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Hallo,
Ich bin neu in diesem Forum, habe ganz.viele Beiträgen geleseb und fast alles trifft auch aif mich zu.
Seitdem ich mich erinnern kann, fürchte ich mich vor Menschen, nicht nur das, sondern auch vor der Zukunft. Sobald ich in Kontakt mit anderen Menschen komme, fühlen ich mich total unwohl, ich würde am liebsten gleich weggehen. Ich weiß einfach nicht, was mit mir nicht stimmt. Selbst bei diesem Beitrag fällt es mir sehr schwer zu schreiben. Wenn ich vor einer Gruppe sprechen soll, werde ich rot, bekomme keine Luft, mein ganzer Körper zittert, ich fange an zu nuscheln, schaffe höchstens eine Minute zu sprechen, wenn es länger dauert, dann bekomme ich extreme atemnot. Das Gefühl, dass andere besser sind als ich und ich niemanden das Wasser reichen kann. Ich achte auf jeden blick und jedes Wort und alles scheint gegen mich gerichtet zu sein. Das Leben ist mit solchen GRübbeleien und solcher Angst nicht mehr lebenswert

Wie kriege ich das bloss los?
Liebsten Gruss
Rouge23

29.12.2013 23:06 • 02.02.2014 #1


8 Antworten ↓


Guten Abend!
Hast du schonmal eine Therapie versucht?

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Leben in Schrecken

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Ja, das habe ich. Ich habe auch mehrmals bei Seminaren teilgenommen, viel Geld ausgegeben....leider vergeblich. Das ist manchmal schwer zu realisieren, dass sich das alles nur im Kopf abspielt.

Gehst du einem Beruf nach? In welcher Lebensphase steckst du? Schule, ausbildung, Studium?

Ich bin Krankenschwester, habe vor mich bald weiterzubilden. Meine Mitmenschen kriegen davon nicht viel mit, ich sei nur schüchtern. ..
Bin noch ziemlich jung und so isoliert zu sein, ist sicherlich sehr ungesund für den Organismus.

Es ist super schwer hier einen Rat zu geben. Ich denke du weißt was du hast. Eine sehr schwere Art von Sozialer Phobie. Und die Reaktion deines Körpers kommt in den Situationen wo du sprechen musst und somit im Mittelpunkt stehst.

Was sind denn deine Gedanken, wenn dich Leute so sehen. Denkst du sie finden dich lächerlich? Was denkst du?

Nimmst du Medikamente? Ich denke hier könntest du in deinem Fall viel erreichen.

Ich kann meine Gedanken sehr schwer beschreiben, lächerlich, dass ich mich unverständlich äusser. Die soziale phobie ist nur ein kleiner teil von meinen psychischen Erkrankungen(Depressionen, belastungsstörung, andere ängste...)
Ich hab mehrere Medikamente genommen, wie citalopram, hab dadurch magenbluten bekommen. Tavor wurde mir verschrieben, ich habe es dann schnell abgesetzt aufgrund des hohen suchtpotentiales.
Ich fühle mich in der Gemeinschaft total unwohl. Am liebsten verbringe ich dis zeit alleine

Zitat von Rouge23:
Ich kann meine Gedanken sehr schwer beschreiben, lächerlich, dass ich mich unverständlich äusser ...


Nein gar nicht. Ich finde, du hast dich und dein Problem sehr gut beschrieben. Ich konnte alles auf Anhieb verstehen. Ich finde solche in sich gekehrte Menschen und ihre Geschichten sehr sympathisch. Interessanter als die, welche sich im Rampenlicht drängen.

Zitat von Rouge23:
Meine Mitmenschen kriegen davon nicht viel mit, ich sei nur schüchtern...


Da du Krankenschwester bist, hast du ja wahrscheinlich viel Menschenkontakt. Das ist nicht unbedingt was Schlechtes für Jemanden mit deiner seelischen Veranlagung. Dein Job könnte zugleich Therapie sein, wenn alles passt. Leider ist unsere Arbeitswelt größtenteils ignorant in Hinsicht auf die seelische Befindlichkeit der Menschen. Trotzdem könnte das ein Ansatz für dich sein, eine Verbesserung zu erreichen. Mehr Offenheit von dir, mehr Rücksicht auf dich. Du wirst das sonst auf Dauer nicht durchhalten und richtig krank werden. Jede Krankheit, die vorgebeugt werden kann, ist ein worst case szenario ... Individuell und Gesellschaftlich. viele Grüsse Glück im neuen Jahr

Hallo mir geht das mit der Atemnot und dem Gefühl dass alle gegen einen sind genauso, aber Gott sei Dank nicht dauerhaft. Wenn ich manchmal verschlafen morgens in der Schule sitze nach einem Wochenende das ich ohne Freunde, allein oder nur mit Familie verbracht habe, dann bin ich teilweise entfremdet und rede nur mit meinen zwei drei besten Freunden in der SChule, aber auch nur zurückhaltend. Es ist mir mittlerweile 5-6 mal passiert dass ich mich gemeldet habe und etwas gesagt habe, und beim Reden wurde mir schwindlig, ich hatte Atemnot und wusste nicht was abgeht, mein Kopf war ein Wirrwar und total undurchsichtig und ich hab mich zwingen müssen wenigstens einen Teil des geplanten zu sagen. Ich kann mich dann nichtmehr richtig ausdrücken und versuche den mündlichen Beitrag zu retten, doch meistens wird alles noch peinlicher und ich würde am liebsten im Erdboden versinken. An solchen Tagen lebe ich dann auch in Schrecken. Aber an anderen Tagen wenn ich etwas peinliches vor einer größeren Menge Leute bringe, lache ich sogar selbst mit und hab kein Problem damit. Ich glaube es ist von meiner Tagesform abhängig wie sehr ich gegen die Angst kämpfen kann.





Dr. Reinhard Pichler
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