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Duftblume
Hallo an alle,


ich habe mich hier angemeldet, da ich auf der Suche war nach jemandem, der oder die meine Angst vielleicht teilt. Bislang laufe ich alleine damit durchs Leben und dachte mir nun - vllt gibt es ja doch jemanden damit?

Ich habe keine Angst vor Wasser oder Schwimmbädern ansich - ich schwimme sehr gerne - nur vor diesen schwarzen Strichen bzw. Kacheln. Ich glaube, es noch nicht gehabt zu haben, als ich schwimmen lernte - mit 6 Jahren, wann es dann aber anfing, weiss ich nicht mehr genau.

Vergleichbar ist die Angst ungefähr mit Angst vor Spinnen, also ich kann auch nicht hingucken, besonders, wenn die Wasseroberfläche ruhig ist und sich die Kontraste ganz scharf abzeichnen .. Es gab schon mal eine Zeit, in der ich mich ein bisschen abgehärtet hatte und einigermassen damit umgehen konnte (wie mit Spinnen übrigens auch mal), aber jetzt ist es wieder ganz extrem, schon ein kleines Foto löst Herzrasen aus.

Hat davon schon mal jemand was gehört? Oder hat eine Idee?

Danke schonmal fürs Lesen und vielleicht Antworten!

Eure Duftblume

22.09.2014 08:10 • 01.03.2018 #1


9 Antworten ↓


MrsAngst
Ich kenne diese Angst nicht. Gehe aber wegen einer chlorwasserallergie auch nicht ins Schwimmbad.
Aber mit solchen abstrakten Ängsten bist du definitiv nicht alleine.

Hast du denn auch angst vor solchen kacheln an anderen Orten? Wie geflieste Böden?
Vielleicht hast du mal als Kind aufgeschnappt das es im Schwimmbad unter Wasser diese gefährlichen sauglöcher gibt und hast es damit verbunden?

09.10.2014 01:28 • #2


A


Angst vor (schwarzen) Bahnen in Schwimmbädern

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Schlaflose
Ich hatte als Kind Angst vor den schwarzen Bahnen, weil sie durch die Wellenbewegungen des Wassers aussahen, als ob sie sich bewegen und ich hatte Angst, dass sie sich in Schlangen verwandeln

09.10.2014 16:37 • #3


Duftblume
Danke für eure Antworten!

@MrsAngst

Nein, Kacheln ansich machen mich schon nervös, vor allem mit schwarzen Fugen .. fällt mir da gerade auf ... aber es gibt kein bestimmtes Ereignis, das ich damit verbinde.

@Schlaflose

Das ist aus Kindersicht wirklich sehr nachvollziehbar. Ich finde es schlimmer, wenn die Wasseroberfläche ganz glatt ist und sich die Bahnen gerade darstellen.

Da mir das oben mit den Kacheln gerade wieder einfiel .. kann z.B. nicht in einer Dusche, die von oben bis unten gekachelt ist (schwarz-weiss) duschen .. hatte ich mal in ner Jugendherberge ... schon merkwürdig.... *grübel*

12.10.2014 19:49 • #4


MrsAngst
Das ist echt interessant
Du hast es ja mit den spinnen verglichen. Ich hab eine extreme Insektenphobie ich kann nicht mehr bildet anfassen wo Insekten drauf sind. Besonders bei spinnen. Ich hab dann auch so ein leichtes ekelgefühl hast du das bei kacheln auch?

Ich denke persönlich, dass du einfach eine kindheitsangst ins erwachsen sein mitgenommen hast.
Ich hatte als Kind furchtbare angst aus Fenstern zu schauen wenn es draußen Dunkel war, dass hat sich bis heute nicht geändert. Ich kann nicht mal in die Nähe von Fenstern wenns dunkel ist.

12.10.2014 23:49 • #5


Duftblume
Hallo Mrs Angst,


ja, das ist genauso. Also Bilder mit Spinnen kann ich auch nicht in die Hand nehmen oder im Zoohandel z.B., wo wir häufig sind, da wir Schildkröte/Vögel/Fische haben, kann ich in die Ecke mit den Vogelspinnen überhaupt nicht gucken, da schüttelt sich alles.

Auch bei einem Foto von einem Schwimmbecken geht es mir genauso, muss ich mich wegdrehen und es gruselt mich. Ja, vielleicht ist es wirklich etwas Mitgenommenes. Wobei ich beim Schwimmen lernen als 6jährige das noch nicht hatte .. komisch ... aber danke für deine Hinweise, da kommt doch etwas in Bewegung!

13.10.2014 11:01 • #6


___Tom___
Hallo Duftblume,
nicht zu glauben, es gibt wirklich Leidensgenossen! Ich dachte auch immer, ich wäre mit dieser Macke ganz allein auf der Welt. Seid meiner Kindheit teile ich deine Angst vor den schwarzen Linien auf dem Schwimmbeckengrund.
Genau wie bei dir war sie ursprünglich, beim schwimmen lernen, noch überhaupt nicht vorhanden (ich erinnere mich noch dunkel an meine ersten Schwimmzüge im tiefen Becken, und da waren mit diese Linien vollkommen egal), und dann hat sich nahezu plötzlich, mit ca. 7 Jahren, eine nahezu panische Angst daraus entwickelt. An ein Schlüsselerlebnis kann ich mich nicht erinnern, kann mir aber gut vorstellen, dass es eines gegeben hat. Bemerkenswert ist, dass sich meine Angst nur zweitrangig auf die Linien im mittleren Beckenbereich bezieht, sondern fast ausschließlich auf das T am Beckenende.
Es ist für mich schon seit ca. 25 Jahren wieder möglich, in ein Schwimmbecken zu gehen und meine Bahnen zu ziehen, aber immer dann, wenn sich die Bahn dem Ende entgegen neigt, kommt bei mir eine T-Panik auf und nur unter großer Überwindung und mit geschlossenen Augen schwimme ich bis zum Beckenende durch - natürlich genau mittig zwischen den Bahnen. Problem: irgendwann muss man die Augen wieder öffnen, um nicht an den Beckenrand zu knallen .
Je tiefer das Becken ist, desto erträglicher ist das Ganze (auf der Sprungturmseite sind die Linien schön weit weg, warum kann ein Becken nicht durchgehend 4m Tiefe haben?). Auch bei mir gilt übrigens: ein leeres, glattes Becken ist unerträglich schlimm. Diese klaren Konturen und dann wölbt sich alles nach oben rauf...fürchterlich! Ich kann nicht hingucken.

Nun ist es so, dass mir Sport sehr wichtig ist, und ich leider aufgrund von Knieproblemen momentan beim Laufen und Radfahren recht eingeschränkt bin. Was bleibt also als gelenkschonender Ausdauersport? Kraulschwimmen (Brust soll ja auch nicht optimal für die Knie sein.)! Also hatte ich mir im Sommer überlegt, es mal mit der Schocktherapie Schwimmbrille auf und auf die glasklar und messerscharf erkennbaren Linien starren zu probieren. Und tatsächlich muss ich sagen: es ist möglich. Momentan wage ich mich wieder ein bis zwei Mal die Woche ins Wasser und zu einem gewissen Maß konnte ich mich daran gewöhnen. Allerdings nur in einem Hallenbad mit 50m-Bahn, wo eine Seite knapp 4m und die andere Seite immerhin 2m tief ist (flacher als 2m ist mir zu unheimlich), was es in meinem Arbeitsort zum Glück gibt. Vor dem flachen Ende muss man sich also nur alle 100m gruseln, was für mich gerade noch vertretbar ist. Beim flachen T muss allerdings weiterhin die Augen schließen, wobei ich diese Zeit schon verkürzen konnte, denn man braucht die Augen ja tatsächlich, um zu sehen, wann man den Beckenrand erreicht! Und tatsächlich erkennt man irgendwann, dass die Linien keine bösen Monster sind, die einen umbringen wollen, sondern tatsächlich eine sehr nützliche Orientierungshilfe. Auch dieses rede ich mit beim schwimmen immer wieder ein, wenn sich doch mal wieder ein Angstschub abzeichnen sollte. Hilfreich ist auch, dass Kraulschwimmen sehr anstrengend ist, was ein wenig ablenkt. Und wenn man durch die Brille ins Wasser schaut, hat man zwar alles klar, aber in den realen Distanzen und nicht so verzerrt wie beim Blick von oben auf das Wasser. Hilfreich ist bei mir auch, dass meine Brille recht schnell beschlägt, dann sieht man alles nicht so deutlich (wobei man dann auch manchmal wieder zu wenig sieht und Gefahr besteht, dass man mit anderen Schwimmern zusammenstößt ).

Also: ich bekomme es mit dem Schwimmen so einigermaßen hin, aber weg ist die Angst nicht. Man muss sich jedes Mal wieder ein bisschen überwinden. Und ganz schlimm ist, wenn man im Internet oder beim Zeitung lesen plötzlich von einem leeren Schwimmbecken-Foto o.ä. überrascht wird. Auf http://www.emotion.de gibt es ein Dossier Ängste überwinden mit ebenfalls einem interessanten Bericht zu der Angst vor den Schwimmbecken-Linien. Aber Duftblume, ich muss dich warnen: das dazugehörige Bild ist so fürchterlich, dass es mir eine schlaflose Nacht bereitet hat. Also nur anschauen, wenn du gerade sehr stabil bist, oder den Artikel von einem anderen vorlesen lassen.

Auch wenn ich so halbwegs damit umgehen kann: auf Dauer nervt mich diese Angst vor einer völlig harmlosen Sache und mich würde interessieren, ob man es therapieren kann bzw. ob ein Gang zum Psychologen wohl Sinn machen könnte? Duftblume, wie gehst du nun damit um?

Viele Grüße!

10.11.2014 20:58 • #7


___Tom___
Aus Versehen noch ein Kommentar verfasst, lässt sich leider nicht löschen, nur ändern

11.11.2014 22:47 • #8


Me.heart.love.
Wow welch interessante Angst. Erinnert mich ein bisschen an den Betrag mit der Tribophobie? War das glaub ich. Oder doch Trigo? Also Duftblume wenn du das schwarz mit Spinnen vergleichst, könnte es doch wirklich sein, dass sich dein Gehirn mal gemerkt hat: Da unten sind Spinnen. Ich hab Angst vor Spinnen. Und Zack das erste mal Panik und folglich daraus ne Störung, die Erwartungsangst.^^

Ich gehe zb nicht mehr so gern in die berge, weil ich mir die ganze Zeit ausdenke: Da oben ist die Luft dünner jetzt kippste um, was eigentlich der größte Unfug ist. (Dabei war ich so leidenschaftliche Skifahrerin :'( ) und natürlich kommt die Erwartungsangst mal wieder. -_-

Aber ob du's glaubst oder nicht, die kann man echt überwinden. Ich habe zumindest in einer Situation geschafft. Ich musste während meiner Praktikumszeit immer alleine morgens 2 km hin und nachmittags 2 km zurück Fahrrad fahren, für mich als Agoraphobikerin der Wahnsinn. ;_; Das erste mal war schon bisschen Horror. Ich hatte keine Attacke, war aber so unglaublich nervös und aufgepusht, dass sie jederzeit hätte ausbrechen können. Dann aber an einem Tag ging ein sehr netter Kollege mit mir den Weg spazieren. (und 2 Hunden war ja beim Tierheim) Und ich merkte. Was nu? DU bist ja total entspannt. :O Ich war kein Stück nervös, hab später gar nicht mehr dran gedacht. (Weil ich mit ihm die ganze Zeit gequatscht hab xD und er wusste nicht, wie sehr er mir damit geholfen hat. ^^Hab ihm nichts über die Ängste erzählt) Und als ich zurück war, hab ich mich richtig gut gefühlt. Ab da war der Arbeitsweg kein Problem mehr. Tja und das war letztendlich auch mal ne gute Erfahrung.

D.H. schnapp die jemanden, der dich gut von deinen Ängsten ablenkt und eine verdammt ruhige Ausstrahlung hat und geh mit ihm oder ihr schwimmen. Und erzähl ihm/ihr erstmal nicht von deinen Ängsten, sonst wird er ja von vornherein versuchen dich zu beruhigen. Erst falls es nicht mehr geht. Musst mal schauen ob das klappt. Kannst a auch mal nach da unten tauchen. (Ziel größte Herausforderung.)

LG M.h.l.

11.11.2014 23:47 • #9


Lela chiara
Ich dachte ich wäre die einzige mit dieser Angst, weil sie eigentlich ziemlich ausgewöhnlich ist.
Es begann schon mit 6 Jahren das mir die Streifen nicht gefallen haben, aber ich ging trotzdem hinein doch ungern meine Freundinnen haben mir immer geholfen indem sie gesagt haben komm wir tauchen gemeinsam runter und streicheln die Fliesen, ich hab mitgemacht und es war auch eigentlich nie was dabei aber trotzdem fand ich es sehr gruselig. Heute geh ich nur mehr ins Schwimmbad wenn es dort ein 2tes Becken ohne schwarze Streifen gibt, ich geh nicht mehr in so ein Becken es ist mir unsympathisch und ich kann sicher auch ohne diesen Streifen gerade schwimmen. danke für diesen Beitrag von dir dachte ich wäre alleine

01.03.2018 15:24 • #10


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Prof. Dr. Borwin Bandelow