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Zephyr
Hi,

ich habe große Angst davor, dass ich die genetisch bedingte Krankheit von meiner Oma geerbt haben könnte. Diese überspringt häufig eine Generation. Sprich mein Vater ist davon nicht betroffen, aber seine Kinder, also z.B. ich, könnten das haben.

Worum geht es da genau?

Bei dieser Degeneration der Makula sind die ersten Anzeichen, dass an sich gerade Linien krumm wahrgenommen werden. Im weiteren Verlauf verliert man nach und nach an Sehschärfe im Fokusbereich. Im Endstadium kann man in der Regel nur noch unscharfe Bilder erkennen - also nur noch die Konturen der Umgebung, soweit ich weiß. Das ist dann nahezu blind. Deswegen wurde meine Oma neben der Demenz auch in der zweithöchsten Pflegestufe eingestuft.

Warum habe ich diese Angst?

Ganz einfach. Schon lange stellte ich fest, dass ich keine (normale) Tiefenwahrnehmung habe. Ich kann beispielsweise bei einer Gitarre nicht erkennen, welche Saite nun oben oder unten ist. Das selbe Spiel bei Wäscheleinen. Hänge ich Wäsche auf, greife ich oft die falsche Leine. Erst wenn ich die Leinen berühre, erkenne ich, welche die nähere und welche die von mir weiter entfernte ist. Ein anderes Beispiel war in der Schule. Ich wollte den Metallrahmen eines Stuhls greifen und griff dabei ins Lehre. Da das beobachtet wurde, wurde darüber munter gelacht.

Mit meinen Armen und Händen kann ich sehr gut Distanzen wahrnehmen und sogar blind richtig gut einschätzen. Kenne ich die Distanzen, sind meine Hände in der Regel äußerst treffsicher. Aber meine Augen können das nicht. Verlasse ich mich auf meine Augen, greife ich sehr oft falsch oder in die Leere.

Nun stelle ich aber immer öfter fest, dass Buchstaben, Zeilen und eben alles, was gerade sein soll irgendwie gekrümmt wirkt. Gerade eben kam das mit den Buchstaben auf. Ich war sehr irritiert. Ich dachte schon, habe ich versehentlich in Kursiv geschrieben? Aber nö, habe ich nicht.

Das macht mir echt Angst, da ich meine Sehfähigkeit doch sehr schätze. Auch wenn ich keine (normale) Tiefenwahrnehmung habe. Damit komme klar. Meine Hände/Arme sind schon daran gewöhnt, diese Aufgabe der Augen zu übernehmen. Aber wenn ich nahe zu erblinden sollte, und das nach und nach. ich weiß nicht, ob ich damit klarkommen kann.

Ich überlege, was man dagegen machen kann. Wahrscheinlich nichts? Es macht mir Angst.

21.11.2019 13:05 • 10.09.2020 x 2 #1


10 Antworten ↓


kritisches_Auge
Doch, man kann etwas dagegen tun, den Prozeß verlangsamen, Nachbarn in meinem Haus haben diese Degeneration schon sehr lange.

Zephyr, warum gehst du nicht zum Augenarzt?

21.11.2019 13:33 • x 1 #2


A


Angst vor einer Makuladegeneration

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Zephyr
Zitat von kritisches_Auge:
Zephyr, warum gehst du nicht zum Augenarzt?


Gute Frage. Ich machte mir darum noch nie so große Gedanken. Aufgrund meines Autismus ist es auch normal für mich, dass ich bei einer akuten Reizüberflutung Sinnenswahrnehmungsverzerrungen habe. Beispielsweise ist es bei einer akuten Reizüberflutung so, dass alle Lichter vor einem dunkleren Hintergrund sehr lange Schweife nach sich ziehen, wenn ich meine Augen oder Kopf bewege. Ist ähnlich zu Photoaufnahmen mit sehr langer Belichtungszeit.

Ebenso ist es normal für mich, dass sich statische Dinge zu bewegen scheinen, oder mich ein Haar im Blickfeld so sehr irritiert, dass ich denke, da ist was an der Wand, was da nicht sein sollte, oder jemand bzw. etwas ist im Augenwinkel von mir. Dann gucke ich halt kurz nach und erkenne, dass da nichts ist.

Also meine Wahrnehmung spielt immer wieder mal gerne kleine Streiche mit mir. Ich denke, das ist ganz normal, wenn man halt hochsensibel ist.

Erst jetzt, als ich normal geschriebene Buchstaben als kursiv geschrieben wahrnahm, wurde mir bewusst, dass das nicht mehr normal sein kann, also selbst nicht für meine teils sehr eigenartige Wahrnehmung.

Trotzdem weiß ich nicht, ob es nur meine verzerrte Wahrnehmung ist, die ich ja ganz normal habe, oder eben doch der Beginn der genannten Degeneration. Und genau das ist der angstauslösende Faktor. Was ist, wenn es doch eine Degeneration ist?

PS: Vorhin hatte ich ständig auf mich zukommende Lichtblitze, so als würde ich mit Überlichgeschwindigkeit durch den Raum reisen. Also meine Sinne können sehr verrückt spielen, bin ich überreizt oder übermüdet, wie aktuell der Fall. Aber das Buchstaben schräg sind, hatte ich noch nie.

Aber ja, ich sollte wohl einen Augenarzt aufsuchen. Aber das kann ich nicht, solange die Angelegenheit mit meiner Krankenkasse nicht geklärt wurde. Habe bis jetzt immer noch keine aktuelle Karte bekommen.

21.11.2019 13:54 • #3


Acipulbiber
mir ist auch bekannt, daß man den Prozess verlangsamen kann. Ich hatte über längere Zeit Augenprobleme und deshalb viel über Augenerkrankungen gelesen.
Aber erstmal muß ja der Arzt eine Diagnose stellen.
Also nix wie hin

21.11.2019 14:15 • #4


Zephyr
Ich frage mich auch, was kann der Augenarzt denn genau feststellen? Gerade im Moment nehme ich sehr viel sehr seltsame Dinge mit den Augen wahr. Beispielsweise sehe ich das RGB-Muster meines alten TFT-Monitors. Da das aber mit 60 Hertz läuft, sollte ich das nicht wahrnehmen können. Ich sehe aber auch bei meinem neueren Monitor, die kleinen RGB Pixelchen vor sich hin flimmern. Weiß ist nicht mehr weiß, sondern bunt.

Also wie gesagt, ich kann meinen Augen nicht wirklich trauen, da diese Dinge wahrnehmen, die niemand anderes wahrnehmen kann. Aber die Sache, dass gerade Linien als krumm oder gebogen wahrgenommen werden, spricht für diese vererbbare Krankheit.
Was mache ich dann? Wenn ich das habe?

PS: Wieder diese Lichtblitze. Immo schließe ich einfach die Augen, dann nehme ich das alles nicht mehr wahr.

21.11.2019 14:17 • #5


Schlaflose
Zitat von Zephyr:
Ich frage mich auch, was kann der Augenarzt denn genau feststellen?


Ob eine Makuladegeneration vorliegt, kann der Augenarzt sehr genau feststellen, indem er die Pupillen erweitert und den Augenhintergund untersucht.
Hast du schon mal für dich den Amsler-Gittertest gemacht? Kannst du im Internet finden.

Zitat von Zephyr:
Schon lange stellte ich fest, dass ich keine (normale) Tiefenwahrnehmung habe. Ich kann beispielsweise bei einer Gitarre nicht erkennen, welche Saite nun oben oder unten ist. Das selbe Spiel bei Wäscheleinen. Hänge ich Wäsche auf, greife ich oft die falsche Leine. Erst wenn ich die Leinen berühre, erkenne ich, welche die nähere und welche die von mir weiter entfernte ist. Ein anderes Beispiel war in der Schule. Ich wollte den Metallrahmen eines Stuhls greifen und griff dabei ins Lehre. Da das beobachtet wurde, wurde darüber munter gelacht.


Das deutet auf Schielen hin. Da ist das räumliche Sehen gestört.

Zitat von Zephyr:
Gerade eben kam das mit den Buchstaben auf. Ich war sehr irritiert. Ich dachte schon, habe ich versehentlich in Kursiv geschrieben?


Das wäre ein Anzeichen für Hornhautverkümmung. Habe ich auch.

Zitat von Zephyr:
Aber die Sache, dass gerade Linien als krumm oder gebogen wahrgenommen werden, spricht für diese vererbbare Krankheit.
Was mache ich dann? Wenn ich das habe?


Eine Schwimmbadbekannte von mir hat das. Sie bekommt regelmäßig Spritzen ins Auge, die das Fortschreiten verhindern.

21.11.2019 14:41 • x 1 #6


Zephyr
Habe mal den Amsler-Gittertest gemacht. Scheint gerade alles normal zu sein. Außer dass ich halt im Gitter ab und an andere Muster sehe, wie einen Kreis, Kreuze oder auch andere willkürliche Muster. Linien sind aber gerade. Das scheint mir mehr eine Gehirnsache zu sein. Also dass das Gehirn halt bestimmte Quadrate hervorhebt, welche dann ein Muster im Gitter bilden. Gucke ich das länger an, werde ich ganz kirre im Kopf.

Was ich mich frage, kann es denn sein, dass sowas mal völlig normal ist und dann doch wieder verzerrt? Denn ich bilde mir das ja nicht ein, wenn etwas plötzlich schief ist.

Hmm, das mit dem Schielen wäre durchaus eine Erklärung. Würde aber lieber einen Test selber machen können.

Eine Hornhautkrümmung wäre doch permanent. Das denke ich nicht, dass ich das hätte. Meist sehe ich ja doch normal, aber manchmal ist es eben anders.

Naja, muss wohl doch mal einfach meine Augen durchchecken lassen.

19.06.2020 19:59 • #7


Acipulbiber
Zitat von Zephyr:
Naja, muss wohl doch mal einfach meine Augen durchchecken lassen.


Du solltest unbedingt mal zum Augenarzt gehen. Dann hast Du endlich Gewissheit.
Bei mir entsprach ja auch vieles nicht der Norm. Aber letzten Endes kam nichts schlimmes bei raus.

19.06.2020 22:48 • #8


Zephyr
Gerade sah das Eingabefeld in WA ultra rund aus! Also es bildete fast einen Halbkreis. Erst nachdem ich das geschockt intensiv betrachtete, wurde aus dem fast Halbkreis fließend wieder eine gerade Linie.

Also sowas habe ich immer wieder, nicht immer so extrem wie gerade, aber ab und an biegen sich gerade Linien und werden im nächsten Augenblick doch wieder gerade.

Es kann gut sein, dass meine gestörte Tiefenwahrnehmung durch ein unentdecktes Schielen kommt, aber dass sich gerade Linien immer wieder mal als rund zeigen,ist bestimmt nicht mit einem möglichen Schielen erklärbar. Zumal das halt nicht immer ist, sondern auch mal urplötzlich aufkommt. Dass ich die Tiefe nie wahrnehmen kann, weiß ich seit etwa 10 Jahren, weil es halt immer so ist. Da passe ich mich halt an.. versuche mich anzupassen, indem ich z.B. meine Hände nutze und trainiere, um die Tiefen sicher wahrzunehmen.

Aber dass ich gerade Linien krümmen... ich weiß nicht, wie ich auch das noch kompensieren soll.

Bilde ich mir das nur ein? Ausschließen kann ich das nicht, aber es ist unwahrscheinlich, da wie gesagt in WA völlg aus dem nichts heraus das Eingabefeld fast halbrund wurde. Nur deswegen schreibe ich hier wieder. Das war ein Schock und das ist etwas, was mir Angst macht.

Aber wie soll das erkannt werden? Es ist ja nicht immer....

Auch das mir dem mögliche Schielen... noch nie hat ein Augenarzt oder Optiker da auch nur irgendwas in diese Richtung gesagt. Ich weiß nur, dass ich rechts wohl 0,25 Dioptrin habe. Also einfach gesagt, ist halt ein Auge etwas schwächer als das andere. Aber das ist normal und erklärt nichts von allem. Schiele ich wirklich? Warum hat das niemand in den letzen 15 bis 20 Jahren erkannt?

Da steckt mehr dahinter. Etwas seltenes. Das ist nur logisch.

19.07.2020 14:56 • #9


Schlaflose
Zitat von Zephyr:
Also sowas habe ich immer wieder, nicht immer so extrem wie gerade, aber ab und an biegen sich gerade Linien und werden im nächsten Augenblick doch wieder gerade.


So etwas kann auch vom Tränenfilm verursacht werden, also wenn der Tränenfilm kurz reißt oder zu viel Tränenflüssifkeit auf der Hornhaut liegt. Das wechselt dann beim Blinzeln.

Zitat von Zephyr:
Schiele ich wirklich? Warum hat das niemand in den letzen 15 bis 20 Jahren erkannt?

Wenn es sich nur um eine kleine Abweichung handelt (sog. latentes Schielen) kann es nur erkannt werden, wenn man beim Orthoptisten entsprechende Tests macht. Der Augenarzt befasst sich gar nicht damit. Er schickt Patienten zum Orthoptisten, wenn aufgrund von geschilderten Symptomen ein Verdacht besteht.

19.07.2020 16:33 • x 1 #10


Zephyr
Zitat von Schlaflose:
o etwas kann auch vom Tränenfilm verursacht werden, also wenn der Tränenfilm kurz reißt oder zu viel Tränenflüssifkeit auf der Hornhaut liegt. Das wechselt dann beim Blinzeln.

Das ist durchaus im Rahmen der Möglichkeiten. Ich habe zwar ein erhöhtes Risiko erblich bedingt für jene Makuladegeneration, aber wohl wegen diesem Wissen darum habe oder hatte ich auch diese große Angst davor und war nicht mehr rational.



Fazit ist für mich jetzt, dass ich an all das erstmal nicht weiter denken werde. Wenn es zu Blickfeldverzerrungen kommt, sind es vermutlich wirklich nur dickere Tropfen des Tränenfilms. Und was die Schwierigkeit anbelangt, die Tiefen im Blickfeld wahrzunehmen, könnte es auch an einem Schielen liegen. Da meine Mutter von früher KIndheit dies hatte und dadurcch an die Brille gefesselt wurde, ist das ja nicht unwahrscheinlich, dass ich doch ab und an sehr schiele, wenngleich dies bislang unbemerjt von Ärzten blieb.

Ich kann auch lernen damit umzugehen. Tu und tat ich ja auch, indem ich bzgl nahen Distanzen nicht mit den Augen, sondern mit den Händen sehe. Meine räumliche Koordination mit meinen Händen und Armen ist sehr gut ausgebildet. In 99% aller Fälle greife ich etwas blind, weil ich genau weiß, wo sich die zu greifende Sache in Relation zu meiner gegenwärtigen Arm- und Handposition befindet.

Sprich, ich kann dies doch sehr gut kompensieren. Nicht in jeder Sache, aber in den aller meisten,

Und was alles andere betrifft.... ich mache mir Mut damit, dass ich schon alles richtig mache, wenn man bedenkt, dass meine Famile fast ausschließlich von der KIndheit an Brillenträger sind, aber ich bis heute ohne Brille gut sehen kann.

Vielleicht liegt es auch daran, dss ich generell nicht ewig in der Nähe sehen will, sondern auch in die Ferne.Oder es könnte auch daran liegen, dass ich mit 11-12 Jahren direkt in die noch nicht volllkommene Sonnenfinsternis ohne Schutzbrille blcikte und dnach immer so ein komischen GeFühl im Auge hatte, Also seit her benutze ich ich meine Augen auch anders. Mache Bewegungen mit den Augen, damit die Luft rausgeht. Also immer wenn ich unscharf sehe, bwege ich meine Augen hin und her, bis es klickgeräusche macht. Daanach sehe ich dann wieder schärfer.

Akut im Heute bewege ich meine Augen auch ohne diesem Klicken sehr gerne in allle Richtungen. Das entspannt am Ende auch irgendwie.

10.09.2020 06:55 • #11


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Dr. Matthias Nagel