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hallo
ich bin gerade durch zufall auf diese seite gestoßen, da ich mich über sozialphobie informieren wollte.
ich selbst leide auch daran,habe dies allerdings erst vor einigen wochen herausgefunden, da ich vorher nicht wusste was das überhaupt ist.
ich habe mich nur immer gewundert dass ich so "seltsam schüchtern" bin und auch gewaltig probleme habe auf andere "fremde" menschen zuzugehen. am schlimmsten sind große menschenansammlungen für mich, ich gehe ungern einkaufen und vermeide dies ebenso wie einfach mal durch die stadt zu gehen.
meine letzte beziehung ist daran in die brüche gegangen, ich habe mir jedoch die ganze zeit eingeredet es wäre irgendwas anderes gewesen aber im nachhinein musste ich leider feststellen, dass die probleme nur dadurch entstanden sind dass ich mich nicht unter große menschenmassen (wie disco u.ä.) traue ... man bildet sich immer ein jeder lästert über einen und macht sich über einen lustig...
ich weiss nicht ob, aber ich hoffe hier vielleicht einige leidensgenossen zu finden mit denen ich erfahrungen diesbezüglich austauschen kann da mir das leben sowie die arbeitswelt momentan gewaltig zu schaffen macht.
vielen dank wenn ihr diesen beitrag gelesen habt.
ich werde mich jetzt wohl wieder in mein zimmer verkrümeln oder wenn es dann dunkel wird ein wenig wo hinfahren wo ich allein sein kann, keine anderen leute sind und ich etwas an die frische luft komme...

10.10.2002 17:53 • 23.10.2002 #1


7 Antworten ↓


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Hallo Alex,

dass Du Dir über Deine Phobie bewußt bist, ist doch schon der erste Schritt zur Besserung.
Auch ich bekomme oft in Kaufhäusern, in der Kantine usw. Hertrasen, Angst und Schwindel. Es gbit zur Heilung abre nichts bessers, als diese Situationen immer wieder aufzusuchen, reinzugehen und drinzubleiben, bis es besser wird. Ich weiß, wie schwer es ist, aber es geht. Versuchs immer wieder und suche Dir Menschen, mit denen Du über Deine Probleme nachdenken kannst. Hast Du mal an eine Verhaltenstherapie gedacht?. Dort kannst Du lerne, damit besser umzugehen und die Hintergründe für Deine Ängste zu erkennen.

Viel Glück, Francesco

10.10.2002 18:34 • #2


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Sozialphobie und erfahrungen

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Verhaltenstherapie? Das ist ja dummerweisse auch damit verbunden dass man auf jemand anders zugeht. Ich würde nie auf einen Arzt oder dgl. zugehen, die verstehen das alles doch auch nicht und da bekommst von so nem Quacksalber höchstens irgendwelche Medikamente weils für die so am einfachsten ist. Und selbst irgendwie versuchen da aus dem nichts was hinzubekommen ist auch nicht so der Hit, dazu kommt noch dass es auch nicht so super ist wenn das irgendwie irgendwo rauskommt, schon alleine wegen meiner Arbeit. Da versteck ich mich lieber zu Hause und spiel auf Arbeit den glücklichen Menschen indem ich mir morgens bevor ich zur Arbeit gehe wieder meine Standard-Maske aufsetze damit jeder denkt es ist alles in Ordnung.
Die anderen Leute kommen damit eh nicht klar ... zumindest weiss ich was ich habe und weiss auch wie besch...eiden das ist aber helfen kann man einem anscheinend nicht wirklich.
Ich weiss es nicht, aber irgendwie bin ich da auch schon zu sehr dran gewöhnt ... aber ein Leben ist das nicht wirklich ... ich wart ja nur drauf bis wieder irgendwelche Experten kommen und schreiben dass man sich nicht so hängen lassen soll und dass ja alles nicht so schlimm ist und dass es Leute gibt denen es schlechter geht und dass es einem doch eigentlich gut geht und was weiss ich alles... naja, wie gesagt, ist alles nicht so einfach ... und für einen selbst sowieso nicht

10.10.2002 20:13 • #3


R
Hallo Alex! Offenbar hast du noch kein richtiges Verständnis für deine Situation gekriegt! Das war für mich auch lange Zeit das Schlimmste, daß einem Leute gesagt haben, "mir gehts auch oft so", "das ist normal, wird schon wieder" und ähnlichen schei.. Die wissen nicht, wie sich das anfühlt, die Ängste, die du beschrieben hast sind um einen entscheidenden Grad bedrohlicher, als "normale" Kontaktängste. Sie führen dazu, daß du dich isolierst und das ist dann das Beschissenste überhaupt, das du tun kannst, das führt zu nix, ich weiß wovon ich rede. Auch das "so-tun-als-ob's-mir-eh-gut-geht" habe ich über ein Jahrzehnt lang ausprobiert, um von meinen Problemen abzulenken, mit dem Ergebnis, daß die Leute mich für selbstsicher, arrogant und eigenständig hielten, obwohl ich sooo sehr auf Hilfe und Verständnis angewiesen gewesen wäre.
Du solltest unbedingt zu einem Therapeuten gehen, du mußt dir selbst erst zugestehen, daß du mehr verdient hast, daß du eine Phobie hast, die dir bis jetzt das Leben schwerer gemacht hat, als es für viele andere Menschen ist. Außerdem finde ich es immer ganz wichtig, unter professioneller Betreuung seine Ängste definieren zu lernen und damit endlich greifbar zu machen!! Wünsch dir den nötigen Schub an Mut, der notwendig ist, um dir Hilfe zu nehmen!! Alles Liebe, Roberta

10.10.2002 21:25 • #4


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ich hatte ja schon die anfänge aus dieser angstspirale rauszukommen.
in meiner letzten 2-jährigen beziehung hatte ich keine probleme mehr mit anderen leuten umzugehen, auch durch diverse semminare auf arbeit wo man sich präsentieren lernt hab ich einige ängste abgelegt doch als vor über einem halben jahr meine beziehung in die brüche ging ging eben alles abwärts und auch was ich an erfolgserlebnissen hatte hat sich irgendwie in luft aufgelößt und ich komme mir sowas von sinnlos vor. morgens steht man auf, arbeit dann kommt man heim, isst, schaut etwas fern geht ins bett und das bis zum wochenende. am wochenende hofft man auf den montag damit das leidige wochenende an dem man nur allein zu hause rumsitzt vorbei ist... das ist ein kreis und mal sehen wie lang man das durchhalten kann. es wird schon wieder besser werden, momentan sind auch meine depressionen besser geworden. ich weiss warum es mir so geht, das ist nur weil ich es alleine nicht mehr aushalte. ich hatte es schon einigermaßen geschafft nur wusste meine ex nicht was das ist dass ich mich nicht so unter leute getraut habe, sie hat es nicht verstanden und im endeffekt ist die beziehung deswegen in die brüche gegangen weil ihr irgendwie was gefehlt hat laut ihrer aussage. sie hätte es bestimmt auch nicht verstanden hätte ich es ihr gesagt.
ich muss es nur schaffen irgendwie ein paar freunde hier zu finden weil alleine schaffe ich das nicht, das weiss ich. aber versuch mal in suizidforen oder im chat leute kennenzulernen die man so mal einfach treffen kann, da ist es glaub ich einfacher nen goldklumpen in der eigenen wohnung zu finden. von meinen suizidgedanken bin ich schon abgekommen, mein Alk. hab ich gelößt - es ist ja nicht so dass es nicht irgendwie etwas besser geworden wäre. es dauert nur unbeschreiblich lange und die frage ist ob man das solange noch aushält oder ob man irgendwann wieder mal in diesen mist zurückfällt. das einzige das mir noch zu schaffen macht sind die depressionen und die hab ich nur wenn ich am we wieder alleine rumsitze und nicht weiss was ich mit mir anfangen soll.
ich war ja auch schon am überlegen ob ich mich an eine selbsthilfegruppe wenden soll (therapie will ich nicht, wenn der arbeitgeber oder sonstwer das rausbekommt kommt das auch nicht so gut) aber ich weiss einfach nicht recht. ausserdem sind da dann wieder so viele fremde leute und persönlich von angesicht zu angesicht ist es nicht einfach über diese sachen zu reden, es fällt mir einfach leichter alles das niederzuschreiben.
ich weiss einfach nicht. ich bin ja auch erst 21 jahre alt ... das wird bestimmt irgendwie wieder, das muss es einfach.

10.10.2002 21:59 • #5


R
Hallo Alex! Tut mir leid, daß ich mich so spät erst wieder melde, kann nicht so oft ins Internet, und wenn, dann schau ich nur meine Mail-Adresse durch.
Also was du über den sich so sinnlos-anfühlenden Tagesablauf schreibst, kann ich soooo gut verstehen, es geht mir fast immer genau so! Wochenenden bringen mich auch immer soweit, daß ich mir wünsche entweder tot zu sein, oder völlig durchzudrehen, weil ich's nicht mehr mit mir aushalte.
Allerdings klingt, das, was du über die Zeit, als du noch in einer Beziehung lebtest doch vielversprechend, du schaffst offensichtlich trotz deiner Ängste ziemlich viel. Vielleicht ist dieses Tief, das du jetzt hast doch nur darauf zurückzuführen, daß der Verlust der Beziehung dich bedrückt. Was ich damit meine, ist, deine Erfolgserlebnisse sind noch da, wenn du wieder fähig bist, dich aus deiner Traurigkeit/Depression herauszuheben.
Was du allerdings noch lernen könntest wäre, über deine Probleme zu reden, du lehnst eine Therapie deshalb ab, jem. gegenüber zu sitzen und darüber zu reden, wie's dir geht. Dabei wäre das so wichtig und unter solchen Vorraussetzungen -zu wissen, derjenige hört zu, nimmt dich und alles was du sagst ernst, versteht dich, nichts davon dringt nach außen- doch mal ein guter Anfang. Die erste Therapiestunde ist übrigens immer gratis und man kann sich dann noch entscheiden, ob man noch mal hinkommen will. WEißt du, vielleicht hättest du besser mit deiner Ex über deine Ängste usw. reden können, wenn du "geübter" darin gewesen wärst. Ich sag das, weil ich das bei mir so bemerkt habe. Mache schon seit Jahren eine Gesprächstherapie und tu mir jetzt wesentlich leichter anderen von meinen Problemen zu erzählen - und es ist alles viel besser geworden, seit ich offener darüber rede und nicht mehr so tue, als ob's mir eh gut geht und ich eh gut zurecht komme!!
Wie du allerdings über die sicherlich schwierige Phase eines Beziehungsendes hinwegkommst, .. da kann ich dir nichts raten, weil ich diesbezügl. ahnungslos bin.
Hoffentlich hat dich mein Gequatsche nicht genervt, wollte dir etwas Mut machen, alles Liebe, Roberta

16.10.2002 17:23 • #6


G
Hy Alex,

meiner Meinung nach wäre es für Dich echt sinnvoll, eine Verhaltentherapie zu beginnen. Wirf diewen Gedanken jetzt nicht gleich wieder weg. Auch ich bin nicht scharf darauf, einmal in der Woche einer Frau die meine Mutter sein könnte zu erzählen, wie meine letzte Woche so war, was icg gemacht und gedacht habe usw. Besonders schei. ist es, wenn sie bei bestimmten Themen ständig nachhakt und bohrt, obwohl ich dann zappelig oder wütend werde oder mir die Tränen kommen. Ist ein schei. als ausgewachsener 33 jähriger Mann einer älteren Frau zu flennen. Aber genau das ist der Punkt. Sie kann mir eine Erklärung und Lösung von meinen Problemen nicht herbeizaubern, aber auf Grund ihrer Erfahrung erkennt sie aus meinen Äußerungen, wo Konflikte in mir liegen, die ich entweder nicht erkenne, oder, was häufiger ist, als unbedeutend übergehe obwohl ich in mir drin spüre, dass da was ist. Auch wenn ich noch immer der einzige bin und bleibe, der mich aus der schei. rausziehen kann, so bin ich mir doch ganz sicher, dass meien Therapeutin mir dabei sehr hilft, weil sie Hintergründe aufdeckt und Verbindungen zieht, die ich nicht erkennen will. Manchmal muss man auch verschiedene Therapeuten ausprobieren um einen passenden zu finden, aber es kann sich echt lohnen. Wenn Du absolut über die Gründe für Deine Probleme Bescheid wüsstest und sie richtig angehen würdest, hättest Du keine Phobie. Also, versuchs dochmal. Ein guter Therapeut wird mit Sicherheit anfangs auch mit einem sehr wortkargend Menschen klarkommmen oder es bestimmt auch akzeptieren, wenn Du ihm Deine Gedanken einfach niederschreibst. Probier es mal aus.

Außerdem mußt Du unbedingt5 versuchen, Dich nicht so stark zu isolieren, schon gar nicht bei Depries. Such Die irgendeine Abwechslung, geh unter Leute, egal wie schwer es ist. Kcuk mal, ich hatte heute einen wichtigen Termin bei meinem Chef, gemeinsam mit Kollegen. Ne Stunde vorher hab ich hat die Angst begonnen. Trotzdem bin ich hin,u7nd es hat geklappt. Geht nicht immer so leicht, aber versuche es immer wieder!
Außerdem, wenn Du langweile hats, dann treibe Sport. Denn erstens hats Du dann eine Betätigung und außerdem ist nachgeweisen, dass Sport, insbesondere Ausdauersport im Freien, ganz stark bei Ängsten und Depries helfen kann, Hab ich übrigens auch selbst schon festgestellt.

Denk mal drüber nach, ich bin sicher, dass Dir obengenanntes weiterhelfen kann.

Mahcs gut, Francesco

16.10.2002 18:46 • #7


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Hallo Alex,
bitte zieh dich nicht in deine Höhle zurück. Du wirst dich mit der Zeit immer wertloser fühlen. Auch mir erging es ähnlich, bis ich irgendwann entschied, so ist das Leben für mich nicht mehr lebenswert. Entweder ich ändere was oder ich möchte nicht mehr leben. Ich begann, mir zu sagen, dass es eh nicht schlimmer werden konnte. Ich lehnte mich selbst so stark ab, dass anderer Leute Ablehnung auch nicht mehr viel dazu beitragen konnte. Ich suchte ganz bewußt nach meinen Stärken und ich stellte mir immer wieder vor, wie ich auf andere zugehe und mich ganz normal unterhalte. In dem Buch Nur Mut zum ersten Schritt von Doris Wolf & Alan Garner fand ich viele Tipps, wie ich meine Angst vor den anderen abbauen kann. Jetzt habe ich schon einige Kontakte mehr.
Das schaffst du auch.
Gruß
Isabelle

23.10.2002 15:11 • #8





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