lernen kann.

Wenn Dir was gar nicht gefällt: Sag's direkt! Mache ich immer und entweder man erklärt mir, warum das wichtig ist, oder oft wird ein anderer Ansatz genommen. Gerade bei Ängsten kann man aus vielen Ecken anpacken - muss aber zu Dir passen.

Viel Erfolg
Mitglied werden - kostenlos & anonym

Zitat von DerAngsthase:
Verhaltenstherapie schaut eigentlich nach vorne, weshalb ich aktuell nach den Verhaltenstherapien eine tiefenpsychologische Therapie mache. Klar, ein ...

Definitiv spreche ich an wenn etwas nicht stimmig ist, forderte meine tiefenfundierte Therapeutin und der neue Therapeut auch. Ich bin ein totaler Bauchmensch und der meldet sich immer recht schnell wenn was nicht passt und ich spreche es dann direkt an. Damit bin ich immer gut gefahren und das behalte ich bei.

Natürlich ansprechen, das ist völlig richtig und Sinn von Therapie. Wo sonst sollte man so gut die Gefühle ansprechen können als in einer Psychotherapie, egal ob tiefen fundiert, Verhalten oder Analyse. Da hast Du einen Vorteil, wenn Du ein ausgeprägtes Bauchgefühl hast, danach zu gehen und es zum Thema zu machen ist doch Sinn der Sache. Mir geht es ähnlich, im Alltag, bei der Arbeit kann man mit dem Äußern des Bauchgefühls als Argument anecken, aber bei einer Therapie ist es genau das, worum es geht. Natürlich kann man auch das übertreiben und es wird unproduktiv. Zum Bauchgefühl gehört auch der Sachverstand, es ist wie so oft ein Zusammenspiel aller Funktionen, aber gerade negative Gefühle gehören zur Besprechung in die Therapiesitzung, wo sollte man sie sonst behandeln? Deshalb mache ich nach wie vor einmal im Monat eine Sitzung, jetzt neu beim Therapeuten, um angestaute negative Gefühle zu besprechen, die ich nicht alleine verarbeitet kriege. Das halte ich für die beste Gesundheitsvorsorge.

Habe heute meinen Therapeuten angerufen. Antrag sollte bereits vor 1,5 Wochen an die Krankenkasse gehen.
Er meldete mir zurück, dass der Antrag noch zur Korrektur bei der Ausbilderin liegt.
Toll, noch länger warten.

A


x 4


Pfeil rechts




Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
App im Playstore