Pfeil rechts
9

C
Ich werde in Kürze eine stationäre Psycho-Therapie gegen Angststörung und Depression in der Ameos-Klinik in Lübeck machen. Ich habe überhaupt keine Ahnung, was mich dort erwarten wird. Wie wird man untergebracht, wie ist der Ablauf? Was darf man, was darf man nicht mehr, wie stark werden meine persönlichen Freiheiten eingeschränkt? Es wird ca. 6 Wochen dauern. Wer hat Erfahrung, wer kann mir weiter helfen?

14.11.2019 21:32 • 21.12.2019 x 1 #1


16 Antworten ↓


Raghild
Meinst du die Ameos Klinik in der Kalkhorststrasse in Lübeck?
Gruß Raghild

14.11.2019 21:45 • x 1 #2


A


Klinik-Aufenthalt steht an, wer hat Erfahrung?

x 3


C
Ja genau die

14.11.2019 21:51 • #3


Raghild
Hallo Claus,
ich war im März diesen Jahres wegen der gleichen Beschwerden wie deiner in dieser Klinik.
Sicherlich möchtest du wissen, wie ich es dort gefunden habe.
Sicherlich kommst du dort auf die offene Station und sie gleicht einer psychotherapeutischen Rehaklinik. Es gibt 1, 2 oder 3 Bettzimmer, die natürlich Klinikzimmern entsprechen, sind aber sehr geräumig. Die Mahlzeiten nimmt man mit den Mitpatienten im Speiseraum zu sich. Ansonsten ist man morgens, manchmal auch nachmittags mit Therapien beschäftigt. Einzelgespräche einmal die Woche ebenso die Oberarztvisite. Du hast immer Ansprechpartner und wirst gut umsorgt. Das Personal ist sehr freundlich bis auf ganz wenige Ausnahmen. Die Gespräche sind sehr fundiert und sie dauern ca. 1 Stunde. Ich hatte eine ganz tolle Therapeutin. Zu meiner Zeit waren auch viele nette Mitpatienten. Meine Ängste ließen in der Zeit auch etwas nach. Mir mit Antidepressiva zu helfen, schlug leider fehl. Konnte ich einfach nicht vertragen, aber das ist natürlich bei jedem anders. Wenn man es nicht möchte, kann man das mit den Ärzten besprechen. Mich hat nur die geschlossene Station ein bißchen irritiert. Da musst du aber deine eigenen Erfahrungen. Falls du noch etwas wissen möchtest, schreibe mir.
Gruß Raghild

14.11.2019 22:12 • x 3 #4


C
Danke für die Ausführungen. Wer entscheidet über die Belegung , es ist schließlich doch ein Unterschied zwischen Einzel- oder sogar Drei-Bettzimmern... Was bedeutet geschlossene Station? Hat es Dir insgesamt geholfen, d.h. sieht Dein Leben heute besser aus? Was machst Du mit Deiner gesamten Freizeit, welche Möglichkeiten gibt es, ist Besuch möglich. Und zum guten Schluß, wie sind die hygienischen Verhältnisse?

14.11.2019 23:07 • #5


C
Vom Beantragungszeitpunkt bzw Anmeldung, wie lange hat es gedauert, dass Du eingeladen wurdest und wie weit vorher hast Du es erfahren?

14.11.2019 23:17 • #6


S
Ich habe mich in einer Psychosomatischen Reha Klinik angemeldet. Bin auch sehr gespannt darauf. Die Zimmer sehen aber wie Hotelzimmer aus und ich werde ein Einzelzimmer haben. Ich habe bisher nur gutes gehört.

15.11.2019 00:14 • #7


Sells1234
Zitat von Raghild:
Hallo Claus,ich war im März diesen Jahres wegen der gleichen Beschwerden wie deiner in dieser Klinik.Sicherlich möchtest du wissen, wie ich es dort gefunden habe.Sicherlich kommst du dort auf die offene Station und sie gleicht einer psychotherapeutischen Rehaklinik. Es gibt 1, 2 oder 3 Bettzimmer, die natürlich Klinikzimmern entsprechen, sind aber sehr geräumig. Die Mahlzeiten nimmt man mit den Mitpatienten im Speiseraum zu sich. Ansonsten ist man morgens, manchmal auch nachmittags mit Therapien beschäftigt. Einzelgespräche einmal die Woche ebenso die Oberarztvisite. Du hast immer Ansprechpartner und wirst gut umsorgt. Das Personal ist sehr ...
Morgen ich finde es gut das hier jemand mal was schreibt über eine gute Klinik. Ich suche schon sehr lange nach einer vernünftigen Klinik werde damit aber völlig allein gelassen.

15.11.2019 08:55 • #8


Raghild
Hallo Claus,
die Belegung wird wohl so entschieden, wie es gerade mit den Zimmern passt. Heißt, wenn noch ein Bett in einem 3 Bett Zimmer frei ist, dann wirst du das bekommen. Einzelzimmer bekommen meistens die Privatpatienten oder wenn du Glück hast,dass nur noch ein Einzelzimmer frei ist, bekommst du das.
Du fragst, was eine geschlossene Station bedeutet. Die Ameosklinik ist eine Psychiatrische Einrichtung, deswegen fragte ich dich anfangs, welche du genau meinst. In Psychiatrien gibt es halt offene und geschlossene Stationen. Auf die letzteren werden Patienten untergebracht, die unter intensiverer Beoachtung stehen müssen, wie z.B. Patienten, die einen Suizid vorgenommen haben. Die Klinik ist keine Rehaklinik. Besuch kannst du, außer du hast Therapien oder es sind Essenszeiten, jederzeit haben. Die hygienischen Verhältnisse sind gut. Es wird jeden Tag das Zimmer gereinigt. Am zweiten Wochenende nach Beginn kannst auf Heimurlaub gehen, falls nichts dagegen spricht.
Meine Einweisung ging recht flott, da ich psychisch sehr dekompensierte. Kommt halt darauf an, ob Betten frei sind.
Wie mein Leben jetzt aussieht. Es war für mich dort ein Anker. Ich konnte meine Angstzustände einfach nicht mehr zu Hause alleine händeln. Ich habe neue Denkanstöße bekommen und war für geraume Zeit einfach von den Belastungen meines Alltages befreit. Meine Ängste nahmen während des Aufenthaltes ab, kamen nach geraumer Zeit zurück und momentan habe ich wieder sehr mit all meinen Symptomen und Ängsten zu tun. Ich bin aber keine Aussage, was den Erfolg des Aufenthaltes betrifft. Da musst du selbst deine Erfahrungen machen. Vielleicht finden Sie ein passendes Medikament für dich, das zusammen mit den Therapien dir auf Dauer hilft. Psychische Erkrankungen sind leider nicht von nun und jetzt abzustellen. Du musst sehr viel Geduld und Ausdauer haben.
Ich hoffe, dass ich dir ein bißchen helfen konnte. Gehe einfach unvoreingenommen dort hin und lasse dir helfen. Den Erfolg einer Therapie bestimmst ja vorwiegend du selbst.
LG Raghild

16.11.2019 09:07 • x 1 #9


Raghild
Mir ist es noch ein Anliegen euch zu sagen, dass ihr nicht immer den Bewertungen, die über Kliniken im Internet gemacht werden, Glauben schenken solltet. Oft von notorischen Meckerleuten verfasst und dann kommt es sicherlich noch auf das Krankheitsbild an, was den Schreiber dazu veranlasst, einen Kommentar abzugeben.

16.11.2019 09:22 • #10


C
Vielen Dank für Deine Ausführungen. Sicherlich habe ich noch so viele Fragen, aber Du hast Recht: Ich nehme mir mit jeder weiteren - natürlich subjektiv beeinflussten - Antwort mehr und mehr meiner noch vorhandenen Unvoreingenommenheit, die ich mir bewahren sollte. Eine Psychotherapie ist nun einmal etwas sehr individuelles und man kann nur für sich selbst entscheiden, ob es erfolgreich war oder eher nicht. Also schaun mer mal, ich drücke mir selbst die Daumen. Alles Gute für Dich und Deine Zukunft!

17.11.2019 14:08 • x 1 #11


Raghild
Da wünsche ich dir viel Erfolg bei der Behandlung.
Vielleicht magst du mal berichten, wenn du dort bist. Würde mich interessieren, wie andere es dort erleben.

18.11.2019 21:16 • x 1 #12


C
Ja, selbstverständlich wird im Anschluss ein kleiner Austausch stattfinden. Dir nochmals alles erdenklich Gute.

19.11.2019 12:30 • #13


C
Hallo Ragnhild,
meine Therapie steht nun kurz bevor, und ich werde, wen wundert es, immer nervöser und aufgeregter. Bin aber ganz zuversichtlich. Eine objektive Frage habe ich aber dann doch noch: Wie war das Essen da, wie ist das aufgeteilt (Essenszeiten) und welche Getränke gibt es da so (Gibt es so etwas wie eine Cafeteria?). Und: Benötigt man Bargeld?
Wäre nett, wenn Du das noch beantworten könntest für meine persönliche Organisation. Danke

02.12.2019 22:37 • #14


Raghild
Hallo Claus,
zum Essen. Kurz habe ich es oben schon erwähnt. Es gibt für alle Patienten einen Speiseraum, in dem man die Mahlzeiten einnehmen muss. Frühstück, Mittag, Kaffee und Abendbrot. Die Zeiten sind vorgegeben. Eine Cafeteria gibt es nicht. Du kannst dir aber in der kleinen Küche, die neben dem Speiseraum liegt, etwas zu trinken machen und im Kühlschrank kannst du , wenn du mal z.B.zum Abendbrot etwas anderes essen möchtest etwas deponieren. In der Nähe der Klinik gibt es genügend Einkaufsmöglichkeiten. Die Stadt ist ja auch nicht weit. Das Essen war bis auf das Mittagsessen ganz annehmbar. Ist halt Klinikessen. Wertgegenstände kannst du in einem Extrafach in deinem Schrank im Zimmer verschließen.
Hat doch noch recht gedauert, dass du in die Klinik kannst. Ich wünsche dir, das man dir dort helfen wird. Schreibe mal, wie so deine Eindrücke dort sind. LG Raghild

03.12.2019 20:46 • x 1 #15


C
Hallo Ragnhild,
ich habe ja versprochen, kurz den ersten Eindruck von Ameos in HL zu reflektieren. Ich bin jetzt 14 Tage da und bin sozusagen mittlerweile angekommen. Ich fühle mich wohl, Deine Schilderungen kann ich nur bestätigen. Die Therapien finde ich z.T. zweckfrei, aber es ist gut, beschäftigt zu sein. Ich habe ein 3-Bett-Zimmer erwischt, im Moment aber nur mit 2 Pers. belegt. Einen grandiosen Schnarcher konnten wir bereits nach einer Nacht wieder loswerden, man nimmt Einwände in dieser Richtung also ernst. Welche Therapeutin war denn Deine? Meine ist Fr. Steinhagen und ich bin sehr zufrieden. Auch medikamentös hat man das gefunden, was ich brauche. Frohe Weihnachten.

21.12.2019 16:50 • #16


Raghild
Hallo Claus, dass ist ja schön, dass du zufrieden in der Klinik bist.
Vielleicht bekommst du ja noch ein Zwei-Bett-Zimmer. Die schieben öfters um.
Dann musst du leider über die Festtage dort bleiben, aber wahrscheinlich hast du dann tageweise Urlaub, um nach Hause zu gehen. Ich war Ostern dort und konnte dann auch nach Hause.
Ich glaube, dass ich die selbe Therapeutin hatte, sie hieß da noch anders und hat inzwischen durch Heirat einen anderen Namen. Eine gute, äußert nette und bemühte Therapeutin.
Nimm mit, was dir helfen kann. Weiterhin viel Erfolg durch die Therapien. Übrigens die Tanztherapie hat mir sehr viel gegeben, aber das ist bei jedem anders.
LG Raghild
Wünsche dir ebenso ein gesegnetes Weihnachtsfest

21.12.2019 20:15 • #17


A


x 4





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf