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C
Zitat von Curli:
unveränderbare charackterzüge gibt es nicht.
das sagen gern faule ärzte.


Sehe ich anders. Es gibt z.B. Menschen, die sind Einzelgänger und fühlen sich in großen Gruppen nicht wohl, deswegen müssen sie aber keine Sozialphobiker sein. Oder Emotionen, die bei mir z.B. laut meiner Therapeutin sehr flach sind oder kaum vorhanden, keine Trauer, keine Freude. Das war bei mir aber schon immer so, selbst mit 3 Jahren. Bei Geschenken unterm Weihnachtsbaum zeigte ich keine Reaktion, meine Eltern fanden das nie toll.

Ich mache mir wenig Gedanken und mir ist eigentlich fast alles egal. Ich hab im Leben viel Sch... gebaut und viel durch. Meine Mutter sagte mal, all das ging nur, weil ich mir nie einen Kopf mache. Und da sind dann auch immer die Zweifel da. Meine Therapeutin sagte, eigentlich bin ich absolut nicht der Typ für eine Angststörung, trotzdem soll ich eine haben. Muss man das verstehen?

Mein Charakter wird sich jedenfalls durch keine Therapie ändern und auch die Psychiaterin sagte mal, den kann und will auch niemand in der der Therapie ändern.

03.04.2010 16:32 • #21


C
Zitat:
Mein Charakter wird sich jedenfalls durch keine Therapie ändern und auch die Psychiaterin sagte mal, den kann und will auch niemand in der der Therapie ändern.


was ist den charackter?
eigentlich doch nur einstellungen und empfindungen zu bestimmten thematiken.
es gibt talente, für bestimmte dinge, in deren spannweite mann sich bewegen kann.
google doch mal nach experimente mit eineigigen zwillingen,
es gibt wirklich viele empirische studien für die begrenztheit der genetik, ebenso auch für einschränkungen des einfluss der exogenen faktoren.


klar sagt das die psychaterin, sie will dir ja keine angst machen:)
aber dir muss doch bewusst sein das du dich ändern musst um die angststörung zu besiegen.

lg

03.04.2010 21:42 • #22


A


Agoraphobie nun in Klinik

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C
Na dann nennen wir es statt Charakter einfach Persönlichkeitseigenschaften, was wohl auch aktuell der modernere Begriff ist.

Wie willst Du denn Persönlichkeitseigenschaften durch Therapie ändern? Wenn jemand kaum Emotionen hat und das seit über 40 Jahren, dann wird sich daran nichts ändern. Ich kenne z.B. eine Frau (62), die hat schon seit Jahrzehnten Depression. Einer der Gründe dafür ist wohl eine Art starkes Helfersyndrom, ohne an sich zu denken. Das ist aber nun mal Teil ihrer Persönlichkeit und daran hat auch keine Therapie was geändert. Die Therapie kann nur erreichen, besser damit umgehen zu können.

Ehrlichkeit ist auch eine Persönlichkeitseigenschaft. Meinst Du, wenn jemand 50 Jahre unehrlich war, dann ändert sich das durch Therapie?

Psychotherapie kann nur helfen, besser mit den Problemen umgehen zu können und sicher auch bis zu einem Punkt, an dem man die Probleme nicht mehr wahrnimmt. Heilen kann die Therapie aber nicht, auch keine Persönlichkeit umkrempeln.

Noch ein Beispiel.
Ich hab mich vor 3 Monaten von einer Frau getrennt, nach 8 Monaten, wir hatten aber nur ein freundschaftliches Verhältnis. Ich hatte sie letztes Jahr in der Tagesklinik kennengelernt, sie leidet an schwerer Depression. Sie wollte dann im weiteren Verlauf doch mehr. Ich hatte allerdings null Interesse, schätzte sie aber menschlich. Leider wurde das dann alles etwas anstrengend und ich zog den Schlussstrich. Sie kam nicht klar und musste stationär in die Psychiatrie, hab sie dort noch 1 mal besucht und mich endgültig verabschiedet.

Meine Therapeutin frage mich, ob ich nicht doch etwas Mitleid habe, weil sie ja schließlich quasi wegen mir nun in der Psychiatrie ist. Nein, sagte ich, es ist mir völlig egal und berührt mich nicht. Die Fakten waren von vornherein klar und wenn sie damit nicht klar kommt, ihr Problem.
Meine Therapeutin sagte dann, ja, es spricht für mich und meine Persönlichkeitsmerkmale. Emotional fast null.

Und wenn Du mir nun sagst, daran kann eine Therapie was ändern, dann wäre das so, als würde man einen Menschen, der einen anderen Menschen nicht liebt, dahin therapieren, dass er dann den Menschen doch liebt. Und das wird nichts werden.

Emotionen, Liebe, Gefühle, da kann man nichts an-therapieren. Man hat es/sie oder nicht.

Wenn das alles funktionieren würde, dann könnten wir auch alle gleichgeschlechtlich und Lesben zu Heteros therapieren. Und das geht mit Sicherheit nicht, auch wenn es irgendwo in der Welt immer noch unseriöse Psychologen gibt, die das Gegenteil behaupten.

03.04.2010 22:48 • #23


C
Zitat:
Wenn das alles funktionieren würde, dann könnten wir auch alle gleichgeschlechtlich und Lesben zu Heteros therapieren.


ist es nicht so das sich die primären geschlechtsmerkmale erst recht spät entwickeln;)
wenn ich ehrlich bin, ist mir der vergleich eh nicht recht,
weil er durch das wort therapieren eine krankheit unterstellt.

ehrlich mit der meinung die du vertrittst,
ist erziehung überflüssig.

gefühle sind bei gesunden menschen definitiv lernbar.
du selbst trägst mit deiner panikstörung doch den beweis in dir.
wieso sollte sonst jemand, der sonst so distanziert und rational entscheiden kann,
diese symptome erleiden.

wenn jemand 50jahre ein lügner war und die überzeugung trägt das dies kein guter weg ist ändert er sich, natürlich!

jemanden zu lieben, wird auch gelernt,
von grundauf. (siehe Kaspar Hauser, etc...)
jemanden den mann nicht liebt, lieben zu lernen, geht ja mal völlig am thema vorbei,
da das unterfangen danach keinen sinn für die person ergeben wird,
egal was mann sagt also wird sie es nicht lernen.

schonmal um eine frau gekämpft?
erfolgreich?
du lehrtest sie dich zu lieben;)

lg

03.04.2010 23:27 • #24


C
Der Auslöser für meine Panikstörung war ein Bündelung körperlicher Symptome, meint meine Therapeutin. Ich hatte daran auch nie einen Zweifel, weil persönliche Dinge zum Zeitpunkt der 1. PA besser waren, als Jahre zuvor. Die Gründe für eine Panikstörung sind ja sehr vielfältig. Das kann Stress sein, Ärger, ständige Sorge, Angst oder psychische Defizite. Aber eben auch ausgelöst durch Krankheiten oder Medikamente.

Das mit dem Gefühle lernen...? Na ja, ich weiß nicht, aber kann man das wirklich? Wichtig ist doch, ob man sich dabei wohl fühlt und es liegt doch immer im Auge des Betrachters. Die genannte Ex-Bekannte sah das auch als Betrachter, aber eben mit ihren Augen. Sie versuchte scheinbar auch, mir da was zu entlocken, auch mit Geschenken, Einladungen etc. Irgendwann war sie nur noch frustriert, weil sie merkte, es funktioniert nicht.
Anfangs war die Zuwendungen ok, aber irgendwann fing es an zu nerven, wurde mir zu viel. Ich freue mich nicht, weil andere Leute das erwarten.

Nicht das wir uns missverstehen, ich bin eigentlich ne Ulknudel, kontaktfreudig etc., aber ich bin nicht für ausufernde Gefühlsduselei.

Um es an noch einem Beispiel zu verdeutlichen, weil mein bester Freund das gerade neulich wieder sagte. Er hatte mal vor Jahren einen Unfall mit meinem Auto, rief mich dann erstmal an. Meine erste und einzige Frage war damals, ob das Auto sehr kaputt ist. Nach seinem Befinden hab ich nicht gefragt.

Ich kann doch nur so reagieren, wie es meiner Persönlichkeitsstruktur entspricht in so einer Schrecksekunde. Da denkt man doch nicht erst nach, was man jetzt am besten fragt/sagt, weil es andere so erwarten.

04.04.2010 00:13 • #25


R
Schließe mich definitiv Curli an Gefühle kann man lernen. Und man sollte hier unterscheiden zwischen Gefühlsdusselei und einer handvoll echten Gefühlen.
Vielleicht solltest du mal nachdenken warum du sie nicht zeigst oder zeigen kannst oder wie auch immer.

Und ja ein Mensch kann Persönlichkeitseigenschaften etwas verändern. Niemals komplett aber es können Verschiebungen statt finden. Ein Einzelgänger wird nie jemand werden der es liebt dauerhaft unter Menschen zu sein. Aber er kann lernen, dass er daraus auch Vorteile zieht ... Man muss ja sehen das die Psychologie nicht von einem extrem ins andere schieben will sondern nur den gesunden Mittelweg anpeilen möchte.

So ist es nunmal auch bei ängstlichen Menschen oder sonst was auch immer. Und bei mir sind die Ursachen auch besonders wichtig, weil da nicht nur eine Konfrontationstherapie helfen kann. Bei mir ist es auch ein Problem der Autonomie vs Abhängigkeit. Ich muss lernen mich zu mögen und das musste ich vorher nie. Aber jetzt bin ich auf mich gestellt ...

Danke für eure lieben Antworten, ich freue mich auf weitere Diskussionen.

04.04.2010 09:55 • #26


C
Vielleicht haben wir uns auch falsch verstanden, um welche Gefühle es überhaupt geht. Emotionen, Freude und Trauer, daran kann man sicher arbeiten. Aber spezielle Gefühle zu einem Menschen, wie eben auch Liebe, da sieht es schon anders aus.
Zitat:
schonmal um eine frau gekämpft?
erfolgreich?
du lehrtest sie dich zu lieben;)

Natürlich hat sowas schon funktioniert, aber das sind wohl ganz seltene Ausnahmen. Das bedeutet ja, wenn jemand um mich kämpft, dann lerne ich ihn zu lieben, Gefühle zu entwickeln. Kein Mensch kann jede Person lieben, nur weil die kämpft.

04.04.2010 11:50 • #27


R
Ja glaub darum ging es uns ... Gefühle zu jemanden sollte man finde ich auch nicht erzwingen. Es geht eher mehr um seine eigenen Empfindungen die einen ja in Handeln und Denken beeinflussen und diese kann man denke ich schon verändern.

Ich bin schon zur Hälfte mit meinem Buch durch von Dr. Merkle ist echt richtig gut ...

05.04.2010 10:21 • #28


C
Ok, also um reine Emotionen ging es. Gut, da kann man sicher was verändern, auch in einer Psychotherapie. Es kommt aber darauf an, ob es für abgeflachte Emotionen Gründe in der Vergangenheit gibt, was ja nicht immer der Fall ist. Manche Menschen sind halt einfach so, einer mehr, einer weniger.

05.04.2010 13:10 • #29


R
ja aber vielleicht sind dir einige sachen auch nicht bewusst ... rede ja auch davon vielleicht nen mittelweg zu finden .... ist bei mir auch teilweise so soll wut und hass und trauer zulassen könn hab deshalb hier musik und tanztherapie ...

05.04.2010 19:54 • #30


C
Mit Wut und Hass hab ich eigentlich kein Problem, funktioniert. Zu Trauer kann ich nicht viel sagen, hatte quasi noch keine Todesfälle. Meiner Psychologin geht es darum, ich hake halt Dinge oder Trennungen schnell ab und verfalle da nicht in ewige Trauer. Das kommt aber auch immer darauf an. Wenn ich eine verkackte Beziehung nach 3 Jahren beende, warum soll ich da trauern? Oder mit der Ex-Bekannten vor paar Monaten? Den Kontakt hab ich beendet, weil es mir immer schlechter ging mit der Bekannten. Und obwohl meine Psychologin mir eher zur Trennung riet, sagt sie dann, andere Leute hätten sich aber vielleicht noch einen Kopf gemacht, weil die arme Frau ja jetzt leidet. Mir war es egal.

Ich finde, die, die sich da dann noch ewig einen Kopf machen, genau die sind doch beschissener dran.

05.04.2010 20:35 • #31


R
Da das hier ja eigentlich mein Thema ist komm ich mal so nebenbei auf meine Probleme zurück ne ...

Also im Moment geht es mir total schlecht. Mein Körper streikt total und ich habe immer mehr Angst weil die Erwartungsangst steigt. Meine Aufgabe laut meines Psychologen ist jetzt selbstständiger zu werden aber wie mache ich das ich wohne allein und bald geht das Studium wieder los aber das ist für mich grad alles nicht möglich. Ich hab gestern grad mal 4 Stationen mit dem Bus geschafft und generell geht es mir schlecht. Der Druck ist mir gerade viel zu enorm und meine Eltern haben mir gestern die letzte Grundlage weggerissen.

Weiß nicht so recht wie weiter und bekomme mit der Zeit immer mehr Angst vor meinen Gedanken ...

07.04.2010 09:48 • #32


K
hi!

ich war jetzt auch 4 wochen in der klinik.

hatte an den wochenenden BU (belastungsurlaub) daheim, die ersten beiden wochenenden waren nicht so gut, konnte mich gar nicht um mich kümmern, hab essen und trinken vergessen usw.... nach dem zweiten hats mich zusammengehaun und ich war froh wieder in der klinik zu sein,

aber ich hab mich nicht entmutigen lassen, die beiden wochenenden drauf waren schön, ich hab mir viel gutes getan, heisses bad, neue klamotten, lecker gekocht etc....da fiels mir schwer wieder zurück zu gehen....seit einer woche bin ich entlassen und es läuft!,

kopf hoch, du schafst das auch!!

so eine auszeit tut mal ganz gut, aber das leben ist zu schön um in der klinik zu versauern



ups, sorry, hab auf deine ersten beiträge geantwortet, den rest voll übersehen......najha, muss mich hier erstmal zurecht finden

07.04.2010 10:07 • #33


K
nochwas....


ich hatte auch angst vor meinen gedanken, wollte es auch ohne medis schaffen, doch die spirale wurde immer schlimmer, ich drehte mich im kreis......

ich hab am anfang medis bekommen, damit ich überhaupt wieder klar denken kann, die wurden dann rausreduziert, jetzt bekomm ich nur noch cipramil, was mich stützt, aber deshalb ist das problem nicht weg, ich muss mich stellen, mach jetzt ambulant weiter.....manchmal gehts ohne medis eben nicht, seh ich an meiner freundin, die wollte jetzt zum 3ten mal absetzten, ging schief....

07.04.2010 10:18 • #34


C
Zitat von Rika:
Meine Aufgabe laut meines Psychologen ist jetzt selbstständiger zu werden aber wie mache ich das ich wohne allein und bald geht das Studium wieder los aber das ist für mich grad alles nicht möglich.


Geht mir auch so, aber ich hab mit dem Alleinsein eigentlich keine Probleme. Trotzdem, es ist unheimlich schwer, weil man halt alles allein meistern muss. Bestimmte Dinge klappen dann kaum, weil einfach in dem Moment eine externe Motivation oder Ablenkung fehlt.

07.04.2010 11:19 • #35


R
Danke katl, dass klingt ja super. Ja ich darf nicht zuhause schlafen und da ich meine Wohnung auch nicht als zuhause akzeptiere ist das ziemlich schwer. Naja ich versuche zur Zeit mir hier gutes zu Tun bzw versuche zu lernen was mir gut Tut. Heute war ziemlich anstrengend aber der Abend war richtig toll. War hier baden und hab mal meinem Körper gedankt.

Crazy aus welchem Berliner Bezug kommst du eigentlich? Ja das kenne ich auch und mein Problem ist größtenteils das mal der Rückhalt fehlt. Die Sicherheit und dass dich jemand in den Arm nimmt ....

07.04.2010 22:53 • #36


C
Zitat von Rika:

Crazy aus welchem Berliner Bezug kommst du eigentlich?


Spandau

08.04.2010 00:34 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

R
Ich weiß immernoch nicht so richtig wie es weiter gehen soll. Bin jetzt vier Wochen in der Klinik und es geht stetig abwärts obwohl das ja auch psychologisch richtig ist. Aber am 19 geht theoretisch wieder die Uni los und ich sollte dann auch eigentlich wieder raus ... aber das geht im Moment meienr Meinung nach absolut nicht. Ich weiß nicht wie das gehen soll, dass ist mir alles zuviel. Selbst wenn ich später einsetze wäre mir das in der Wohnung sein schon viel zu viel gerade ... ach menno ich zerbreche hier langsam glaub ich ... ich fühl mich unverstanden und ach keine Ahnung ...

09.04.2010 12:45 • #38


K
hi rika!

ich hab mich in den ersten wochen auch selbst unter druck gesetzt....hab mir ne zeitliche grenze gesetzt....der schuss ging nach hinten los, als das nicht so funktionierte wie ich mir das vorgestellt hab, brach ich nochmal völlig zusammen.

erst als ich mir keinen stress mehr gemacht hab, lief es besser. ich kann eben nicht erwarten, das etwas was sich über mehrere monate oder jahre aufgebaut, bzw angestaut hat in zwei wochen erledigt ist, die lektion musste ich eben schmerzlich lernen.

10.04.2010 10:17 • #39


R
ja aber das ist nur ne krisenintervention ich flieg dann hier raus ..

10.04.2010 23:28 • #40


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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf