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diemelanie
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Hallo zusammen,
ich habe mich hier neu registriert, da meine Geschwister und ich aktuell vor der Frage stehen, wie wir unserer Mutter am besten helfen können. Ich versuche, mich möglichst kurz zu fassen.
Meine Mutter ist 67 und leidet an paranoider Schizophrenie. Sie hat keinerlei Krankheitseinsicht und war mehrmals in klinischer Behandlung. Nach der ersten Psychose (2014) wurde die Diagnose Schizophrenie gestellt, gleichzeitig wurde Hashimoto diagnostiziert. Meine Mutter wurde dann sowohl mit L-Thyrox für die Schilddrüse und einem Neuroleptikum eingestellt. Das lief dann ein paar Jahre alles soweit den Umständen entsprechend ganz gut. Sie hat dann allerdings v.a. aufgrund von Problemen mit Nebenwirkungen ohne Absprache mit ihrer Ärztin das Neuroleptikum erst reduziert und dann komplett abgesetzt. Seitdem war sie dreimal in der psychiatrischen Klinik in Abständen von ca. einem halben Jahr, da wir irgendwann eingreifen und den Rettungswagen rufen mussten (Psychosen, zum teil auch mit katatoner Ausprägung). Mangels Krankheitseinsicht und Mitarbeit bei einer neuen Einstellung der Dosierung wurde sie jeweils nach zwei, drei Wochen wieder entlassen. Sowohl mein Bruder als auch ich waren bereits ihr gesetzlicher Betreuer. Da das aber im Prinzip nur kräfteraubend und sinnlos ist, stehen wir beide nicht mehr dafür zur Verfügung. Wir kommen nicht an sie ran und können ihr einfach nicht helfen. Aktuell wohnt sie weiter allein.
Da sie letzten Sommer dann auch die Schilddrüsen-Tabeletten abgesetzt hat, war sie im Herbst aufgrund einer starken Unterfunktion in der Klinik und hat einen gesetzlichen Betreuer über das Amtsgericht bekommen. Da der aber im Prinzip nichts gemacht hat, außer das ihm zustehende Geld zu nehmen, haben wir diese Betreuung auslaufen und nicht verlängern lassen. Im Moment hat meine Mutter daher keine gesetzliche Betreuung.
Seit Dezember hat sie wieder eine Psychose mit sehr ausgepägtem Verfolgungswahn. Ein Konstrukt aus Familie, Ärzten, Bekannten, ehemaligen Schulkameraden etc. will ihr schaden und verdient Geld an ihr, so ihre Realität. Sie hat viele Themen aus der Vergangenheit, die sie nicht verarbeitet und verkraftet hat und die jetzt hier mit reinspielen. Wir haben keine Möglichkeit, das aufzubrechen, weder indem wir verständnisvoll sind, uns das erklären lassen möchten, ihr versuchen zu erklären, dass da nichts dran ist etc. Wir gehören inzwischen auch zu diesem bösen Konstrukt, entweder direkt, oder als Gefangene der Initiatoren. Ihr Leben besteht aktuell nur aus diesen Gedanken, wer ihr alles schadet und schaden will. Egal was sie wahrnimmt (Werbeschilder, Autofahrer, Nachbarn), alles hat damit zu tun.
In den letzten Wochen spitzt sich das immer weiter zu und wir wissen nicht, ob sie irgendwann zur Gefahr für andere werden kann, vor allem für die, die die Initiatoren in ihrem Konstrukt sind.
Da sie sich nicht freiwillig in ärztliche Behandlung geben wird, haben wir in Betracht gezogen, über das Amtsgericht wieder einen Betreuer einsetzen zu lassen. Damit würden wir aber eine neue zusätzliche böse Person für ihr Konstrukt schaffen und ihr vielleicht mehr schaden als helfen. Wir wissen gerade nicht, ob das eher Chance oder Risiko ist. Vor allem, wenn das erst über einen Gutachter laufen würde.
Nach Rücksprache mit dem sozialpsychiatrischen Dienst würden sie oder auch die Polizei erst eingreifen, wenn tatsächlich etwas passiert. Die Empfehlung des sozialpsychiatrischen Dienstes war ansonsten nur, dass wir mit ihr zum Arzt
/in die Klinik gehen sollen. Das ist leider praktisch nicht umsetzbar und wird nicht passieren.
Wir würden ihr gerne helfen, fühlen uns aber komplett machtlos und glauben, dass nur die Einnahme von Neuroleptika einen Ausbruch aus dieser Psychose bewirken könnte. Außerdem wissen wir nicht, ob sie aktuell die Schilddrüsen-Medikamente nimmt und ob die Dosierun gerade überhaupt passt.
Vielleicht haben hier im Forum andere Betroffene ähnliche Erfahrungen gemacht. Wir würden uns über Rückmeldungen sehr freuen und gerne wissen, wie andere in solchen Fällen vorgegangen sind und was daran gut oder eher kontraproduktiv war.
Vielen Dank vorab für die Unterstützung!
Viele Grüße
Melanie
ich habe mich hier neu registriert, da meine Geschwister und ich aktuell vor der Frage stehen, wie wir unserer Mutter am besten helfen können. Ich versuche, mich möglichst kurz zu fassen.
Meine Mutter ist 67 und leidet an paranoider Schizophrenie. Sie hat keinerlei Krankheitseinsicht und war mehrmals in klinischer Behandlung. Nach der ersten Psychose (2014) wurde die Diagnose Schizophrenie gestellt, gleichzeitig wurde Hashimoto diagnostiziert. Meine Mutter wurde dann sowohl mit L-Thyrox für die Schilddrüse und einem Neuroleptikum eingestellt. Das lief dann ein paar Jahre alles soweit den Umständen entsprechend ganz gut. Sie hat dann allerdings v.a. aufgrund von Problemen mit Nebenwirkungen ohne Absprache mit ihrer Ärztin das Neuroleptikum erst reduziert und dann komplett abgesetzt. Seitdem war sie dreimal in der psychiatrischen Klinik in Abständen von ca. einem halben Jahr, da wir irgendwann eingreifen und den Rettungswagen rufen mussten (Psychosen, zum teil auch mit katatoner Ausprägung). Mangels Krankheitseinsicht und Mitarbeit bei einer neuen Einstellung der Dosierung wurde sie jeweils nach zwei, drei Wochen wieder entlassen. Sowohl mein Bruder als auch ich waren bereits ihr gesetzlicher Betreuer. Da das aber im Prinzip nur kräfteraubend und sinnlos ist, stehen wir beide nicht mehr dafür zur Verfügung. Wir kommen nicht an sie ran und können ihr einfach nicht helfen. Aktuell wohnt sie weiter allein.
Da sie letzten Sommer dann auch die Schilddrüsen-Tabeletten abgesetzt hat, war sie im Herbst aufgrund einer starken Unterfunktion in der Klinik und hat einen gesetzlichen Betreuer über das Amtsgericht bekommen. Da der aber im Prinzip nichts gemacht hat, außer das ihm zustehende Geld zu nehmen, haben wir diese Betreuung auslaufen und nicht verlängern lassen. Im Moment hat meine Mutter daher keine gesetzliche Betreuung.
Seit Dezember hat sie wieder eine Psychose mit sehr ausgepägtem Verfolgungswahn. Ein Konstrukt aus Familie, Ärzten, Bekannten, ehemaligen Schulkameraden etc. will ihr schaden und verdient Geld an ihr, so ihre Realität. Sie hat viele Themen aus der Vergangenheit, die sie nicht verarbeitet und verkraftet hat und die jetzt hier mit reinspielen. Wir haben keine Möglichkeit, das aufzubrechen, weder indem wir verständnisvoll sind, uns das erklären lassen möchten, ihr versuchen zu erklären, dass da nichts dran ist etc. Wir gehören inzwischen auch zu diesem bösen Konstrukt, entweder direkt, oder als Gefangene der Initiatoren. Ihr Leben besteht aktuell nur aus diesen Gedanken, wer ihr alles schadet und schaden will. Egal was sie wahrnimmt (Werbeschilder, Autofahrer, Nachbarn), alles hat damit zu tun.
In den letzten Wochen spitzt sich das immer weiter zu und wir wissen nicht, ob sie irgendwann zur Gefahr für andere werden kann, vor allem für die, die die Initiatoren in ihrem Konstrukt sind.
Da sie sich nicht freiwillig in ärztliche Behandlung geben wird, haben wir in Betracht gezogen, über das Amtsgericht wieder einen Betreuer einsetzen zu lassen. Damit würden wir aber eine neue zusätzliche böse Person für ihr Konstrukt schaffen und ihr vielleicht mehr schaden als helfen. Wir wissen gerade nicht, ob das eher Chance oder Risiko ist. Vor allem, wenn das erst über einen Gutachter laufen würde.
Nach Rücksprache mit dem sozialpsychiatrischen Dienst würden sie oder auch die Polizei erst eingreifen, wenn tatsächlich etwas passiert. Die Empfehlung des sozialpsychiatrischen Dienstes war ansonsten nur, dass wir mit ihr zum Arzt
/in die Klinik gehen sollen. Das ist leider praktisch nicht umsetzbar und wird nicht passieren.
Wir würden ihr gerne helfen, fühlen uns aber komplett machtlos und glauben, dass nur die Einnahme von Neuroleptika einen Ausbruch aus dieser Psychose bewirken könnte. Außerdem wissen wir nicht, ob sie aktuell die Schilddrüsen-Medikamente nimmt und ob die Dosierun gerade überhaupt passt.
Vielleicht haben hier im Forum andere Betroffene ähnliche Erfahrungen gemacht. Wir würden uns über Rückmeldungen sehr freuen und gerne wissen, wie andere in solchen Fällen vorgegangen sind und was daran gut oder eher kontraproduktiv war.
Vielen Dank vorab für die Unterstützung!
Viele Grüße
Melanie
08.06.2025 11:01 • • 08.06.2025 #1
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