Pfeil rechts
4

Viktualia_
Hallo an alle!

Ich lese schon eine ganze Zeit lang in verschiedenen Foren mit und habe mich jetzt endlich entschlossen, mich auch mal hier anzumelden, weil mir dieses Forum am besten gefällt!

Ich stell mich am besten mal kurz vor: Also, ich bin 23 Jahre alt (noch) und studiere Biologie. Ich habe eigentlich schon mein ganzes Leben in der ein oder anderen Form mit übertriebenen Ängsten zutun. Ich war immer ein sehr schüchternes, zurückhaltendes und vorsichtiges Kind, hab immer ganz extrem Heimweh gehabt und alle neuen Situationen, wie Schulwechsel oder neue Klassenkameraden zuhause besuchen etc., haben mich immer total überfordert. Naja, richtige Panikattacken habe ich auf jeden Fall seit ich 12 Jahre alt war und habe damals das erste Mal eine Therapie gemacht und sogar Benzos gekriegt. Eine Zeit lang war's dann eigentlich ganz gut, aber seit ca. 5 Jahren, seit ich meinen Schulabschluss gemacht hab, bin ich eigentlich nie wieder richtig gesund gewesen. Seitdem nehme ich auch fast durchgängig Medikamente (versch. Antidepressiva) und war auch lange Zeit in Therapie. 2015 hatte ich nach dem Ende meiner ambulanten Therapie und dem Absetzten der Medis zuerst eine ganz gute Phase, aber Anfang letzten Jahres hatte ich einen ganz furchtbaren Rückfall und wurde stationär eingewiesen. Da wurde ich dann mit rezedivierenden schweren Depressionen und einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Wobei sich die Depression aber bei mir eher in Ängsten äußert, ich habe einzelne Panikattacken, aber auch phasenweise mehrere Tage/Wochen am Stück schwere Angstzustände, da krieg ich dann wirklich gar nichts mehr hin (sogar vorm Duschen oder Zähne putzen hab ich Angst ). Ganz klassisch mit Übelkeit, Druckgefühl, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Grübel- und Heulzwang, starke Unruhe und Angespanntheit etc.
Ich bin auf jeden Fall seitdem wieder mit Medikamenten eingestellt und habe im Anschluss an die stationäre auch noch eine Therapie in einer Tagesklinik gemacht.
Und seit Anfang des Jahres versuche ich wieder irgendwo einen Therapieplatz zu kriegen, weil das ganze Thema für mich definitv noch nicht durch ist. Ich bin jetzt im Moment auch wieder in einer schwierigeren Phase mit vielen Ängsten und fühle mich manchmal einfach super hilflos und alleine.
Darum habe ich mich auch hier im Forum angemeldet, ich hoffe einfach, das ich hier Leute finde, denen es ähnlich geht und mit denen man mal Erfahrungen austauschen kann. Darüber hinaus bin ich auch super interessiert an neuen oder noch nicht so bekannten Therapienethoden, da gibt's ja hier bestimmt auch Leute die da Ahnung von haben.

So, ich hoffe, das war nicht zuviel Text Ich wünsche allen im Forum einen schönen Tag und freue mich auf interessanten und netten Austausch!

Liebe Grüße, Viktualia

10.08.2017 14:11 • 11.08.2017 #1


8 Antworten ↓


Dragonlady_s
Herzlich willkommen hier,

Hier findest du einige leute denen es ähnlich geht und mit denen du dich austauschen kannst.

10.08.2017 14:55 • x 1 #2


A


Neue Therapiemethoden bei Panikstörung - wer weiß was?

x 3


S
Ein herzliches Hallo und Willkommen an dich

Liebe Grüße und einen guten Start hier

10.08.2017 16:10 • x 1 #3


Viktualia_
Danke ihr beiden!

10.08.2017 18:28 • x 1 #4


E


Du hast ja auch schon einen langen Weg hinter dir. Bei mir hat alles auch mit 12/13 angefangen (zumindest bewusst) - ich war schon immer anders.
Schaffst du denn dein Studium einigermaßen? Das stelle ich mir sehr schwer vor.

10.08.2017 19:52 • #5


Viktualia_
Hey enana,

der Weg kommt mir an so schlechten Tagen wirklich furchtbar lang vor. Und gerade diesen Gedanke, das man schon immer anders war, bedrückt mich manchmal, weil ich mich dann frage ob ich auch normal sein kann.
Mein Studium schaff ich so einigermaßen. Also ich hab meinen Bachelor in Regelstudienzeit durchgezogen und auch mit gut abgeschlossen, aber irgendwie hab ich trotzdem das Gefühl, dass ich besser sein könnte ... und jetzt beim Master hab ich halt wirklich Schwierigkeiten, nicht mit dem Stoff, sondern mit der Krankheit. Ich kann mich halt oft nicht zum Lernen oder so aufraffen und heute hab ich mir auch nochmal ne Krankschreibung von meinem Hausarzt geholt, weil ich die Hausarbeit, die ich eigentlich nächste Woche abgeben sollte, einfach im Moment nicht schaffe. Körperlich und psychisch halt ...
Also ich würde sagen, ich schlag mich durch und schaffe alles so mittelmäßig ... aber das ist vielleicht auch mein Perfektionismus und Pessimismus, die dann irgendwie verhindern, dass ich sehe was ich eigentlich schon geschafft hab oder das man nicht in allen Klausuren immer nur ne 1,0 kriegen muss.
Und weil ich halt so schüchtern bin, hab ich auch total Probleme neue Kontakte zu knüpfen und bin da mittlerweile relativ vereinsamt. Und nach meinem Klinikaufenthalt letztes Jahr irgendwie noch mehr, weil natürlich alle, die man mal so näher kennenlernt, immer fragen, was ich den letztes Semester gemacht hab und wieso ich denn länger studiere. Und ich muss ehrlich sagen, ich sag dann immer ausweichend ich war krank oder so, weil ich mich irgendwie dafür schäme, wenn ich zugeben muss, das ich in der Psychiatrie war und Depressionen etc. hab ... da hab ich dann auch Angst, das die Leute mich komisch angucken, das ist quasi für mich so mein dunkles Geheimnis, das ich immer mit mir rumtrage ...

Oh Mann, das ist ja jetzt schon wieder ein halber Roman geworden, ich hoffe ihr verzeiht mir Ich hab nur relativ wenig Leute, bei denen ich das alles mal abladen kann (bin auch Therapeuten gegenüber schüchtern), da bricht das dann hier irgendwie alles auf einmal raus

Danke auf jedenfall fürs Lesen!

10.08.2017 20:09 • #6


E
Den Beitrag hätte auch ich schreiben können. Ich bin auch so schrecklich perfektionistisch. Ich habe sehr gute Abschlüsse *sagen andere* für mich hätte es doch noch besser sein können. Das kann richtig stressen!

10.08.2017 20:15 • x 1 #7


Viktualia_
Jaaa genauso ist das bei mir auch, Familie, Partner etc. sagen alle, das ich doch gute Abschlüsse hab und bis jetzt doch auch alles hingekriegt hab, aber ich selber seh das nicht so ... ich seh nur, das ich wieder zu spät angefangen hab zu lernen, weil ich mich nicht aufraffen konnte und dann eine (meiner Meinung nach) mittelmäßige Klausur geschrieben hab. Man hat halt das Gefühl, dass es besser sein könnte, vor allem im Vergleich zu anderen!
Aber Perfektionismus stresst furchtbar! Das ist echt ätzend, man ist nie zufrieden

10.08.2017 20:37 • #8


Gandalf
Willkommen, auch wenn wir uns anderweitig schon ausgetauscht haben.

Wo ich deinen Text lese merke ich, was mich an meiner Wohnung so stresst: Mein Perfektionismus. Zwar ist es manchmal unordentlich, aber jeder Klecks Farbe der an die Wand kommt muss sitzen, es muss genau DER eine Teppich sein, etc. Meine Verwandten sagen immer ich hätte autistische Züge.

Na jedenfalls lange Texte und mal alles rauslassen ist doch nicht verkehrt. Ist meiner Meinung nach hier genau der richtige Ort. Und da sich hier Leidensgenossen aufhalten ist das Verständnis dafür auch viel höher als es anderso oftmals ist.

11.08.2017 01:50 • #9





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. Christina Wiesemann