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Robinson
Hallo,
ich nehme Sertralin wieder.
Hatte es schon mal .
Aber diesmal wirkt es anders.
Die Stimmungsaufhellung ist kaum mehr da und ich bin viel getriebener.
Es wirkt härter. Und das bei nur 25mg.
Ich schwitze viel mehr !
Ich habe längere Zeit Lyrica genommen und seit dem Absetzen spinnt wohl meine Hirnchemie....
Kennt jemand das Phänomen ?

29.07.2017 01:12 • 29.07.2019 #1


9 Antworten ↓


E
Zitat von Robinson:
ich nehme Sertralin wieder.
Hatte es schon mal .
Aber diesmal wirkt es anders.

Ich habe hier selbst das schöne Sertralin liegen, aber noch nicht genommen weil ich erst meine Darmspiegelung abwarten wollte ohne mit Nebenwirkungen kämpfen zu müssen. Ich hatte vorher mal ein anderes Medikament und jetzt nach Unterbrechung ein neues bekommen. Mein Neurologe sagte mir das die Wirkung nach einem Aussetzen anders ausfallen könnte.

Ob das bei dir der Fall ist weiß ich nicht. Wie lange nimmst du es schon? Die Wirkung setzt ja erst einige Wochen später ein wobei die Nebenwirkungen beim Einschleichen meist sofort da sind. Die Nebenwirkungen können die von dir beschriebenen Dinge sein. Allgemein wirkt Sertralin ja auch eher antreibend und weniger entspannend wenn ich mich nicht irre.

In der Regel sollte dein Arzt aber wissen was er tut wenn er es dir erneut verschreibt

29.07.2017 01:22 • #2


A


Wirken SSRI beim zweiten Mal anders ?

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la2la2
Das mit den Antidepressiva ist sowieso ein Kapitel für sich.
Viele wirken nur etwas besser als Placebos in Studien - haben haben diverse Nebenwirkungen. Bis heute weiß noch kein Arzt, was eine Depression wirklich ist, außer einer Ansammlung von bestimmter Symptome. Man weiß nur, dass bestimmte Psychopharmaka Besserung bringen, ebenso wie Sport und Gesprächstherapie.

Das kennen viele, dass Antidepressiva anders wirken, wenn sie nach einer Pause wieder eingenommen werden. Die Schlussfolgerung liegt nahe, dass sie irgendwas im Gehirn (oder anderer Stelle im Körper) dauerhaft verändern. Bei allen Psychopharmaka gilt: Immer nur ganz langsam einschleichen oder ausschleichen, niemals abrupt absetzen oder mit hohen Dosierungen einsteigen. (In den USA ist es sogar verbreitet die einfach lebenslänglich zu verschreiben. So hat ein Arzt dann langfristig sehr treue Stammkunden, die regelmäßig nur 5 min. fürs Rezept angedackelt kommen - aber trotzdem viel Geld für die 5 min. Rezeptausfüllen zahlen müssen bzw. die Krankenkassen).

29.07.2017 01:45 • x 1 #3


E
Zitat von la2la2:
Viele wirken nur etwas besser als Placebos in Studien - haben haben diverse Nebenwirkungen. Bis heute weiß noch kein Arzt, was eine Depression wirklich ist, außer einer Ansammlung von bestimmter Symptome. Man weiß nur, dass bestimmte Psychopharmaka Besserung bringen, ebenso wie Sport und Gesprächstherapie.

Das ist ein interessanter Punkt. Erst vor wenigen Tage lief auf einem Sender Abends eine Reportage über Depressionen und deren Ursache, da ging es auch um Patenten bei denen kein Medikament hilft. Eine Forschergruppe vermutet das Immunsystem als eine Ursache und setzt wohl dort an mit Erfolg in einigen Fällen. Ich habe den Bericht nur nicht zu Ende sehen können. Im Prinzip ist die Depression wohl in den meisten Fällen nur das Symptom dessen Ursache wohl sehr vielfältig sein kann.

Bei den Antidepressiva ist es aber allgemein ein Zweischneidiges Schwert. Zum einen können sie helfen, auf der anderen Seite stehen da der evtl. positiven Wirkung sehr viele Nebenwirkungen entgegen wo man abwägen muss ob es Sinn macht. Ich habe hier selbst Sertralin liegen wegen eine Angststörung deren Ursache ich nicht kenne. So wirklich sehe ich den Sinn in der Einnahme aber trotzdem nicht. Ich weiß ja das meine körperlichen Symptome vom Kopf her kommen und wenn ich nun versuche die Symptome mit einem Medikament auszuschalten, dann beseitige ich ja nicht die Ursache und die Ursache wird früher oder später andere Wege finden um sich bemerkbar zu machen. Wie soll es dann weitergehen? Höhere Dosis oder weitere Medikamente? Da ist es fast die bessere Option damit einfach zurecht zu kommen, was ja früher oder später eh gelingen muss.

Bei wirklich dramatischen Verläufe wo Leute nicht mehr am Leben teilnehmen können oder gar Suizid verüben wollen, da würde der Nutzen z.B die Nebenwirkungen wohl übersteigen. Aber eine Dauerlösung ist das auch nicht, sondern eher kurzfristig. Was auch ein Punkt ist, keiner weiß so wirklich was die Medikamente auf Dauer bewirken.

29.07.2017 01:56 • x 1 #4


la2la2
Zitat:
Im Prinzip ist die Depression wohl in den meisten Fällen nur das Symptom dessen Ursache wohl sehr vielfältig sein kann.

Wenn das auch irgendwann mal der durchschnittliche Psychiater begriffen hat, wäre vielen Menschen geholfen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass bei mindestens 1/3 der Patienten die Behandlung einer organischen Ursache (Mangel an Vitamin D, B12, Folsäure, Blutarmut, Herzprobleme, Hormonstörungen, etc.) die Symptome, die als Depression bezeichnet werden, einfach verschwinden. Aber bis dahin wird es noch Jahrzehnte dauern und die Krankenkassen viele Milliarden für nutzlose Gesprächstherapie oder Klinikaufenthalte kosten.

Wobei bei Suizidgefahr es auch ziemlich nach hinten losgehen kann. Wenn der Suizidgefährdete Patient früher wieder das Bett verlassen kann (um sich von ner Brücke zu stürzen) durch das Medikament, als dass die Stimmung sich bessert, endet das oft nicht so gut.

29.07.2017 02:11 • #5


Robinson
Da hier ständig meine Texte verschwinden, kurzversion:
.
Ich glaube dass vieles der Placebo-Effekt ist. Danke an alle .

29.07.2017 10:42 • #6


Verena87
Ich kenne das vom Cipralex... Beim vierten Einschleichen ging gar nix mehr- nur Nebenwirkungen und noch depressiver! Cipralex hat mir nie wieder so gut und konstant geholfen wie beim 1 Versuch...

04.08.2017 19:00 • #7


E
Eine weiter Studie die aussagt, das AD nutzlos sind bzw. keinem essbaren Untershied zu Placebos bringen. https://www.nzz.ch/wissenschaft/antidep...ket-newtab

Ich selbst merke von dem Zeug auch nichts und habe die abrut abgesetzt vor zwei Wochen. Mir geht es damit eher besser als schlechter.

24.07.2019 13:47 • #8


Sydaemeni
Also ich hab das selbe Spiel mit Citalopram gehabt.. Allerdings hatte ich - vor vielen Jahren als ich es recht lange genommen habe- auch fast dauerhaft körperliche Probleme. Heisst aber das ich schon recht negativ da ran bin und erstmal was anderes wollte. Wie auch immer klappte keins der Medikamente (und es waren einige) und dann hat die Ärztin mir letzte Woche sertralin verschrieben.. Da Kämpfe ich mich aktuell mit Tag 5 durch und habe die Hoffnung das der heutige Zustand nicht wieder schlechter wird sondern nur noch besser
Aber ja, gefühlt gibt es das... Das Medikament das mir damals recht schnell geholfen hat hat vor einigen Wochen dazu geführt das ich hier am liebsten ausgerastet wäre.

Solange sie nicht raus finden was diese Tabletten wirklich tun und was danach passiert wird man immer wieder ausprobieren müssen und schauen ob das alte noch passt oder nicht.

29.07.2019 16:07 • x 1 #9


petrus57
Zitat von la2la2:
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass bei mindestens 1/3 der Patienten die Behandlung einer organischen Ursache (Mangel an Vitamin D, B12, Folsäure, Blutarmut, Herzprobleme, Hormonstörungen, etc.) die Symptome, die als Depression bezeichnet werden, einfach verschwinden.


Ich würde da eher auf 5% oder weniger tippen. Ich bin mir da schon sicher, dass irgendwas mit der Gehirnchemie nicht stimmt. Fragt sich nur wo man da andocken soll.

29.07.2019 17:00 • #10


A


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