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J
hallo!

ich bin zur zeit sehr ziemlich verzweifelt!
ich bin 23 und befinde mich gerade in einer verhaltenstherapie und habe seitdem festgestellt, dass ich mich schon sehr lange isoliere.
seitdem achte ich den ganzen tag auf mich und meine gedanken und manchmal zweifle ich so stark an mir, dass ich denke alles bricht über mir zusammen und ich verliere die kraft meinen alltag zu überstehen.

dabei habe ich festgestellt dass wohl auch vieles schon in meiner kindheit vorhanden war und ich dort auch in gewissen situationen sehr ängstlich war.
ich glaube, dass mein grösstes problem meine minderwertigkeitskomplexe sind und meine ständigen selbstzweifel.
es fällt mir auch sehr schwer mit menschen eine engere beziehung einzugehen, weil ich oft nur negative seiten an diesen sehe oder suche.

jetzt steht in einem monat mein geburtstag vor der tür und ich habe schon panik, diesen durchzustehen.
manchmal, wenn ich im mittelpunkt stehe und von allen angesehen werde und ich mich eigentlich freuen sollte, wie zum beispiel wenn mir geschenke überreicht werden versuche ich irgendwie zu lächeln, was aber meistens den effekt hat, dass meine wangen unkontrolliert zittern oder sich mein mund komisch verzieht!

das passiert mir allerdings nur wenn ich auf etwas freudig reagiere oder soll.solange ich meinpokerface aufgesetzt lassen kann, passiert nichts.
das erste mal ist mir dieses zittern aufgefallen, als ich vor ca. 10 jahren bei einem sketch auf dem geburtstag meines vaters mitmachte und ich vor familie und bekannten stand und diese sich fürterlich amüsierten.
da hatte ich wohl auch meine erste PA.

ich denke dass, meine probleme auch sehr durch meine kindheit geschürt wurden.meine mutter ist ähnlich ängstlich, unsicher und mittlerweile wohl auch schon leicht paranoid.mein vater hingegen ist äussert selbstbewusst und denkt er wäre der grösste.diese konstellation passt vorne und hinten nicht und ich denke dass ich darunter sehr gelitten habe.ich bin fast unfähig meine gefühle auszudrücken, da ich mir durch die vielen streitereien meiner eltern eine grosse abwehrmauer gebaut habe und immer versucht habe nichts an mich rankommen zu lassen.

mittlerweile belastet das auch mein arbeitsverhalten.ich arbeite bei meinem vater und meiner schwester im familienbetrieb mit einem zusätzlichen angestellten.seitdem der angestellte dabei ist (ca. seit 1 jahr) hat sich mein selbstbewusstsein zeitweise dem nullpunkt genähert.
dieser ist von seiner art ein sehr vorlauter, besserwisserischer typ (möchte niemandem zunahe treten aber halt ein typischer ossi , der all meine schwächen gnadenlos ausnutzt.ich habe zwar in der verhaltenstherapie schon einige methoden gelernt damit anders umzugehen aber es ist sehr kraftraubend.
ich bin auch ich teilweise im aussendienst unterwegs und werde auch dort in letzter zeit häufig von PA überrascht, die mich auch immernoch schön runterziehen.

so jetzt ist erstmal genug, sonst sprenge ich noch die seite



bin über jeden kommentar von euch dankbar

09.09.2008 19:06 • 04.01.2009 #1


5 Antworten ↓


I
Hallo Jan,

in Deinem Bericht finde ich auch viel von meiner Geschichte. Du bist auch einer von denen, die zu viel denken.

Aber der erste Schritt ist getan, Du machst eine Therapie. Dann kann es nur aufwärts gehen. Natürlich ist das anstrengend, aber Du musst schließlich 23 Jahre umdrehen. Das geht nicht von heute auf morgen.

Vielleicht täte Dir Sport gut. 2 oder 3 Mal die Woche so richtig auspowern. Dabei gewinnst Du sicher auch an Selbstbewusstsein, denn beim Sport wirst Du mit Deinem Körper was leisten. Beim Sport kann man auch schnell neue Freunde finden. Das wäre auch ein Weg aus einer eventuellen Isolation.

Musst Du zwingend in dem Familienbetrieb arbeiten?

Versuch mal lockerer zu werden, es ist doch egal, was andere über einen denken, nicht jeder muss dich lieben. Das ist auch ein Schritt, den ich lernen musste.

Wohnst Du noch zuhause? Eine eigene Wohnung kann auch sehr gut fürs Selbstbewusstsein sein. Da wird man selbstständig und keiner kann groß reinreden, wenn man abends die Tür zuhat.

Genieß Deinen Geburtstag. Du bist an diesem Tag der König. Niemand wird dich anstarren, warum denn? Such dir eine nette Unterhaltung und der Tag ist gelaufen.

LG
Christine

09.09.2008 21:10 • #2


A


Brauche aufbauende worte!

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H
hallo jan,
dass mit dem lächeln kenne ich, man freut sich eigentlich aber das lächeln sieht gekünselt aus. man macht sich zu viele gedanken, werde ich jetzt angestart, wie soll ich mich jetzt verhalten, hoffentlich sieht mich jetzt keiner wie ich lächle usw. das ist alles garnicht so einfach.
werde jetzt aber auch eine therapie in angriff nehmen.

ich muss aber sagen das ich sehr aufbrausend reagieren kann, wenn so ein besserwisser typ sich so aufspielen würde. da ist dann mein selbstwertgefühl auf 1000. und in der nächsten halben stunde bin ich
dann wieder der schüchterne kleine bub.
schon komisch, dass alles.

liebe grüsse

15.09.2008 16:42 • #3


S
Hallo

bin neu in diesem Forum und habe deinen Bericht gelesen. ich kenne das auch mit dem zittern der Wangen. vor allem wenn minderwertigketsgefühle kommen und ich lachen muss, fühle ich auch ein leichtes zittern in den Wangen.

manchmal weiss ich nicht, ob dies physisch oder psychisch ist. ich knabbere viel an meinen lippen und denke, dass sich die wangenmuskeln evt. überanstrengen und deshalb ich beim lachen das zittern spühre.

ich nehme nun johanniskraut, habe erst gerade angefangen und werde sehen, ob ich eine besserung spühren werde.

grüsse

03.01.2009 16:49 • #4


E
Hallo jan,
es ist fast so, als würde ich meine Geschichte erzählen. Das, mit dem vielen Denken und Grübeln, die elterliche Konstellation (obwohl ich eher annehme, dass mein Vater nur versucht, Selbstbewusst zu sein) und überhaupt in der Familie sich total unwohl fühlen. Was ich bemerkt habe, ist, dass, wenn mein Vater nicht dabei ist, fühle ich mich auch gleich viel wohler und das Lächeln fällt mir leichter.

Ich finde, das, was India schon sagte, mit dem Sport und dem Ausziehen von zu Hause, täte dir bestimmt sehr gut. Ich stehe ebenfalls kurz davor, auszuziehen, weil ich weiß, dass es so nicht zu Hause weitergehen kann. Außerdem bin ich seit Kurzem Mitglied im fitnesstudio und gehe ca 2 - 3 mal die Woche dahin und ich kann dir eins sagen. Dahinzugehen, erfordert Überwindung, aber nachdem du dort warst, fühlst du dich einfach fantastisch. Ich schwöre, du bist danach ertsmal vollgepumpt mit vielen positiven Gedanken, ganz einfach schon deshalb, weil dein Körper beim Sport viele Glückshormone ausschüttet. Helfen würde es sicher auch für den Anfang, wenn du dich zu Hause, sportlich betätigst. Hat eigentlich den gleichen Effekt, nur, dass du deine Mitgliedskarte nicht gaaanz zufällig den Leuten unter die Nase halten kannst.

Hast du schon mal überlegt, etwas anderes zu arbeiten, nicht dort in dem Betrieb? Weiß deine Familie, über deine Ängste bescheid? Kannst du mit ihnen darüber reden?

Übrigens muss ich als Ossi sagen, dass ich die selben Vorurteile über euch Wessis höre und kenne.
Der Typ versucht wahrscheinlich seine eigenen Schwächen zu verstecken, wenn er meint, dich runtermachen zu müssen. Jemand der wirklich Selbstbewusst ist, so hab ich mir sagen lassen , hat es nicht nötig, andere auszustechen.

LG und gute Besserung
Eisenhut

03.01.2009 21:43 • #5


F
ich weiß nicht wie du zu Medikaentn stehst?
Sprich doch mal mit deinen Artzt ,du mußt das nicht durchmachen.
Es gibt Medikamente die lösen die Angespanntheit ,depression...

gruß

04.01.2009 21:27 • #6





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