Freunde auf die man sich verlassen kann?

Dankeschön, finja. Ja vielleicht habe ich irgendwann nochmal das Glück, jemanden kennenzulernen.
Vielleicht fragt man sich auch, warum man mich selten sieht oder ich nicht arbeiten gehe. Aber da ich außerhalb wohne, sieht ja auch keiner, ob ich arbeite oder nicht.
Ich binde ja auch nicht jedem meine Erkrankung auf die Nase. Und man sieht mir das ja auch nicht an.

Bestimmt wirst du eines Tages Glück haben. Du fährst doch Auto. Fahre doch mal alleine in die Stadt und setz dich in ein Cafe´ oder gehe alleine essen. Hinterher wirst du stolz sein, es allein geschafft zu haben. Vielleicht lernst du da mal einen Freund/Freundin kennen. So habe ich es gemacht, als meine Kinder älter wurden und nicht nur mit Mama unterwegs sein wollten. Oder mach Spaziergänge, mache ich heute noch viel alleine, aber ich freue mich immer darüber, das auch selbst zu schaffen. Nur Mut!

Ich dachte immer auf dem Land ist es leichter Kontakte zu knüpfen.

Aber scheint ja auch nicht immer so einfach zu sein.

Lebenslange Freundschaften sind eher selten, dieLeute sind so viel mobiler geworden, da ist alles eher zeitlich begrenzt.
Ich bin nach Schul-und Berufsabschluß auch gleich weit weg gezogen.
Recht häufig umgezogen (11 mal), da passt man sich denn auch an.Ich bekomme recht schnell Kontakt mit Nachbarn usw. allein
durch das Gassigehen mit dem Hund.
Also zum reden ist immer jemand da, auch mal für Cafe trinken .


Pumuckl, wenn du so ein Hobby hättest wie Hundeverein oder reiten gehen, da trifft man doch auch genug leute und hat
Gemeinsamkeiten?

Einen Hund habe ich nicht. Nur eine Katze und einen Kater In einem Verein bin ich in der Tat nicht. Für Sport habe ich mich noch nie interessiert und die meisten Vereine beziehen sich ja auf Sport. Außerdem bin ich kein Vereinsmeier, der Vorstände wählt und dann irgendeinem Oberfuzzi nach der Nase springt. Allgemein ordne ich mich sehr ungerne anderen Leuten unter. Und schon gar nicht in meiner Freizeit. Also so war es jedenfalls früher immer. Vielleicht liegen die mangelnden Kontakte auch daran. Aber ich kann ja nicht in einen Sportverein gehen, wenn mich das nicht die Bohne interessiert. Als wir noch zur Miete wohnten, traf man ja die Nachbarn im Hausflur oder im Hof und unterhielt sich schon mal. Wobei ich äußerst ungern zur Miete wohnte. Es gab mir zwar die Sicherheit, dass jemand im Hause ist. Aber andererseits fühlte ich mich auch beobachtet bzw. genötigt, immer leise zu sein. Bzw. ich hatte immer das Gefühl, dass man von anderen Dinge mit bekommt, die man gar nicht mitbekommen will. Das war nichts für mich und ich war froh als wir auszogen. In der ersten Wohnung lebten wir bei den Vermietern. Nette alte, aber total kranke Leute. Die stritten immer ganz fürchterlich, weil sie so alt und krank waren und nichts mehr auf die Reihe bekamen. Eines Tages starb die Frau und man trug sie mit dem Sarg die Treppe runter. Fand ich ganz ganz schlimm!
In der nächsten Wohnung lebten wir im 4. Stock im Dachgeschoss ohne Aufzug. Gruselig. Ich war dort nicht oft und zog sozusagen wieder zu meinen Großeltern. Der Balkon hatte auch keine schöne Aussicht und überhaupt war mir das Haus zu unsauber. Dort wohnten fast nur Junggesellen, die beim besten Willen nichts von Putzen hielten.
Die dritte Wohnung war sehr schön. Im 1. Stock gelegen und mit schönem Balkon. Die Nachbarn waren auch alle sehr anständig und nett und es war sehr sauber und ordentlich. Allerdings nervte es mich wie gesagt, dass man immer Parkprobleme hatte, dass man Dinge mit bekam von anderen usw.
Von der Sichtweise her, habe ich es hier natürlich besser. Was mir fehlt sind Freundinnen zum Essen gehen oder zum Kaffee trinken.

Aus welcher Ecke bist du denn pumuckl?

Ich wohne in Rheinland-Pfalz. Eifel.

Ist eine recht ruhige Ecke oder?

Wir wollen ja raus aus Berlin, ins Umland wie man hier sagt.

Nun hatten wir neulich eine schöne Wohnung besichtigt auf einem alten Gutshof, mit Garten, viel Platz für Tiere,toll.
Aber der Ort! Eine Straße, in 2 min.biste mit dem Auto durch.
1 Metzger mit Kramladen dran , 1 Arzt und das wars. Nirgendwo Menschen, außer paar Omis.
Nächster Ort zum richtig einkaufen über 10km weg. und dann noch im Winter. So einsam da alles, schlimm.
Ich denke da eher an eine Kleinstadt , ländlich gelegen, Berlin noch in der Nähe, das passt.

Geschäfte habe ich hier. 3 Supermärkte, Metzger, Bäcker, Getränke- und Schreibwarenladen, Ärzte und Internist, Zahnärzte, Apotheken, Friseur, Hermes-Shop, Post, Malergeschäft, Taschengeschäft, Optiker, Werkzeugladen (wichtig für meinen Mann). Nur eine Dro. fehlt, seit Schlecker geschlossen hat. Das finde ich persönlich total nervig. Aber ich wohne hier ein einem Ort, wo relativ viele Geschäfte noch sind. Je tiefer man in die Eifel fährt, desto einsamer wird es. Da gibt es Orte, die liegen so einsam und völlig ohne Geschäfte. Das wäre auch der Horror für mich!

Zitat von pumuckl:

Ich wohne in Rheinland-Pfalz. Eifel.

Hm, scheint ja ne schöne Gegend zu sein, aber ruhig...

Thüringen ist ja ziemlich weit davon entfernt. Schreib mir mal bitte eine PN, mal schauen ob das funktioniert.

LG

Thüringen ist in der Tat sehr weit weg. Ich schätze, sechs Stunden oder so. Ich wohne ja quasi ganz im Westen Deutschlands. Hier ist es ganz ok. Jedenfalls landschaftlich gesehen. Man könnte schlimmer wohnen.

pumuckl, ich finde deinen Ort schon ganz gut, das wichtigste bekommst du ja da.

So ein bißchen shoppen gehen und Cafe trinken und Leute sehen die man nicht kennt, dafür musst du wohl weiter weg fahren?
Das würde mir so fehlen.

Ja also die nächsten Kleinstädte sind jeweils 15 km entfernt. Da gibt es dann Dro., Schuhgeschäfte, C A, Fielmann und was weiß ich. Die nächste große Stadt ist 35 km weg bzw. gut 50 km. Aber angesichts von Feinstaubplakette, überteuerten Parkgebühren, Stau und Spritkosten kaufe ich Klamotten eh fast nur noch online. Wir haben in unserem Kaff sogar ein Hoefer-Café, wovon ich aber aufgrund der hohen Preise und der mangelnden Qualität nichts halte. Wenn ich wollte, könnte ich also sogar vor Ort einen Kaffee trinken. Aber da bin ich nicht dafür. Ich finde es schlimm, dass solche Ketten die kleinen Bäckereien in den Dörfern kaputt machen! Und daher boykottiere ich das.

Zitat von pumuckl:

Aber angesichts von Feinstaubplakette, überteuerten Parkgebühren, Stau und Spritkosten kaufe ich Klamotten eh fast nur noch online.

Das könnte ich nicht. Für mich gehört es zu meiner Lebensqualität dazu, mindestens einmal im Monat in der Großstadt stundenlang durch die großen Kaufhäuser zu ziehen, die Sachen anschauen, anfassen, anprobieren, nach reduzierten Stücken suchen und evtl. auch etwas zu kaufen. Da ich sowieso mein Jobticket habe, kostet mich die Zugfahrt nichts. Aber auch früher, als ich die Fahrkarten einzeln kaufen musste, habe ich das gemacht. Das ist für mich sozusagen der Urlaubsersatz, da ich ja nicht wegfahren kann.

pumuckl,

aber dann ist ja auch schwierig Freunde zu finden wenn du alles was bisher so aufgezählt wurde nicht magst.
Keine Vereine, keine Shoppingtouren in die Stadt usw.

Soviel wenn und aber. Die meisten Leute wollen halt was gemeinsam untenehmen , auch außerhalb der eigenen Wohnung.
Wo bleibt da die Lebensqualität, der Spass und die Abwechslung?

Warum kannst du denn nicht weg fahren?
Zuletzt in Geschäften richtig einkaufen war ich im Urlaub in Klagenfurt. Da gab es schöne Einkaufszentren. Alleine habe ich keine Lust zu shoppen. Wegen meiner Ängste vor langen Autofahrten und Ohnmacht. Und mein Mann hasst, wie die meisten Männer, shoppen.
Ich bin immer bei kleiderkreisel.de. Da kaufe ich Sachen, aber neue. Die Preise sind supergünstig und man kann tolle Schnäppchen machen. Schuhe kaufen habe ich schon immer gehasst.
Hier wo ich wohne fahren nur alle naslang mal Busse. Und hauptsächlich nur zu Schulzeiten und wer will schon um 7 Uhr in die Stadt fahren? Horror. Da haben Leute in der Stadt es natürlich besser. Der nächste Bahnhof ist 8 km weit weg und auch nur so ein Bimmelbahnhof, wo längst nicht alle Züge halten. Aber das wäre ja noch schlimmer für mich, wenn ich auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen wäre. Hätte Angst vor Überfallen, Zugverspätung usw. Ist total unheimlich hier an Haltestellen und Bahnhof.

Ich kann nicht wegfahren, weil ich woanders überhaupt nicht schlafen kann. Und Urlaub ohne Schlaf ist nicht gerade erholsam und macht keinen Spaß.

Zitat von pumuckl:

Aber das wäre ja noch schlimmer für mich, wenn ich auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen wäre. Hätte Angst vor Überfallen, Zugverspätung usw. Ist total unheimlich hier an Haltestellen und Bahnhof.

Ich fahre ja nicht nachts. Tagsüber, aber auch bis zum späten Abend, ist ja noch sehr viel Betrieb, also vor Überfällen brauche ich keine Angst zu haben. Bei uns halten auch nur die Regionalbahnen , aber sie fahren ziemlich oft. Verspätungen gibt es schon, aber mehr als 20-30 Minuten habe ich selten erlebt. Im äußersten Notfall könnte ich auch mit dem Taxi nachhause fahren.

Schlafen kann ich Gott sei Dank überall. Sogar im Krankenhaus und im Hotel. Früher war mein Schlaf noch besser. Als Kind hat man mir aus Spaß mal in einer Jugendherberge nasse Tücher ins Gesicht geklatscht. Das sollte ein Streich sein. Allerdings habe ich davon nichts bemerkt und habe seelig weiter geschlafen.

Hier ist es sehr unheimlich. Ab 19 Uhr gehen nur noch zwielichte Gestalten einkaufen, was kein Witz ist. Im Winter gehe ich nur ungerne nach Einbruch der Dunkelheit noch raus. Und wenn, nur mit dem Auto. Dann steige ich vor der Haustüre ein und parke ganz nah am Geschäftseingang. An unserem 8 km entfernten Bahnhof gibt es noch nicht einmal eine Wartehalle oder eine Toilette. Auch keinerlei Personal mehr. Das wurde schon vor vielen Jahren abgeschafft und auch die Bahnhofskneipe hat schon etliche Jahre geschlossen. Ein wahnsinnig unheimlicher Ort. Da würden mich keine zehn Pferde im Dunkeln hin bekommen.

Ich hatte schon als Kind Probleme mit dem Einschlafen, wachte oft auf und brauchte auch nicht viel Schlaf. Ich ging als 5-6-Jährige nie vor 22 Uhr ins Bett und stand um 6.00 Uhr auf und war voll fit.

Unser Bahnhof ist auch nur ein Haltepunkt ohne irgendwas, aber es fahren sehr viele Leute mit der Bahn. Zwischen z.B. 7.00-8.00 Uhr fahren 5 Züge in Richtung Stadt und jedes Mal stehen 60-80 Leute auf dem Bahnsteig, Leute die zur Arbeit und sehr viele Studenten, die zur Uni oder zur Fachhochschule fahren.
Ich bin wirklich froh, dass ich diese gute Verbindung habe, zumal ich in 8 Minuten zu Fuß am Bahnhof bin.

Hier fährt fast jeder mit dem Auto. Außer Schülern, die mit Bussen transportiert werden. Es gibt von hier aus zwar Schulen, die man auch per Zug erreichen kann. Aber da da auch Busse morgens hin fahren, nehmen die Kinder natürlich den Bus. Nur nachmittags fahren wohl einige mit dem Zug bis zu diesem Bahnhof und von da aus dann mit dem Bus weiter heim, denn dann fahren mangels Fahrgästen die Busse nicht mehr durchgehend.
Alte Leute bekommen fast alles hier vor Ort. Ich kenne niemanden, der mit dem Zug in die Stadt fährt. Die meisten werden dann, wenn sie kein Auto haben, von Bekannten mit genommen.
Wahrscheinlich habe ich aber auch deswegen eine Abneigung gegen öffentliche Verkehrsmittel, weil wir früher kein Auto hatten. Ich musste, bis ich 18 war, immer mit dem Bus fahren. Während andere Kinder auch mal abgeholt wurden. Alle Mütter hatten ein Auto und einen Führerschein. Nur meine nicht. Dafür habe ich mich regelrecht geschämt. Weil wir immer mit dem Bus fuhren und ich auch manchmal an Veranstaltungen nicht teilnehmen konnte, weil zu den Zeiten keine Busse mehr fuhren. Außerdem fand ich es unangenehm, dass meine Mutter manchmal im Bus saß, wenn wir von der Schule kamen. Oder wenn ich in der Schule sagen musste, dass meine Mutter nicht kommen kann, da sie kein Auto hat.