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Zitat von Ja02:
Ich meine, in einem Zustand der inneren Desintegration könnte die Schwierigkeit, sich selbst als kohärentes Subjekt zu erleben, ja auch eine Projektion auf andere hervorrufen, wodurch wir dann von außen als weniger „wirklich“ oder „greifbar“ erscheinen; so fragte mich mein Nachhilfeschüler vorhin nämlich urplötzlich während des Erklärprozesses, ob alles in Ordnung sei

Ich denke, dein Schüler könnte einfach gemerkt haben, dass du unkonzentriert gewirkt hast.
Vielleicht hat er auch die Emotion gespürt, dass da Trauer, Abwesenheit innerlich oder sowas war.
Das ist ja menschlich, dass sowas sein kann und für andere auch spürbar ist. Also nicht wegen nicht greifbar sein,
sondern eher dass er sich vielleicht Sorgen macht, dass dich was bewegt und ablenkt.
Zitat von Lange-2024:
Ich kann mit sowas auch nur super schwer umgehen, vor allem wenn für mich wichtige Fragen offen bleiben. Und Liebeskummer ist ne Hexe.

Zitat von Lange-2024:
Liebe ist ein sehr starkes Gefühl und kann dementsprechend extrem viel auslösen.

Ja auf jeden Fall. In Beziehungen bin ich auch super empfindlich, wenig ausgewogen.
Plötzlich kommen Ängste hoch u ä, oder z B eine Eifersucht, die komplett meinen Werten und meinem sonstigen Naturell widerspricht, und die ich noch nie kannte bei einer besonders heftigen durchdringenden Liebe, also da sind echt Kräfte am Werk manchmal.

@Feuerschale Ich würde mich nicht einmal als besonders eifersüchtigen Menschen bezeichnen - oder vielleicht habe ich mir darüber einfach nie ernsthaft Gedanken gemacht, weil mir die Erfahrung fehlt. Und doch stelle ich fest, dass mein emotionales Empfinden oft völlig anders reagiert, als es mein Verstand für logisch oder angemessen halten würde. Natürlich ist Zurückweisung unangenehm und kann Frustration auslösen, doch rein rational betrachtet müssten sich derartige Emotionen durch bewusste kognitive Prozesse doch irgendwie überwinden lassen - nur gelingt mir das nicht.

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Guten Morgen
Zitat von Ja02:
Ich würde mich nicht einmal als besonders eifersüchtigen Menschen bezeichnen - oder vielleicht habe ich mir darüber einfach nie ernsthaft Gedanken gemacht, weil mir die Erfahrung fehlt.

Das hab ich bei dir auch nicht als Thema gelesen mit der Eifersucht.

Es war nur meinerseits ein Beispiel, dass bei enger Beziehung die Gefühle aus meiner Sicht unkontrollierter werden, und der Verstand da anders ist als die ausgelösten Gefühle.

Zitat von Ja02:
nd doch stelle ich fest, dass mein emotionales Empfinden oft völlig anders reagiert, als es mein Verstand für logisch oder angemessen halten würde. Natürlich ist Zurückweisung unangenehm und kann Frustration auslösen, doch rein rational betrachtet müssten sich derartige Emotionen durch bewusste kognitive Prozesse doch irgendwie überwinden lassen - nur gelingt mir das nicht.

Ja, das wäre schön.

Ich denke, was da so in Therapie geht ist, sich alles in Verlangsamung anzuschauen, was ist ausgelöst, was reagiert da,
welche Befürchtungen sind da, kann ich meine Emotion in Worte fassen.

Sodass - vielleicht- die nächste Reaktion langsamer oder weniger intensiv ausfällt.
Oder aber sie fällt schon auch stark aus, aber die Aufräumarbeiten hinterher gehen ein klein wenig zügiger.

Oder - man lernt Handlungen wie dann in die Kommunikation gehen und wenn die gut geht mit Verständnis und man ist sich dem Wohlwollen wieder sicherer, löst sich einiges wieder in Wohlgefallen auf.

Ob jetzt die emotionale Seite fast gar nicht reagiert und man das erreichen kann, da bin ich persönlich überfragt. Ich hab mir das auch schon öfters gewünscht, aber hier und da erwischt es dann doch.

Zitat von Ja02:
Natürlich ist Zurückweisung unangenehm und kann Frustration auslösen, doch rein rational betrachtet müssten sich derartige Emotionen durch bewusste kognitive Prozesse doch irgendwie überwinden lassen - nur gelingt mir das nicht.

Ich könnte mir vorstellen dass dort vielleicht ein Knackpunkt bei dir liegt.
Wieso sollten wir Menschen alle unsere Gefühle durch kognitive Prozesse überwinden können? Wäre das erstrebenswert?

Und ich denke mal da geht es dann eher um die unangenehmen Gefühle, die wir (ich natürlich auch) nicht gerne haben und am liebsten schnell weg haben wollen. Aber auch sie sind Teil der ganzen Lebens und ich bin mir sicher, haben ihren Wert und auch Vorteil.

Du darfst dir erlauben diese zu haben, ja es ist Übung damit einen Umgang zu finden und da gibt es keinen perfekten Leitfaden, aber du bist ein Mensch und genau das ist auch ein Teil von dir. Ich denke je mehr du das wegschiebst, so verständlich das auch ist, desto stärker wird es irgendwann zurück kommen. Wenn sich einer vehement nicht betuppen lässt, dann ist es meiner Erfahrung nach das Leben an sich.

Ich spreche leider aus schmerzlicher Erfahrung und tendiere auch heute (wenn auch etwas schwächer) oft dazu, Gefühle erstmal rationalisieren zu wollen um sie nicht fühlen zu müssen oder abzuschwächen. Vor allem bei Wut ist das sehr auffällig bei mir. Trauer und Angst irgendwie nicht. Ist auch interessant für mich finde ich.

Ich wollte mich jetzt noch mal ganz herzlich bei eurer Hilfe für meine Prüfungsaufgabe bedanken. Sie wurde sogar schon benotet und für sehr gut befunden. Das liegt auch mit an euch und euren wichtigen Aspekten die ihr hier mit reingebracht habt!

@Häkelini Glückwunsch
Das freut mich für dich

Zitat von Afraid1992:
@Häkelini Glückwunsch Das freut mich für dich

Ich hoffe ich kann das dann praktisch irgendwann auch so gut umsetzen, obwohl ich denke, dass Jugendliche nicht so mein Steckenpferd sein werden.
Ich verstehe die zu gut, dass die auf das alles kein Bock haben.
Und habe auch viel mehr Erfahrung in der pädagogischen Arbeit mit jüngeren Kindern. Aber es ist ein super wichtiges Thema besonders für Jugendliche und da kann man ja auch zum Beispiel dann so Lerneinheiten für andere konzipieren. Ideengeber sein oder einzelne Punkte als Unterrichtsmaterial aufbereiten.

@Häkelini ich kann verstehen, dass du es mit Jugendlichen schwierig findest. Mir reicht einer von der Sorte eine Gruppe demotivierter Kids ist nicht ohne.

Du selber wirkst aber sehr motiviert und zielstrebig.. vorallem aber auch verständnisvoll in deiner Arbeit. Ich glaube, dass sind alles Eigenschaften, die dir zugute kommen werden. Somit bin ich mir sicher, dass du das auch weiterhin rocken wirst. Ob jetzt mit kleineren Kindern oder doch mit Teenies

@Afraid1992

Ja ein Pubertier reicht aus Aber ich kann mich auch noch so gut bei mir selbst erinnern und es ist auch echt schwierig in dem Alter.
Und kommt auch auf das Thema an. Datenschutz und Privatsphäre im Internet sind natürlich auch harte Brocken. Da haben Erwachsene ja auch kein Bock drauf und dann kann man es von Jugendlichen auch nicht erwarten. Das muss man dann schon sehr pfiffig gestalten um die zu catchen. Und mehr auf Augenhöhe denke ich.
Ein Bereich wird auch Gaming sein, ich denke da bin ich weil ich es ja selbst mache auch gut für geeignet, dazu was zu machen. Bin ehrlich froh das Datenmodul nun hinter mir zu haben, so verworren das Ganze.

Zitat von Häkelini:
Ich hoffe ich kann das dann praktisch irgendwann auch so gut umsetzen, obwohl ich denke, dass Jugendliche nicht so mein Steckenpferd sein werden. ...

Ich würde mich schon allein mit Jugendlichen maßlos überfordert fühlen, wenn ich an einige meiner früheren Klassenkameraden zurückdenke, die keinerlei Interesse an irgendetwas zeigten. Kleine Kinder hingegen sind in vielerlei Hinsicht ja noch ganz anders zu handhaben. Ich wüsste gar nicht, wie ich ihnen komplexe Themen verständlich machen und auf ein didaktisch sinnvolles Minimum reduzieren könnte. Daher habe ich großen Respekt davor, dass du so einen guten Zugang zu Kindern findest.

Zitat von Häkelini:
Ein Bereich wird auch Gaming sein, ich denke da bin ich weil ich es ja selbst mache auch gut für geeignet, dazu was zu machen. Bin ehrlich froh das Datenmodul nun hinter mir zu haben, so verworren das Ganze.

Das ist wirklich cool und da wirst du auch super ankommen, wenn du selber eine Zockerin bist

Ich fand meine Pubertät gar nicht so wild. Meine Mutter würde aber wohl was anderes sagen
Diese kein Bock Einstellung ist aber wirklich weit vertreten in der Pubertät (oder bei Leuten, die kif fen.. aber das ist nochmal ein anderes Thema )

Zitat von Ja02:
Ich wüsste gar nicht, wie ich ihnen komplexe Themen verständlich machen und auf ein didaktisch sinnvolles Minimum reduzieren könnte. Daher habe ich großen Respekt davor, dass du so einen guten Zugang zu Kindern findest.

Weißt du da kommt mir zu Gute dass ich dann manche Themen selbst nicht in ihrer ganzen Komplexität auf dem Schirm habe. Hab dir ja erzählt dass ich mit Kindern ja auch viele wissenschaftliche Experimente gemacht habe (also nicht als Versuchspersonen, sondern gemeinsam ) und da ich da zum Beispiel im Bereich Chemie selbst nicht so viel Plan habe, konnte ich da ganz unvoreingenommen reingehen. Gibt natürlich auch viele Materialien zu. Es gibt zum Beispiel die Stiftung Kinder forschen, da kann man sich dazu auch weiterbilden lassen und hat ganz viele frei zugängliche Möglichkeiten.
Das ist ja noch so ein Anliegen von mir. Die MINT Themen stärker in die Kitas und Grundschulen zu bringen.

Zitat von Afraid1992:
Ich fand meine Pubertät gar nicht so wild. Meine Mutter würde aber wohl was anderes sagen

Also gefühlt war ich auch gar nicht so schlimm. Obwohl es auch drauf ankommt. Bei meinem Vater schon, aber der hat sich auch eklatant daneben benommen damals. Meine Eltern hatten sich getrennt, da wurde ich gerade 16.
Aber ich hatte auch so ne schulische Phase, in der ich überhaupt gar keine Lust mehr hatte und mich viel lieber mit meinen Freunden getroffen habe. Bis zu einem gewissen Grad gehört das natürlich auch dazu. Naja und dann noch Partys irgendwann, aber das ist ein anderes Kapitel.
Da bin ich sehr gespannt auf meinen Neffen, wie das so bei ihm wird.

Meine Pubertät war wohl die Schlimmste zeit - ich bin froh, dass das hinter mir ist.

Trigger

Ich hab u.a. viel Dummheiten gemacht und es hätte auch sehr gut anderst ausgehen können und ich wäre jetzt nicht mehr hier....


@Häkelini eine Trennung der Eltern mitten in der Pubertät, wo man eh gerade völlig mit dem Gedanken überfordert ist, wohin man auf der Welt gehört, ist auch enorm schwierig.. denke ich.

Bin bei meinem Sohn auch gespannt
Aktuelles Lieblingslied SDP - kein Bock…
Ich denke, das sagt alles

Zitat von Häkelini:
Weißt du da kommt mir zu Gute dass ich dann manche Themen selbst nicht in ihrer ganzen Komplexität auf dem Schirm habe. Hab dir ja erzählt dass ...

Mir hast schon davon erzählt, und ich finde es wirklich toll, wenn Kinder in diesem Alter langsam an die Naturwissenschaften herangeführt werden. Besonders spannend erachte ich ja die Möglichkeit, auf diese Weise vielleicht auch besonders talentierte Kinder zu entdecken, welche man dann weiter fördern kann.

Als jemand aus dem MINT-Bereich, der in diesem bald seine Forschungen betreiben wird und sich während seines Studiums intensiv mit Mathematik, Physik und Chemie auch wissenschaftsbasiert beschäftigt hat, ist es interessant zu sehen, wie man komplexe Themen so aufbereiten kann, dass sie für Kinder verständlich sind. Dadurch könnte nämlich schon mal ein solides Fundament entstehen, auf dem später in der Schule weiter aufgebaut werden kann, ohne dass die Kinder direkt mit überfordernden Inhalten konfrontiert und abgeschreckt werden. Weil leider kristallisieren sich ja bei einigen Schülerinnen und Schülern spätesten beim Eintritt in die weiterführende Schule die klassischen MINT- als sogenannte Hassfächer heraus - wie damals auch bei meinen Geschwistern.

Zitat von Donnervogel:
Meine Pubertät war wohl die Schlimmste zeit - ich bin froh, dass das hinter mir ist.

Die Pubertät habe ich erstaunlich gut überstanden - vermutlich dank meiner Rolle als strebsames, meist braves Kind, das im Jugendalter weder in den Genuss von Alk. kam, noch sich in den Abgrund irgendeiner Clubszene stürzte. Mein älterer Bruder ist dahingehend schon mehr angeeckt als meine Wenigkeit und hatte auch mit 16 seine erste Freundin.
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@Ja02 dass diese Fächer so wenig gemocht, ja sogar gehasst werden, liegt wirklich am Schulsystem, dem runter rattern von super trockenem Stoff und auch ganz viel an den Lehrern. Ich hätte Mathe so gerne abgewählt.. hat mir auch mein ganzes Zeugnis ab der 11ten verdorben. Ging natürlich nicht, aber Physik zum Glück.
Als ich dann nach dem Abi eine Ausbildung angefangen habe und wir in der Berufsschule wieder mit Mathe zutun hatten, hab ich mich auf jede Stunde gefreut und hatte so viele „aha“ Momente. Aber das war nicht genug um alles aufzuholen.
Hätte ich diesen Lehrer auf dem Gymnasium gehabt, ich würde heute um einiges mehr Mathekenntnisse haben und hätte auch Spaß dran gehabt. Schade drum

Leider waren meine Lehrer in den Naturwissenschaften auch nicht besonders kreativ unterwegs. Kann mich nur an einen erinnern, der das wirklich richtig toll gemacht hat. Da hatte man nicht mal Angst an die Tafel zu gehen und was vorzurechnen, weil er eine so angenehme und wohlwollende Art hatte und die ganze Klasse mit einbezogen hat. Das war toll aber leider die ganz ganz grosse Ausnahme.

Dabei ist das so wichtig und schade, wenn man dadurch die Lust so verhagelt bekommt. Ich denke viele in dem Gebiet sind theoretisch sicher total fit, aber in der Schule zählt halt viel mehr als das, das Ganze didaktisch und kreativ weiterzugeben.

Zitat von Lange-2024:
Sozialpsychologie mache ich wahrscheinlich im WS 25/26, dann weiss ich ja, wen ich Fragen kann, wenn ich ein Verständnisproblem habe.

Gerne, ich weiß nicht ob ich da noch helfen kann, aber ich kann es in jedem Fall versuchen.
Viel Spaß und Glück dann!

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