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Hallo ihr Lieben.

Gibt es hier jemanden, der auch Erytrophobie hat und sich austauschen möchte?
Würde mich über eine PN freuen.

25.03.2018 21:03 • 07.04.2018 #1


6 Antworten ↓


Hallo,
ich bin 53 Jahre alt, männlich und seit meiner Kindheit leide ich an Erytrophobie. Bei mir tritt es in erster Linie dann auf, wenn ich mit fremden Menschen konfrontiert bin. Am Dienstag habe ich eine neue Ausbildung begonnen und schon ist es wieder da, dieses ungute Gefühl in mir, die Angst zu erröten. Vorher habe ich 1,5 Jahre in einem Team gearbeitet, deren Mitglieder ich gut kannte. Da passierte es selten (nur in Ausnahmesituationen, wenn ich im Mittelpunkt stand - z. B. bei meiner Verabschiedung). Aber jetzt geht das wieder richtig los und es belastet mich sehr. Wie sind Deine Erfahrungen und hast Du schon etwas ausprobiert, was Dir hilft?
LG. Micha

A


Erytrophobie Betroffene

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Hi, nur ein kleiner Tipp am Rande, wenn man diese Angst loswerden will geht es nicht darum, dass man nicht mehr errötet, sondern darum, dass es einem nichts mehr ausmacht zu erröten. Dies erreicht man, indem man alle seine negativen Erfahrungen und Glaubenssätze diesbezüglich erforscht, hinterfragt und schliesslich durch positivere realistischere Ansichten ersetzt.

Liebe Grüsse und alles Gute

Ich denke, dass es genau darum geht ... es einfach anzunehmen anstatt dagegen zu kämpfen. Ich bin aktuell an der Frage angelangt, warum es bei bestimmten Personen passiert und bei anderen eher nicht. Sicher liegt es nicht an den Personen sondern wohl eher bei dem was ich in diese Personen hereinprojeziere.

Zitat von Micha_cgn:
Ich bin aktuell an der Frage angelangt, warum es bei bestimmten Personen passiert und bei anderen eher nicht. Sicher liegt es nicht an den Personen sondern wohl eher bei dem was ich in diese Personen hereinprojeziere.


Ich denke das ist nicht relevant, wichtig ist nur warum es so schlimm ist für dich rot zu werden, bei wem, wann und wieso ist nicht entscheidend. Jeder Mensch wird hin und wieder rot, aber den meisten Menschen ist das völlig egal.

Wie ist das denn bei dir? Ist es für Dir nicht unangenehm, rot zu werden?

Also ich werde rot wenn ich z.B. peinlich berührt bin oder mir etwas unangenehm ist. Dann spüre ich primär die Emotion, dass ich rot werde merke ich ja nicht direkt, denn das sieht man ja nur von aussen. Wenn ich darauf angesprochen werde ist es jetzt nicht immer das tollste Gefühl aber wirklich schlimm finde ich es auch nicht. Es ist ja eine natürliche körperliche Reaktion. Etwas ist mir unangenehm, natürlich werde ich rot.
Das wäre etwa so, wie wenn dich jemand beim Sport darauf anspricht, dass du schwitzt. Dann denkst du dir ja auch nur, natürlich schwitze ich schliesslich ist das ja anstrengend. Was ist dir denn wirklich unangenehm? Die Röte selber oder dass dir andere Menschen die Emotion ansehen?

Je nach dem kann es sogar etwas schönes sein, wenn andere bemerken, dass du rot wirst. Denn somit erkennen andere deine Emotionen und das führt zu Nähe und Sympathie. Ist ja nichts schlimmes, wenn uns etwas peinlich oder unangenehm ist, dazu kann man ruhig stehen. Das nimmt einem dann den ganzen Druck weg. Man möchte zwar gerne Stärke zeigen, besonders als Mann, doch zu seinen Emotionen zu stehen ist auf Dauer zum einen angenehmer für dich selbst und zum anderen erzeugt es Nähe und Sympathie bei den anderen Menschen.





Dr. Reinhard Pichler
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