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H
Heute jährt sich der 3. Jahrestag der Auslösung meiner PTBS. Bin ziemlich fertig und weiß grad nicht, wo mir der Kopf steht. Ich fange am Montag meinen Traumjob an. Einziges minus ist, dass es Vollzeit ist. Ich hatte auf 75% gehofft.
Ich war im letzten Jahr wegen meiner Autoimmunerkrankungen sehr oft krank. Habe täglich Schmerzen, die nur schwer auszuhalten sind. Bin auch nicht mehr so belastungsfähig. Habe einen SBA.
Psychisch hab ich eine Angststörung, Depression und PTBS auch noch.
Ich hätte jetzt meine 6wöchige Reha diesbezüglich fast beendet. Leider musste ich kurz vor Antritt absagen, da der neue Job und eine Op meiner Tochter dazwischen kamen.
Gegen doe Schmerzen hatte ich eine Hochtontherapie bekommen, diese wurde mir nicht mehr bewilligt, da werde ich wohl vors Sozialgericht müssen.
Ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll.
Habe meine Bedenken meinem Mann geäußert. Der meinte nur, dass ich halt nach der Arbeit was machen muss, nicht nur herumliegen. Meine Erkrankungen blendet er vollkommen aus.
Ich bin jetzt schon an meine Grenzen gekommen, dabei hat der Job nicht mal begonnen.

06.01.2024 20:27 • 11.03.2024 x 2 #1


13 Antworten ↓


Obstsalat
Hey,

Deine Ängste kann ich sehr gut verstehen. Und du musst schauen wozu du gerade in der Lage bist.

Ich habe ebenfalls eine PTBS und als das alles begann vor 2 Jahren habe ich meinen Job gekündigt. Ich war damals schwer Depressiv. Mittlerweile ist die Depression nur noch eine Mittelschwere. PTBS und die dazugehörigen Symptome habe ich weiterhin. Damals war Arbeiten unmöglich. In den zwei Jahren habe ich von 2 Stunden Täglich zu 8 Stunden Täglich gesteigert als es mir dann gesundheitlich etwas besser ging und ich psychisch wieder stabil war. Die Steigerung ging nicht von heute auf morgen. Sondern innerhalb von 1 Jahr.

Wenn es dir aktuell also noch so gut geht solltest du überlegen dich erstmal nur um deine Gesundheit zu kümmern. Der Job kann helfen. Dir eine Routine geben. Ablenkung. Und dafür sorgen das du Abends erschöpft bist und ins Bett fällst.

Allerdings sind 40 Stunden die Woche ziemlich hart. Und ich muss selbst jeden Tag schauen das ich mir meine Kraft genau einteile. Mir hilft der Job aber. Er tut mir gut. Meine Kollegen tun mir gut.

Nebenbei mache ich weiterhin eine Therapie.

Ich finde das du es zu schnell angehen lässt. Ich denke du solltest lieber erstmal mit Teilzeit beginnen. Ich befürchte das die Steigerung von Null auf 100 viel zu schnell ist. Das wird deinen Körper vermutlich überlasten.

Die Alternative ist du versuchst es. Aber ich lese raus das du mit den vollen 40 Stunden selbst auch nicht zufrieden bist.

Was dein Mann sagt ist absoluter Blödsinn. Leider gibt es oft Menschen die nicht verstehen das auch die Seele Krank sein kann. Das dort ebenfalls Schäden entstanden sein können die man eben nicht direkt von außen erkennt.

Ich weiß es ist jetzt einfacher gesagt als getan, aber lasse dich von ihm nicht so beeinflussen. Du musst schauen was du dir zumuten kannst. Und was nicht. Und wenn das eben bedeutet das du noch für 1 Jahr nur deine Gesundheit im Fokus hast dann ist das so. Deinem Mann sollte es wichtig sein das es dir gut geht.

Du schreibst das du jetzt schon an deine Grenzen gekommen bist. Ein klares Zeichen das es aktuell noch zu früh für einen neuen Job ist. Wie stellt er sich das denn vor? Fängst du an zu arbeiten. Brichst dann im schlimmsten Fall nach ein paar Tagen zusammen. Dann bist du noch viel länger arbeitsunfähig als jetzt vielleicht noch.

Verstehst du was ich dir sagen möchte?

Deine Gesundheit hat nun oberste Priorität. Und ich weiß es ist verdammt schwer sich einzugestehen das man das Tempo verlangsamen sollte. Und das es gerade nicht so läuft wie man sich das erhofft hat. Aber wenn es dir gesundheitlich besser geht, dann kannst du immer noch über einen neuen Job nachdenken. Ich vermute der wird dir gerade nicht viel bringen.

Auch wenn es dein Traumjob ist. Ich musste damals auch meinen Traumjob aufgeben. Und es tat mir ziemlich weh. Aber ich wusste. Es ist das Richtige. Ich habe mir ständig Vorwürfe gemacht. Ich wäre zu schwach. Zu nichts zu gebrauchen und ich werde es ja eh nicht mehr zurück schaffen.

Aber nach 2 Jahren bitterer Kampf habe ich es zurück in meinen Traumjob geschafft. Obwohl auch bei mir noch nicht fest steht, ob ich das auf Dauer durchhalte.

Was ich damit sagen will. Alles braucht seine Zeit. Aber irgendwann wird es wieder. Bei dem einen nach einem Jahr. Bei dem Nächsten nach 3 Jahren. Und der Nächste braucht vielleicht 5 Jahre. Aber es wird irgendwann besser werden.

Wenn du jetzt schon Bedenken hast und zweifelst wie du das alles schaffen sollst, denke da bitte nochmal drüber nach. Ob du jetzt schon bereit für deinen neuen Job bist.

Du kannst den Job auch als Motivation nehmen. Habe ich immer gemacht. Mir immer gesagt: ich kämpfe jetzt dafür. Das ich dem Job wieder nachgehen kann. Vielleicht gibt dir das Kraft.

LG

06.01.2024 20:57 • x 3 #2


A


PTBS und die Angst zu versagen

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H
Danke, genau so fühle ich mich. Schön, dass mich jemand versteht.
Es ist so svhöimm, ich weiß, dass ich es nicht schaffen werde, kann aber nichts dagegen tun.
Mein Umfeld hat null Verständnis. Ich solle mich nicht so anstellen, andere schaffen es auch mit 3 Kindern ....

06.01.2024 21:05 • x 2 #3


Obstsalat
Ja, ich verstehe sehr gut wie es dir geht. Und auch wie es sich anfühlt nicht verstanden zu werden.

Andere sind aber psychisch stabil.

Meine Güte. Allein schon der Satz: andere schaffen es auch... Könnt ich kotzen. Haben andere auch Dinge erlebt die du erlebt hast? Haben andere dieselben Diagnosen die du hast?

Vielleicht solltest du schauen dich erstmal von den Leuten zu distanzieren die dich nicht verstehen. Das kann ziemlich runterziehen und dafür sorgen das es dir noch schlechter geht.

Hast du auch Leute in deinem Umfeld die dich verstehen? Und das ernst nehmen was du sagst?

Was möchtest du denn am liebsten tun? Was du gerade nicht kannst? Den Job nicht antreten?

Oder deinem Mann die Meinung sagen?

06.01.2024 21:25 • x 1 #4


H
Leider ist meine Familie 400 km entfernt. Meine Mutter lebt leidet nicht mehr. Eine Tante hat mich oft unterstützt, die sagte letztens auch, dass ich mich mal zusammen reissen soll und für die Pension arbeiten gehen soll.
Dem Mann die Meinung sagen wäre toll. Früher hätte ich das 100 prozentig gemacht.
Ich bin jetzt ein anderer Mensch, leider. Ich bin die letzten beiden Male nicht mal zu den Klassentreffen gegangen, weil es mir peinlich ist, was aus mir geworden ist. Ich hatte mal so viel Selbstbewusstsein und Energie. Nichts ist mehr da.
Die Arbeit wäre toll, doch einfach der falsche Zeitpunkt. Ich hätte die Reha machen und mir dann was Neues suchen sollen. Das bereue ich total. Ich Idiot hab wirklich gedacht, dass alles gut wird. Hab Anfang Oktober sogar die Escitalopram ausgeschlichen

06.01.2024 22:11 • #5


Obstsalat
Ach Mensch. Du bist kein Idiot. Es wird alles besser. Es braucht einfach seine Zeit. Wirklich.

Dann höre nicht auf deine Tante. Und Telefonate können oft auch helfen. Vielleicht hat sie einfach keine Geduld mehr. Aber die Psyche braucht einfach Zeit zum heilen. Mir haben Ärzte oft gesagt: die Zeit in der die Seele Krank geworden ist kannst du verdreifachen, denn das ist die Zeit die sie braucht um wieder gesund zu werden.

Setze dich nicht so unter Druck. Das hilft dir nicht.

Das kann leider nur jemand zu 100% nachempfinden dem es genau so geht oder ging. Ist ja oft in vielen Bereichen so.

Und auch mein Selbstvertrauen und meine Selbstliebe und Energie hat in den Jahren dermaßen gelitten. Aber das kannst du wieder aufbauen. Erstmal brauchst du jetzt Menschen die dich stützen. Und dir zur Seite stehen. Und dir Kraft geben. Dann kannst du eigene Kraft schöpfen.

06.01.2024 23:13 • #6


Coru
Ich wünsch dir trotz allem einen guten Start am Montag. Ich hab auch PTBS, Depressionen und eine Panikstörung. Ich arbeite ich gerade Vollzeit. Ich kann mich bei allem was @Obstsalat geschrieben hat anschließen. Diese Vollzeitarbeit bringt mich oft an den Rand meiner Kräfte und an manchen Tagen darüber hinaus. Keiner der diese psychischen Erkrankung nicht hat kann sich vorstellen wie schwer das ist. Ich hab mich auch langsam an Vollzeit rangewagt.

Ich möchte dir auch was Positives schreiben. Die Arbeit gibt mir was und hilft mir auch.

Aber lass dich da nicht von außen beeinflussen. Das du dich auch nicht nach der Arbeit einfach nur hinlegen und lieber noch was machen sollst. Mach nach der Arbeit was dir gut tut. Ich glaub die ersten Wochen wirst du abends total müde sein und wenn du dich allein hinlegen möchtest ist das auch gut.

Du bist kein Idiot wir wollen nur gerne ja wirklich arbeiten und alles schaffen. Nach kurzer Zeit spüren wir, dass es einfach nicht klappt und sind selber traurig darüber.

07.01.2024 00:13 • x 1 #7


H
Hallo
Ihr habt mir richtig Mut gemacht. Ich hatte einen tollen Einstieg und die Arbeit macht viel Spaß. Jetzt hab ich ein riesen Dilemma. Meine Abteilung fährt für 2 Tage auf eine Art Seminar. Mein Gruppenleiter meinte bis heute, dass 2 Tag für unsre Gruppe reichen würde. Heute hat er mir eröffnet, dass ich als eonzige von unsrem Zeam dort übernachten soll. Der Chef möchte es so. Bin aus allen Wolken gefallen und hatte eine Panikattacke. Ich kann dort nicht schlafen, schaffe ich psychisch nicht.
Jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Kann dem Chef anbieten, dass ich täglich 3h Fahrt in Kauf nehmen, bräuchte aber auch eine plausible Ausrede wegen det Übernachtung.

08.03.2024 20:25 • #8


B
@Hoots1 ich würde es offen ansprechen. Nur so kannst du eine ehrliche Antwort bekommen.
Ich wüsste auch keine Begründung, warum du als einzige dort schlafen MUSST und andere nicht.

09.03.2024 12:24 • x 1 #9


H
Ja ich finds einfach nur blöd. Hab diese Woche Mitarbeitergespräch und da werd ich es ansprechen. Danke

09.03.2024 16:13 • x 1 #10


H
Sitze das erste Mal in der Arbeit und fühle mich verloren und traurig. Am Freitag hatte mir mein unmittelbarer Vorgesetzter 'Meuterei' vorgeworfen, nur weil ich mich mit einer Kollegin, die er hasst, was ich erst jetzt weiß, unterhalten habe. Er meinte, was für Pläne wir schmieden würden. War so perplex. Völlig aus dem Nichts ausgeflippt. So einen neurotischen Chef hatte ich schon. Brauch ich nimmer. Dabei hat mir der Job bis letzte Woche so Spaß gemacht.

11.03.2024 08:46 • #11


B
@Hoots1 kannst du es ansprechen zur Klärung?

11.03.2024 13:13 • #12


H
Ich hatte gehofft, dass wir heute drüber sprechen können, aber hat für heute und morgen Homeoffice eingetragen. Morgen hab uch ja dann das Mitarbeitergespräch schon. Mir bleibt wohl nix anderes übrig als es dort anzusprechen, obwohl ich das eigentlich nicht möchte und ich nach dem Praktikum übernommen werden möchte

11.03.2024 13:32 • #13


B
@Hoots1 Wenn du es nicht ansprichst, wird es auch nicht besser. Ein Mitarbeitergespräch ist für genau solche Sachen da.

11.03.2024 13:39 • x 1 #14


A


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