Ich bin sehr froh, auf dieses Forum gestoßen zu sein und hier auf Gleichgesinnte zu treffen! :)
Ich bin 18 und leide seit ca. 7 Jahren unter dem Reizdarm-Syndrom. Allerdings habe ich mich erst in den letzten Jahren stark damit beschäftigt, davor habe ich meistens nur alles vermieden, sodass die Symptome nicht auftauchen.
Ich habe generell einen sehr nervösen Darm, er schlägt sozusagen sofort Alarm sobald sich nur der kleinste Stress oder Aufgeregtheit ankündigt. Mein größtes Problem ist, dass die Symptome verstärkt auftreten, wenn ich mit andern Menschen zusammen bin (ausgenommen meine Familie).
Besonders schlimm wird es seltsamerweise wenn es draußen dunkel wird und ich merke, dass es Richtung Abend geht. Was gar nicht mehr geht ist, bei anderen zu übernachten bzw. mit anderen Menschen in einem Raum zu schlafen. Die bloße Anwesenheit von jemand anderem macht mich unterbewusst so nervös, dass ich sofort Krämpfe, Blähungen und Durchfall bekomme. Selbst wenn ich dann aufs Klo gehe (wobei ich hier schon ein Riesen Problem habe woanders aufs Klo zu gehen) hört es nicht auf.
Das stört mich total, ich habe ständig Angst, dass es wieder los geht und verbringe mehr Zeit damit es zu unterdrücken als Spaß zu haben. Selbst bei richtig engen Freunden geht es mir so, selbst dann wenn sie darüber Bescheid wissen. Dann bin ich oft froh wenn ich wieder zuhause bin und mich entspannen kann. Imodium ist mittlerweile mein bester Freund geworden.
Ich habe mich schon testen lassen auf Unverträglichkeiten, seither lasse ich ein paar Lebensmittel weg (u.a. Zwiebel etc.) Es ist schon minimal besser geworden, aber ich bin mir sicher, dass die größte Komponente hier meine Psyche ist.
Das erste Mal in der extremen Form ist das aufgetreten, als ich zusammen mit einer Freundin bei meiner damaligen besten Freundin übernachtet habe. In der Nacht hab ich kein Auge zugemacht, ich dachte ich überlebe das nicht und wusste auch gar nicht woher das kommt. Heute glaube ich, dass es mit dieser 3er-Freundschafts-Konstellation zusammenhing, die mich damals extrem unter Druck gesetzt hat, weil ich Angst hatte bald nicht mehr dazuzugehören. Damals musste ich oft von der Schule abgeholt werden, weil ich solche Bauchschmerzen hatte, weil mich die Freundschaftssituation so belastet hat. Ich glaube damals habe ich ein Stück Vertrauen verloren, weil einige Dinge ziemlich dumm gelaufen sind und ich mich ziemlich allein gelassen gefühlt habe von meiner damaligen besten Freundin.
Ich will aber so nicht mehr weitermachen, heute ist nicht damals und mich will mich von mir selber auch nicht so einschränken lassen. Ich möchte normal studieren gehen, mich mit Freunden treffen und auch mal einen Freund haben.
Ich habe das RDS Thema in einer Therapiesitzung mal angesprochen, worauf meine damalige Therapeutin meinte ich hätte nur was falsches gegessen. Da kam ich mir dann ziemlich blöd vor.. Ich möchte nun woanders eine Gesprächstherapie beginnen, weiß aber nicht so recht wie und ob ich das Thema anschneiden soll, mir ist das immer sehr unangenehm darüber zu reden.. was habt ihr da so für Erfahrungen gemacht?
Jedenfalls will ich mich nun bewusst dem Thema widmen. Ich höre jetzt tägliche die Hypnose CD Schmetterlinge im Bauch, mache Yoga, gehe Joggen, achte auf meine Ernährung und möchte so wenig wie möglich Imodium einsetzen. Momentan nehme ich Pascoflair, dass ich wenigstens ein bisschen entspannter bin. Außerdem versuche ich mich jetzt selber herauszufordern, in dem ich bewusst in die Situation, gehe woanders zu übernachten. Es kostet mich sehr viel Überwindung das zu tun weil ich weiß, dass ich bis zum Morgen nicht nach Hause kann, aber ich möchte unbedingt, dass mein Bauch und ich quasi wieder Freunde werden. Ich möchte diese Anspannung einfach loslassen und die Momente in meinem Leben wieder genießen können.
Ich werde in ein paar Wochen zu einer Freundin fahren, die weiter weg wohnt. Da werde ich dann mehrere Tage nicht nach Hause können und ich will die Zeit dort unbedingt genießen ohne tagsüber Krämpfe zu haben und nachts wach zu liegen..
Habt ihr irgendwelche Tipps/Erfahrungen wie ich das noch angehen könnte bzw. wie habt ihr es geschafft alles wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen?
Unterstützend nehme ich meistens Lefax oder Imogas, im schlimmsten Fall eben auch Imodium. Was nehmt ihr sonst so? Habt ihr Erfahrungen mit Kijimea? Ich habe das eine Zeit lang mal genommen, hatte aber nicht das Gefühl, dass es mir hilft. Ich überlege aber, es nochmal damit zu versuchen. Was habt ihr sonst so für Erfahrungen mit pflanzlichen Beruhigungsmitteln und RDS gemacht?
Vielen Dank schonmal!
10.11.2017 00:55 • • 30.12.2017 #1