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Hodges
Huhu Leute,

ich dachte bisher das ich mich mit Tavor recht gut auskenne, habe es schon 2x länger wie 30 Tage genommen und dann abgesetzt.
Jetzt bin ich aber wieder in einer Ausnahmesituation, und nehme seit 14 Tagen alle 2 bis 3 Tage ne 1mg Tavor.
Also 1mg pro Tag und dann 2 bis 3 Tage nix.
Da ich natürlich nicht wieder in eine Abhängigkeit rutschen möchte, bin ich hier.
Ich habe riesen Respekt vor Tavor und setze Prioritäten, z.b. das ich nicht täglich welche nehme.

Wie kann man das Abhängigkeitspotenzial bei dieser Konstellation einschätzen?
Ich will das jetzt nicht so ewig einnehmen, aber ein paar Tage muss ich bestimmt noch so darauf zurückgreifen.
Habe aber auch keine Lust mich wieder durch irgendwelche Absetzsymptome zu kämpfen.

Das Tavor z.b. Teufelszeug ist, weiß ich von meinen eigenen Erfahrungen, aber derzeit finde ich keine andere Möglichkeit die Angstzustände los zu werden.

04.06.2022 15:23 • 11.08.2022 x 2 #1


20 Antworten ↓


D
Bei mir fängt der Entzug (bei 1mg Tavor) nach 2 Tage an. Die erste Welle flacht nach ca. eine Woche ab und dann geht’s halt weiter.

Wenn du nur noch ein paar Tage durch musst, dann ist ende in Sicht.

Mmn. Ist diese unregelmäßige Einnahme mit so kurze Zeit dazwischen sehr Riskant und eher schädlicher als eine kontinuierliche niedrigdosis Einnahme.

Durch den unkonstanten Spiegel reizt du dein ZNS. Und Abhängig wird man trotzdem.

04.06.2022 16:19 • x 1 #2


A


Tavor Einnahme alle 2-3 Tage?

x 3


Sonja77
Zitat von Hodges:
Huhu Leute, ich dachte bisher das ich mich mit Tavor recht gut auskenne, habe es schon 2x länger wie 30 Tage genommen und dann abgesetzt. Jetzt bin ...

Naja das kommt immer auf den Menschen drauf an

es gibt auch Leute die davon nicht abhängig werden egal wie oft die es nehmen…..

also wenn du es nur alle 3 Tage nimmst sehe ich da kein problem

04.06.2022 16:23 • x 4 #3


I
Wenn ich ehrlich bin, würde ich persönlich nie wieder mit Tavor anfangen.
Laß dich über Alternativen beraten. Das ist ja so nun auch kein Zustand, mal nehmen, mal nicht...
Wer verschreibt dir das denn ? Meist werden ja nur kleine Mengen verschrieben, eben wegen der Möglichkeit der Abhängigkeit.
Ich kenne deine Symptome nicht, aber es wäre besser du schaffst bei Zeiten den Absprung.

04.06.2022 16:41 • x 4 #4


S
Ja genau, ich habe die mal am Anfang bekommen als nichts mehr ging aber dann auch nur 5 Pillen!

Gleich mit dem Zusatz, dass die süchtig machen können.

Ich hab die auch nicht gut vertragen, wie durch den Fleischwolf gedreht und Schwindel.

Mir hat eine Verhaltenstherapie geholfen, immer schön der Angst getrotzt und dann gemerkt, dass es doch nicht so schlimm war wie ich mir ausgemalt hatte.

Aber jeden Tag aufs Neue.

Ich hab es allerdings nur während einer aktuellen Depression Phase, wenn alles unter Kontrolle ist, dann ist es diese unterschwellige Angst

Wie Orangia schon sagte, das kann ja nicht Sinn und Zweck sein.

04.06.2022 16:50 • x 3 #5


silverleaf
Hallo Hodges,

erstmal vorweg: Mir hat es der Psychiater genau so verordnet, wie Du es machst, um keine Abhängigkeit entstehen zu lassen. Also wenn möglich auf gar keinen Fall über längere Zeit täglich oder in irgendeiner Regelmäßigkeit. (Wenn ich also z.B. 5 mg in der Woche nehme, soll ich diese auf nur 2 oder 3 Tage zu verteilen und die anderen Tage auszusetzen.)
Aber: Das ist immer eine individuelle Sache, die mit dem Arzt abgeklärt werden sollte, und bei mir spielen Faktoren eine Rolle, die wieder bei anderen Personen ganz anders aussehen können, es ist also nur bedingt vergleichbar.

Natürlich sollte das Ziel sein, auf jeden Fall eine Alternative zu finden. Bei mir waren mal hochpotente Neuroleptika in regelmäßiger Einnahme die Alternative, die kann ich jetzt aufgrund einer körperlichen Erkrankung nicht mehr nehmen, auch habe ich sanftere Mittel wie Atosil oder Truxal ausprobiert (die mir aber nicht helfen). Und ich mache Therapie, das sollte Voraussetzung sein.

Also, wenn man Therapie und macht es und gerade keine Alternative gibt:
Dann, so haben mir mehrere Psychiater es erklärt, dann lieber nur bei Bedarf (und dann ausreichend hochdosiert) nehmen, unbedingt Pausen einbauen.

Aktuell komme ich gerade wieder aus einer Phase heraus, in der ich 3x die Woche jeweils zwischen 2 und 4 mg eingenommen habe, inzwischen bin ich wieder auf 1 oder 2x die Woche jeweils 1mg runter, manche Wochen sogar wieder ohne.
In Kliniken hatte ich auch mal Phasen, wo es auch mal über Wochen fast täglich sein musste, zwischen 2 und 5 mg, aber das waren auch Ausnahmezustände, die aber auch keine Abhängigkeit zur Folge hatten. Ich komme aus solchen Phasen gut wieder raus, habe auch Phasen, in denen ich über Monate gar kein (oder sehr wenig) Tavor nehme.

Ich bin aber auch nicht der Typ, der zu Abhängigkeit neigt, das muss ich dazusagen.
Es gibt Leute, die werden sehr schnell abhängig von Benzos, bei mir ist das nicht der Fall, darum geht das so.

Aber mein Psychiater hat mir in meinem Fall ganz klar gesagt: Lieber an wenigen Tagen in der Woche (dann ggf. mehr mg) nehmen. Also dann nehmen, wenn es nötig ist, und dann in ausreichend hoher Dosierung.
Was ich vermeiden sollte, ist eine niedrige Dosis täglich, das sollte ich zumindest möglichst nicht machen, da der Körper sich dann schnell daran gewöhnt, was nicht passieren sollte.


Aber nochmal ganz deutlich: Das ist bei jedem anders, man sollte es unbedingt mit dem Arzt besprechen und nach Alternativen suchen.

Aber um auf Deine Eingangsfrage zurückzukommen: Ich mache es auf ärztliche Anweisung so wie Du, mit Pausen dazwischen, lieber an wenigen Tagen höher dosiert als täglich niedrig dosiert.

LG Silver

04.06.2022 17:29 • x 11 #6


E
Liebe @silverleaf

Ich wünschte, ich könnte so behutsam, empathisch und toll erklären wie du.
Man bin ich froh das es dich gibt!

04.06.2022 18:23 • x 2 #7


silverleaf
Zitat von Grace_99:
Liebe
Ich wünschte, ich könnte so behutsam, empathisch und toll erklären wie du.
Man bin ich froh das es dich gibt!

Vielen lieben Dank , das ist sooo lieb von Dir , ich freue mich sehr darüber !
Ich bin auch sehr froh, dass es Dich gibt, liebe Grace !

GLG Silver

04.06.2022 21:50 • x 1 #8


Lina60
Ich kann nicht viel zu den Supererklärungen und Ratschlägen hier beitragen, ausser sie bestätigen: ich selbst nahm immer mal wieder Tavor ( vor allem während der Antidepressive-Einschleichphasen mit Erstverschlechterungen, was bei mir sehr sehr lange dauerte) zuweilen auch täglich. Doch als dann das AD endlich nützte und richtig dosiert war, konnte ich von einem Tag auf den anderen problemlos ganz auf Tavor verzichten. Als hätte ich es nie gehabt. Mein Psychiater sagte mir, dass dieses Medikament in den letzten Jahren zu sehr verteufelt worden sei. Es gäbe sogar Menschen, die damit leben. Sogar mit mehreren mg täglich.Nun das sind dann wieder andere Extreme, und sicher nicht erstrebenswert, doch damit sei das Individuelle betont. Also keine Angst, dass Du jetzt schon abhängig für alle Zeiten sein/werden musst.

04.06.2022 23:45 • x 5 #9


Hodges
Wow ihr seid ja schnell mit dem Antworten, danke!

Also ich nehme ein AD, Venlafaxin in 150mg seit Jahren schon. Aber speziell wenn stressige Situationen auftauchen, schlägt meine Angst durch und zieht mich psychisch komplett runter.
Eine Verhaltenstherapie hatte ich schon 1 Jahr lang gemacht, mit leider nicht so großen Erfolg.
Derzeit stehe ich noch auf der Warteliste für eine neue Therapie, aber das dauert noch bestimmt 1 bis 2 Monate.

Nun, ich hatte jetzt wieder so eine stressige Phase, private und geschäftliche Probleme (wer kennt es nicht), und meine Angst brach durch.
Tavor hat mir mein Psychiater als Notfall und Bedarfsmedikament gegeben. Er sagte zwar auch das eine Einnahme alle paar Tage kein großes Risiko darstellt, aber ich habe oft Zweifel an dem was mir ein Arzt sagt und höre lieber auf Menschen die es am eigenen Leib oder aus näherer Erfahrung her kennen.
Ein Psychiater verschreibt das Zeug zwar und hat damit bestimmt auch klinisch mal gearbeitet, aber selber genommen? Vielleicht die Wenigsten von ihnen. Dies wäre jetzt aber auch ein Thema was man sicher endlos diskutieren könnte.

Einnehmen tue ich Tavor derzeit auch so gesehen nach Bedarf, nur der Bedarf ist alle 2 , 3 manchmal auch 4 Tage. dazwischen ohne Einnahme.
Ich versuche mir anderweitig zu helfen, mit Entspannungübungen, Atemtechniken und auch langsamer erholsamer Musik. Aber alle paar Tage schießt es dann mal komplett durch und ich stehe kurz vor ner richtigen Panikattacke.
Da weiß ich mir dann nicht anders zu helfen, als eine Tavor zu nehmen.

Ich danke euch aber wirklich aus tiefsten Herzen für eure Zeit und eure Worte. Dankeschön.

05.06.2022 13:14 • x 3 #10


Sonja77
Ich selber kenne sehr viele Leute die dauerhaft mit Tavor leben…..so gut das sie weiterhin arbeiten können und auch sonst ein soweit normales Leben führen können……manchmal geht es eben nicht anders und es gibt Leute bei denen kein anderes medi funktioniert…..

Es ist wirklich extrem verteufelt das medi und das ist zum Teil schade denn es hat wohl einige Menschen leben gerettet….

Ich selber habe gar kein Suchtpotential also laufe bei keinem medi die Gefahr süchtig zu werden egal ob Tavor oder hochpotente neuroleptika oder andere
Ich kann problemlos alles von heute auf morgen weg lassen ohne ausschleichen…..

Das kann ein Segen aber auch ein Fluch sein denn bei mir wirkt fast kein medi so richtig…..

Also immer mit Vorsicht genießen aber auch nicht jedes schauermärchen über Tavor glauben

Und solange man 4 Tage dazwischen keine nimmt sollte das auch kein großes Problem werden

05.06.2022 14:40 • x 4 #11


D
Zitat:
Ein Psychiater verschreibt das Zeug zwar und hat damit bestimmt auch klinisch mal gearbeitet, aber selber genommen? Vielleicht die Wenigsten von ihnen. Dies wäre jetzt aber auch ein Thema was man sicher endlos diskutieren könnte.

Genauso sehe ich das auch. Schon alleine hier in deinem Thread hat du so viele Unterschiedliche Meinungen gelesen. Wie kann da ein Arzt eine verlässige Aussage treffen

Zitat:
... nur der Bedarf ist alle 2 , 3 manchmal auch 4 Tage.

Also wenn du ab und zu 4 Tage (vielleicht auch mal 5 Tage) zwischen drin hast, solltest auf die sichere Seite sein. Aber eben auch nicht ewig lange so weitermachen. Aber ich verstehe dich voll und das Dilemma.

Ich denke auch, dadurch das du eine Abhängigkeit kennst und gut informiert bist, liegt bei ein geringeres Risikopotenzial. Aber Ausschließen kann man es nie.

Ich war übrigens auch zwei Mal abhängig. 1x nach regelmäßige und 1x nach unregelmäßige Einnahmen

Ach und meine Aussage oben muss ich korrigieren:

Zitat:
Durch den unkonstanten Spiegel reizt du dein ZNS. Und Abhängig wird man trotzdem.

Durch den unkonstanten Spiegel reizt du dein ZNS. Und Abhängig KANN man trotzdem werden.

Gruß
Nikko

05.06.2022 17:17 • x 1 #12


Hope5381
Hallo

Ich hab eine Frage

Kann man nach 4 Tagen Tavor Einnahme schon psyschich abhängig sein ?

Oder wenn man es dann nicht nimmt alles dreimal so schlimm sein?

Meine Diagnose ist jetzt , stark ausgeprägte agitierte depression mit starken Ängsten.

Hab nur für paar Tage tavor bekommen um mal runter zu kommen , und jetzt ist alles noch schlimmer ....

Achja und ich darfkeine NL nehmen....

Mfg und danke im vorraus

10.08.2022 10:50 • x 1 #13


moo
@Hope5381 Der Mensch ist keine Maschine und jegliche Packungsbeilage bzw. Ärztemeinung ist letztendlich nur von statistischem Wert.
Ich denke, dass 4 Tage Tavor durchaus eine mentale Gewöhnung erzeugen können, eine körperliche Abhängigkeit ist nach dieser kurzen Dauer eher unüblich. Trotzdem kann es sich m. E. in Einzelfällen so verhalten, dass irgendein körperliches Gedächtnis bei der Einnahme anspringt.
Weshalb sollst Du denn z. B. keine Neuroleptika nehmen?

10.08.2022 11:41 • #14


Hope5381
@moo
Weil die meine Ataxie verstärken...

Hab 4 verschiedene durch.

10.08.2022 11:49 • #15


moo
Oha! Aber Du hast bei der Einnahme von Tavor nix diesbezüglich festgestellt, oder?
Ich gehe von einer Gewöhnung aus, wäre ja nicht verwunderlich. Ist ja wie bei jedem Mittel oder Stoff oder Tätigkeit, das/die uns beruhigt - wenn wir den Konsum beenden, steigt die Unruhe u. U. überproportional an. Bei vielen führt das dann zu erneutem, z. T. langfristig stärkeren Konsum und dann geht´s irgendwann ab in die körperliche Abhängigkeit.
Da Du nach 4 Tagen bereits Probleme mit dem Absetzen hast, würde ich das dem verschreibenden Arzt sagen und seinen Rat einholen. Bei Deiner Diagnose dürftest Du ja in Therapie sein, wie?

10.08.2022 12:01 • #16


Hope5381
@moo
Ja ich bin Therapie nur gerade pausiert weil ich nicht stabil genug bin.

Naja das Problem ist vielmehr meine Grundkrankheit , die sich nach 22 Tagen Sertralin noch nicht ansatzweise gebessert hat sondern eher Tag täglich schlimmer wird.

Mfg

10.08.2022 12:17 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

N
Ich habe zum Glück noch nie Tavor genommen, mir wurde aber gegen Panikattacken Promethazin verschrieben, das macht nicht abhängig. Genommen hab ich es auch nie, aber kenne einige, die es gegen Panikattacken genommen haben

10.08.2022 12:53 • #18


Hope5381
@Nicky78
Das hab ich ja auch aber es hilft mir leider nicht

10.08.2022 13:26 • #19


P
Zitat von Hope5381:
@Nicky78 Das hab ich ja auch aber es hilft mir leider nicht


Hallo Hope5381,

warum setzt du dein Sertralin nicht ab wenn du so darunter leidest? Es gibt doch noch andere ADs?

10.08.2022 21:54 • #20


A


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