erst mal Dank an @Veritas für den TV-Tip
also ich hab's mir gestern im HR online ansehen können, da mich solche Themen interessieren.
Irgendwie fand ich jedoch die Herangehensweise des Autorenteams eigenartig, wobei ich mir auch wieder nicht sicher bin, ob ich da zu viel verlange. Denn es war ja schließlich nur ein Film fürs Fernsehen mit einer ziemlich begrenzten Laufzeit.
Da werden erst mal recht unterschiedliche Menschen dargestellt, die mit dem Thema Einsamkeit auch auf unterschiedliche Weise konfrontiert sind. Dann wird anhand einer hessischen Kleinstadt aufgezeigt, was die Stadt und Gesellschaft dagegen unternehmen. Senioren-Nachmittag, WG's, Mütterbegegnungsstätten. Ist ja auch alles gut und schön... nur.....ist das jetzt die Lösung, Einsamkeit mit von der Stadt ins Leben gerufenen Aktionen wie Bastelnachmittagen zu bekämpfen? Versteht mich nicht falsch, ich überspitze hier, denn in der Sache sind derartige Bemühungen einer Stadtverwaltung ja nicht schlecht und überhaupt schon außergewöhnlich. Nur: müßte man nicht ganz woanders ansetzen, warum es so viele Einsame in Zeiten des ausufernden Kapitals, gesellschaftlicher Widersprüche, der Internetkommunikation etc... gibt? Stadtverwaltungen können doch dieses Problem nicht lösen. Warum zerfällt die Gesellschaft? Warum besuchen Töchter (wie im Film) ihre alten Mütter überhaupt nicht mehr? Alle Umfragen bestätigen, nie gab es so viele Einsame und Alleinstehende, Single-Haushalte etc.. in Deutschland. Eigentlich wäre es doch an der Zeit, auch von Politik und Gesellschaft dem wirksam entgegen zu steuern. Die Ursachen sind doch bestimmt längst wissenschaftlich analysiert. Aber sicher wird auch das ein Thema sein, was die breite Öffentlichkeit nicht weiter interessiert.... so lange wie man selbst nicht betroffen ist. Wie gesagt, würde mich mal interessieren, wer's gesehen hat, was Ihr zum Film meint.
16.05.2018 10:08 •
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