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D
Hallo zusammen,

seit 4 Jahren quält mich die Angst davor, dass mir nahestende Personen sterben.
Meine Angst ist mit Sicherheit nicht unbegründet, da diese Personen, deren Tod ich fürchte, alt und krank sind und bei denen der Tod über kurz oder lang auch kommen wird. Es handelt sich dabei aber immer um eine andere Person, je nachdem welcher es gerade schlechter geht.
Seit 4 Jahren fühle ich ständig ein Angstgefühl in meinem Bauch. Es fühlt sich an, wie eine endlose Achterbahnfahrt. Dieses Gefühl ist so scheußlich.

Da meine Angst wohl nicht unbegründet ist, werde ich sie wohl auch nicht ganz weg bekommen. Aber gibt es eine Möglichkeit, die Stärke dieses Gefühls zu reduzieren?
(Das Gefühl ist so dominant, dass ich mich dabei auf nichts anderes mehr konzentrieren kann.)

Viele Grüße

Didi

24.04.2012 20:25 • 20.05.2012 #1


10 Antworten ↓


P
Hallo Didi,

das ist natürlich ein ernstes Thema. Erstmal würde ich mir immer wieder klarmachen - was Du eh schon weißt - dass Du darauf wirklich keinen direkten Einfluss hast. Die Angst besteht zwar nicht ohne Anlass, ist aber trotzdem völlig sinnlos. Im Gegensatz zu anderen Ängsten kommt es auf Dein eigenes Verhalten überhaupt nicht an.

Du schadest Dir damit und solltest Dir zugestehen, Deine Angehörigen nicht festhalten zu wollen, auch wenn Du Dir dabei vielleicht gefühllos oder egoistisch vorkommst. Ich weiß nicht, wie Du zu dem Thema stehst, aber vielleicht kann Dir die Hoffnung darauf helfen, dass mit dem Tod nicht alles aus ist. Jedenfalls glaube ich daran. Ich habe neulich eine junge Frau aus meinem Umfeld durch Suizid verloren und mir hat beim Verarbeiten dieser Sache meine Überzeugung geholfen, dass das Ganze zwar schrecklich, aber nicht das definitive Ende war.

Grüße

pc

24.04.2012 23:55 • #2


A


Angst vor dem Tode Angehöriger

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D
Hallo,

das was Du geschrieben hast ist mir alles klar, trotzdem ist dieses starke, unangenehme Angstgefühl in meinem Bauch und es ist kaum auszuhalten.

Hat vielleicht jemand einen Tipp, wie ich dieses Gefühl etwas reduzieren kann?

Viele Grüße

Didi

28.04.2012 20:39 • #3


B
Hallo,
der richtige Ansprechpartner wäre für dich sicher ein Psychologe. Natürlich kannst du dich von deiner Angst befreien, oder sie auf das übliche Minimum reduzieren. Anhand deiner eigenen Gedanken allein kann das Problem, wie du selbst schreibst, nicht gelöst werden.

Dennoch - hast du schon versucht das Gefühl ganz zuzulassen? Sich irgendwo ganz einsam in ein Eck zurück zu ziehen, und dir erlauben dieses Gefühl so stark wie du nur kannst wahrzunehmen? Manchmal löst es sich in solchen Momenten ganz auf. Diese Übung kann man auch immer wiederholen. Sich Zeit nehmen und zulassen. Ich habe diese Gedanken auch, mein Tod ist immer bei mir, auch der Tod anderer. Und ich versuche mir immer vor Augen zu halten, dass er nur so genannt wird, so wie Geburt eine Geburt genannt wird. Die Geburt oder körperliche Entstehung ist eine Wandlung, und der Tod ebenfalls. Es ist nur die Benennung, wovor wir Angst haben. Daran ist sicher auch unsere Kultur schuld. Der Tod als Schrecken für kleine Kinder - der Sensenmann, und der Tod als Strafe, Todesstrafe, Strafe Gottes. Das alles irritiert total, und ist im Grunde ein absoluter Unsinn. Der Tod ist ist ein Teil des Lebens.

Und - vielleicht wird dir deine Angst dann das Ereignis selbst erleichtern? Weil der Schock des Unerwarteten ausbleibt? Was passiert bei dir wenn du dir mitten in der Angst diesen Vorteil vorhältst? Alles ist für irgendetwas gut. Alles, was in einem passiert, ist weder bösartig noch nutzlos. So kann man das auch sehen...

LG Bird

29.04.2012 00:12 • #4


D
Bin bei einer Psychologin und diese sagte mir, dass meine Angst eben nicht krankhaft, sondern ganz normal wäre, weil auch jeder Gesunde in meiner Situation Angst hätte. Ungewöhnlich ist, dass meine Angst so stark ist, aber da könnte man laut meiner Psychologin nicht viel machen. Erst heute sagte sie mir, dass es eben Menschen gibt, die Gefühle stärker und andere eben schwächter wahrnehmen.

Vor 4 Wochen erlebte ich einen Todesfall. Danach war ich 17 Tage komplett angstfrei, doch dann kam die Angst verstärkt wieder. Seit dem Todesfall weiß ich auch, dass ich keine Angst haben brauche, weil das Erlebnis doch nicht so schlimm wie erwartet war, aber das Gefühl kommt trotzdem.

Viele Grüße

Didi

30.04.2012 21:34 • #5


L
Das kenne ich auch. Seit ich umgezogen bin, wegen Studium, habe ich genau diese Angst. Meistens hilft es mir, wenn ich mir sage, dass solange sie noch leben, alles in Ordnung ist. Und dass ich mir 'vorher' keinen emotionalen Schmerz antun muss. Sondern, dass wenn der Fall tatsächlich eintreten sollte, dass ich dann den Schmerz im vollen Maße zulasse. Es hört sich jetzt vielleicht wirr an, aber es hilft mir teilweise. Ich habe bei mir rausgefunden, dass ich 'Schuldgefühle' habe, weil ich nicht da bin und es mich deshalb so ängstigt.

Lieber Gruß

01.05.2012 10:01 • #6


D
Aber ich weiß, dass meine Angehören bald sterben werden, weil sie teilweise sehr krank sind.

Und auch wenn ich teilweise keine Angst habe, habe ich trotzdem dieses unangenehme Gefühl in meinem Bauch, das so stark ist, dass ich mich auf nichts anderes mehr konzentrieren kann.

Wenn es wirklich so ist, wie meine Psychologin sagt, dass man an der Intensivität dieses Gefühls nichts machen kann, weil ich eben sensibler bin als andere, dann kann ich mich ja auf eine Zukunft freuen...

01.05.2012 20:40 • #7


M
Hy.

Was fuer ne motivierende Psychologin. -.-

Man kann IMMER probieren, mehr zu machen. Sich z.B staerker mit diesen Aengsten auseinander setzen und viel nachforschen bzw. Nachdenken. Wie sieht es eigentlich mit Deinen Glauben aus? Die meisten Menschen haben Angst vor dem Thema Tod, weil sie denken, dass alles dann endgueltig vorbei ist. So eine Lebenseinstellung zieht einen automatisch runter.


Das Video da ist super. ^.^

02.05.2012 12:59 • #8


P
Hallo,

vielleicht wollte Dich die Psychologin davor bewahren, dass Du Dir zu großen Druck machst, komplett anders empfinden zu müssen / zu wollen, als es Deiner Natur entspricht. Diese Neigung kenne ich zumindest von mir, auch im Bezug auf Verlusterfahrungen. Und das klappt dann natürlich nicht ...

Aber ich denke, auch wenn man sensibel ist, kann man immerhin lernen, so ungefähr die Richtung zu bestimmen, wie die Dinge auf einen wirken. Es ist halt eine langwierige Sache.

Grüße

pc

02.05.2012 22:38 • #9


B
Ja genau, anzunehmen, für nicht maßgebend zu erklären, heißt mindern oder gar auflösen....

LG Bird

02.05.2012 23:25 • #10


Michaellu
Hallo
Das ist natürlich eine schei.... Situation,du musst dich natürlich damit abfinden das diese Menschen irgend wann von dir gehen werden,es ist natürlich schlimm gerade wenn du die Menschen unendlich lieb hast,aber du musst dich damit abfinden das die bald von dir gehen werden,wenn du das selber nicht in den Griff bekommst solltes du viel leicht Ärztlichen Rat ein holen,du selber machst dich sonst Psychisch kaputt.Ich kenne das selber von mir auch,und heute weiß ich wie ich damit umzugehen habe.
Gruß.
Michaellu

20.05.2012 19:43 • #11


A


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