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Ich habe vor Kurzem mehrere Freundschaften beendet, weil ich das Gefühl hatte, ihnen nicht mehr gerecht werden zu können. Zwar war die Aussage der Gegenseite immer, dass ich keine Belastung sei und man mich trotz meiner Probleme sehr gern habe, aber ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten, diese Personen wieder und wieder zu enttäuschen, weil meine Sozialphobie einfach zu schlimm geworden ist und ich noch durch andere Dinge eingeschränkt werde.

Jetzt fühle ich mich schrecklich allein und schuldig. Ich weiß, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe, aber ich hätte die Freundschaften viel früher beenden sollen. Jetzt haben sie ihre besten Jahre mit mir verschwendet und ich werde ihnen wahrscheinlich auch nur als die schreckliche Nervensäge in Erinnerung bleiben. Es tut vor allem weh zu wissen, dass ich einfach nicht fähig dazu bin, richtige Freundschaften zu führen. Zwar habe ich noch andere Bekannte, aber ihnen kann ich mich niemals richtig zeigen wie ich bin, weil ich sie dann auch vergraule. Ich fühle mich einfach so elend.

30.05.2024 16:06 • 02.06.2024 x 1 #1


17 Antworten ↓


Zitat von liebelia:
Jetzt haben sie ihre besten Jahre mit mir verschwendet und ich werde ihnen wahrscheinlich auch nur als die schreckliche Nervensäge in Erinnerung bleiben.

Exakt das Gegenteil hat dir der Mensch gesagt. Warum glaubst du dem nicht?

Du bist viel zu hart mit dir selbst. Bei einer Freundschaft gehts doch darum, dass man sich bei jemandem auch mal auskotzen kann oder die eigenen Probleme abladen kann. Und manchen Menschen (mir zum Beispiel) gibt das auch sehr viel, wenn man dieser Mensch für einen sein kann.

Niemand ist perfekt. Du hast durch das Beenden dieser Freundschaft rein gar nichts gewonnen, außer dass du jemanden ausgeschlossen hast, der dich offenkundig mag.

Finde den Fehler.

A


Keine engen Kontakte mehr möglich

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Zitat von colitis9439:
Exakt das Gegenteil hat dir der Mensch gesagt. Warum glaubst du dem nicht?

Weil das Verhalten und vorherige Aussagen nicht dazu passen.

Zitat von colitis9439:
Bei einer Freundschaft gehts doch darum, dass man sich bei jemandem auch mal auskotzen kann oder die eigenen Probleme abladen kann.

Aber wenn einer nur noch Probleme ablädt und der andere nur noch zuhört, ist es keine richtige Freundschaft.

Zitat von colitis9439:
Und manchen Menschen (mir zum Beispiel) gibt das auch sehr viel, wenn man dieser Mensch für einen sein kann.

Das trifft auf diese Personen aber nicht zu, denke ich.

Zitat von colitis9439:
Niemand ist perfekt.

Aber manche sind perfekter als andere.

Zitat von colitis9439:
Du hast durch das Beenden dieser Freundschaft rein gar nichts gewonnen, außer dass du jemanden ausgeschlossen hast, der dich offenkundig mag.

Ich habe zumindest meinen Frieden. Und dieser jemand kann sich Freunde suchen, die eher seine Erwartungen erfüllen.

Zitat von liebelia:
Aber wenn einer nur noch Probleme ablädt und der andere nur noch zuhört, ist es keine richtige Freundschaft.

Wer lädt ab und wer hört zu?
Ich habe eigentlich schon mein Leben lang eine soziale Phobie und eine ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitststörung und konnte noch nie enge Kontakte eingehen. Mir reichen Bekanntschaften, mit denen man sich alle paar Wochen mal zum Kaffetrinken trifft.
Probleme habe ich noch nie bei jemand abgeladen, weil genau das für mich wegen meiner SP nicht funktioniert. Ich rede allgemein sehr wenig und schon gar nicht über mich. Und umgekehrt kann ich es nicht ertragen, wenn jemand anders bei mir seine Probleme abladen will. Das wäre mir alles viel zu eng und intim. Und vor allem kann ich auch nicht trösten und helfen schon gar nicht. Also halte ich lieber die Leute auf Abstand.

Ich schreib es ganz direkt heraus. Das war richtig dumm von dir. Du hattest Freunde die zu dir stehen mit deinen Ängsten und deiner Sozialphobie. Du schmeißt es einfach weg. Solche Freunde wirst du nun gerade mit deiner Sozialphobie nicht mehr im Leben finden. Du hast den anderen und dir damit keinen Gefallen getan. Vermutlich hast du deine Freunde mit deiner Zurückweisung auch noch verletzt. Würde ein Freund von dir krank werden würdest du nicht mehr mit ihm befreundet sein wollen? Würdest du dich darüber freuen das einer dir Freundschaft mit dir beendet wegen seiner Erkrankung. Vermutlich sind deine Freunde nun verletzt da du ihnen nicht zutraust einen Menschen mit einer Erkrankung zu mögen und befreundet sein zu wollen.

Zitat von liebelia:
Ich habe zumindest meinen Frieden.
Naja...:
Zitat von liebelia:
Jetzt fühle ich mich schrecklich allein und schuldig.

?
Zitat von liebelia:
Ich habe vor Kurzem mehrere Freundschaften beendet, weil ich das Gefühl hatte, ihnen nicht mehr gerecht werden zu können.

Statt einen (einseitigen) Schlussstrich zu ziehen, hätte ich schlicht und ergreifend um eine zeitlich ungewisse Auszeit gebeten. Das wäre mit Sicherheit besser angekommen. Doch Du hattest Deinen Grund für das over and out. Du hast es getan und nun solltest Du dazu stehen. Dazu zu stehen heißt aber nicht, dass Du Dich nicht wieder annähern kannst (irgendwann) - lediglich die Hürde ist etwas höher gerutscht.
Das muss aber nicht von Nachteil sein. Im Gegenteil: Manchmal sieht man erst nach dem Verlust den Wert des (vermeintlich) Verlorenen. Sich gegebenenfalls wieder darum zu bemühen kann ein immenses Einsichts- und dadurch Heilungspotenzial bieten. Sich um externe Werte (Freunde) zu bemühen, bringt mitunter auch die internen Werte (selber ein Freund sein) zum Blühen.
Dass man dafür erst mal um Verzeihung bitten muss, ist ebenfalls kein Stolperstein sondern für beide Seiten eine hochinteressante Erfahrung die ggfs. soger erst eine richtige Freundschaft einleitet.

Zitat von liebelia:
Ich habe vor Kurzem mehrere Freundschaften beendet, weil ich das Gefühl hatte, ihnen nicht mehr gerecht werden zu können. Zwar war die Aussage der Gegenseite immer, dass ich keine Belastung sei und man mich trotz meiner Probleme sehr gern habe, aber ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten, diese Personen wieder ...

Du zerstörst dich selbst mit deiner Argumentationslinie, die sich auch widerspricht. Du machst dich schlecht und bestrafst dich. Das ist undankbar dem Leben gegenüber. Was willst du im Leben?

Zitat von Schlaflose:
Wer lädt ab und wer hört zu? Ich habe eigentlich schon mein Leben lang eine soziale Phobie und eine ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitststörung und konnte noch nie enge Kontakte eingehen. Mir reichen Bekanntschaften, mit denen man sich alle paar Wochen mal zum Kaffetrinken trifft. Probleme habe ich noch nie ...

Dann passt ihr beide ja wunderbar zusammen und ihr solltet euch befreunden.

Zitat von Schlaflose:
Wer lädt ab und wer hört zu?

Ich lade ab und die anderen müssen das anhören.
Zitat von Coru:
Du hattest Freunde die zu dir stehen mit deinen Ängsten und deiner Sozialphobie.

Aber auch nicht immer. Es war sehr deutlich, dass sie mich schon hin und wieder als Belastung wahrnahmen, aber mir das nicht ehrlich sagen wollten.
Zitat von Coru:
Vermutlich hast du deine Freunde mit deiner Zurückweisung auch noch verletzt.

Das ist ehrlich deren Problem, nicht meins.
Zitat von Coru:
Würdest du dich darüber freuen das einer dir Freundschaft mit dir beendet wegen seiner Erkrankung.

Natürlich nicht, aber ich würde verstehen, warum er so empfindet.
Zitat von Coru:
Vermutlich sind deine Freunde nun verletzt da du ihnen nicht zutraust einen Menschen mit einer Erkrankung zu mögen und befreundet sein zu wollen.

Das hätten die auch früher zeigen können.
Zitat von moo:
Dass man dafür erst mal um Verzeihung bitten muss

Ich will mich eigentlich gar nicht entschuldigen. Das musste ich gefühlt die ganze Freundschaft über schon.
Zitat von Reconquista:
Du machst dich schlecht und bestrafst dich.

Weil mir das immer eingeredet wird. Und ich will nur Abstand von Menschen, die es vielleicht gut meinen, aber mir nicht gut tun.
Zitat von Reconquista:
Was willst du im Leben?

Dass ich mich nicht ständig erklären und beweisen muss.

Zitat von liebelia:
Das ist ehrlich deren Problem, nicht meins.


Zitat von liebelia:
Jetzt fühle ich mich schrecklich allein und schuldig.


Das widerspricht sich aber komplett. Warum fühlst du dich schuldig, wenn du denkst, dass es deren Problem ist?
Ich verstehe ehrlich gesagt dein Problem nicht. Du hast getan, was du für deinen Seelenfrieden für richtig gehalten hast. So wie du das Verhalten der anderen dir gegenüber beschreibst, waren sie keine echten Freunde, also war es richtig, dich von ihnen zu distanzieren. Jetzt musst eben ein anderes Umfeld suchen, wenn du dich allein fühlst.

Zitat von Schlaflose:
Das widerspricht sich aber komplett. Warum fühlst du dich schuldig, wenn du denkst, dass es deren Problem ist?

Das bezieht sich auf unterschiedliche Dinge. Dass sie jetzt verletzt sind und mein Verhalten doof finden, ist nicht mein Problem. Aber es tut mir schon sehr leid, dass ich solange ein schlechter Freund war und nicht früher gesagt habe, dass es so nicht weiter gehen kann. Jetzt habe ich ziemlich viel ihrer Zeit verschwendet. Außerdem nervt es, dass sie mir jetzt ein schlechtes Gewissen machen wollen.

Zitat von Schlaflose:

Zitat von Schlaflose:
So wie du das Verhalten der anderen dir gegenüber beschreibst, waren sie keine echten Freunde, also war es richtig, dich von ihnen zu distanzieren. Jetzt musst eben ein anderes Umfeld suchen, wenn du dich allein fühlst.

Aber das ist leichter gesagt als getan. Und wie kann ich jemals wieder jemandem trauen, wenn meine engsten Freunde so falsche Schlangen wären?

Zitat von liebelia:
Ich habe vor Kurzem mehrere Freundschaften beendet, weil ich das Gefühl hatte, ihnen nicht mehr gerecht werden zu können.

Grundsätzlich kann ich Dich sehr gut verstehen. Ich selbst habe über die Jahre viele Freundschaften abgebaut, weil es in meiner Haut immer unangenehmer wurde. Dennoch muss man aufpassen, wenn man die Gefühle als Wegweiser nimmt, denn auch diese können einen in die Irre führen.

Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass es nicht um Schuld geht, sondern um Situationen und Reaktionen. Niemand kann Dir sagen, ob Deine Entscheidungen richtig oder falsch sind, weil jeder Mensch einzigartig ist und dementsprechend auch sein Handeln.

Vielleicht kannst Du die Zeit ein bisschen nutzen, Dir selbst Dein bester Freund zu sein. Du bist noch so jung. In der Rückschau wirst Du vieles erkennen können, was jetzt noch nicht möglich ist. Eine Freundschaft muss auch ertragen können, wenn es einer Person zu viel wird oder sie eben einfach nicht mehr kann oder eine Auszeit braucht.

Zitat von liebelia:
Aber es tut mir schon sehr leid, dass ich solange ein schlechter Freund war und nicht früher gesagt habe, dass es so nicht weiter gehen kann. Jetzt habe ich ziemlich viel ihrer Zeit verschwendet. Außerdem nervt es, dass sie mir jetzt ein schlechtes Gewissen machen wollen.



Zitat von liebelia:
Und wie kann ich jemals wieder jemandem trauen, wenn meine engsten Freunde so falsche Schlangen wären?

Das kann ich alles echt nicht nachvollziehen. Wenn du es so empfindest, dass deine Freunde falsche Schlangen waren, warum machst du dir einen Kopf darüber, dass du ein falscher Freund warst und ihre Zeit verschwndet hast? Sie haben deine Zeit auch verschwendet. Ich würde dann denken Wie du mir, so ich dir. Ihr wärt dann quitt. Und wenn sie versuchen, dir ein schlechtes Gewissen zu machen, dreh den Spieß um und mache ihnen auch ein schlechtes Gewissen. So handle ich zumindest immer, wenn man mir blöd kommt.

@liebelia ich finde es toll das Du versuchst für Dich und Dein Leben Verantwortung zu übernehmen.
Ich denke Deine Freunde können selbst entscheiden ob sie den Kontakt zu Dir beibehalten wollen oder nicht.
Aber welch guter Ratschlag, dabei bin ich in der selben Situation, renne lieber vor den Problemen davon weil ich einfach es nicht aushalte, Angst vor dem Veralssen werden habe.

Das, was du machst, ist eine versteckte Vermeidung. Ich habe selbst soziale Phobie und kann dir nachfühlen, wie es dir geht. Du kannst diesem Druck nicht mehr standhalten, der dir ständig sagt, dass du zu ungenügend für diese sozialen Kontakte bist. Aber selbst wenn du oft das Gefühl hast, nicht ganz mithalten zu können, so sind es doch wertvolle Freundschaften, die nicht auf Bäumen wachsen. Wenn du denen tatsächlich unliebsam geworden wärst, hätten sie dich das spüren lassen. War es so? Haben sie dich nur geduldet oder haben sie dich selbstverständlich involviert? Jetzt bist du den Druck los, aber Freundschaften haben eine höhere Priorität. Vielleicht reicht es, seltener an Aktivitäten teilzunehmen. Du wirst das schon wieder hinkriegen, denn jetzt fühlst du dich auch nicht wohl. Einsamkeit geht gar nicht.

Tut mir leid, ich bin selbst noch sehr durcheinander, weil zum Ende hin alles so komisch war.
Zitat von Schlaflose:
Das kann ich alles echt nicht nachvollziehen. Wenn du es so empfindest, dass deine Freunde falsche Schlangen waren, warum machst du dir einen Kopf darüber, dass du ein falscher Freund warst und ihre Zeit verschwndet hast?

Also eigentlich waren sie mir immer gute Freunde, nur wo meine mentalen Probleme zu viel wurden hatten sie irgendwann kein Verständnis mehr. Ich kann natürlich auch nichts dafür, dass ich krank bin, aber ich habe mich ein paar Mal wirklich dumm verhalten statt einfach zu sagen, sorry Leute, ich kann aktuell keine Freundschaften führen. Bei ihnen kam das die letzten Jahre so rüber, als wäre ich absichtlich gemein, und dass die tatsächlich so über mich denken, bricht mir das Herz und macht mich sehr wütend. Ich denke, wenn ich die Freundschaften früher beendet hätte, wäre das alles nie passiert und ich hätte nie herausfinden müssen, wie nervig sie mich tatsächlich finden und wir hätten einfach früher getrennte Wege gehen können ohne jetzt in diesem Kreis an Schuldzuweisungen festzustecken.

Zitat von Schlaflose:
Sie haben deine Zeit auch verschwendet.

Ja, schon, aber eher zum Ende hin, nachdem ich sie mehrere Jahre hingehalten habe.

Zitat von Schlaflose:
Und wenn sie versuchen, dir ein schlechtes Gewissen zu machen, dreh den Spieß um und mache ihnen auch ein schlechtes Gewissen.

So will ich aber nicht sein.

Zitat von Lonesom-er:
Ich denke Deine Freunde können selbst entscheiden ob sie den Kontakt zu Dir beibehalten wollen oder nicht.

Ja schon, aber ich bin mir nicht mehr sicher ob ich noch Kontakt will.

Zitat von Ferrum:
Du kannst diesem Druck nicht mehr standhalten, der dir ständig sagt, dass du zu ungenügend für diese sozialen Kontakte bist.

Genau so ist es.

Zitat von Ferrum:
Wenn du denen tatsächlich unliebsam geworden wärst, hätten sie dich das spüren lassen. War es so? Haben sie dich nur geduldet oder haben sie dich selbstverständlich involviert?

Mal so mal so. Sie haben es schon deutlich gezeigt, wenn meine Erkrankung oder etwas anderes an mir gestört hat. Irgendwo verständlich, aber oft war es mir einfach zu viel Ablehnung.

Zitat von Ferrum:
Vielleicht reicht es, seltener an Aktivitäten teilzunehmen. Du wirst das schon wieder hinkriegen, denn jetzt fühlst du dich auch nicht wohl. Einsamkeit geht gar nicht.

Das haben wir auch versucht, aber die Leute fanden es blöd dass ich mal dabei bin und mal nicht. Und ich habe auch keine Lust darauf, dass sie mir dann eben ein schlechtes Gewissen machen, nur weil ich meine Ruhe brauche.

Zitat von liebelia:
Mal so mal so. Sie haben es schon deutlich gezeigt, wenn meine Erkrankung oder etwas anderes an mir gestört hat. Irgendwo verständlich, aber oft war es mir einfach zu viel Ablehnung.

Dann verstehe ich das schon. Schade.
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Habe den Eindruck,dass Deine Freundschaften ganz in Ordnung waren.

Dazu kann man glaub ich sagen,dass Menschen und Lebenssituationen sich verändern aber das hat mit Falschheit in meinen Augen wenig zu tun.

Offenbar hast Du ein negatives Selbstbild (das ist mein Eindruck) und daran kann man arbeiten.
Da spreche ich aus eigener Erfahrung.

Das ist allerdings weitaus mühsamer,als überall im Aussen Menschen oder Situationen für die eigene Unzufriedenheit verantwortlich zu machen.
Weil man damit die Eigenverantwortung abgibt.
Und das betrifft mich immer wieder auch selbst.

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Dr. Reinhard Pichler
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