Mal zurück zum Thema: Der Therapeut sollte nach meiner Meinung die Wünsche und Ziele des Klienten respektieren und in darin auch bestärken. Das kann sich ja im Laufe der Jahre alles ändern, ich musste ganz zu Beginn auch erst lernen das man langsam und häppchenweise an die Sache rangehen muss.
Zudem gab es ja zahlreiche Rückschläge und da muss man dann teilweise auch mal ne Zeit lang wieder ganz vor vorne anfangen. Dazu war ich immer bereit.
Da (vermeidbares) chronisches Leiden für mich nicht mit der Würde des Menschen vereinbar ist, steht aber an allererster Stelle der ärztlichen Hilfe und auch der therapeutischen Seelsorge immer die Nächstenliebe und das Wegnehmen von Leid, wann immer es möglich ist.
Bei komplexen psychischen Krankheiten ist ja nun aber das psychosomatische Leiden oftmals die Sprache der Seele. Und so manche Therapie Methoden steigern das Leid erstmal, bevor sie es lindern. Es wäre einfach jedem Angstkranken auf Zuruf eine Ladung Tavor zu verpassen, nur wäre es eben wenig zielführend auf Dauer. Hier gilt dann Aushalten durchaus als Teil der Therapie. Wenn es zu etwas führt.
Da ich diese Prozesse teilweise durchlaufen habe und den Erfolg danach genießen konnte, rede ich hier nicht von Bücher Theorie. Aber in manchem bin ich auch - bis heute - gescheitert, so dass ich über niemandem den Stab breche, denn dann müsste ich der Erste sein.
19.11.2022 18:35 •
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