Zitat von GastB:könnte ich zustimmen. Du benutzt uns hier für einen Kampf, spielst mit unseren Äußerungen Pingpong und erwartest von UNS, dass WIR DICH überzeugen, anstatt unsere Äußerungen als Anregungen für EIGENES Nachsinnen zu verwenden und uns unsere Argumente oder Ideen nicht zurückzuwerfen.
Mich würde langsam wirklich interessieren, was du eigentlich von mir erwartest, wie deine Idealvorstellung von einem maximal kooperativen Herrn Samtweich aussieht. Würdest du das für authentisch halten, wenn ich euch uneingeschränkt in allen Punkten zustimmen und meine inneren Konflikte von jetzt auf gleich für beendet erklären würde? Hat hier eigentlich irgendjemand der Ratschläger selbst mal ne Phobie überwunden? Ging das bei euch auch so per Fingerschnipp und ohne jeden Widerstand innerer Automatismen?
Ich versuche euch mit meiner Diskutiererei nur näherzubringen, an welchen Barrieren ich mit meinen eigenen Lösungsideen auch immer wieder abpralle. Ich erwarte und möchte das genau nicht, dass sie als unumstößlich akzeptiert werden und sich nichts ändert, genauso wenig wie ich von einem auf ehrenamtlicher Basis geführten Forum die Lösung auf dem Silbertablett
erwarte. Trotzdem sind alle diese Barrieren, so wie sie sind, leider vorhanden, und wenn ich sie mit so trivialen Ideen wie dem Kaltwassersprung einfach aufheben könnte, bräuchte ich jetzt keine Therapie bzw. hätte einfach keine sozialen Ängste.
Ich lese mittlerweile nur noch Vorwürfe, was mich übrigens genau darin bestätigt, dass mich die normale Welt auch nur als willenlosen Totalversager wahrnehmen würde, der sich nur in seinen Ängsten suhlt und nichts ändern
will.
Dagegen steht übrigens mein Ex-Therapeut, der in so hohen Tönen von meiner Motivation, meinen Therapieerfolgen und meinen Heilungschancen geschwärmt hat, dass es mir schon nach Masche vorkam, zumal ich nicht halb so zufrieden mit mir selbst war wie anscheinend er.
Zitat von GastB:Auch da wäre ich nicht so sicher. Du stellst ja immer das angebliche Normalverhalten anderer als Norm hin, VERGLEICHST dich damit und bist empört, dass du das nicht so toll hinkriegst wie die anderen.
Genau, und empört bin ich dabei nur über mich selbst. Zu Neid gehört für mich Missgunst und es gibt schlimmstenfalls Tage, an denen mich die permanente Vorführung dessen, was ich nicht habe(n kann), belastet und meine Laune runterzieht, mehr auch nicht. Trotzdem nehme ich dabei keine feindselige Haltung Leuten gegenüber ein, die das Problem nicht haben.
Zitat von GastB:Siehe oben. Wenn man alles abschmettert, was andere anbringen, ist das eine Form von Kritikempfindlichkeit.
Dann nenne doch mal ein konkretes Beispiel. Alles, was ich bisher abgeschmettert habe, waren allenfalls Erklärungen, warum ich die jeweiligen Ratschläge praktisch nicht umgesetzt kriege, aber mit Sicherheit nicht, dass ich das nicht gerne wollen würde. Für pauschal falsch oder unpassend - und genau das bedeutet (grundloses) abschmettern für mich - habe ich bisher noch nicht einen Ratschlag gehalten.
Zitat von GastB:Wirklich? Aber offenbar ganz, ganz heimlich. UNS hast du erstmal kategorisch geschrieben, das mit der großen Schwester sei völlig unwahrscheinlich, und hast auch noch automatisch von uns erwartet, dass wir dein Scheinargument schlucken. Das war ganz schön manipulativ, wie häufig bei dir.
Welches Scheinargument? Es hat schon damit angefangen, dass du mir Bagatellisierung vorgeworfen hast, nur weil ich die Sache mit meiner Schwester nicht von Anfang an als fertig herausgearbeitetes traumatisierendes Erlebnis serviert habe. Woher hätte ich das denn wissen sollen (wobei das wohlgemerkt immer noch mit keinem Therapeuten besprochen wurde und ich mich ausnahmsweise wirklich mal dagegen abschirme, lainengetroffenen Verdachtsdiagnosen hinterherzujagen)? Ich habe weder eine psychologische Ausbildung, noch habe ich die Beziehungen zu meiner Familie in meiner Therapie auch nur angerissen.
Und dir ist auch klar, dass, wenn sich der Einfluss wirklich bewahrheitet, egal, wie ich es drehe und wende, meine Eltern die Urheber meiner Ängste wären? Kannst du mich jetzt vielleicht wenigstens ein bisschen verstehen, warum ich diesen Gedanken nicht uneingeschränkt und unabgesichert an mich heranlassen will?
Ich habe mich trotzdem damit auseinandergesetzt, weil ich auch für mich selbst immer schon vermutet hab, dass da früher auch was wesentliches passiert sein musste, obwohl mir mein Therapeut meine Pubertätserfahrungen als wohlbegründeten Auslöser genannt hat. Ich hab dir sogar von der Szene auf der Treppe geschrieben und zugegeben, dass an der Theorie was dran sein könnte. Mir ist es ein Rätsel, wie du jetzt noch davon sprechen kannst, dass ich das abgeschmettert hätte...
Zitat von GastB:Genau: Es muss uns klar sein, dass du dich keinen Deut weiterbewegen willst, egal was wir sagen.
Das ist das, was du für dich wieder aus diesem Satz herausliest (lesen willst?). Tatsächlich drinstehen tut etwas ganz, ganz anderes.
Ich finds hart, was ich hier mittlerweile zu lesen bekomme...
Ist vielleicht besser, wenn ich meine Therapie erst mal anlaufen lasse, bevor ich mich hier wieder zu Wort melde. Ich bedanke mich noch mal herzlich für die Hilfe bis hierhin, aber momentan führt das außer zu Stress für beide Seiten zu nichts mehr.