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P
Hallo Marcel,

im Moment hatte ich Deine Geschichte gelesen, schreibe gleich was dazu.
Dass die anderen tatsächlich über mich lachen könnten, war nicht so ernst gemeint, aber ich habe einfach Angst, dass mich die anderen als verletzlich, überempfindlich, etwas seltsam usw. erleben. So wie ich nun mal bin.

Grüße

pc

25.05.2009 19:41 • #21


M
Also legst du, so wie ich, dolle Wert darauf was andere von dir denken!?

Grüße

27.05.2009 16:52 • #22


A


Angst vor Vortrag

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P
Auf jeden Fall, ist doch auch das Wichtigste überhaupt ! Denkt man zumindest, bei mir kann es auch mal vorkommen, dass ich mich für eine Situation schäme, die weit über zehn Jahre her ist.

Dachte eigentlich, dass ich das schon hinter mir gelassen hätte, aber machmal kommt es wieder durch.

Grüße

pc

27.05.2009 16:59 • #23


G
Noch wichtiger ist es allerdings, was man selber von sich denkt.
Dass man sich morgens mit gutem Gewissen in die Augen schauen kann.

27.05.2009 17:22 • #24


W
Zitat von GastB:
Noch wichtiger ist es allerdings, was man selber von sich denkt.
Dass man sich morgens mit gutem Gewissen in die Augen schauen kann.

Mit all den kleinen Fehlern,und einem Lächeln

Gast B möcht ich noch gerne hinzufügen wollen.Liebe Grüße

28.05.2009 00:43 • #25


P
Hallo Leute,

ich habe den erwähnten Vortrag nicht gehalten und weiß jetzt nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Ich dachte noch am Tag davor, ich könnte es schaffen, bin dann aber manchmal fast wahnsinnig geworden vor Angst und trotz zwei Medikamenten mitten in der Nacht gegen 4 Uhr wegen Lärm aufgewacht, was sicher mit der Angst zu tun hatte.

Habe eben entsprechende Erfahrungen gemacht, dass auch die Konfrontation in die Hose gehen kann mit schweren Depressionen als Folge, wenn die Angst beim Vortrag durchkommt und ich das Ganze als Niederlage empfinde. Von daher denke ich, die Entscheidung war in Ordnung, habe aber noch Restzweifel.

Für mich stellt sich jetzt die Frage, ob ich - jedenfalls was dieses Thema angeht - mich mit der Unfähigkeit, diese Angst mit einem vertretbaren Aufwand (stationäre Therapie, Kurs, Training usw. extra deshalb bereits gemacht) überwinden zu können, abfinden und die Folgen in Kauf nehmen sollte, wie mir jetzt auch schon Therapeuten (als eine Möglichkeit zumindest) nahegelegt haben.

Hat jemand entsprechende Erfahrungen gemacht? Würde mich über Antworten freuen.

Grüße

pc

06.06.2009 19:20 • #26


G
Hallo pc,

was sind denn die Folgen von deinem nicht gehaltenen Vortrag?

06.06.2009 21:00 • #27


P
Hallo GastB,

das ist noch nicht ganz geklärt, ich warte noch auf die Rückmeldung vom PD. Also entweder gar keine, weil bei dieser Prüfung grds. nur die Arbeit selbst bewertet wird oder dass ich ihn im kleinen Kreis vor dem PD, Mitarbeiter usw. halten muss.

Ich bin wiegesagt etwas ratlos, zuerst dachte ich es geht keinesfalls egal unter welchen Umständen, im Moment habe ich wieder das Gefühl es ginge vielleicht doch.

Grüße

pc

06.06.2009 22:50 • #28


G
Was pc heißt, was ich inzwischen, aber was ist ein PD?

06.06.2009 23:16 • #29


P
Privatdozent, das wäre ausgeschrieben irgendwie noch seltsamer gewesen, fand ich irgendwie .

pc

06.06.2009 23:44 • #30


P
Huhu,

Die eigene Unfähigkeit zu akzeptieren würde ich niemals aushalten.
Von daher fällt das in meinen Augen als Option auch für dich weg.
Wie lange hast du jetzt schon keine vorträge mehr gehalten? Einige Jahre, wenn ich mich recht erinnere, oder?
Da hast du schon eine sehr starke Vermeidungshaltung aufgebaut, und dein Gehirn suggeriert dir dann immer mehr, dass es einfach unmöglich ist, dass du es jemals noch schaffen kannst.
Kannst du aber.
Du musst dich halt einfach mal durchbeißen.
Denn, wie hier neulich jemand so schön schrieb: Der Weg aus der Angst führt immer durch die Angst!
Wenn du die Konfrontation aber ständig vermeidest, dann wird es nie klappen.
Versuch doch mal, dir den Vortrags-Termin als feste, unverrückbar und unausweichlich vorzustellen.
Ich hatte während der Zeit, in der ich teilweise 5 PAs am Tag hatte eine 2-Stunden-Präsentation zu halten in meinem Englisch-Kurs. Ich hab auch gedacht, es geht nicht, hab sie verschieben dürfen, weil 2 Monate vorher mein Papa gestorben ist, und musste sie dann aber halten. Nichthalten wären 0 Punkte, eine 6, gewesen, und das konnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Also hab ich mich, trotz Schweißausbrüchen und dem Gefühl, gleich umzukippen, vor die Klasse gestellt.
Und es ging. Und es gab dann 14 Punkte = 1,0 als Note.
Also scheint das echt nur in einem drin zu sein, das Gefühl, die Anderen merken die Aufregung.. denn ich wurde für meinen Vortrag sehr gelobt.
Einen Monat später war dann das Abi. Da konnte ich davor kaum schlafen vor Angst, immer mit dem Gefühl im Nacken, dass eine PA kommen könnte während der Prüfung und ich dann versagen würde.
Aber es kam nichts. Nicht in Mathe, nicht in Englisch, nichtmal in Geschichte, wo ich davor schon sehr nah an der Grenze zur PA war. Ich hab alle Prüfungen super meistern können. Nur in Deutsch, da hatte ich immer ein ungutes gefühl, innerliche Umnruhe, Herzrasen.. 6 Stunden lang. Na und? Ich saß drin und hab's ausgehalten, und hab mein Zeug gemacht, und gut war's.
Zum Einen ist man während einer Leistungsabnahme/einem Vortrag so abgelenkt, dass es eh nie zu einer richtigen PA kommt (zumindest bei mir) und zum Anderen hilft es, wenn man sich vorstellt, dass der Termin fest ist und es keine zweite Chance gibt. So war's bei mir beim Abi. Ich wusste ja, dass ich das nicht wiederholen kann, und obwohl ich riesen Panik hatte, dass ich versage oder dass mich eine PA heimsucht, hat es trotzdem geklappt. Ich glaub, dass die Psyche sich dann quasi selber austrickst, indem sie sagt: OK, die Angst ist da, aber das hier ist wichtig!
Und dann reißt sie sich am Riemen. Und dann klappt's auch
Übrigens: Das Gefühl, es nicht zu schaffen, hatte ich vor jeder Prüfung und vor dem Referat. Aber ich musste ja. Also musste es gehen. Und dann ging's auch.

Ich glaube außerdem, dass du gar keine Angst vor dem Vortrag selber hast, sondern vor der Tatsache, dass Andere sehen könnten, dass du eine PA hast, dass du schwach und fehlbar bist.
Da würde ich an deiner Stelle ansetzen, mit offenen Gesprächen und einem Outing
Da nimmst du dir selber viel von dem Druck, den du dir scheinbar machst.

So, und wenn ich mein Abi trotz PA und Horror-Visionen geschafft hab, dann wirst du doch wohl auch so eine popelige Präsentation halten können

Alles Gute,
Pilongo

07.06.2009 08:16 • #31


P
Hallo Pilongo,

bei mir brach die Krankheit drei Tage vor dem Abi aus, habe es trotz dieses Horrors durchgezogen und war darauf auch sehr stolz. Das kannst Du erst recht sein angesichts dessen, was passiert ist.

Die letzte vortragsähnliche Situation in einem Rhetorikkurs vor einer Gruppe von unbekannten Leuten hatte ich vor etwas über einem Jahr, daneben auch in den letzten Wochen Übungsvorträge vor einer Therapeutin, schon das war schwierig, aber gebracht hat es leider nichts.

Für mich kam Vermeiden lange auch nicht in Betracht, ich habe mich jahrelang durch ein Studium durchgebissen, das selbst etlichen Gesunden am Schluss den Rest gibt (Scheiternsquote manchmal bis knapp 40%, Minimum ein Viertel), weil es etwas seltsam aufgebaut ist. Einen totalen Blackout beim Hauptteil der Abschlussprüfung habe ich auch schon hinter mir, Krankschreibung, also da capo das Ganze. Na ja ich habe es mir ja selbst so rausgesucht.

Nur, bei mir wird es während der angstbesetzten Situation nicht automatisch besser, selbst danach nicht immer. Konfrontieren ist gut, Vermeiden schlecht, das gilt meistens, aber nicht immer, wenn das Gehirn die Lernerfahrung abspeichert, dass die Angst eigentlich nicht richtig bewältigt wurde, s.

angst-panik-hilfe-experten-f52/konfrontation-bei-anspannungen-t21360.html

Gut, aber ehrlich gesagt möchte ich auch nicht aufgeben, selbst wenn es das Vernünftigere sein sollte.

Danke und Grüße
pc

07.06.2009 13:39 • #32


P
http://www.psychic.de/forum/konfrontation-bei-anspannungen-t21360.html

07.06.2009 13:41 • #33


G
Hallo pc,

hast du es schon mal so versucht: Ohne Zuhörer, nur für dich, den Vortrag üben wollen.
Aber mit einer Änderung, und zwar:

Du stellst (vorgestellt) erstmal an den Rand der Bühne. Dann gehst du los zum Pult. Während du hingehst, achtest du ganz genau darauf, was du empfindest, körperlich, seelisch und auch was für Gedanken dir in den Kopf kommen.

Wenn du am Rednerplatz angekommen bist, fängst du an zu reden. ABER: Du fängst nicht mit deinem vorbereiteten Vortrag an, sondern du sagst den Zuhörern genau das, was du bereits bis dahin gefühlt und gedacht hast - UND auch das, was du da im Moment denkst und empfindest.
Also z.B. vielleicht sowas wie: Hallo du eingebildeter Lackaffe von Privatdozent, jetzt führe ich dir mal hier meine gesammelten Werke vor. Ich hoffe, du wirst dich nicht allzu sehr langweilen, sonst gibst du mir ja ne schlechte Note.
Und ihr anderen, schlaft bitte einfach weiter und belästigt mich gefälligst nicht, ok!?! Schließlich bin ich nicht hier, um euch den Klassenclown zu machen. Ich mach das bloß, damit ich die bessere Note bekomme. Und außerdem, um festzustellen, ob ich einen Vortrag halten kann oder nicht. Also bitte, haltet euch zurück!
So, jetzt auf in medias res. Also, heute erzähle ich euch was von .... mal sehen, wie gut ihr mitdenken könnt. ....

Dann achtest du immer weiter darauf, wie du dich fühlst, was genau du fühlst, wo es sitzt, was du denkst usw. - und sobald du etwas davon feststellst, sagst du es deinen Zuhörern. Alles! Auch wenn du zwischendurch mal denkst: Mann, dieser Satz ist ziemlich doof, den ich da aufgeschrieben habe - dann sagst du: Jetzt seh ich grad nen Satz, den ich gar nicht aussprechen möchte, der kommt mir jetzt total dämlich vor. Also, ich glaube, ich sage es jetzt mal einfach so: .....
Oder, wenn du zwischendrin siehst, dass einer vorne lacht, kannst du z.B. sagen: Jaja, lach du nur, mein Freund - wer zuletzt lacht, lacht am besten oder schön, dass es Ihnen so viel Spaß macht oder irgendetwas sonst.

Verstehst du, was ich meine? (Das waren natürlich nur meine Phantasien, nichts, was du so übernehmen sollst.) Übe zu Hause, alles, alles wahrzunehmen, anzunehmen und mitzuteilen. Das ist nach meiner Erfahrung sehr nützlich, es stärkt die Wahrnehmung, erleichtert sehr und macht einen dann beim realen Vortrag viel natürlicher und flexibler. Denn man kann und sollte sogar bei einem Vortrag tatsächlich wenigstens etwas Natürlichkeit und Spontaneität aufweisen - genau dann empfinden die Zuhörer es als einen guten, authentischen Vortrag.
Es geht keineswegs nur um den sachlich-fachlichen Inhalt. Selbst in einer Uni nicht. Draußen schon gar nicht.

Und das solltest du so oft zu Hause so üben, bis du merkst, dass einiges an Verkrampfung von dir abgefallen ist. Vielleicht kriegst du zu Hause eines Tages einen Lachanfall dabei - das wäre am besten.

Ich drücke dir die Daumen.

Gruß,
GastB

07.06.2009 14:12 • #34


G
Hallo pc,

gibt's was Neues dazu?

Gruß,
GastB

15.06.2009 20:21 • #35


P
Hi GastB,

ja, habe mit jemandem vom Lehrstuhl gesprochen, weiß aber noch nichts Endgültiges. Jedenfalls lassen die Leute vom Lehrstuhl gerade klären, ob der Vortrag überhaupt notwendiger Bestandteil der Prüfungsleistung ist. Also innerhalb des Seminares wäre er das zwar, aber nicht für die Arbeit und die wird ausschließlich bewertet. Etwas verworren alles, mit so schweren Fällen haben die ja halt nicht oft zu tun. Glücklicherweise war der beteiligte Mitarbeiter sehr wohlwollend mir gegenüber. Ansonsten könnte ich den Vortrag im August bei einer anderen Veranstaltung wiederholen, wenn ich Glück habe, in einem kleineren Kreis vorher, ist wegen der Anwesenheit des Personals etwas schwierig.

Habe mir natürlich Gedanken gemacht über Deinen Vorschlag.
In Richtung Simulation, also sich das Ganze bildlich vorstellen, wahrnehmen was passiert etc. gingen meine Übungen schon, wenn auch nicht ganz so intensiv.

Was noch fehlt, dürfte die Bereitschaft sein, Fehler zu machen, Aussetzer zu haben. Deshalb neulich meine Bedenken von wegen Perfektionismus.

Grüße

pc

15.06.2009 21:33 • #36


G
Hallo pc,

Aussetzer u.ä. kannst und solltest du in deine Wahrnehmungs- und Äußerungsübungen natürlich einbeziehen.

Wenn du z.B. merkst, dass du einen Blackout hast (aber Manuskript hast du sowieso dabei, oder?), sagst du z.B.: Oh, hab grad nen Blackout. Wo war ich stehengeblieben? oder Ähm - jetzt hab ich grad nen Blackout - muss mal in mein Manuskript gucken oder Jetzt hab ich grad den Faden verloren, einen Moment bitte oder sowas.

Das ist im übrigen völlig normal, das geht vielen so und viele sagen das dann auch ganz einfach, und jeder hat dafür Verständnis. Solche Vorträge und Vortragenden wirken sogar meistens sympathischer als die kalten Abschnurrer , da sie von Mensch zu Mensch reden, nicht über die Köpfe der Zuhörer hinweg.

Versuch's mal.


Worin können diese Fehler oder Aussetzer eigentlich bestehen? Hast du kein Manuskript dabei?

15.06.2009 23:31 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

P
Hi,

ein Manuskript habe ich, aber das Problem ist halt das berühmte Brett vor dem Kopf. Der Gedanke reißt mittendrin ab, oder ich bin beim Reden gedanklich schon drei Schritte weiter und komme deshalb durcheinander.

Grüße

pc

16.06.2009 13:44 • #38


G
Halo pc,

das ist aber eigentlich wirklich nichts Ungewöhnliches und Schlimmes.
Wahrscheinlich verursacht erst deine negative Bewertung dieser Erscheinung dein Problem damit, erzeugt Angst.

Ich an deiner Stelle würde das wirklich zu Hause üben, Aussetzer mit Brett vorm Kopp zu haben, wahrzunehmen und zu überbrücken.

Übrigens: Hast du schon mal etwas von Vera F. Birkenbihl gehört? Ich habe mal einige Seminare mit ihr miterlebt. Diese Frau ist seit Jahren eine der Korryphäen auf dem deutschen Psycho- und Trainermarkt, bekommt dafür sehr ordentliche Gagen auf den hochrangigsten Veranstaltungen dafür, dass sie dort wenigstens einen Vortrag hält.

Und ihr Erfolg beruht nicht etwa auf perfekt aufgesagten Vorträgen, sondern auf dem genauen Gegenteil.

Manchmal kann sie damit schon wieder etwas penetrant wirken, weil sie sich in dieser Rolle fast schon zu gut gefällt. Aber im wesentlichen packt sie damit ihre Zuhörer zuverlässig, und fast alle sind begeistert. Die Leute hören ihr zu (weit mehr als es üblich ist), sind aufmerksam, lachen viel (was sie natürlich beabsichtigt), denken mit, denken nach. Selbst wenn sie lauter Banalitäten anbringt, die man schon längst kennt, ist es immer noch eine sehr unterhaltsame Veranstaltung.
http://www.birkenbihl-insider.de/
http://www.google.de/search?q=vera+birk ... =firefox-a

Viel Erfolg.

16.06.2009 14:03 • #39


P
Eigentlich nicht, höre zum ersten Mal von ihr, aber die Homepage spricht schon mal Bände . Muss ich mir mal genauer ansehen.

Grüße

pc

16.06.2009 14:45 • #40


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