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alessa11
Hallo ihr Lieben,

Ich weiß im Moment echt nicht was ich machen soll.

Anfang des Jahres war ich wegen einer Agoraphobie und Depressionen zuerst stationär und dann teilstationär in Therapie. Mir ging es währenddessen und danach auch eine ganze Zeit lang besser, teilweise war ich fast schon euphorisch. Was unter anderem an den Mitpatient*innen lag, wovon mir einige wirklich wichtig geworden sind.

Ich lasse andere normalerweise nicht so nah an mich ran, weil ich Angst habe von Leuten die mir zu wichtig geworden sind verlassen zu werden. Ich hab immer den Eindruck, das ich nichts falsch machen darf, weil jeder Makel an mir diese verscheuchen könnte, das jeder Fehler den ich mache den Leuten mein wahres Ich zeigt, das sie dann nicht mehr mögen.
In der Klinik habe ich aber gelernt, meine eigenen Regeln (Geh bloß keine emotionalen Bindungen ein!) auch mal zu brechen und habe das dann auch getan.

Jetzt ist der Aufenthalt in der Tagesklinik aber schon eine Weile her und ich habe den Eindruck, dass genau das passiert, wovor ich so Angst hab: Die Wege trennen sich wieder und ich komme damit nicht klar. Gerade ein Mitpatient ist mir sehr wichtig geworden und der zieht sich jetzt immer mehr (von mir) zurück. Mich macht das richtig fertig. Ich weiß das er im Moment selber nicht gut drauf ist (er war ja nicht ohne Grund in der Tagesklinik) und sich auch deswegen zurückzieht. Mein Verstand weiß das, auch das er mich mag. Meine Angst sagt mir was anderes, die zeigt mir tausend Gründe auf, warum er mich nicht mögen sollte. Und das macht mich fertig. Ich melde mich schon gar nicht mehr bei ihm, weil ich permanent Angst habe, was falsches zu sagen oder ihm zur Last zu fallen. Gleichzeitig mach ich mir aber auch Sorgen um ihn und will ihm helfen. Ich weiß aber überhaupt nicht, was ich machen soll

Dazu kommt dann auch, das ich vor ein paar Wochen die Medikamente gewechselt habe und es mir dadurch selber nicht gut geht (Ich nehme jetzt seit knapp 3 Wochen Milnaneurax, erst 1x25mg und jetzt seit einer Woche 2x25mg). Meine Ängste und Depressionen sind in letzter Zeit wieder sehr stark geworden. Gerade die Depressionen haben mir in den letzten Wochen sehr zugesetzt. Ich hab den Eindruck ich würde auf dem Zahnfleisch gehen, hab kaum noch Kraft. Mir gehts schlechter als vor der Therapie.

Jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Darauf warten (und hoffen) das die Medikamente wirken? Eine weitere stationäre Therapie? Aber dafür habe ich eigentlich gar keine Zeit.
Ich weiß im Moment echt nicht weiter

10.11.2017 23:23 • 11.11.2017 #1


5 Antworten ↓


F
Ein Medikamentenwechsel ist nicht ohne...
Man muss überhaupt erstmal herausfinden,welches Medikament einem in welcher Dosierung am besten hilft.
Da darfst Du nicht zuviel erwarten in dieser Zeit.
Das muss sich erst stabilisieren!

Versuch es mal mit einer Selbsthilfegruppe.

11.11.2017 09:48 • #2


A


Mir wird alles zu viel - erneute stationäre Therapie?

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alessa11
Danke, ich werde mal nach einer suchen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das das Richtige für mich ist, ich hab im Moment einfach zu viel Angst eine emotional Verbindung zu irgendjemandem aufzubauen...

11.11.2017 13:42 • #3


kalina
Ich kenne das teilweise auch. Verluste machen mir auch große Probleme angstmäßig gesehen.

Deswegen finde ich stationäre Therapie nicht so gut, weil man da durch die sehr engen Kontakte oft engere Freundschaften eingeht, die danach oft nach einer Zeit vorbei gehen oder weniger werden, weil man keinen gemeinsamen Rahmen mehr hat. Und wenn man unter Verlustangst leidet dann ist es eigentlich klar, dass es einem dann wieder schlechter geht.

Besser finde ich es im täglichen Leben Kontakte zu haben. Therapeut, Selbsthilfegruppe, Freunde, das sind ja eher konstante Beziehungen. Finde ich besser.

11.11.2017 13:53 • #4


alessa11
Danke, ich werde mich mal nach einer Selbsthilfegruppe umsehen.

Wie gehst du mit deinen Verlustängsten um?

11.11.2017 15:16 • #5


kalina
Naja, für mich ist und bleibt es schwierig mit den Verlustängsten umzugehen. Das ist einfach meine Achillesferse.
Aber verbiegen mag ich mich auf keinen Fall.

Für mich ist alles schwierig, was mit Trennung oder Verlust zu tun hat. Auch Wohnungswechsel, Arbeitsplatzwechsel, neue Umgebung etc. Ganz besonders schlimm ist es für mich wichtige Personen zu verlieren. Natürlich ist das wohl für die meisten Menschen schlimm. Ich kann direkt danach gehen, dass meine Ängste und Depressionen sofort verstärkt auftreten, egal was ich versuche dagegen zu unternehmen. Ich versuche damit zu leben und es zu akzeptieren.

11.11.2017 22:38 • x 1 #6





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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf