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@illum das wäre nämlich meine nächste Frage gewesen. Würde eigentlich gerne ohne Medikamente erstmal auskommen, aber mich nervt es doch irgendwie sehr langsam. Hab das Gefühl meine Belastbarkeit leidet schon stark im Alltag.

Darf ich fragen ob du die Diagnose hast?

Zitat von Feuerschale:
Hmm ja, wobei ich manchmal denke, mir würde da bisschen mehr Gelassenheit auch nicht schaden. Und es wäre immer noch gut.


Vielleicht entsteht dieser Konflikt auch erst durch das Abhängigkeitsverhältnis bzw. das Gefühl der Abhängigkeit?

Zitat von Feuerschale:
Hatte das Gefühl, dass in anderen Ländern Arbeit und Leben auch bisschen mehr verknüpft ist und das mehr mit Gelassenheit da ist. Andererseits wird das ja im westlichen speziell deutschen Raum besonders gespalten finde ich, also diese Trennung aus Arbeit und Sein und dieses Soll-Denken und Bürokratisierung.


Mja, andere Geschichte, andere Kultur. Wir hatten nix, außer die Landwirtschaft Kohle und haben aus Sch.eiße und Dreck Gold gemacht, um dort zu investieren und nachzudenken, wo wir selbst unsere Stärke gesehen haben. Der Philosophie und dem Verständnis, warum wie wir das machen.

Wir wissen zwar jetzt warum wir das machen, aber wir wissen nicht mehr wofür, weil dieses Land gar kein Ziel mehr hat.

Es gibt keine Vision für Deutschland. Es gibt nur Schnappschüsse, die etwas abbilden sollen, was an eine Vision erinnert, aber auf den zweiten Blick sind es nur alte Polaroids aus neuen Kameras.

Zitat von Feuerschale:
Es gibt auch noch die Haltung, etwas geben zu müssen, obwohl man nicht muss, aber so ne Art Soll dann da ist.
Wer mit Narzissten zusammengelebt hat, kennt das vielleicht, diese selbstverständliche Huldigung und Opferung die andere zu geben haben, als wäre es ein Naturgesetz, dass der eine Vorfahrtsrechte hat..


Hm ^^
Ja. Natürlich. Nennt man so nicht auch das Sanktionsprinzip vom Bürgergeld? Eine Selbstverständliche Opferung?

Oder das Finanzamt?
Selbstverständlich huldigen wir dem System. Das System ist alles was existiert. Wer nicht huldigt, der huldigt in der 4-Mann-Zelle eben dem Alphatier. Jacke wie Hose oder?

Zitat von Feuerschale:
Manchmal merk ich in mir auch noch Haltungen, als würden andere mir was schulden (das war mir besonders im Rahmen Heilung aufgefallen gegenüber Therapeuten, Ärzten), als könnten sie mir was schenken oder es wäre nett, wenn sie gut zu mir wären, es sind Stellen, wo das innere Kind sehr verletzlich und verwundet ist und sich angewiesen fühlt, meine ich; aber normal ist das auch nicht.


Mja, richtig. Ich denke oder würde sagen, dass es bis zu einem gewissen Maß normal ist, weil es, wie du schon richtig sagst, um das innere Kind geht, und dieses innere Kind im weitesten Sinne immer Teil von uns bleiben wird. Das bedeutet auch als eine Form von Urangst, die nie ganz verschwinden kann.

Diese Urangst - im Grunde handelt es sich um eine einfache Sache, nämlich die Angst vor dem Tod - wird vermutlich immer dafür sorgen, dass der Mensch, vor allem mental, in die Lage versetzt werden können muss, sich durchzusetzen. Und dazu zählt dann eben auch mal zu fordern. Sein Recht einzufordern.

Nicht das juristische Recht, sondern das Recht der Natur, dass Leben nur deshalb existiert, weil zwei systemische Kräfte, die in der DNA wirken - der Egoismus und der Altruismus - systematisch Hand in Hand arbeiten.

Von daher liegt mMm eine feine Balance in der Frage danach, ob etwas normal sei oder nicht. Jedes Leben ist vom anderen Leben abhängig. Das Verständnis dafür einzufordern, kann höchstens daran scheitern, jemanden zu treffen, dessen Waagschale sich als Mensch von dieser Natur entfernt hat.

Wer die Welt durch sein Okular des Subjektiven anders bewertet, kann vielleicht zu dem Schluss kommen, dass er in der modernen Welt eigentlich nur auf zwei Dinge angewiesen ist. Geld und einen guten Rechtsanwalt.

Es braucht immer etwas Glück, welches Rad im Getriebe erwischt wurde.

A


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Zitat von illum:
Vielleicht entsteht dieser Konflikt auch erst durch das Abhängigkeitsverhältnis bzw. das Gefühl der Abhängigkeit?

(Thema war hier das Leisten auf der Arbeit und das sich umstellen - nicht chillen- wenn es um Arbeit geht).

Hmm, ich weiß nicht, bei mir greift das oft bei was innerem.
Das Leisten und Arbeit ist ja irgendwie auch was kulturelles.
Von der Schule angefangen- seht Kinder, hier sind Anforderungen, das und das gibt es zu erfüllen.

Bei mir ist das auch intrinsisch, wenn noch eine Art von Perfektion mit reinkommt - oder schnell auf was reagieren - oder umfangreich auf was reagieren, um dem gerecht zu werden, also zu ner Sache mehr recherchieren z B oder Network machen, das kann man machen aber muss man nicht, mit der gleichen Aufgabe.
Man kann Dinge freundlich machen, oder mit Bemühung um Transparenz oder gleichgültig und Dienst nach Vorschrift.

Das hat dann wenig mit Abhängigkeit zu tun mMn.
Ich kann Teile des Systems blöd finden, ich kann manche Rahmenbedingungen blöd finden, Arbeitszeiten, Arbeitsort, zigtausend Vorschriften, und von diesen bin ich abhängig, aber anderes auch nicht, also WIE ich was ausgestalte, mit welcher Haltung. Nur da - sind teilweise dann die eigenen Prägungen und die Persönlichkeit mit dabei und hängen mit drin.

Manche Dinge gebietet auch die Vernunft - wenn ich das und das erreichen will an dem und dem Ort, z B kämpfen oder was erklären o ä, kann ich nicht alles tun, rumhüpfen, Hänschen Klein singen oder Alk trinken.

Was ich im wigd Thread dachte mit gelassener werden wollen - ist, ist, dass ich gerne manche intrinsische Antreiber (das WIE- schneller sofort detailliert - Hyperfokus) runterfahren möchte und dabei immer noch arbeite, aber das Atmen nicht ganz vergesse.
Zitat von illum:
Mja, andere Geschichte, andere Kultur. Wir hatten nix, außer die Landwirtschaft Kohle und haben aus Sch.eiße und Dreck Gold gemacht, um dort zu investieren und nachzudenken, wo wir selbst unsere Stärke gesehen haben. Der Philosophie und dem Verständnis, warum wie wir das machen.

Wir wissen zwar jetzt warum wir das machen, aber wir wissen nicht mehr wofür, weil dieses Land gar kein Ziel mehr hat.

Hier meinte ich den Aspekt, dass Menschen z B wo ich in den arabischen Ländern in Urlaub war, den ganzen Tag mit Freunden sitzen, Tee trinken, rauchen und die Touristen z B da irgendwie mit eingebunden sind, und alles ist irgendwie Alltag.
Nicht hier bin ich jetzt auf der Arbeit - und woanders und jetzt häng ich ab. Die Menschen wirkten da gechillt und hatten weniger ein berufliches Rollen Ich, fand ich.
Trotzdem ist man als Tourist nicht so ganz Teil davon und muss gucken, dass man nicht einen Teppich oder halbes Pferd angedreht bekommt, man bleibt irgendwie Fremdkörper und auch nutzbar. Ist ja auch nachvollziehbar, und das ganz Urlaubskonzept in die 3. Welt fand ich dann eh mehr als abartig und hab das dann unterlassen.

Aber die Leute dort in sich wirkten auf mich da fließender in ihrem Sein, Haltung.
Ob das war, weil die ne Riesenidentität hatten oder Bodenschätze - weiß ich nicht, glaub ich eher nicht.
Vielleicht so ne andere Haltung zu Wichtigkeiten, weniger abstrakt, familiäre Bindungen, körperlich ganz da sein, sowas.

Dass wir als z B Deutsche und ähnlich geprägte Länder unsere Identität aus dem Abstrakten ziehen, aus dem Know How und Verfahren - ja das kann gut sein, interessanter Gedanke. Weil einen das ja selbst auch mitprägt in der ganzen Art und da kann man dann auch gegen Windmühlen arbeiten, wenn man sich vorwirft dass das innere Klima und Gedanken und Gefühle nicht wie auf Jamaica sind.
Zitat von illum:
Es gibt keine Vision für Deutschland. Es gibt nur Schnappschüsse, die etwas abbilden sollen, was an eine Vision erinnert, aber auf den zweiten Blick sind es nur alte Polaroids aus neuen Kameras.

Möglich ja. Mir ist das ziemlich egal, ich habs nicht so mit Visionen, weder für mich, noch für meine Familie, meine Gruppe. Wenn ich iwas mache, kann es nur sein dass ich plötzlich perfektionistisch und ehrgeizig werde, vielleicht hängt es ja doch irgendwie zusammen - wie dieses Wie geprägt wurde.

Und: es soll wohl viele Menschen motivieren, wenn sie ein Ziel vor Augen haben und eine Art Zusammenhalt?
Ich bin immer noch fassungslos, wie das kleine UK da die ganze Welt versucht hat einzunehmen und dabei auch noch recht erfolgreich war.
Zitat von illum:
Nennt man so nicht auch das Sanktionsprinzip vom Bürgergeld? Eine Selbstverständliche Opferung?

Oder das Finanzamt?
Selbstverständlich huldigen wir dem System. Das System ist alles was existiert.

Hmm, der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen?

Da ist das Prinzip des Staats, mit Regelungen, Gesetzen, Verteilung- wenn, dann.
Ich denke, Opferung wird da nicht verlangt, dass man das auch noch toll findet z B, man wird da eher auch zu gezwungen, auch wenn man es nicht toll findet (Steuern zahlen).

Woran ich dachte waren z B innerfamiliäre Beziehungen, z B ein Teil narzisstisch, erwartet dass sich der Rest um Wünsche, Bedürfnisse und Ideen dreht, keine Fairness.
Ein von unten aufbegehren - ich hab auch Wünsche- Rechte, wird ignoriert, gar nicht als Realität anerkannt.
Wenn man das als Introjekt drin hat, kann man das selbst lange als normal empfinden Da Chef darf alles, ich nichts, ich muss geben.

Aber huldigen? Nee, glaub ich nicht, die meisten merken da irgendwann und irgendwo, da stimmt was nicht, und gehen ihren Weg....oder in Therapie....

Was die Therapie für staatliche Regeln ist, weiß ich allerdings nicht.
Ich guck gerade viele Cowboy- und Farmsendungen, die suchen auch irgendwo das gelobte Land mit viel Eigenbestimmung und Gesetzlosigkeit, müssen sich dann aber meist mit Schurkenbanden rumschlagen und haben wieder andere Kriege.
Zitat von illum:
Ich denke oder würde sagen, dass es bis zu einem gewissen Maß normal ist, weil es, wie du schon richtig sagst, um das innere Kind geht, und dieses innere Kind im weitesten Sinne immer Teil von uns bleiben wird. Das bedeutet auch als eine Form von Urangst, die nie ganz verschwinden kann.

Ja, ist auch auf eine Art normal, der innere Trieb zu leben und dass das irgendwie gewollt und gefördert wird.
Zitat von illum:
Jedes Leben ist vom anderen Leben abhängig. Das Verständnis dafür einzufordern, kann höchstens daran scheitern, jemanden zu treffen, dessen Waagschale sich als Mensch von dieser Natur entfernt hat.

Oh ja, da kann man schon auf ganz schön verqueres stoßen. Von Sadisten die keine Bedürfnisse mehr kennen zu kalten berechnenden Haltungen, Prinzipienreiterei, verzerrte Bilder und anderes.
Am Leben zu bleiben (auch innerlich) scheint da schon eine Kunst zu sein.
Zitat von illum:
Wer die Welt durch sein Okular des Subjektiven anders bewertet, kann vielleicht zu dem Schluss kommen, dass er in der modernen Welt eigentlich nur auf zwei Dinge angewiesen ist. Geld und einen guten Rechtsanwalt.

Es braucht immer etwas Glück, welches Rad im Getriebe erwischt wurde.

Zum einen das. Zum anderen, die Frage, wie reagiert man auf das, was einem begegnet, woran hält man fest, was gibt man auf.

Und dann kommt noch hinzu, eine paradiesische Reinform (ungestörtes Leben, ungestörte Menschen, die noch nicht geprägt wurden, komplett harmonisches Leben für ALLE Lebensformen, auch Tiere, Pflanzen, Steine,...)gibt es nicht.
Keiner ist gut, jeder steckt drin.

Zitat von Feuerschale:
Hier meinte ich den Aspekt, dass Menschen z B wo ich in den arabischen Ländern in Urlaub war, den ganzen Tag mit Freunden sitzen, Tee trinken, rauchen und die Touristen z B da irgendwie mit eingebunden sind, und alles ist irgendwie Alltag.
Nicht hier bin ich jetzt auf der Arbeit - und woanders und jetzt häng ich ab. Die Menschen wirkten da gechillt und hatten weniger ein berufliches Rollen Ich, fand ich.

Hauptsächlich Männer?

Zitat von User_0815_4711:
Hauptsächlich Männer?

Hm ja, die Leute im Handel oder Tourismus waren Männer.

Welchen Bezug hat das jetzt zum Themenstrang?

Letztens hab ich eine Doku gesehen, wo ein deutscher Rapper irgendwann zum IS (islamischen Staat) gewechselt ist und dann da auch in den Medien des IS repräsentiert wurde.
Es wurde auch dargestellt, wie sehr mit Medien gearbeitet wurde und Bildern, einmal durch den IS, der Hollywood artige Bilder verbreitete, und dann auch durch die USA, insbesondere kurz bevor es zum Eingriff der USA in den Irak ging.

Die Bevölkerung einstimmen auf die bevorstehende Kriegshandlung.
Bei den USA war es so, dass die dann auch viel in Hollywood und Filmproduktionen mitwirkten und es wurde auch in Geschichten mit einem völlig anderen Bezug immer noch die Karikatur des bösen Araber eingebaut, der nichts als Terror will, also so eine völlig einseitige Haltung.

So wie die extreme Splittergruppe des IS es andersrum machte und Filme produzierte, so wie voller Frieden war und dann die wahren Terroristen den Terror verschleierten. Medien haben Macht, Geschichten haben Macht.
Sie füllen die Lücken und bauen Haltungen auf, wenn keine eigene Erfahrung vorliegt, das war so die Grunddarstellung der in den USA produzierten Doku.

Zitat von Feuerschale:
Hm ja, die Leute im Handel oder Tourismus waren Männer.

Cool! Die Männer chillen im Geschäft, die Frauen rackern im Hintergrund.
*Ironie aus*

Zitat von User_0815_4711:
Cool! Die Männer chillen im Geschäft, die Frauen rackern im Hintergrund. *Ironie aus*

Das weiß man nicht, was sie tun, wie sie sich fühlen. Vielleicht nicht rackern müssen sondern Mädels Abend mit Make Up und kochen und lachen? Ich finde es schwer, eine Kultur von außen zu beurteilen.

Zitat von Feuerschale:
Ich finde es schwer, eine Kultur von außen zu beurteilen.

Ist schwierig, wenn die halbe Bevölkerung unsichtbar ist, ja.
Ist hier ja auch nicht anderes, nur nicht ganz so extrem geschlechtermäßig geteilt, auch hier gibt es viele Unsichtbare. Von außen kriegt man nur wenig mit bzw. nur seine Blase.

Zitat von User_0815_4711:
Ist hier ja auch nicht anderes, nur nicht ganz so extrem geschlechtermäßig geteilt, auch hier gibt es viele Unsichtbare. Von außen kriegt man nur wenig mit bzw. nur seine Blase.

Ja da ist was dran, introvertierte bekommt man z B weniger mit und die Bühne gestalten dann eher die lauten und agilen.
Da kann man schon ein verzerrtes Weltbild dann bekommen, oder ein sehr lückenhaftes Weltbild.

Wenn es offenkundig viel übles gibt, kann man immerhin dann noch hoffen, dass es - vielleicht- auch einiges nicht übles gibt.
Das sanfte stille regiert unsichtbar.... (PS - edit- Das kann man zumindest hoffen oder glauben, bis dass man es ggf. erfährt.)

Ich denke ,das passt hier ganz gut rein...



A


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