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U
Hallo Leute,

ich stehe im Moment vor einer großen Entscheidung in meinem Leben. Also folgendes:

Ich habe zur Zeit einen sicheren Job in einem Büro. Arbeitszeit und Geld ist alles wunderbar. Nur bin ich total unzufrieden und das liegt einfach an der Arbeit an sich. Ich sehe nicht viel Menschen und tippe eigentlich nur den ganzen Tag auf meiner Tastatur herum. Was in meinem Job als Vorteil gilt,ist ganz klar die Ruhe. Die tut meinem Reizdarm gut. Ich kann hier so oft wie ich will aufs Klo,hab selten irgendwelche Termine.
Vor kurzem bin ich aber auf den Gedanken gekommen mich beruflich zu verändern. DA ich ein kreativer Mensch bin, hab ich mir überlegt, Friseurin zu werden. Ich finde den Beruf an sich einfach toll. Nur hat der sicher viele Nachteile an sich.Belastungssituationen,Geld und Arbeitszeit sind eine SAche.
Die andere ist die psychische: Ich trau mich nicht etwas neues anzufangen. Da sich wahrscheinlich vor lauter Aufregung,vor dem Neuen,mein Reizdarm verschlechtern. Aber ich habe es satt,immer nur Angst zu haben,es könnte was peinliches passieren.
Ich habe Praktikum gemacht,und ich musste nicht mal aufs Klo.

Was meint ihr? Ich bin so grauenhaft unzufrieden mit mir und meinem Leben.Wer kennt das noch? Ich halte es einfach nicht mehr aus immer den Erwartungen anderer Menschen zu entsprechen.

Natürlich kann mir hier niemand die Entscheidung abnehmen.
Aber vielleicht hat jemand die gleichen ERfahrungen und sogar mit diesem Problem den Job Friseurin??

Liebe Grüße
Unheilbar

19.01.2005 12:41 • 07.02.2005 #1


6 Antworten ↓


S
Ich denke es ist immer ein Risiko etwas zu verändern,- egal ob gesund oder krank.
Mir ging es letztes Jahr (September bis Dezember) sehr schlecht, lag dann noch im Krankenhaus und habe mir dann Gedanken drüber gemacht was ich beruflich ändern kann. Habe da noch in der Notaufnahme gearbeitet, an sich sehr interessant und abwechslungsreich, aber körperlich hat es mich total geschlaucht,- keine Pausen, alleine im Dienst, da Stellen gekürzt wurden,...
Habe mich dann dafür entschieden auf Normalstation zu wechseln und auf 75% zu reduzieren, war mir aber die ganze Zeit unsicher das richtige getan zu haben.
Seit 1.01 arbeite ich nun auf der neuen Station und genieße meine Freizeit! Meine Durchfälle sind weniger geworden und ich fühl mich nicht mehr so ausgebrannt und das schon nach 2Wochen!

Eine Freundin von mir ist Friseurin, Gehalt ist wirklich nicht gut, aber der Beruf an sich gefällt ihr, da man den ganzen Tag Menschen um sich hat.

Wünsch dir auf jeden Fall alles Gute und das du für dich den richtigen Weg gehst!
Grüße, Steffi

20.01.2005 18:08 • #2


A


Soll ich es wagen?

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U
Danke dir,für deinen Beitrag. Vielleicht ist mein Reizdarm einfach psychisch bedingt. Vielleicht macht mein unzufriedenes Wesen meinen Darm krank. Hat jemand Erfahrung damit?

21.01.2005 09:19 • #3


C
Hallo „unheilbar“ (was für ein trauriger Nick),

bei mir ist die Situation ähnlich: Ich habe im Büro nur selten Stress, Arbeitszeit ist in Ordnung, es ist ein sicherer Job. Nur finde ich ihn furchtbar langweilig und stupide. Ich sitze den ganzen Tag da drin und denke mir, dass ich hier eigentlich nicht hergehöre. Andererseits scheue ich auch die Belastung, etwas Neues anzufangen und habe Angst, dass ich das mit meinen Beschwerden nicht schaffen würde. Ich habe das vor 12 Jahren auch schon mal gemacht, habe mein Leben umgekrempelt, das Fach-Abi nachgemacht und studiert. Das war anstrengend und hat im Endeffekt gar nichts gebracht. Jetzt sitze ich genau wie vor dem Studium rum und mache Routinearbeiten. Das ist ganz schön frustrierend.
Ich bin immer auf der Suche nach einem Grund für meine Beschwerden und ich glaube schon, dass meine berufliche Situation damit zu tun hat.

Bei dir ist es vielleicht ein wenig anders. Du weißt, im Gegensatz zu mir, was du genau machen möchtest. Das ist ein großer Vorteil. Und man muss bedenken, wieviel Zeit seines Lebens man schließlich in der Arbeit verbringt. Da sollte es eigentlich schon etwas sein, das wenigstens ein bisschen Spaß macht.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft, wie immer du dich entscheidest!

Christine

21.01.2005 15:51 • #4


U
Hallo Christine,

unheilbar hatte ich mir eigentlich mal aus Spaß überlegt. Den Namen hab ich schon immer benutzt,eigentlich garned auf das Thema Reizdarm bezogen.
Du sprichst mir aus der Seele,weißt du das? Ich habe mein Fachabi letztes Jahr gemacht. Letztes Jahr wollte ich noch fest BWL studieren. Dieses Jahr bin ich plötzlich auf Friseur gekommen. Jetzt bin ich aber wiederum verunsichert,was ich tun soll. Du siehst,ich hab überhaupt keine Ahnung was ich machen will. Und weißt du was? Ich denke jeden Tag darüber nach. Ist das ned krank? Ich kann mich ned abfinden mit meinem Leben. Ich weiß nur,ich will was neues anpacken. Mein Freund sagt, ich wäre ein sprunghafter Mensch und müsse immer was neues haben.Ich bin ein unzufriedener Mensch.Das geb ich zu. Aber ich bin verdammt begeisterungsfähig wenn mir etwas Spaß macht. Nur leider fühl ich mich schon seit ca. 5 Jahren (seit ich im büro arbeite)als gefangen und unmotiviert.Eigentlich erfülle ich damit nur die Erwartungen meiner Familie. Was hast du denn studiert? Denkst du daran auch etwas neues anzufangen?
Ich denke viel über das Gesagte meiner Eltern nach.Die meinen,ich würde nie zufrieden werden,egal was ich anpacke. Nur weiß ich das leider ned.

24.01.2005 09:15 • #5


C
Hallo unheilbar,

du schreibst, dass du dich gefangen und unmotiviert fühlst. Genauso geht es mir auch. Wenn ich die Firma morgens um acht betrete, denke ich schon mit Grauen daran, dass ich die nächsten neun Stunden hier nicht mehr raus komme. Motiviert bin ich schon lange nicht mehr.
Ich habe übrigens BWL studiert. Falls du das auch vor haben solltest, würde ich dir raten, unbedingt vorher schon zu überlegen, in welche Richtung du später gehen willst und dich damit am besten schon während des Studiums zu beschäftigen (z.B. durch Praktika). Ich habe nie genau gewußt, was ich nachher machen will und bereue das sehr. Das Ziel war immer nur das Diplom – weiter habe ich nie gedacht.
Inzwischen bin ich 34. Da fällt es schon schwer, noch mal etwas ganz Neues anzufangen, insbesondere wenn man sich noch dauernd mit Bauchschmerzen rumquälen muss.
Dass du in deiner Lage unzufrieden bist, kann ich gut nachvollziehen. Ich rede mir immer ein, dass der Job ja auch viele Vorteile hat, aber innerlich kann ich mich einfach nicht damit abfinden. Und dass du immer wieder etwas Neues anfängst, muss nicht unbedingt bedeuten, dass du sprunghaft bist, finde ich. Es kann ja auch bedeuten, dass du einfach nach der Suche nach etwas bist, das dir Spaß macht und das du bislang noch nicht gefunden hast. Warum soll man nicht verschiedene Dinge ausprobieren, bevor man sich auf etwas festlegt?

„Aber ich bin verdammt begeisterungsfähig wenn mir etwas Spaß macht“ – Überleg doch mal, für was du dich alles begeistern kannst und schreib am besten alles auf. Das hat mir schon manchmal bei Entscheidungen geholfen. Vielleicht kommt dir dabei eine Idee, in welche Richtung es für dich gehen soll.

Viel Glück!

Christine

27.01.2005 20:34 • #6


W
Hallo Unheilbar!
Ich kenne dein Problem auch ziemlich gut.
Ich gehe zwar noch zur Schule, aber ich bin auch schon in solche Situationen gekommen... Z.B. habe ich letztes Jahr ein Praktikum gemacht und mir extra etwas ausgesucht, wo ich sitzen kann, nicht weg muss und ein Klo in der Nähe ist. Im Endeffekt musste ich aber über die ganze Woche nicht einmal dort das Klo wegen einer Darmattacke aufsuchen. Jetzt bereue ich, dass ich mich für so etwas Langweiliges entschieden habe...
Ich kann dich ziemlich gut verstehen. Einerseits willst du gerne Friseurin werden, andererseits weisst du nicht wie dein Körper reagiert.
Wie wäre es denn, wenn du erstmal einen Nebenjob in einem Friseursalon annimmst um zu schauen, ob du die Belastung dauerhaft verkraftest.
Ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein bisschen helfen! Viel Glück!
Wiebke

07.02.2005 12:30 • #7





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