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Hallo ihr Lieben,
Normalerweise bin ich ja im Angst vor Krankheiten-Forum unterwegs aber diesmal geht es nicht um mich, sondern um die Mutter meines Mannes. Ich möchte das einfach loswerden, weil ich natürlich für ihn versuche stark zu sein, aber auch mich belastet die Situation enorm. Kurze Vorgeschichte: meine Schwiegermutter hatte in ihrer Jugend einen Unfall und ist seitdem auf Schmerztabletten angewiesen. Wegen der Schmerzen musste sie auch früher in Rente gehen. Das war vor etwa einem Jahr. Seitdem wurde ihr Verhalten immer merkwürdiger. Sie ist extrem träge und kommt nicht richtig in die Gänge, braucht für alles sehr lange und wenn mein Schwiegervater arbeiten ist, bewegt sie sich vom Fernseher kaum weg. Ich meine, das ist ja alles noch nicht so tragisch, obwohl es trotzdem ungewöhnlich ist für sie. Nun aber das Krasse: mein Schwiegervater war die Woche beruflich unterwegs und mein Mann kam bei ihr vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Sie lässt sich total gehen! War seit Tagen nicht duschen, hat sich Essen angerichtet und nie angerührt, geht nicht schlafen (sitzt bis 5 Uhr morgens vorm TV) und tut einfach nichts. Die Wäsche lag Seit 2 Tagen zerknüllt in der Maschine. Es war so schlimm, dass mein Schwiegervater sogar früher nachhause kommen musste. Ich als Hypochonder gehe ja bei jeder winzigen Veränderung zum Arzt aber die Familie ist halt das gegenteilige Extrem und tut nichts. Ich hoffe, ich kann sie jetzt endlich überreden, zum Arzt zu gehen aber es scheint, als wäre ihr alles egal. Ich weiß nicht, was das sein kann. Depression wegen der Rente? Alzheimer? Etwas anderes im Gehirn? Sie ist ernst Anfang 60 und nichtmal meine Oma benimmt sich so. Wo sollten wir am besten mit ihr hin? Habt Ihr Erfahrung mit ähnlichem Verhalten bei Angehörigen?
Vielen lieben Dank für eure Hilfe.

20.08.2019 17:25 • 21.08.2019 #1


10 Antworten ↓


Hallo

Wenn sie geistig fit ist, dann hört sich das für mich nach einer schweren Depression an.
Was evtl.auch durch die jahrelangen Schmerzen ausgelöst worden sein kann.
Ist sie auch traurig und redet nicht viel?
Hatte sie schon mal lebensmüde Gedanken?

Wichtig ist jetzt auf jeden Fall, dass ihr für sie da seid und keinen Druck aufbaut.

Vertrauen schaffen und versuchen rauszubekommen,was sie bedrückt.

A


Angst um Schwiegermutter

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Verlässt sie nie das Haus oder hat Kontakte, eine Freundin?

Wie ist Euer Verhältnis, eher lockerer und über Gefühle wird nicht gesprochen?

Zitat von Hailey09:
Wo sollten wir am besten mit ihr hin?



Hallo Hailey09,

sie sollte erstmal zu ihren Hausarzt und es sollte jemand mit gehen, um alles zu schildern was euch aufgefallen ist.
Denn sie würde nicht viel über sich verraten, so wie du sie schilderst. Aber dazu muss sie bereit sein hin zu gehen.
Meine Schmerztabletten (BTM) nehme ich schon 3 Jahre und ja sie verändern mich zwar sehr langsam, aber sie tun es.
Meine können auch Depressiv machen, auf Dauer.

Sie muss mitspielen, sonst wird es nix.

Danke für eure Antworten!
Auf mich wirkt sie eigentlich nicht traurig, aber schon passiver, stiller und zurückgezogener als früher. Ich kenne sie auch erst seit 3 Jahren und im Vergleich zu meiner Familie wird dort allgemein nicht so viel persönliches besprochen, das war aber scheinbar immer schon so. Trotzdem verstehen wir uns eigentlich sehr gut und sehen uns mindestens einmal pro Woche. Ich kann mir auch vorstellen, dass ihr einfach eine Aufgabe und Struktur im Alltag fehlt, jetzt wo sie nicht mehr arbeitet. Ihren Job hat sie immer sehr gerne gemacht. Aber mein Mann und sein Vater fürchten, dass es was schlimmeres ist, wie Alzheimer oder ein Hirntumor (obwohl sie eigentlich nicht vergesslich ist und auch keine Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Sehstörungen etc. hat). Einfach, weil es jetzt so rapide bergab geht mit ihr. Meinem Schwiegervater hat sie schon mehrmals versprochen, zum Arzt zu gehen, doch tut es nicht. Also kommt da wirklich null von ihr, ich glaube, sie ist gar nicht mehr in der Lage, das so richtig wahrzunehmen, obwohl sie auch zu meiner Schwägerin gemeint hat, sie ist nicht ganz richtig im Kopf - sie merkt also sehr wohl selbst, dass irgendwas nicht in Ordnung ist. Ach, es ist wirklich schwer, wenn sich jemand einfach nicht helfen lassen will.

Ja,das ist schlimm,wenn man so machtlos ist.
Versucht es weiter,sie dazu zu bewegen, dass sie spricht.
Ich würde jetzt nicht von solch schlimmen Krankheiten ausgehen,wobei eine Depression natürlich auch nicht ohne ist.

Vielleicht fällt euch etwas ein, was sie früher gerne draussen gemacht hat,wozu ihr sie vielleicht bewegen könnt.

Zeigt ihr,dass sie euch wichtig ist.

Sie muss bei einer Depression nicht zwangsläufig traurig sein.
Starke Antriebslosigkeit und verschobener Schlafrythmus reichen da schon aus.

Ihr hattet recht! Heute wurde bei ihr eine schwere Depression diagnostiziert. Sie hat nun Tabletten und wir hoffen, dass es ihr bald wieder besser geht. Ich denke, sie bräuchte wirklich irgendeine Beschäftigung, damit ihr Alltag wieder Sinn bekommt...

Huhu

Falls Sie dazu in der Lage ist,wäre es toll,wenn sie eine Beschäftigung findet.
Wisst ihr den Grund für ihre Depression?
Gut, dass sie beim Arzt war.

Den Grund wissen wir nicht wirklich Außer eben, dass sie in Frührente ist und ihr Mann noch arbeitet, nicht wirklich mobil ist und die chronischen Schmerzen + Schmerztabletten tragen sicher auch dazu bei. Ich hoffe mal sehr, dass es nichts damit zu tun hat, dass ich ihren Sohn vor kurzem geheiratet habe...

Ich denke mal, ein Psychiater wird dem ganzen dann auf den Grund gehen...

Wenn sie mit eurer Hochzeit nicht einverstanden gewesen wäre, dann hättest du das gespürt.
Deine anderen Gründe sind bestimmt der Auslöser.

Viele Menschen fallen mit Eintritt der Rente in ein Loch.

Sie sollte sich einen Psychologen suchen.

Bis es ihr wieder besser geht,wäre es schön, wenn die Familie sie unterstützt, auch im Haushalt.
Das scheint sie kräftemäßig im Moment nicht zu schaffen.

Sowas ist für Aussenstehende schwer zu verstehen.
Der Betroffene selbst kann das oftmals nicht erklären.

Danke, liebe Alex!
Wir werden sie natürlich unterstützen wo wir können, mein Schwiegervater hat jetzt auch erstmal Urlaub. Ich hoffe nur, dass sie dann auch wirklich zum Psychologen geht, denn immer kann man das ja auch nicht kontrollieren. Wir sind eben auch alle Vollzeit berufstätig.
Ich bin froh, dass sie heute endlich im Krankenhaus waren und sich professionelle Hilfe gesucht haben, denn man kann in Menschen nun mal nicht hinein schauen.
Liebe Grüße und schönen Nachmittag!

A


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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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