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Coru
Ich habe vor Monaten jemande kennengelernt. Er weiß von meiner PTBS. Er weiß auch, dass Nähe für mich schwierig ist und ich viel Zeit und Geduld brauche. Vielleicht auch mehr Zeit und Freiräume um mich zurückzuziehen - für mich alleine. Er sagte immer, dass es alles gar kein Problem für ihn ist. Ich frage ihn immer wieder. Wir wollten uns treffen und ich wies ihn noch öfter darauf hin, dass er bitte nicht zu viel erwarten soll und ich es ganz langsam angehen möchte.

Nun habe ich eine Sache bei im kritisiert die ich an seinem Verhalten in einer Situation verletztend fand. Daraufhin hat er mir auf einmal gesagt, wie verletzend es wäre, wenn ich ihm nicht jeden Tag schreibe, wie schwierig es wäre, wenn ich so viel Freiraum für mich brauche. Ich höre das alles zum ersten mal. Wie haben schon ein persönliches Treffen ausgemacht. Ich bin nun einfach irritiert, warum er das nicht alles vorher gesagt hat. Er ist glaub ich der Ansicht, dass er mir einen Gefallen tun wollte. Aber was hab ich nun davon, wenn er vielleicht in einer Beziehung was ganz anderes braucht als ich geben kann. Es ist sicher nicht leicht mit PTBS umzugehen als Partner. Was soll nur tun. Ich kann mich auch nicht zur Nähe zwingen. Bei mir kommt das mit langer Zeit.

10.09.2021 09:18 • #61


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Für jede deiner persönlichen Grenzen die Du für andere zu sehr aufweichst, kannst Du die Quittung von deiner PTBS erhalten.

Du sagst Du brauchst Zeit und er kommt damit an das dein Freiraum und das sich weniger oft melden verletzend ist?
Hört sich für mich so an, als hätte er da echt wenig Einfühlungsvermägen und Verständnis.

Es geht bei einer Beziehung nicht nur darum was er braucht, sondern besonders was Du brauchst. Eine PTBS ist kein Spaß, aber das weißt Du sicher selber.

Je nach deinem Therapiestand gibt es halt gewisse Regeln die eingehalten werden müssen, so wie andere die Du selbst mit entsprechendem Vertrauen zu einem Partner erweitern kannst.
Druck ist hier absolut kontraproduktiv. In gewisser Weise stellt eine PTBS Regeln auf die egoistisch eingehalten werden sollten, will man stabil bleiben.

10.09.2021 10:10 • x 1 #62


A


Postraumatische Belastungsstörung und Ängste

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Coru
@cube_melon ich habe relativ schnell als sich mehr anbahnte davon erzählt. Ihm gesagt, was ich brauche und das es langsam gehen muss. Für ihn war alles ok. Er meinte er ist auch so. Er hätte seine Bedürfnisse äußern können. Ich hätte die letzten Monate überlegen und schauen können, ob ich seinem Bedürfnis nach mehr Nähe erfüllen kann und ob wir zusammenpassen. Das es alles so schwierig ist kommt für mich ganz überraschend. Gibt es Partner, die damit wirklich umgehen können? Es klappt bei mir so gut wie alles. Ich brauche nur mehr Freiraum für mich und viel mehr Zeit für alles wegen dem Vertrauen.

10.09.2021 10:32 • x 1 #63


4_0_4
Zitat von Coru:
Das es alles so schwierig ist kommt für mich ganz überraschend. Gibt es Partner, die damit wirklich umgehen können? Es klappt bei mir so gut wie alles. Ich brauche nur mehr Freiraum für mich und viel mehr Zeit für alles wegen dem Vertrauen.

Es ist nun schwieriger, weil er die Bedingungen ändert, bzw. er sich das vermutlich ander vorgestellt hat, was die PTBS für dich bedeutet. Das ist mir auch schon mal so in einer Beziehung ergangen.

Ja, es gibt Partner die damit umgehen können. Kenne genug Paare wo ein Teil davon eine deutliche Traumafolgestörung hat.

Den Mittelweg ist wie oft das A und O.

Sprich die Dosis zu finden sich im zuträglichen, therapeutisch sinnvollem Maß seine Grenzen zu erweitern/öffnen und dabei eine emotionale Überlastung zu vermeiden.

10.09.2021 10:49 • x 1 #64


Coru
@cube_melon das stimmt so wie du schreibst er hat sich das wahrscheinlich einfacher vorgestellt. Die Schwierigkeit an der Situation ist gerade mit PTBS das er nicht in der Nähe wohnt sondern weit weg. Er ist nicht da oder ganz nah und dann die ganze Zeit da er ja hier keine eigene Wohnung hat.

Schon allein das ist keine optimale Situation für mich mit PTBS. Es würde mir leichter fallen wenn wir uns regelmäßig im Alltag dafür aber kurz treffen. Damit ich mich dran gewöhnen kann aber das geht ja nicht.

10.09.2021 11:12 • x 1 #65


4_0_4
Ach jeh, ja verstehe.

Da ist es quasi unmöglich dich linear und langsam dich an die Nähe zu gewöhnen.
Auch würde er sich ein klareres Bild von dir machen können.

Weniger trivial die Situation

Da habe ich leider keine wirkliche eine Lösung.

10.09.2021 11:59 • x 1 #66


Coru
Er hat total heftig auf meine Anmerkungen auf eine Situation die ich nicht gut fand reagiert. Er hat mir immer weiter Sachen geschrieben die er nicht gut findet. Wir haben später geredet und er hat mir erklärt, dass meine Anmerkung ihn getriggert hat. Seine heftige Reaktion hat aber mich getriggert. Wir haben uns also gegenseitig getriggert. Nun häng ich hier mit meiner Angst.

Nur kann das klappen wenn beide ein Trauma haben und sich gegenseitig triggern können. Die Angst die ich gespürt habe kann ich auch nicht einfach weg wischen.

12.09.2021 06:37 • #67


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Zitat von Coru:
Nur kann das klappen wenn beide ein Trauma haben und sich gegenseitig triggern können. Die Angst die ich gespürt habe kann ich auch nicht einfach weg wischen.

Sicher kann das funktionieren, wenn beide Partner eine Traumafolgestörung haben. Nur kann das halt herausfordernder sein als wenn dies nur ein Teil hat.

Mir sind ja eure Biographien unbekannt. Auch kann ich das niemals 1-1 wissen wie es euch geht, denn ich kann nicht in euren Schuhen laufen.
Es ist nun einmal so das jeder von euch beiden seine persönlichen Trigger, Grenzen, Anpassungs- / Vertrauensfähigkeit zu haben scheint.

Das wegzuwischen würde anders verstehen. Es ist nun wichtig ihn in dieser Angelegenheit wieder als sicher anzuerkennen. Das dies eben auch etwas Zeit brauchen kann ist mir bewusst.

12.09.2021 09:09 • x 1 #68


Coru
Es hat sich zu einer schlimmen Situation entwickelt. Ich hab ihm gesagt, dass es für mich ok ist, dass er so heftig reagiert hat. Es hat mir auch gezeigt, dass wir uns einfach noch besser kennenlernen müssen. Deshalb hab ich ihm gesagt, möchte ich lieber, dass er wenn er mich besuchen kommt noch nicht bei mir schläft sondern bei einem Freund von ihm. Da ich mich noch nicht sicher genug fühle. Wir haben uns vorher noch nie gesehen.

Daraufhin hat er Angstzuständige bekommen, zittern, weinen, konnt nicht mehr schlafen oder reden. Er sagte es hat ihn getriggert. Er kann sich nicht beruhigen. Seine heftige Reaktion auf meine Grenze hat mich getriggert. Ich frag mich gerade ob das überhaupt mit uns klappt. Ich habe mühsam gelernt meine Grenzen zu spüren und auch zu sagen und darauf so eine heftige Reaktion.

13.09.2021 07:50 • x 1 #69


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Das erste Mal treffen und er will gleich bei dir übernachten? Ehrlich? Dachte das ist schon passiert.

Als Frau, alleine einen Menschen übernachten lassen, den man nur über das Internet/Ferne kennt ist auch ohne PTBS eine Sache wo ich klar abraten würde.

Und dann seine Reaktion darauf. Wenn er so reagiert stelle ich ganz klar seine beziehungsfähigkeit in Frage.
Würde er dann auch anfangen zu weinen wenn er urplötzlich S. mit dir will und Du das ablehnst?

13.09.2021 09:01 • x 1 #70


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