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Da man ja in Berlin völlig überlastet ist im Bereich psychosomatischer Versorgung von Akut Patienten suche ich nach einem Zentralregister aller Psychosomatischen Kliniken für Kassenpatienten in Deutschland und Österreich (falls die Kasse auch dort zahlt) Weiss da jemand was, habe noch keinen link dazu ergoogelt. Ich muss ganz dringen geschlossen untergebracht werden und auf Station begleitend auch medikamentös eingestellt werden, damit es dann mit der Therapie was werden kann. In Berlin bist Du vorher längst gestorben oder so psychotisch, dass gar nichts mehr geht.

28.06.2025 18:43 • 05.07.2025 #1


14 Antworten ↓



A


Suche bundesweit nach Psychosomatischer Klinik

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An deiner Stelle würde ich bei der Klinikwahl auch auf die Wartezeiten achten.
Gute psychosomatische Kliniken haben oft eine recht lange Wartezeit, die teilweise länger als ein Jahr sein kann.
Wenn es dir so schlecht geht, dass du so lange nicht warten kannst, kann eine Psychiatrie eine Lösung sein, da hast du deutlich kürzere (manchmal gar keine) Wartezeiten.
Allerdings liegt der Akzent dort mehr auf Stabilisierung und Krisenintervention als auf Therapie, aber eine Medikamenteneinstellung kannst du dort natürlich machen.

Es gibt auch psychosomatische Kliniken mit deutlich kürzerer Wartezeit.

Es ist eine Abwägungssache. Die langen Wartezeiten sind nicht selten dadurch begründet, dass die Klinik stark nachgefragt ist, weil sie gute Arbeit macht.
Das muss aber nicht bedeuten, dass andere Kliniken mit kürzerer Wartezeit automatisch schlechter sind.

Es könnte also eine Möglichkeit sein, dich in der Psychosomatik deiner Wahl anzumelden, und wenn es zu einer Zuspitzung der Symptome kommt, kannst du während der Wartezeit auch kurze Psychiatrie-Aufenthalte zwischenschieben, das geht.

Es ist ja auch so, dass viele psychosomatische Kliniken keine hoch-krisenhafte Patienten aufnehmen. Das hängt damit zusammen, dass sie dort keine Rundum-Betreuung anbieten können, oftmals sind nach 17.00 und am Wochenende kaum Ärzte und Therapeuten anwesend, nur eine absolute Notfall-Besetzung, manchmal nur ein Arzt für die ganze Klinik. Und wenn die Mitarbeiter das Gefühl bekommen, dass ein Patient nicht alleine klarkommt und engmaschigere Betreuung braucht, wird dieser Patient nicht selten eh in die Psychiatrie verlegt. Da geht die Klinik kein Risiko ein.

Worauf ich bei der Klinikwahl auch noch achten würde ist die Frage, ob die Kostenübernahme bei der Krankenkasse beantragt werden muss.
Das ist eine ganz individuelle Abmachung zwischen der jeweiligen Klinik und der jeweiligen Krankenkasse. Früher musste das eigentlich fast immer beantragt werden, inzwischen haben viele Kliniken mit bestimmten Krankenkassen Kooperationen, dann muss die Kostenübernahme nicht beantragt werden. Ich würde bei meiner Krankenkasse erfragen, mit welchen Kliniken kooperiert wird, auch findet man auf den Homepages der Kliniken oft eine Liste der Krankenkassen, mit denen kooperiert wird.
Sollte deine Krankenkasse mit der Klinik deiner Wahl keine Kooperation haben, macht das auch nichts, dann muss die Kostenübernahme beantragt werden. Das kann im Einzelfall manchmal mühselig und zeitraubend sein. Oftmals genehmigt die Krankenkasse irgendwann, aber es kann ein paar Wochen dauern, gerade dann, wenn die Krankenkasse beim Erstantrag ablehnt.
Diesen Stress kann man halt vermeiden, wenn man in eine Kooperations-Klinik der Krankenkasse geht.

Aber ganz grundsätzlich würde ich mir die Klinik nach dem passenden Behandlungskonzept auswählen und nicht nach den anderen Kriterien, die sollten zwar berücksichtigt werden, aber eine untergeordnete Rolle spielen.
Im Zweifelsfall würde ich eher etwas länger auf eine Klinik warten, wo das Konzept passt, als in eine Klinik zu gehen, wo mir die Therapie dann im schlechtesten Fall nicht hilft.
Natürlich ist es hart, wenn man mit einer Akut-Einweisung trotzdem lange warten muss, aber eine kurze Wartezeit hilft einem halt auch nichts, wenn die Therapie dann nicht passt.

Ich habe ja bereits versucht zur Krisenintervention in eine Psychiatrie zu kommen. Ich hatte da auch zunächst nur auf eine medikamentöse Einstellung meiner schlimmsten , täglichen Ängste/ Paniken gehofft, die jeden Tag schlimmer werden, früher kommen und länger bleiben. Keine Hilfe in Sicht. Ich werde jetzt auch immer unkonzentrierter und werde mich nicht mehr lange um meine Sachen selber kümmern können. Konzentration lässt nach.

Ich kann die Burghof-Klinik in Rinteln sehr empfehlen.
Ist zwar schon viele Jahre her,dass ich dort war aber tolle Klinik und es können vielfältige Krankheitsbilder behandelt werden:

https://burghof-klinik.de/

Für mich zum Verständnis: Bist du selber in die Notaufnahme der Psychiatrie gegangen oder hattest du eine Einweisung eines Facharztes?

Ich habe auch schon gehört, dass man oftmals nur kurzfristig notfallversorgt wird, wenn man sich selber ins Krankenhaus begibt oder über den Rettungsdienst kommt, aber soweit ich weiß, nimmt die Psychiatrie einen auf jeden Fall auf, wenn man eine fachärztliche Krankenhauseinweisung hat. Man hat vielleicht eine Wartezeit, die aber oftmals deutlich kürzer ist als bei manchen psychosomatischen Kliniken, und im Gegensatz zu psychosomatischen Kliniken lehnen Psychiatrien ärztlich eingewiesene Patienten eigentlich nicht direkt ab.

Hast du denn eine Einweisung vom Facharzt gehabt?

Psychosomatische Kliniken lehnen durchaus Patienten ab, wenn sie diese für zu krisenhaft halten, da sie, im Gegensatz zu Psychiatrien, eine gewisse Eigenverantwortung des Patienten voraussetzen müssen, da dort keine intensive Betreuung gegeben ist, schon gar nicht rund um die Uhr, und es lange Phasen gibt, in denen die Patienten mehr oder weniger alleine klarkommen müssen. Es gibt zwar oftmals einen Notdienst, aber dieser ist oft sehr schwach besetzt. Und wenn ein einzelner Notdienst-Psychologe für manchmal mehrere hundert Patienten zuständig ist, kann man sich ausrechnen, für wie viele krisenhafte Patienten der Notdienst da sein kann.

Ich habe es selber schon erlebt, dass Patienten, die eigengefährdet waren, von Psychosomatiken entweder direkt abgelehnt worden sind oder aus der Psychosomatik in die Psychiatrie verlegt worden sind, wenn sie zu instabil für die psychosomatische Klinik waren. Manche konnten diese nach ein paar Tagen wieder zurück in die Psychosomatik, andere durften nicht zurückkommen, mussten sich erst wieder stabilisieren und dann neu anmelden. (Das kann besonders ärgerlich sein, wenn man lange auf den Aufenthalt warten musste.)

Falls du bislang ohne fachärztliche Einweisung versucht hast, psychiatrisch aufgenommen zu werden, würde ich erstmal versuchen, mir eine Einweisung für die Psychiatrie zu holen.
Denn es kann super frustrierend sein, den manchmal ja durchaus steinigen Weg in eine psychosomatische Klinik zu gehen, inklusive Wartezeit, und dann doch wieder entlassen zu werden, weil man doch zu instabil ist und die Klinik sich weigert, die Verantwortung zu übernehmen, sobald ein Patient zu betreuungs-intensiv ist. Ich habe leider schon recht oft mitbekommen, dass Patienten das passiert ist.

@darkshadow Ja, ich hatte sogar 2 Einweisungen, vom HA und von einem ambulanten Psychiater. Der Psychiater der Notfallaufnahme meinet lapidar, ich gehöre in eine Psychosomatik.Trotz mehrfache Heulkrämpfe und ganz offensichtlichen Nervenzusammenbruch.

Ich war im AWO Psychiatriezentrum in Königslutter. Dort habe ich nur eine Woche auf einen Platz gewartet auf der Psychosomatik. Es gibt auch zwei Psychosomatik Stationen. Die Station auf der ich war, ist auf Angststörungen spezialisiert.

@Schokowaffel_ Habe die mal gegoogelt hört sich gut an. Habe ja ne Einweisung. Die müssten halt erkennen, dass ich akut bin und das mit der Warterei nicht aushalten kann. Und dann muss man da auch noch hinkommen....ob ich sone Bahnfahrt noch packe, ist fraglich. Es wird bei mir jeden Tag schlimmer.

Es tut mir leid, dass du solche Erfahrungen machen musstest.

Diese Einweisung (bzw. ja sogar zwei Einweisungen, wie du schreibst), die du hast und mit der du in die Psychiatrie gegangen bist, ist die für eine psychosomatische Klinik oder eine Psychiatrie? Falls es die Einwesiung für die Psychosomatik sein sollte, erklärt das ja ein bisschen, warum die Psychiatrie dich nicht aufgenommen hat mit der Begründung, dass du in eine Psychosomatik sollst.

Das Problem mit der Dringlichkeit und den psychosomatischen Kliniken ist leider oft, dass alle Patienten, die nicht Reha-Patienten sind, eine Akut-Einweisung haben, oft sogar mit einem Dringlichkeitsvermerk. So kommt es dann leider zu der Situation, dass sehr viele hoch krisenhafte Patienten manchmal sehr lange auf einen Platz warten müssen, obwohl sie eine Akut-Einweisung haben und es Ihnen sehr schlecht geht. Die Wartezeit hängt einfach sehr von der Klinik ab, die du dir aussuchst.

Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass das ganze System der psychosomatischen Versorgung hierzulande seit ein paar Jahren zunehmend schlechter wird. Seit die Nachfrage nach Klinik-Plätzen durch die Decke gegangen ist, können sich die Kliniken ihre Patienten noch genauer aussuchen als früher, die Gewinnmaximierung steht an erster Stelle und die Patienten, die schwerer erkrankt sind, haben das Nachsehen.
Die Kliniken fokussieren sich auf Patienten mit Krankheitsbildern, die auch mit wenig Personal (und unerfahrenem Personal) versorgt werden können. Kliniken, die noch vor ein paar Jahren vollumfänglich alle mögliche Krankheitsbilder behandelt haben, reduzieren ihr Angebot zunehmend auf „leichtere“ Krankheitsbilder, und die Plätze für „schwerere“ Krankheitsbilder werden immer weniger, die Stationen dafür werden einfach immer mehr und mehr zusammengelegt und verschwinden irgendwann ganz, um mehr Platz für „leichtere“ Krankheitsbilder zu haben. So habe ich es zumindest erlebt.

Natürlich gibt es im Einzelfall auch jetzt noch Kliniken, wo alles gut läuft, das stelle ich nicht in Abrede. Es erfordert nur manchmal eine lange Suche, bis man diese gefunden hat. Und bei vielen Kliniken ist diese negative Entwicklung auch erst vor Kurzem eingetreten.

Bei vielen Psychosomatiken wird oft keine Rücksicht mehr auf Dringlichkeit genommen, da fast alle Patienten eine Dringlichkeits-Einweisung haben, und im schlechtesten Fall wird eine zu große Instabilität sogar als Argument für eine Ablehnung des Patienten genommen.

Aber trotzdem gibt es sie noch, die positiven und ermutigenden Erfahrungsberichte von Patienten, bei denen es gut lief, wo die Wartezeit kurz und die Versorgung gut war. Darum lohnt es sich, einfach am Ball bleiben und weiter für seinen Platz kämpfen, auch wenn es schwerfällt.
Es ist halt fies, dass man sich in einer Zeit, in der es einem eh schon total schlecht geht, auch noch durch diesen Dschungel kämpfen muss.

Königslutter Psychatriezentrum hat ne Wartezeit von 6-8 Wochen. Habe dann in der Helios Klinik Wiesbaden angerufen. Dort will man mit mir nächsten Donnerstag telefonisch ein Aufnahmegespräch führen. Man stellte dort in Aussicht, dass man nach Einschätzung der dortigen Ärztin auch sehr zeitnah aufgenommen werden kann. Lasst das Spiel von Hoffnung und Enttäuschung wieder beginnen. Gestern unter Tavor war ein schöner Tag mit gutem Appetit. Heute kam pünktlich gegen 10.00 die Angst zurück mit den bekannten Symptomen. Ich frage mich manchmal, wie ich das noch schaffe, mich selbst zu versorgen? Mich triggert fast alles nur noch. Ich will nicht schon wieder zu Tavor greifen. Morgen habe ich Erstgespräch mit meinem Psychiater/ Therapeuten. Aber ambulant werde ich da so alles nicht durchstehen ohne wirksames Medikament gegen die Angst, dass mich nicht wegbeamt.

Wie war dein Termin heute, @Immaculatus? Konnte man dir etwas Hoffnung machen?

@MissShoreless Eine Katastrophe, Der Psychotherapeut war also kein Psychiater, obwohl das in der Website stand. Psychotherapeuten und Psychiater im Team. Meine Briefe dorthin waren auch eindeutig. Die Psychiater dort arbeiten alle nur privat. Ich habe es nun doch per 112 in die Akutstation des AVK Berlin geschafft
Man will hier zuerst das Zoplicon ausschleichen. Also Entzug. Der Chefarzt hier meinte, das meine Symptome ganz klassisch auf so eine langjährige Zoplicon Intoxikation passen . Nun schauen wir Mal, ob das stimmt. Zuhause ging es nicht mehr. Ich habe erst hier gelernt, dass bei aufkommender Panik eine kalte Dusche hilft. Wohl aber auch nur, weil ich mich hier beschützt fühle

@Immaculatus Es ist gut, dass du nun im AVK Berlin bist. Dort wird sich um dich gekümmert! Das Loswerden des Zopiclon ist auch dringend nötig, denke ich.

Es bleibt leider die Frage ,ob und wenn ja, was das ersetzen kann.? Soweit war ich schon Mal in meiner Denke. Und die Panik hat was damit zu tun.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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