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@martinidry Mit Stable Diffusion 3.0 herumzuprobieren, war nicht schwer. Dazu habe ich Automatic1111 als GUI genutzt, die für mich einfach zu bedienen ist. Leider ist das veraltet, auch von der Qualität her. Für 3.5 will ich SwarmUI ausprobieren. Aber ich habe noch ein anderes Programm von HitPaw. Mal sehen, ob ich im Herbst was daran mache. Auch für mich wäre es eine neue, überraschende Möglichkeit, die durch meine begrenzten Fähigkeiten bestehenden Hürden zu überwinden.

Vor wenigen Wochen war in der Tagesschau zu lesen, dass es immer mehr vollständig KI-generierte Kinderbücher gibt: https://www.tagesschau.de/kultur/kinder...i-100.html

Der KI-Künstler ist also der, der die richtigen Prompts findet. Das kann auch kreativ sein, aber womöglich ist der Straßenkünstler, der vor den eigenen Augen seine Gabe einsetzt, doch ein wertvollerer Künstler. Hin oder her, man wird nichts verhindern. Spannend wird es sein, die Verbesserungen und Verfeinerungen zu beobachten und neue Möglichkeiten zu erkennen.

Zitat von Ferrum:
Vor wenigen Wochen war in der Tagesschau zu lesen, dass es immer mehr vollständig KI-generierte Kinderbücher gibt:

Faszinierend. Neue Felder zur allgemeinen Verwirrung etablieren sich neben der bekannten Indoktrinationsliteratur für die Kleinen (unsere Zukunft). Viele der wunderbaren alten Geschichten wurden gecancelt oder entstellt. Nun hat unverhofft der bekannte Kinderbuchautor Robert Habeck wieder Zeit, in den Markt einzusteigen. Er könnte „Die Geschichte vom kleinen Robert, der Bundeskanzler werden wollte, und von den dummen Menschen daran gehindert wurde“ schreiben - analog und mit echter menschlicher Intelligenz. Sollte sie nicht reichen, kann er etwas KI dazunehmen.

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Wie kann ich ein Buch veröffentlichen eure Erfahrungen?

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Zitat von martinidry:
Ja, stimmt, das ist echt ein wichtiger Gedanke. Wahrscheinlich geht’s wirklich weniger darum, Regeln von außen aufzustellen, sondern eher um die innere Haltung. Also, dass man sich selbst ehrlich fragt: Was will ich erzählen, und warum? Und nicht einfach nur, weil „veröffentlichen“ heute so leicht geht. Ich glaube auch, wenn man wirklich Herzblut reinsteckt, merkt man’s dem Text an – und wenn’s nur ums Ego geht, genauso.

Findest du, dass man als Autor vielleicht auch lernen muss, Geduld zu haben? Also nicht sofort raus damit, sondern reifen lassen, auch wenn’s schwerfällt?

Ich finde es fast die falsche Vorgehensweise wenn man sich vor dem Schreiben schon denkt, ich will veröffentlichen. Ich würde es besser finden wenn man sich mal hinsetzt, etwas schreibt und dann eventuell draufkommt, oh, das könnte etwas sein, was andere auch lesen wollen. Gute Geschichte ist das eine, man muss es aber auch dementsprechend umsetzen können. Vielleicht hat man ja auch eine gute Geschichte, man kann es aber (noch) nicht umsetzen. Da würde ich mir schon die Zeit geben zu lernen, besser zu werden. Das hat auch mit Geduld zu tun. Dann wenn man mit sich zufrieden ist, wenn das auch andere bestätigen, kann man sich an eine Veröffentlichung heranwagen.
Wenn man Herzblut hineinsteckt dann wird man auch wollen, dass es ein gutes Produkt ist. Da will man dann nicht irgendwas schnell mal auf den Markt werfen.
Zitat von Ferrum:
Vor wenigen Wochen war in der Tagesschau zu lesen, dass es immer mehr vollständig KI-generierte Kinderbücher gibt:

Dazu war auch gestern ein Bericht (glaube bei RTL), die Bestenlisten bei Amazon werden von KI-generierten Kinderbüchern angeführt. Innerhalb von 2 Std hat der Reporter ein eigenes Kinderbuch geschrieben.
Das Problem bei der KI ist ja, man nimmt die Arbeit anderer und macht sie zur eigenen. Die KI nimmt ja Texte/Textteile und verarbeitet sie zu einer Geschichte. Das ist dann schon Diebstahl geistigen Eigentums. Ein paar Verlage haben jetzt auch schon damit angefangen, die Verwendung ihrer Werke für KIs auszuschließen. Als man stellt die Texte den KIs nicht zur Verfügung. Ich weiß jetzt nicht ob das hält, weiß nicht was passiert wenn sie es trotzdem tun. Wird auch schwer zu beweisen, dass es aus diesem einen Buch stammt.
Denke es wird spannend, wie man damit weiter umgeht.

@Ferrum: Deine Beschreibung klingt richtig spannend! Ich find’s schön, wie du den Mut hast, neue Tools auszuprobieren, selbst wenn sie noch nicht perfekt sind. Und ja, manchmal ist genau dieses Überwinden der eigenen Hürden schon ein kleines Kunstwerk für sich. Stable Diffusion und Co. verändern sicher einiges – glaubst du, dass sich dein Stil dadurch vielleicht sogar noch stärker entwickelt? Würde mich interessieren, ob du schon so eine Lieblingsidee hast, die du unbedingt umsetzen willst, wenn du im Herbst wieder loslegst?

@Recondi: Musste echt schmunzeln bei deinem Beitrag. Du triffst da einen sehr wahren Punkt: Originalität kann man nicht einfach „zusammenbauen“, auch wenn’s auf den ersten Blick klappt. Ich frage mich manchmal, ob wir durch diese KI-Entwicklung wieder mehr Wert auf echte Handschrift legen werden. Also so eine Gegenbewegung zur Massenproduktion. Denkst du, Leser werden in Zukunft vielleicht bewusster nach „echten“ Texten suchen?

@strettonsel: Dein Gedanke gefällt mir richtig gut – erstmal schreiben und dann schauen, ob es überhaupt nach draußen will. Ich glaube auch, viele laufen heute mit der Erwartung los: schnell, laut, viel. Und vergessen, dass Qualität nun mal wachsen muss. Dieses „Bücher-Massenmarkt-Phänomen“ finde ich ehrlich gesagt auch schade. Wenn alles sofort auf Amazon landet, gehen echte Herzensprojekte oft unter. Wie siehst du das persönlich – würdest du ein eigenes Buch lieber gezielt in kleiner Auflage herausbringen, dafür mit mehr Sorgfalt, oder doch eher breit streuen?

Zitat von martinidry:
Denkst du, Leser werden in Zukunft vielleicht bewusster nach „echten“ Texten suchen?

Ich glaube, die Menschen werden mit KI verschmelzen und in zwanzig Jahren sagen, dass beide, die geistige Eigenleistung und die KI-generierten Erzeugnisse, Vor- und Nachteile haben. Und beide werden sich aneinander angleichen. Wahrscheinlich kann der Mensch irgendwann eigene und KI nicht mehr voneinander unterscheiden.

Ich habe gerade einen sehr ernüchternden Artikel gelesen bei der Tagesschau. Verlage nutzen Agenturen, die eine Vorauswahl übernehmen. Damit gliedern die Verlage die Autorenarbeit und Manuskriptauswahl mehr oder weniger aus. Wenn die Zahlen so stimmen, dann gehen von grob 350 eingesandten Manuskripten 340 wieder zurück. Das sind wirklich sehr geringe Chancen. Angesichts des großen Angebots ist das zu verstehen:

https://www.tagesschau.de/kultur/litera...n-100.html

Zitat von Ferrum:
Ich habe gerade einen sehr ernüchternden Artikel gelesen bei der Tagesschau. Verlage nutzen Agenturen, die eine Vorauswahl übernehmen. Damit gliedern die Verlage die Autorenarbeit und Manuskriptauswahl mehr oder weniger aus. Wenn die Zahlen so stimmen, dann gehen von grob 350 eingesandten Manuskripten 340 wieder ...

Viele Menschen denken, dass sie in der Lage seien, ein Buch zu schreiben, noch dazu ein lesenswertes. Das ist Teil der generellen Selbstüberschätzung, die sich in unserer Gesellschaft manifestiert hat.

Zitat von martinidry:
Dein Gedanke gefällt mir richtig gut – erstmal schreiben und dann schauen, ob es überhaupt nach draußen will. Ich glaube auch, viele laufen heute mit der Erwartung los: schnell, laut, viel. Und vergessen, dass Qualität nun mal wachsen muss. Dieses „Bücher-Massenmarkt-Phänomen“ finde ich ehrlich gesagt auch schade. Wenn alles sofort auf Amazon landet, gehen echte Herzensprojekte oft unter. Wie siehst du das persönlich – würdest du ein eigenes Buch lieber gezielt in kleiner Auflage herausbringen, dafür mit mehr Sorgfalt, oder doch eher breit streuen?

Die Erwartungen sind halt schon bei vielen überhöht. Die können fast nicht erfüllt werden. Sagen wir, das Buch wird veröffentlicht, wenn es dann kein Erfolg wird, sind die Leute enttäuscht. Da rechnen einfach viele mit Reichtum und Ruhm.
Diese Vorstellungen sind absurd. Wo bitte kann man quasi über Nacht diesen Erfolg haben? Ich denke viele Menschen sehen gar nicht die Arbeit, die hinter einem Erfolg steckt. Wie viele schlechte Bücher geschrieben worden sind, wie oft man als Autor abgelehnt wurde,... das bekommt man ja nicht mit. Man bekommt dann nur den Erfolg mit - der vielleicht erst nach Jahren und zig Anläufen gelingt.
Ich denke das kommt ganz drauf an wie man vorgehen möchte, was einem liegt und auch die Umstände muss man sich ansehen. Da gibts sicherlich nicht die eine Variante, die jeder folgen muss.
Zitat von Ferrum:
Ich habe gerade einen sehr ernüchternden Artikel gelesen bei der Tagesschau. Verlage nutzen Agenturen, die eine Vorauswahl übernehmen. Damit gliedern die Verlage die Autorenarbeit und Manuskriptauswahl mehr oder weniger aus. Wenn die Zahlen so stimmen, dann gehen von grob 350 eingesandten Manuskripten 340 wieder zurück. Das sind wirklich sehr geringe Chancen. Angesichts des großen Angebots ist das zu verstehen:

Naja aber die Quote schreckt mich jetzt nicht. Oder werden die 10 Manuskripte dann nochmal vom Verlag überprüft und daraus fallen wieder 90% durch?
Glaube auch davon gelesen zu haben, dass schon zur Überprüfung KI verwendet wird. Was natürlich eine Katastrophe wäre, da so die KI die Geschichten speichert und das Wissen daraus vergrößert,
Zitat von Castor:
Viele Menschen denken, dass sie in der Lage seien, ein Buch zu schreiben, noch dazu ein lesenswertes. Das ist Teil der generellen Selbstüberschätzung, die sich in unserer Gesellschaft manifestiert hat.

Ja das glaube ich auch. Man stellt sich das zu einfach vor, man sieht nicht die Arbeit, Zeit, Ressourcen,... die viele da hineinstecken. man sieht nur das Ergebnis und denkt sich dann, das kann ich auch, kann ja nicht so schwer sein. Und es wird halt auch jedem ermöglicht. Schnell mal etwas ohne Kosten ins Internet stellen und dann soll das schon ausreichen:)

Zitat von strettonsel:
Die Erwartungen sind halt schon bei vielen überhöht. Die können fast nicht erfüllt werden. Sagen wir, das Buch wird veröffentlicht, wenn es dann kein Erfolg wird, sind die Leute enttäuscht. Da rechnen einfach viele mit Reichtum und Ruhm.

Nicht einmal Erfolgsautoren werden mit Büchern, selbst wenn sie auf Bestsellerlisten stehen, reich. Ich kenne einige persönlich. Sie tingeln von Lesung zu Lesung und freuen sich über jede weitere Einkunft, zum Beispiel durch Vorträge. Reichtum und Ruhm, das gibt es nur für die wenigen Ausnahmeautoren, deren Werke über viele Jahre millionenfach weltweit verkauft, mit Preisen überhäuft und schließlich verfilmt werden. Neben einem saß ich einmal beim Essen und wir unterhielten uns einen ganzen Abend lang (das ist dreiundvierzig Jahre her und er starb vor fünfunddreißig Jahren, jeder kennt ihn). Nicht einmal Robert Habeck reichten die Einnahmen aus seinen erfolgreichen Kinderbüchern für Reichtum und Ruhm. Erst als Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz kam er zu Ruhm und immerhin 25.000 Euro Gehalt pro Monat . . .

Ich las einmal Heinrich Mann Jugend und Vollendung Henry IV. Ich habe genug gelesen, aber das war in einer schweren Art geschrieben, an die man sich erst gewöhnen musste. Ich frage mich, ob so etwas heute überhaupt verlegt werden könnte. Trotzdem habe ich es in Monaten, mit einigen Büchern Unterbrechung, gelesen und sehe es als exzellentes Werk an.
Jeder Mensch hat etwas zu sagen, aber es sind zu viele für den Markt. Manchmal reichen ein paar Exemplare über BoD für die Familie

Zitat von Ferrum:
Ich las einmal Heinrich Mann Jugend und Vollendung Henry IV. Ich habe genug gelesen, aber das war in einer schweren Art geschrieben, an die man sich erst gewöhnen musste. Ich frage mich, ob so etwas heute überhaupt verlegt werden könnte. Trotzdem habe ich es in Monaten, mit einigen Büchern ...

Das literarische Niveau nimmt, analog zum geistigen, generell ab. Wer ist überhaupt noch in der Lage, Thomas Mann zu lesen? Die Manns verfügten noch über eine Bildung und kreativen Ausdruck, die heute beide geächtet werden, während der Müll und Dreck von Flachgeistern und Schlimmerem (z. B. „Feuchtgebiete“ und Rap und Hip Hop) sich großer Bewunderung, großen Respektes und großer Verkaufzahlen erfreut. Ich kann da nur noch lachen. Die einzige positive Reaktion, die keine Resignation ist.

@Castor: Dein Gedanke zur Verschmelzung von Mensch und KI hat was Unvermeidbares. Vielleicht wird man in ein paar Jahren gar nicht mehr fragen „Von wem stammt das?“, sondern nur noch: „Berührt es mich?“ Und gleichzeitig hab ich den Eindruck, dass gerade durch die KI-Welle ein neues Bedürfnis entsteht: nach Echtheit, nach dem Unperfekten. Vielleicht entwickelt sich da ein feinerer Sensor – oder auch nur ein neues Feigenblatt für den alten Drang zur Effizienz. Deine Einschätzung zu Ruhm und Reichtum trifft’s jedenfalls gut: Wer da blauäugig startet, wird früher oder später vom System eingenordet. Hast du das Gefühl, dass sich das Schreiben für viele dadurch eher in eine stille Form des Widerstands verwandelt – oder in eine resignierte Nische?

@Ferrum: Ich finde es total spannend, wie du dich zwischen Technik und Tradition bewegst – Stable Diffusion, BoD, gleichzeitig Heinrich Mann. Diese Mischung hat für mich was sehr Gegenwärtiges: Man tastet sich durch verschiedene Welten und weiß nie ganz, welche einem am Ende eher gehört. Dein Gedanke mit den „paar Exemplaren für die Familie“ hat mich berührt – weil er vielleicht ehrlicher ist als viele große Pläne. Ich glaube, das hat fast mehr Kraft, als man selbst merkt: einfach etwas festhalten, was sonst vielleicht verschwinden würde. Weißt du schon, wie du deine Geschichten in Form bringen willst – eher klassisch mit Text oder auch visuell-experimentell durch die KI?

@strettonsel: Du hast was sehr Erdendes in deinen Beiträgen, finde ich. Diese Mischung aus realistischer Einschätzung und einer Art leiser Hoffnung. Dass du sagst, viele laufen mit zu hohen Erwartungen los, sehe ich ganz genauso. Aber was du über die innere Haltung geschrieben hast – das bleibt hängen. Schreiben als ehrlicher Prozess, bei dem man erst mal selbst prüfen sollte, ob es reif ist. Und ja, Geduld ist dabei fast das Schwierigste. Ich ertappe mich oft dabei, im Brotberuf Texte zu früh freizugeben – einfach, weil ich „fertig sein will“. Hast du für dich selbst eine Art Filter entwickelt, wann ein Text für dich wirklich „bereit“ ist? Oder ist das immer wieder Gefühlssache?

Zitat von martinidry:
@Castor: Dein Gedanke zur Verschmelzung von Mensch und KI hat was Unvermeidbares. Vielleicht wird man in ein paar Jahren gar nicht mehr fragen „Von wem stammt das?“, sondern nur noch: „Berührt es mich?“ Und gleichzeitig hab ich den Eindruck, dass gerade durch die KI-Welle ein neues Bedürfnis entsteht: nach ...

Ich denke, es wird ein bisschen Widerstand geben, vielleicht auch ein bisschen viel hier und da, aber letztlich hat es keine Bedeutung. Die Entwicklung entwickelt sich, so oder so, und das ist außerhalb der Macht der Menschen. Es ist eine größere Entwicklung und hat eindeutig mit Technik, die immer feiner wird, zu tun. Mensch, Hardware und Software werden verschmelzen.

Zitat von Castor:
Nicht einmal Erfolgsautoren werden mit Büchern, selbst wenn sie auf Bestsellerlisten stehen, reich.

Das müsste man nur den Menschen sagen, die glauben mit ihrem Werk schaffen sie es:)
Ich denke viele glauben da an einen Durchbruch, so wie bei anderen Bereichen auch. Viele die ein Foto macht und es online postet, möchte auch ein bekannter Influencer werden. Da ist Autor eventuell noch die etwas klassischere Methode.
Wäre wohl gut wenn man da die Menschen besser aufklären könnte bzw. ihre Erwartungen zurechtrücken könnte. Dann würde der Markt nicht so mit schlechten Büchern überhäuft werden und man würde wieder einfacher gute Bücher finden.
Zitat von Ferrum:
Jeder Mensch hat etwas zu sagen, aber es sind zu viele für den Markt. Manchmal reichen ein paar Exemplare über BoD für die Familie

Da stimme ich dir zu. Man muss sich aber auch überlegen, wen will ich es sagen. Muss man es dann gleich in die Welt hinausschreien oder reicht es nicht so wie du sagst für die Familie aus. Von mir aus nimm noch die Freunde und Bekannten dazu, sogar aus dem Sportverein und der Yoga-Gruppe. Aber viel mehr Menschen wird dann eine sehr persönliche Geschichte nicht mehr interessieren.
Aus meiner Sicht ist das aber unserer heutigen Zeit geschuldet. Da glauben einfach viele, es steht ihnen zu gehört zu werden. Meinung haben darf jeder, aber niemand ist verpflichtet auf diese Meinung zu hören. In den sozialen Medien läuft es ja gleich ab, viele gibt etwas von sich und denken dann man muss sie anhören.
Zitat von Castor:
Das literarische Niveau nimmt, analog zum geistigen, generell ab.

Naja da wäre ich mir nicht so sicher. Ich sehe das etwas anders. Heutzutage wird das Niveau nur leichter sichtbar. Früher haben sich dumme Menschen noch zurückgehalten, heute schreien die ihr Unwissen am lautesten raus. Ich denke da hat sich am generellen Niveau gar nicht so viel verändert, nur wie man damit umgeht, hat sich verändert.
Je einfacher ich es für Menschen mache sich mitzuteilen (soziale Medien oder eben auch die Veröffentlichung von Büchern vereinfache) desto mehr wird eben sichtbar, dass es hier nicht nur Genies gibt. Früher war es nur einer kleinen Gruppe von Menschen möglich, ihrer Meinung einer breiten Öffentlichkeit mitzuteilen bzw. ein Buch zu veröffentlichen. Heutzutage kann es jeder machen - soziale Medien oder Selfpublishings ei dank.
Zitat von martinidry:
Du hast was sehr Erdendes in deinen Beiträgen, finde ich. Diese Mischung aus realistischer Einschätzung und einer Art leiser Hoffnung. Dass du sagst, viele laufen mit zu hohen Erwartungen los, sehe ich ganz genauso. Aber was du über die innere Haltung geschrieben hast – das bleibt hängen. Schreiben als ehrlicher Prozess, bei dem man erst mal selbst prüfen sollte, ob es reif ist. Und ja, Geduld ist dabei fast das Schwierigste. Ich ertappe mich oft dabei, im Brotberuf Texte zu früh freizugeben – einfach, weil ich „fertig sein will“. Hast du für dich selbst eine Art Filter entwickelt, wann ein Text für dich wirklich „bereit“ ist? Oder ist das immer wieder Gefühlssache?

Diesen Filter den du ansprichst, genau das verschwindet bei vielen Menschen. Wie oben in den anderen Antworten geschrieben, es glaubt einfach jeder er müsse sich mitteilen und habe ein Recht darauf gehört und wahrgenommen zu werden. Einen Filter haben da nur mehr wenige. Genau der Filter würde viele ja zurückhalten und ihnen eher dazu raten, ihre Aussagen nochmal zu überprüfen oder eben noch weiter zu üben bevor man etwas veröffentlicht. Das verschwindet immer mehr, man glaubt einfach, man ist schon gut genug und müsse nichts mehr machen.
Ich denke es ist immer Gefühlssache, genau prüfen tun es dann andere.

Ich musste beim Lesen deines Beitrags echt nicken – gerade das mit dem fehlenden „Filter“ hat’s in sich. Vielleicht liegt’s daran, dass die Hemmschwelle so niedrig geworden ist. Man braucht heute keinen Verlag mehr, kein Korrektorat, kein kritisches Gegenüber – man klickt einfach „Veröffentlichen“. Aber genau da, finde ich, beginnt die eigentliche Verantwortung. Nicht im Tun, sondern im Lassen. Ich hab gelernt, Texte auch mal ruhen zu lassen, sie nicht sofort rauszuhauen. Und wenn ich ehrlich bin: Die Version nach dem zweiten oder dritten Schlaf ist meistens die, die mir selbst näher ist – nicht weil sie perfekt ist, sondern weil sie weniger laut sein will. Vielleicht ist das auch eine Form von Gegenbewegung: leiser schreiben, statt lauter senden.

Ich persönlich finde KI sollte man nicht für Kunst einsetzen.
Also weder fürs Bücher schreiben noch fürs Musik machen oder Bilder erstellen.
Das ist einfach eine Kopie der richtigen Künstler.

Ein Buch veröffentlich stelle ich mir als recht schwierig vor - die Konkurzen ist ja nicht gerade klein.
Heutzutage wo jeder meint er müsse ein Buch schreiben....

@martinidry Darf ich den Fragen um was es grob geht in Deinem Buch
Kurz und knackig was der Inhalt ist ?

@martinidry
Naja was heißt, man braucht es nicht. Ich denke eben schon, man braucht es, nur das würde dann ja Geld kosten und das ist niemand bereit zu zahlen. Darum veröffentlicht man dann irgendwas. Natürlich mit der entsprechenden Qualität. Und wenn dann niemand diese Geschichte lesen möchte, dann sind alle anderen Schuld aber natürlich nicht man selbst. Für mich zeigt das ganz toll die Einstellung der heutigen Zeit. Nichts machen aber alles bekommen wollen. Und selbst wenn die Ansprüche immer weiter hinuntergeschraubt werden, man will immer noch weniger machen. Aber weniger dafür bekommen will man nicht.

@Donnervogel
Ich denke es ist abhängig davon, wofür man die KI nutzen möchte. Ich kann mir ja ein Bild selbst erstellen weil ich es genau so möchte. Da hätte ich jetzt nichts dagegen.
Aber mittlerweile gibt es ja Menschen, die lassen tausende KI Bilder erstellen und bieten die dann zum Verkauf an. Das ist dann ja nur mehr billige Ramschware, da nimmt man der Kunst alles eigenständige.
Bei Büchern und Musik kommt ja auch noch dazu, dass die KI das von anderen Stücken nimmt. Da werden dann ja Teile eines anderen Buchs oder Lides genommen und etwas Neues erstellt. Aber trotzdem ist es dann mehr oder weniger ein Plagiat. Das finde ich dann natürlich schon bedenklich.
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@Donnervogel: Ich versteh deinen Impuls gut – KI spuckt vielleicht etwas aus, aber sie kennt keine Zweifel, kein Ringen, keine schlaflosen Nächte. Für mich ist genau das der Kern von Kunst: dass sie aus einem echten inneren Prozess kommt. Und ja, bei Büchern merkt man schnell, wer nur „mal eben“ was rausballern will. Mein Projekt? Es geht um eine Frau, die nie laut war, aber alles in sich trägt. Entscheidungen, die still getroffen werden – und trotzdem alles verschieben. Keine Action, kein Krach. Eher ein feines Nachspüren, das leise wächst.

@strettonsel: Was du schreibst über Anspruch, Filter und den heutigen Veröffentlichungsdrang, trifft es ziemlich genau. Ich glaube auch: Die eigentliche Verantwortung beginnt beim Nicht-Veröffentlichen. Ich hab’s mir zur Gewohnheit gemacht, Texte erst mal ruhen zu lassen – manchmal wochenlang. Erst dann merke ich, ob sie wirklich „meins“ sind. Hattest du mal so einen Moment, wo du gespürt hast: Fertig ist es – aber es darf noch nicht raus?

Zitat von martinidry:
Keine Action, kein Krach. Eher ein feines Nachspüren, das leise wächst.

hm....tönt interessant.
Stille Wasser sind tief- heißt es doch.
Nochmals zu KI : Da ich mich auch schon länger mit den Gedanke herumschlage etwas zu schreiben....
Ich denke KI kann bei Recherche arbeiten ganz gut nützlich sein.
Die Geschichte schreiben, die Fantasie haben muss bzw. sollte man aber selbst haben.
KI-Fantasie ist (noch) wirrer Müll.

Zitat von martinidry:
Was du schreibst über Anspruch, Filter und den heutigen Veröffentlichungsdrang, trifft es ziemlich genau. Ich glaube auch: Die eigentliche Verantwortung beginnt beim Nicht-Veröffentlichen. Ich hab’s mir zur Gewohnheit gemacht, Texte erst mal ruhen zu lassen – manchmal wochenlang. Erst dann merke ich, ob sie wirklich „meins“ sind. Hattest du mal so einen Moment, wo du gespürt hast: Fertig ist es – aber es darf noch nicht raus?

Ich sage gar nicht, man soll nicht veröffentlichen oder es zumindest versuchen. Aber man sollte sich die eigenen Ansprüche genauer ansehen. Wenn man jetzt ein unlektoriertes Buch im Internet veröffentlicht, wird das nicht zum Bestseller werden. Mache ich kein Marketing dafür, wird es auch niemand finden. Da ist niemand dran schuld wenn dann die eigenen Vorstellungen zu hoch sind.
Heutzutage ist es so einfach wie nie zu veröffentlichen. Man hat ja die Möglichkeit zwischen mehreren Varianten zu wählen. Wenn man sich genau ansieht was da die Unterschiede sind und welche Vorstellungen und Ansprüche man hat, kann man ja davon eine Option wählen, die zu einem passt. Jeder wird halt nicht mit den Selfpublishing zurechtkommen, dafür würde es dann Dienstleistungsverlage wie den Novum Verlag geben. Nicht jeder wird einen klassischen Verlag finden, aber aufgeben würde ich es dann auch nicht wenn man seine Geschichte trotzdem veröffentlichen möchte. Nur von Druckkostenzuschussverlagen würde ich eher die Finger lassen.
Ich denke das Gefühl gibt es nicht nur beim Schrieben. Es sind einfach Selbstzweifel. Bis zu einem gewissen Grad ja durchaus verständlich, es darf nur nicht so weit kommen, dass man nicht irgendwann diese Selbstzweifel überwindet.
Zitat von Donnervogel:
Nochmals zu KI : Da ich mich auch schon länger mit den Gedanke herumschlage etwas zu schreiben....
Ich denke KI kann bei Recherche arbeiten ganz gut nützlich sein.
Die Geschichte schreiben, die Fantasie haben muss bzw. sollte man aber selbst haben.
KI-Fantasie ist (noch) wirrer Müll.

Wie willst du KI zur Recherche nutzen?
Ich glaube nur, das führt zu einer Vereinheitlichung und das Individuelle geht verloren. Wenn du nach etwas suchst, dann schlägt dir die KI genau dasselbe vor wie wenn ich danach suche. Schrieben wir dann beide ein Buch, basiert das auf denselben Quellen. Individuelle Ergebnisse zeigt einem ja die KI 8noch) nicht an. Bei Google etc. könnte zumindest das bisherige Suchverhalten einen Einfluss haben, sicher bin ich mir da aber auch nicht.
Für mich ist bei einer kreativen Arbeit auch die Frage, wieso man es überhaupt braucht. Nach meinem Verständnis sollte einem eine KI helfen, es sollte Routineaufgaben erledigen damit man selbst die Zeit frei hat für andere Dinge. Wenn einem da unnötige Arbeit abgenommen werden kann, dann wäre das eine Hilfe. Dafür kann man sich dann wirklich auf die kreativen Sachen konzentrieren, die eine KI eben nicht machen kann. Noch nicht und hoffentlich auch nie kann.

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