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C
In einem anderen Thread wurde dieses Thema angesprochen, und wir fanden es interessant genug, um - damit mehr User erreicht werden - in einem eigenen Faden nachzufragen.

Wer nimmt also oder nahm die sogenannten alten trizyklischen Antidepressiva wie Amitriptylin oder Trimipramin ... ein, hat dadurch eine der in den Beipackzetteln aufgeführten gefährlichen Begleitwirkungen wie z. B. krankhaft veränderte Blutwerte oder eine ernste Herzleistungsstörung erlitten und musste eventuell das Medikament deshalb sehr schnell absetzen? Da man ausschleichend absetzen sollte, könnte das eine Absetzproblematik nach sich gezogen haben, auch das wäre interessant zu wissen.

Bin gespannt darauf, ob es hier jemand liest, der es selbst erlebte oder bei Angehörigen / Freunden beobachten konnte. Da derlei sog. Nebenwirkungen in den Beipackzetteln stehen, muss es ja schon vorgekommen sein - aber wie oft wirklich?

05.11.2018 20:29 • 11.11.2018 x 1 #1


22 Antworten ↓


D
Also ich nehme zur Zeit Doxepin, allerdings in einer sehr geringen Dosis. 25 mg. Ich hatte vorher 50 genommen und beim EKG hatte ich eine Verlängerung der QT Zeit. Meine Recherchen haben allerdings ergeben, dass auch andere Antidepressiva eine Verlängerung der QT Zeit bewirken. können. Beim letzem EKG war der Wert nicht mehr ganz so hoch. Ich weiß (auch wieder durch Recherche ) , dass die Messung an verschiedenen Tagen , auch sehr unterschiedliche Werte ausspucken kann.

05.11.2018 20:58 • x 2 #2


A


Wer hat durch TZA körperlichen Schaden erlitten?

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C
Außer Dir scheint es niemanden zu geben hier. Was mich doppelt freut, denn demnach scheint es doch ein sehr seltenes Vorkommen zu sein. Mein Arzt sagte mir nämlich auch, in seiner jahrzehntelangen Praxis seien ihm ernsthafte Auswirkungen der alten TZA nie untergekommen; also kann ich Angst davor jetzt noch besser beiseite schieben.

Bei Dir klingt es ja auch nicht wirklich bedrohlich, zum Glück.

07.11.2018 14:48 • #3


Acanthurus
Man sollte so oder so unter Psychopharmaka jeglicher Art regelmäßige Blutbilder(Leberwerte, Nieren usw.) machen und hin und wieder Vitalfunktionen(EGK etc.) checken lassen.
Da unsere Leber schwerstarbeit leisten muss den ganzen Chemieabfall abzubauen + Nahrungs- und Unweltgifte loswerden muss ist u.a ein angepasste Ernährung und Lebensweise besonders angezeigt.

07.11.2018 18:55 • #4


boomerine
Wenn du Psychopharmaka nimmst, wird dir ja sowieso in regelmäßigen Abständen das Blut abgenommen,
um zu sehen ob alles in Ordnung ist.
Und für körperliche Schäden gibt es auch andere Medikamente, da sind die psychopharmakas das kleinste Übel.

07.11.2018 19:31 • #5


Acanthurus
Blutabnahme, EKG Check ist ambulant kein Automatisierungsprozess! Da muss der Patient oft selbst dran bleiben oder sogar erst mal überhaupt anstoßen. Natürlich haben viele andere Medikamente auch twl. ein gefährliches Belastungspotenzial.

Es wird überlegt ob überhaupt eine Verschreibung von TZA zulässig ist ohne vorher den Stoffwechseltyp und möglichen Gendefekt(Metabolisierung, Anreicherung von Wirkstoffen die irgendwann eine Toxizität erreichen können) den ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung hat, vorher ausgeschlossenen zu haben.

07.11.2018 20:15 • x 1 #6


A
Ich habe Amitryptilin genommen. Das hat jedoch innerhalb 3 Wochen mein Blutbild direktemang in den Keller geschossen, so dass ich es umgehend absetzen musste. Mirtazapin nahm ich ein paar Monate. Aber auch da gingen die Leukos nach unten. Naja, und die Essgier nach oben: alles, was nicht bei 3 auf den Bäumen war, wurde gegessen. Ständig Süßes. Die Gier war jeden Abend fast nicht mehr kontrollierbar

Seit vielen Monaten nehme ich Sertralin. Jetzt wirkt es sich auch auf die Leukos aus, die Werte sind ständig unter dem Grenzwert. Zudem verändert sich das EKG. Nicht schlimm, alles noch normal. Aber ...

07.11.2018 20:58 • x 1 #7


aldia249
ich nehme Trimi seit 2013..zwar in Minidosis, aber naja
meine Blutwerte waren und sind hervorragend.

07.11.2018 21:00 • #8


Schlaflose
Ich nehme ja seit 20 Jahren TZA. Ich muss zugeben, dass mir während dieser Zeit nur 3-4 Mal Blut abgenommen wurde und einmal ein EKG gemacht ( aber nie wegen den Medikamenten, sondern in anderen Zusammenhängen) Es war immer alles super und mir geht es auch super.

07.11.2018 21:06 • x 1 #9


C
Es bestätigt sich, dass es eben nur wenige Patienten sind, die so reagieren, es heißt ja auch seltene Nebenwirkungen.

Ich lasse in der Regel einmal jährlich meine Blutwerte überprüfen und werde es jetzt eventuell zweimal im Jahr machen. Noch hat mich mein Arzt nicht darauf angesprochen ... und ich ihn ebenfalls noch nicht. Dass man bei Einnahme von TZA selbst darauf drängen sollte, denke ich auch. Und den Körper möglichst pfleglich zu behandeln, z. B. nur wenig Alk., wenn überhaupt, nicht zu rauchen, genügend Flüssigkeitsaufnahme und Bewegung - versteht sich, nicht nur unter TZA.

@Schlaflose
Welche Mengen von was nimmst Du ein? Sorry, falls das schon zur Sprache kam, ich hab's gerade nicht auf dem Schirm.

07.11.2018 22:08 • #10


Skeletor
Zitat von Antiope:
Ich habe Amitryptilin genommen. Das hat jedoch innerhalb 3 Wochen mein Blutbild direktemang in den Keller geschossen, so dass ich es umgehend absetzen musste. Mirtazapin nahm ich ein paar Monate. Aber auch da gingen die Leukos nach unten. Naja, und die Essgier nach oben: alles, was nicht bei 3 auf den Bäumen war, wurde gegessen. Ständig Süßes. Die Gier war jeden Abend fast nicht mehr kontrollierbar

Auf Mirtazapin war ich von mir selbst angewidert, weil ich nachts aufgestanden bin und mal eben ein Glas Erdnussbutter leergemacht habe um mir hinterher 2l Cola hinterherzuschieben...

08.11.2018 02:40 • #11


C
Huh, grässlich, solche Fressanfälle ... Mirtazapin ist ja bekannt dafür. Ich habe nach einigen Monaten Trimi ca. 1 kg mehr auf den Rippen, damit kann ich leben.

08.11.2018 10:28 • #12


A
bei mir waren es 1-2 kg pro Monat. Und es ging immer weiter und weiter und weiter. Auch als ich versucht hatte, sehr wenig zu essen. Nach 4 Monaten mehr als 15 Prozent mehr.

08.11.2018 13:12 • #13


C
Ehrlich, ich würde so etwas dann nicht weiternehmen, also wenn meine Esslust einfach unbeherrschbar wäre. 2 kg in der Woche, dann wäre bei mir spätestens nach 4 kg Schluss mit dem TZA gewesen!

Depressionen in der klassischen Form habe ich eh nicht, und so gut es auch ist, mit dem Triimi schlafen zu können - ich hätte bei etlichen Kilo mehr dadurch dann wirklich Depressionen. Ich würde versuchen, ein Hilfsmittel zum Schlafen zu finden, das mir keine große Gewichtszunahme beschert. Davon gibts zwar nicht viele, aber etwas doch.

Ich habe ein einzige Mal Mirta ausprobiert, und es wirkt bei mir so, dass der Schlaf nur 2 Stunden dauerte, dafür aber komplette durchsetzt war von reichlich Albträumen, also weg, sofort. Ebenso Quetiapin, hohe Dosis und trotzdem nur kurzer Schlaf. Also auch da: weg damit

Zopiclon (ein TZA, aber eine Art Benzo und schon von daher nicht mehr infrage kommend) wirkte übrigens bei mir paradox. Es gab keinen Schlaf, dafür war der Kopf matschig.

Mit all dem zeigt aus meiner Sicht der Körper an, dass er den jeweiligen Wirkstoff nicht verträgt.

Was eben auch, wie oben schon bemerkt, bedeutet, dass jeder auf jedes Mittel anders reagiert.

08.11.2018 13:53 • #14


C
Zopiclon ist natürlich KEIN TZA; sorry, ließ sich oben nicht mehr korrigieren.

08.11.2018 14:06 • #15


A
Mirtazapin hat mich schon zum Schlafen gebracht. Aber selbst in minimaler Dosis hatte ich einen Überhang. D.h. ich musste spätestens gegen 17:00 Uhr das Zeug einnehmen, sonst wäre ich am andern Tag bis gegen 11:00 Uhr oder noch später bedröppelt gewesen.
Zu diesem Zeitpunkt war ich froh, wieder so was wie Schlaf zu finden. Über Jahre hinweg müde zu sein und zugleich extrem unruhig, das zehrt echt.

Quetiapin war Käse: richtig dösig bis gegen Nachmittag des nächsten Tages. Nach wenigen Tagen Quetiapin war für mich das Wochenende gelaufen.

Durch Amitriptylin war ich zugleich aufgedreht und dösig. Das Schlimmste waren die extremen Alpträume.

Ich würde mir wünschen, nichts mehr zu brauchen. Aber da ich seit über einem Jahr kaum mehr Sport machen kann, kriege ich die Unruhe nicht los

08.11.2018 19:42 • #16


C
Warum geht denn nicht mehr Sport?

08.11.2018 19:48 • #17

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Acanthurus
Obwohl es hier ja eigentlich um TZA geht

Unter Mirtazapin kam es mir vor als ob ich die ganze Nacht durchträumte, Blockbuster vom feinsten, aber auch immer wieder heftigste Alpträume. Den Schlaf empfand ich aber null erholsam und antidepressiv wirkte es nicht die Spur. Bekam ab 45mg zudem heftige Nacken und Schulterschmerzen.

In Dosen ab 30mg kommt es ja auch allmählich zur vermehrten Ausschüttung von Noradrenalin, einen erregenden Botenstoff. Was soll ein Mensch mit Schlafstörungen nachts damit anfangen.

09.11.2018 12:42 • x 1 #18


A
Anfang diesen Jahres habe ich mir eine Sprunggelenksverletzung zugezogen. Trotz Ruhigstellung heilt sie nicht ab, d.h. nach Belastung sind Schmerzen da.
Die Kniescheiben beider Beine haben Arthrose Grad IV. Eine Arthroskopie im September d.J. hat dazu geführt, dass ich jetzt nicht mehr schmerzlos Treppen steigen oder hinabgehen kann. Joggen ist nicht mehr möglich. Radfahren ist kaum mehr möglich. Schwimmen ist nicht möglich, genausowenig Skilanglauf. Die Bewegungen gehen zu sehr auf die Knie.

09.11.2018 14:00 • x 1 #19


C
@Antiope

Das ist hart. Ich hätte damit auch große Probleme, denn ich lasse auch viel Unruhe und Ängste durch Bewegung abfließen.


@Acanthurus

Ja, Mirtazapin beschert Albdrücken vom Feinsten. Dass andere damit klarkommen, finde ich bemerkenswert.

Was nimmst Du zur Zeit ein?

09.11.2018 18:53 • #20


A


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Dr. med. Andreas Schöpf