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U
Ich habe seit 5 Jahren das RDS und leide unter ständigen Durchfällen. Weil ich aus einer Arztfamilie komme, fällt es mir sehr schwer, mich außenstehenden Ärzten anzuvertrauen. Ich werde zuhause nur mit Homöophatie behandelt. Die Schmerzen sind zwar größenteils weg, aber der Durchfall ist geblieben. Ich schlafe keine Nacht durch und habe immer wahnsinnige Angst vor Veranstaltungen oder Reisen. Oft esse ich dann bewusst den ganzen Tag nichts, was allerdings meine Laune wirklich entsetzlich werden lässt. Ein Psychiater wäre sicher gut, aber ich habe Angst, das meine Vergangenheitsbewältigung ewig dauert und vielleicht noch schlimmer wird.
Manchmal habe ich Wochen, wo es mich nicht so stört und ich lebe damit, aber manchmal, sowie derzeit, bin ich echt am Sand. Oft weine ich, weil es mich so frustriet nicht unbeschwert aus dem Haus gehen zu können. Wie geht ihr damit um? Habt ihr die Sympthome ständig, sowie ich? Wisst ihr was bei euch der Auslöser war?

Hoffe es antwortet mir jemand! Auch wenn man dauernd was anderes hört, dachte ich immer mit dem Problem allein zu sein.

Lg, Vicky

09.06.2008 09:19 • 16.06.2008 #1


2 Antworten ↓


M
Liebe Vicky

erstmal tut es mir sehr sehr Leid, dass es dir zur Zeit / bzw. oft so schlecht geht. Ich habe gerade auch eine schlimme Phase und kann dich gut verstehen.
Ich habe zur Zeit auch noch oft mit Schmerzen zu kämpfen...

Auf alle Fälle finde ich, du solltest dich mit einem Psychologen in Verbindung setzen, denn es ist wichtig, gegen die Ursache - die ja bei uns RDS Betroffenen oft seelisch begründet und auch auffindbar ist, anzugehen.
Allerdings solltest du dir Rat suchen, um auch einen guten Arzt zu finden. Kannst du vielleicht im Bekannten/ Freundeskreis nachfragen? Oder recherchiere im Internet...

Die Ursache meiner Beschwerden kann man an ziemlich viel seelischem Stress festmachen, den ich mir selber mache. Angst vor schlimmen Krankheiten, Angst vor dem Tagsüber Alleinsein, Angst vor dem Tod, Angst vor der Hilflosigkeit.

Auch ich kann oft kaum mehr, da es mich belastet, dass ich mich nicht mehr so frei und gelöst bewegen und mein Leben genießen kann, wie früher. Aber seit ich mit meinem Partner offen über meine Sorgen sprechen kann, hat es sich eigentlich schon gebessert. Ich denke, die Bewältigung unseres Seelenfrustes ist die beste Möglichkeit für uns, mit unserer Krankheit umzugehen.

Ich schicke dir liebe Gedanken und wünsche dir von Herzen, dass es besser wird!!

(Wenn du jemanden zum Reden brauchst, kannst du mir gerne eine PM schicken ).

Liebe Grüße, m.l.

09.06.2008 10:08 • #2


K
Hallo ihr zwei,
hallo vicky,

ich kann euch echt gut verstehen und auch echt alles nachempfinden. Es ist, als würdet ihr von mir sprechen.
Ich bin auch schon ständig am überlegen, ob ich einen Psychiater aufsuchen soll, habe aber auch Angst, dass meine Depressionen vielleicht schlimmer werden, weil da bestimmt Sachen aus der Vergangenheit aufgewühlt werden, die ich schon lange verdränge.
Als ich mich dann echt mal dazu durchgerungen hatte, rief ich bei mehreren an und überall waren dann Wartezeiten von mehreren Monaten. Also hatte ich wieder ein Alibi, es nicht zu tun.
Mir hilft es, in verschiedenen Foren über meine Probleme zu schreiben.
Nur mein Partner hat da Probleme mit, wenn ich mit Fremden schreibe, aus welchen Gründen auch immer.
Bei mir ist mir aufgefallen, dass ich die Woche über mehr Probleme mit RDS habe, weil ich da alleine bin, am WE wenn mein Partner da ist, stehe ich morgens auf und es geht mir Prima, kein Durchfall, nichts...
Zur Zeit bin ich im Erziehungsurlaub, noch ein Jahr, und bin halt morgens mit meinem Sohn alleine. Mir hat das alleinsein nie etwas ausgemacht. Warum es jetzt aufeinmal so ist, weiß ich nicht.
Und die Angst vor dem Tod kenne ich nur zu gut.
Vor über zwei Jahren ist meine Schwester gestorben, meine Oma auch, im gleichen Monat. Ich hatte in meiner Familie nie etwas mit dem Tod zu tun, habe soetwas vorher nie miterlebt. Seit dem habe ich nur noch Angst, die Angst, soetwas könnte nochmal passieren, vielleicht auch mir selbst. Mir wurde plötzlich bewusst, wie nah einem der Tod doch ist.
Es ist schon verrückt. Man macht sich über sovieles verrückt. Und ich versuche mir immer wieder zu sagen, das Leben kann so kurz sein und ich sollte jeden Tag genießen, den ich habe, aber das ist nicht einfach.
Ich wünsche euch alles gute...

16.06.2008 13:06 • #3