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Hallo,
Problem Beziehung:
- Habe eine sehr toxische Beziehung hinter mir. Habe alles mit mir machen lassen wegen Verlustangst und emotionaler Abhängigkeit. Seit längerem bin ich jetzt single. Bin als Mensch definitiv reifer und selbstbewusster geworden. Manchmal sehne ich mich nach einem Partner, kriege aber den Fluchtreflex sobald der andere es ernst zu meinen scheint.
Obwohl ich immer ein Beziehungsmensch war, spüre ich die Angst davor mich festzulegen. Das ist erst seit der letzten Beziehung so.

Problem Freundschaft:
Das definitiv größere Problem für mich. Habe so wunderbare Freunde, aber auch sehr gute Bekannte die mir am Herzen liegen.
Diese Menschen sind alles für mich. Ich liebe sie unglaublich. Habe zeitweise aber so große Angst davor diese zu verlieren. Bin sehr feinfühlig und merke sofort, wenn jemanden was quer kommt. Und grübel z.B. wenn ich einen Fehler gemacht habe oder nur eine kleinste Bemerkung, die dem anderen nicht gefiel solange, bis ich wieder dir Bestätigung von der Person habe, dass sie mich dennoch mag. Das ist teilweise sehr belastend. Ich bin immer ich selbst, versuche mich trotzdem automatisch immer so zu verhalten wie der andere es von mir erwartet im Großen und Ganzen. Habe Angst davor sonst abgelehnt zu werden.

06.11.2020 17:17 • 08.11.2020 x 1 #1


19 Antworten ↓


Frau_Pübbels
Hallo,

Dein Text kommt mir sehr bekannt vor. So war ich auch früher, mittlerweile ist es besser geworden.
Du schreibst du bist du selbst, aber verhälst dich so, wie andere es erwarten.
Das passt irgendwie nicht zusammen.
Wenn dich jemand nicht mag, um deiner selbst willen, dann ist das kein guter Freund.
Die Erfahrung habe ich gemacht.

06.11.2020 17:55 • x 1 #2


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Sein wie andere es erwarten aus Angst vor Verlust/Ablehnung

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Zitat von kleinpübbels:
Hallo,Dein Text kommt mir sehr bekannt vor. So war ich auch früher, mittlerweile ist es besser geworden.Du schreibst du bist du selbst, aber verhälst dich so, wie andere es erwarten.Das passt irgendwie nicht zusammen.Wenn dich jemand nicht mag, um deiner selbst willen, dann ist das kein guter Freund.Die Erfahrung habe ich gemacht.


Das ist unnötiger, aber heftiger Stress.
Im Grunde genommen weiss ich, dass diese Menschen mich so lieben wie ich bin. Trotzdem kann ich es nicht ganz vermeiden zu grübeln etc.
Ja vom Gerüst her bin das immer ich. Aber merke wie ich hier und da mal in die zu erwartende Rolle schlüpfe. Oftmals sind das auch nur Kleinigkeiten..

06.11.2020 18:27 • #3


Frau_Pübbels
Gut, ich passe mich manchmal auch und schlüpfe in eine Rolle. Zumindest ein bisschen.
Bei gewissen Bekannten rede ich mal nicht wie der letzte Assi, bei anderen Freunden ist das okay.
Oder bei meinem Freund bin ich nicht der Angsthase, sondern relativ selbstbewusst.
Ich weiß gar nicht, ist das normal? Dieses Thema bringt mich grade zum Nachdenken...

06.11.2020 18:32 • #4


H
Zitat von kleinpübbels:
Gut, ich passe mich manchmal auch und schlüpfe in eine Rolle. Zumindest ein bisschen.Bei gewissen Bekannten rede ich mal nicht wie der letzte Assi, bei anderen Freunden ist das okay.Oder bei meinem Freund bin ich nicht der Angsthase, sondern relativ selbstbewusst. Ich weiß gar nicht, ist das normal? Dieses Thema bringt mich grade zum Nachdenken...


Ich glaube das ist ein stückweit normal. Normale Anpassung. Bei dem einen Freund kann ich reden wie der letzte Assi, bei dem anderen lasse ich es weil ich weiss er ist nicht so. Das ist ja kein Verstellen der Persönlichkeit in dem Sinne. Was stört ist die Angst Menschen zu verlieren die einem wichtig sind. Zumal es irgendwie meist unbegründet ist.

06.11.2020 18:49 • #5


Frau_Pübbels
Ich habe aktuell eine neue Beziehung und da habe ich auch leichte Verlustängste.
Wenn jemand einem wichtig ist, ist das normal.
Man darf sich nur nicht damit verrückt machen. Aber ich interpretiere auch viel in etwas rein und dann ist da gar nichts.
Ich versuche mir nie was anmerken zu lassen und mich dann heimlich zu freuen, wenn ich bemerke, dass ich einfach falsch lag.
Kannst du mit deinen Freunden darüber reden?
Mir hat das geholfen, weil mir versichert wurde : wenn was ist, dann sagen wir dir was.
Sowas kommt ja nicht von ungefähr, das Verhalten.

06.11.2020 18:56 • #6


F
Zitat von kleinpübbels:
Ich habe aktuell eine neue Beziehung und da habe ich auch leichte Verlustängste.Wenn jemand einem wichtig ist, ist das normal. Man darf sich nur nicht damit verrückt machen. Aber ich interpretiere auch viel in etwas rein und dann ist da gar nichts.Ich versuche mir nie was anmerken zu lassen und mich dann heimlich zu freuen, wenn ich bemerke, dass ich einfach falsch lag. Kannst du mit deinen Freunden darüber reden?Mir hat das geholfen, weil mir versichert wurde : wenn was ist, dann sagen wir dir was. Sowas kommt ja nicht von ungefähr, das Verhalten.

Verlustängste sind keineswegs normal. Sie führen dazu, nicht zu sich selbst zu stehen, sondern sich immer nach anderen zu richten, damit sie bloß nicht auf die Idee kommen, einen abzulehnen. Verlustängste sind Ausdruck eines zu geringen Selbstwertgefühls und weit verbreitet. Sie schön zu reden, bedeutet, weiter in der Angst zu bleiben. Wichtig ist nicht der andere in erster Linie, wichtig bist zunächst einmal nur Du und Deine Befürfnisse. Erst danach kommen andere.
Liebe Grüße

06.11.2020 19:09 • #7


H
Zitat von kleinpübbels:
Ich habe aktuell eine neue Beziehung und da habe ich auch leichte Verlustängste.Wenn jemand einem wichtig ist, ist das normal. Man darf sich nur nicht damit verrückt machen. Aber ich interpretiere auch viel in etwas rein und dann ist da gar nichts.Ich versuche mir nie was anmerken zu lassen und mich dann heimlich zu freuen, wenn ich bemerke, dass ich einfach falsch lag. Kannst du mit deinen Freunden darüber reden?Mir hat das geholfen, weil mir versichert wurde : wenn was ist, dann sagen wir dir was. Sowas kommt ja nicht von ungefähr, das Verhalten.


Ja das stimmt auch wieder. Also dass ein gewisser Grad an Ängsten normal ist. Es wird nur zum Problem wenn man zu Hause jedes seiner Worte auf die Goldwaage legt, wenn irgendwas komisch vorkam. Und im Nachhinein stellte sich immer raus dass alles gut war. Immer. Will versuchen das einfach abzustellen.
Rede mit meinen Freunden nicht darüber , aber sie wissen dass ich schonmal unsicher sein kann. Und verstehen nie wieso ich mich wegen Dingen so verrückt mache .

06.11.2020 19:16 • x 1 #8


Frau_Pübbels
Zitat von Fauda:
Verlustängste sind keineswegs normal. Sie führen dazu, nicht zu sich selbst zu stehen, sondern sich immer nach anderen zu richten, damit sie bloß nicht auf die Idee kommen, einen abzulehnen. Verlustängste sind Ausdruck eines zu geringen Selbstwertgefühls und weit verbreitet. Sie schön zu reden, bedeutet, weiter in der Angst zu bleiben. Wichtig ist nicht der andere in erster Linie, wichtig bist zunächst einmal nur Du und Deine Befürfnisse. Erst danach kommen andere. Liebe Grüße

Danke für deine Antwort. Du hast recht mit dem geringen Selbstwertgefühl. Das ist eine Baustelle an der ich zurzeit arbeite.
Aber es ist zum Glück längst nicht mehr so schlimm wie früher.
Ich will auch gar nichts schön reden, auch wenn es vielleicht so rüber kam.

06.11.2020 20:52 • x 1 #9


F
Zitat von kleinpübbels:
Danke für deine Antwort. Du hast recht mit dem geringen Selbstwertgefühl. Das ist eine Baustelle an der ich zurzeit arbeite. Aber es ist zum Glück längst nicht mehr so schlimm wie früher. Ich will auch gar nichts schön reden, auch wenn es vielleicht so rüber kam.

Liebe Kleinpübbels,
ich war da sehr direkt und hoffe, dir nicht zu nahe getreten zu sein. Ich bin selbst auf dieser Baustelle tätig
Deshalb mein Aufschrei. Du selbst bist die Wichtigste in Deinem Leben, niemand sonst.
Ganz liebe Grüße

06.11.2020 21:25 • x 1 #10


Frau_Pübbels
Zitat von Fauda:
Liebe Kleinpübbels,ich war da sehr direkt und hoffe, dir nicht zu nahe getreten zu sein. Ich bin selbst auf dieser Baustelle tätig Deshalb mein Aufschrei. Du selbst bist die Wichtigste in Deinem Leben, niemand sonst. Ganz liebe Grüße

Ach, alles gut Ich weiß um meine Unzulänglichkeiten schon Bescheid. Ich mag Direktheit, das versteht man sofort
Dann weißt du ja, was das für ein Kampf sein kann. Ich lerne zur Zeit, dass ich selbst am wichtigsten bin. Mein Freund hilft mir, ohne es zu wissen, dabei.

06.11.2020 21:34 • x 2 #11


H
Danke für die ganzen Antworten.
Ich habe es z.B. heute morgen auf der Arbeit bemerkt. Wir haben auf der Arbeit überwiegend ein enges Verhältnis zueinander und sind ebenso privat viel in Kontakt. Diese Personen bedeuten mir wahnsinnig viel, da hängt mein Herz dran. Und dann gewichte ich das Ganze quasi automatisch nach persönlicher Wichtigkeit der Person für mich. Habe ich nur flüchtigen, guten Kontakt zu einer Person / ebenso bei Personen die wahnsinnig leicht zu händeln sind bin ich komplett sorglos. Bei Personen an denen mir viel liegt , ist die Vorstellung diese zu verlieren fast nicht zu ertragen. Dadurch entsteht Leidensdruck. Denke kreisenden nach dem Motto : Aber das wird sie mir verübeln, aber dadurch wird sie sich möglicherweise von mir abwenden... Weil die Angst einfach so groß ist. Das ist jedoch auch oft phasenweise. Manchmal ist es kaum da und dann wieder so stark.

07.11.2020 22:54 • #12


H
Als Kind musste ich früh lernen loszulassen. Musste früh in den Kindergarten, hab da wahnsinnig drunter gelitten. Hatte mir dort eine Bezugsperson gesucht (Muster?), an die ich mich gehangen hab. Und so zog sich das durch meine ganze Kindheit. Später im Sportverein , überall quasi.

07.11.2020 22:57 • #13


Frau_Pübbels
Zitat von Herzensmensch:
Als Kind musste ich früh lernen loszulassen. Musste früh in den Kindergarten, hab da wahnsinnig drunter gelitten. Hatte mir dort eine Bezugsperson gesucht (Muster?), an die ich mich gehangen hab. Und so zog sich das durch meine ganze Kindheit. Später im Sportverein , überall quasi.

Das erinnert mich an meine Schulzeit. Meine Lehrerin war immer mein Mama Ersatz
Das mit den Bezugsperson suchen, kenne ich. Aber, darauf bin ich echt was stolz, auf der Arbeit brauche ich das nicht mehr. Yay! Dafür in anderen Bereichen.
Aber wie heißt es so schön? Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.

07.11.2020 23:05 • #14


H
Zitat von kleinpübbels:
Das erinnert mich an meine Schulzeit. Meine Lehrerin war immer mein Mama Ersatz Das mit den Bezugsperson suchen, kenne ich. Aber, darauf bin ich echt was stolz, auf der Arbeit brauche ich das nicht mehr. Yay! Dafür in anderen Bereichen.Aber wie heißt es so schön? Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.


Ja die Erkenntnis habe ich schon recht lange. Allerdings höre ich auf darüber nachzudenken wenn es nicht so doll ist. Aber wenn es so wie im Moment schlagartig auf mich zukommt , beschäftigt es mich sehr. Wieso ist es manchmal so wenig da und manchmal so stark ?..Wenn es da ist , sinkt mein Selbstbewusstsein total..

07.11.2020 23:13 • #15


Frau_Pübbels
Das klingt eher so, ohne dich angreifen zu wollen, dass dein Selbstbewusstsein nicht das beste ist.
Geht mir genauso. Da muss ich ernsthaft dran arbeiten.
An manchen Tagen so wie heute, kann ich damit sehr gut umgehen. Weil ich einfach einen extremen Boost für das Selbstbewusstsein bekommen habe. Da muss ich anknüpfen und mir das vor Augen halten, wenn es mal wieder schlechter ist.

07.11.2020 23:26 • #16


Butterfly_
Also ich kenne das auch gut, kämpfe derzeit mit ähnlichen Baustellen . Hab unheimliche Angst dass ich eine Freundin verlieren könnte weil wir mal einen Streit hatten weil ich alles auf die Goldwaage legen würde (wo leider was dran ist) und es fühlt sich so an als hätten wir seitdem weniger Kontakt..jetzt höre ich schon wieder 2 Wochen nix von ihr und denke sie will nix mehr mit mir zu tun haben. Total doof ich weiß..

08.11.2020 01:09 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

H
Zitat von kleinpübbels:
Das klingt eher so, ohne dich angreifen zu wollen, dass dein Selbstbewusstsein nicht das beste ist.Geht mir genauso. Da muss ich ernsthaft dran arbeiten. An manchen Tagen so wie heute, kann ich damit sehr gut umgehen. Weil ich einfach einen extremen Boost für das Selbstbewusstsein bekommen habe. Da muss ich anknüpfen und mir das vor Augen halten, wenn es mal wieder schlechter ist.


Das kenne ich so sehr. Brauche oft schon im Unterbewusstsein diesen Boost für das Selbstbewusstsein. Bekomme ich z.B. viel Bestätigung (ohne danach zu fragen), sieht es gut aus mit dem Selbstbewusstsein. Das kann so vieles sein. Gelungene Gespräche, Witze über die gelacht wird etc.
Nur ist auch nicht ganz Sinn der Sache..

08.11.2020 23:08 • #18


Frau_Pübbels
Zitat von Herzensmensch:
Das kenne ich so sehr. Brauche oft schon im Unterbewusstsein diesen Boost für das Selbstbewusstsein. Bekomme ich z.B. viel Bestätigung (ohne danach zu fragen), sieht es gut aus mit dem Selbstbewusstsein. Das kann so vieles sein. Gelungene Gespräche, Witze über die gelacht wird etc.Nur ist auch nicht ganz Sinn der Sache..

Ja, das ist nicht der Sinn. Es sollte ohne Bestätigung gehen, oder die von einem selbst ausreichen. Wenn das mal so einfach wäre...
Aber ich denke, man kann daran arbeiten.
Achso, am Rande mal erwähnt, ich mag deinen Namen.

08.11.2020 23:26 • #19


Frau_Pübbels
Zitat von Butterfly_:
Also ich kenne das auch gut, kämpfe derzeit mit ähnlichen Baustellen . Hab unheimliche Angst dass ich eine Freundin verlieren könnte weil wir mal einen Streit hatten weil ich alles auf die Goldwaage legen würde (wo leider was dran ist) und es fühlt sich so an als hätten wir seitdem weniger Kontakt..jetzt höre ich schon wieder 2 Wochen nix von ihr und denke sie will nix mehr mit mir zu tun haben. Total doof ich weiß..

Au man, ich würde durchdrehen 2 Wochen? Das ist hart. Ich höre manchmal den ganzen Tag nichts von meinem Freund, da bin ich schon angespannt und frage mich, habe ich was falsches gesagt?
Aber er ist nicht so der Schreiber bzw Telefonierer, das beruhigt mich dann was.
Ach verlesen, eine Freundin steht da, nicht meine Freundin. Egal, ich lass das so stehen.

08.11.2020 23:37 • x 1 #20


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Dr. Reinhard Pichler