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P
Nee kann man nicht, da ist die Technik noch nicht soweit.

Ich wollte auch meinen GABA Anteil bestimmen lassen bzw. ob meine GABA Rezeptoren richtig arbeiten.

24.03.2017 18:43 • x 1 #2921


T
Den GABA Anteil kann ein EEG natürlich nicht anzeigen, aber unter Benzoeinnahme sieht ein EEG anders aus als ohne. Bei mir wird alle zwei Monate EEG geschrieben, und jeder Neurologe hat diese spezielle Unregelmäßigkeit (?) in der Benzozeit dann immer erkannt, aber das ist wohl harmlos. Ich müsste nochmal nachfragen, was genau der Kurven da nicht normal ist.

24.03.2017 19:45 • x 1 #2922


A


Citalopram Einnahme -30mg / keine Verbesserung

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F
Die erste Zeit (und die ging lange) ohne Tavor war ich ein Wrack. Genau wie ihr beschreibt, nur gestresst, antriebslos, überfordert. Beim ersten Schritt in Richtung Besserung kamen Scham- und Schuldgefühle dazu. Vielleicht hätte ich vorher die Energie nicht dazu? Ich weiss es nicht. Aber auch diese haben abgenommen (allerdings mit Hilfr von Zettelchen und einem persönlichen Ritual).

Heute nach beinahe zwei Jahren, kann ich sagen, es geht mir endlich besser. Ich merke allerdings auch, innerhalb der Massnahme des Arbeitsamts, dass ich bei weitem nicht mehr so belastbar bin wie früher. Nach 3 h 15 min Anwesenheit dort steigt die Anspannung wieder stark, am nachmittag versuche ich dann jeweils, die Anspannung wieder abzubauen. Bis jetzt funktioniert das teilweise ganz gut (es gibt auch schlechtere Tage). Ich denke ich werde nie mehr so belastbar sein. Was sehr schade ist, da hab ich mir selber ans Bein gepinkelt, aber es ist nun mal so, das kann ich nicht willentlich ändern.

Es wird besser werden. Alle Symptome, die ihr habt, werden mit der Zeit teilweise oder ganz verschwinden. Es braucht einfach eine sehr lange Zeit und einen langen langen Atem.

25.03.2017 12:32 • x 1 #2923


petrus57
Zitat von Freisein:
Es braucht einfach eine sehr lange Zeit und einen langen langen Atem.


Ich weiß nicht, ob ich mir das in meinem Alter noch zumuten will.

Was ich komisch finde ist dass ich mich jeden Tag irgendwie anders fühle. Als wäre ich jedes mal ein anderer Mensch. Abends geht es dann meist aber wieder.

25.03.2017 12:40 • #2924


T
Zitat von petrus57:
Zitat von Freisein:
Es braucht einfach eine sehr lange Zeit und einen langen langen Atem.


Ich weiß nicht, ob ich mir das in meinem Alter noch zumuten will.

Was ich komisch finde ist dass ich mich jeden Tag irgendwie anders fühle. Als wäre ich jedes mal ein anderer Mensch. Abends geht es dann meist aber wieder.


In deinem Alter?
Nun ja... stellt sich die Frage, wie lange du noch leben willst.
Bedenke, dass du beim weiteren Tavorkonsum ständige Gefahr einer paranoiden Wirkung läufst.

Ich hab eine 67jährige Dame kennen gelernt, die ein Benzo entzogen hat. Hut ab. Sie wollte wieder sie selbst sein.

Ich bin jetzt 38 und hab keine Ahnung, wie alt ich werde. Da ich schon immer Medikamente schlucke und bei einem nächsten Krampfanfall auch hops gehen könnte, keine Ahnung.

Ich finde nicht, dass das eine Frage des Alters ist. Eher der Umstände. Und auch dann.
Egal wie hart es ist, irgendwann kommt dieses innere Gefühl, und man spürt, wie sehr es sich lohnt.

Ich würde mir das Teufelszeug heute nicht mehr über so lange Zeit einwerfen. Das Drama auf das man unweigerlich zusteuert, kannst du jetzt noch einfacher beenden als in ein paar Jahren, und vor allem mit besserer Regenerationschance.

Das jeden-Tag- anders- Fühlen und abendliche Scheingenesung ist doch typisch für eine Depression...

25.03.2017 13:09 • x 2 #2925


petrus57
Zitat von TiffyK:
Nun ja... stellt sich die Frage, wie lange du noch leben willst.


Wenn es mir so geht wie jetzt habe ich keinen Bock steinalt zu werden.

25.03.2017 14:15 • #2926


T
Zitat von petrus57:
Zitat von TiffyK:
Nun ja... stellt sich die Frage, wie lange du noch leben willst.


Wenn es mir so geht wie jetzt habe ich keinen Bock steinalt zu werden.


Also gehts dir trotz Tavor bescheiden das ist echt übel. Ich weiß aber genau, wie du dich fühlst.
Was sagen denn die Ärzte ? Hast du das Gefühl, dass dein Rücken optimal behandelt wird ? Mal vom psychischen abgesehen ?

25.03.2017 16:15 • x 1 #2927


petrus57
Beim Rücken kann man nicht allzuviel machen. Habe da leichte Nervenschädigungen und Osteochondrose.

Bin ja schon wieder beim Abdosieren vom Tavor.

25.03.2017 16:24 • #2928


F
Ja, aber wenns dir mit Tavor besch... geht, warum dann nicht ohne Tavor versuchen. Es geht dir ja mit beidem nicht wirklich gut. Aber ohne Tavor gibt es eine Aussicht auf Besserung. Mit Tavor nicht.

Ich finde, es ist nie eine Frage des Alters. Ich gehe eher von dem Motto es ist nie zu spät aus.

25.03.2017 18:27 • x 2 #2929


petrus57
Mit 0,5 mg geht es mir ja ganz gut. Nur wenn ich wie jetzt wieder weniger nehme geht es mir eher nicht so gut.

Das Problem bei mir liegt wohl ein bisschen tiefer. Mit Tavor kann ich relativ gut gehen und stehen. Ohne fange ich an rumzuzappeln und kann dann auch nicht lange stehen und kann auch schlechter gehen. Hat wohl was mit der Angst zu tun die sich in mein Gehirn nach einem wiederholten Hexenschuss eingebrannt hat.

Vielleicht ist es ja auch schon MS oder ähnliches.

Wenn ich das Problem nicht hätte, würde ich wohl auch kein Tavor nehmen.

25.03.2017 18:45 • #2930


T
Zitat von petrus57:
Mit 0,5 mg geht es mir ja ganz gut. Nur wenn ich wie jetzt wieder weniger nehme geht es mir eher nicht so gut.

Das Problem bei mir liegt wohl ein bisschen tiefer. Mit Tavor kann ich relativ gut gehen und stehen. Ohne fange ich an rumzuzappeln und kann dann auch nicht lange stehen und kann auch schlechter gehen. Hat wohl was mit der Angst zu tun die sich in mein Gehirn nach einem wiederholten Hexenschuss eingebrannt hat.

Vielleicht ist es ja auch schon MS oder ähnliches.

Wenn ich das Problem nicht hätte, würde ich wohl auch kein Tavor nehmen.


Wie du selbst schon schreibst, es hat mit der Angst zu tun, die sich in dein Gehirn eingebrannt hat...
Dass du mit Tavor besser gehen und stehen kannst und weniger herumzappelst hat sicher nichts mit MS zu tun, sondern schlichtweg mit der antikonvulsiven Wirkung.

Ich hab ja ein diagnostiziertes Anfallsleiden mit dauerhaft erhöhtem Muskeltonus, und deshalb ursprünglich nach einem Krampfanfall das Benzo bekommen.
Aber das ist absolut KEIN Grund zur Dauereinnahme, im Gegenteil.

Und ich musste mir ja auch eingestehen, dass ich das Benzo irgendwann nur noch nahm, weil es mir ohne schlechter ging ...
Weil sich Angst ins Hirn gefressen hatte... und dann kommt immer mehr dazu...
Es ist einfach Dreckszeug.
Als Notfallmittel ist es Lebensretter, ja, aber alles darüber hinaus bringt einem das Gegenteil.

25.03.2017 23:02 • x 2 #2931


P
Man muss sich im Klaren sein, dass es eine Sucht wie jede andere ist (Alk., Dro. ...)
Ob jemand mit diesem benebelten Zustand bis zum Tode leben will, muss er selbst wissen.

Fakt ist auch, das ALLE Symptome schlimmer werden, durch die Tavor Einnahme.

Der Entzug war die richtige Entscheidung. Es ist unglaublich wie bewusst ich wieder in der Lage bin Sonne, Temperatur und Vogelgezwitscher wahrzunehmen. In meinem Benzo Wahn, habe ich gar nicht mehr mitbekommen, dass sich die Jahreszeit ändert.
Heute ziehe ich die Vorhänge auf und erfreue mich über einen neuen Tag.
Ich bin da kein Einzelfall, das berichtet jeder, der sich dem Entzug stellt und wieder benzofrei lebt.

26.03.2017 12:59 • x 3 #2932


T
Während der Benzoeinnahme habe ich mich nicht benebelt gefühlt, im Gegenteil.

Jetzt, ohne, und wo sich die Depression ganz langsam lichtet, stoße ich auf ein komplett neues Problem. Ich bin irgendwie auf der Suche nach mir selbst und frage mich, wer/ wie ich wirklich bin.
Ich stehe auch oft vor dem Spiegel und fühle mich fremd.
Die letzten Jahre, das war großteils nicht ich. Vielleicht war ich unter Benzos der Mensch, der ich gerne wäre? Andererseits ist mir auch bewusst, dass das definitiv nicht ich bin. Keine Ahnung.
Ich hab mich in meiner Haut noch nie so fremd gefühlt.

Ich google aber lieber nicht nach Identitätskrise nach Benzoentzug...

Meine Depression wird wirklich täglich besser und die Zwangsgedanken kommen auf ein gut handelbares Niveau.
Alles lichtet sich und ich freue mich morgens oft wieder, dass ich einen neuen Tag gestalten und erleben darf.
Natürlich hab ich noch richtige Tiefpunkte, aber das gehört nach der kurzen Zeit sicher noch dazu.

Wenn ich nichts zu tun habe, wird es schlimmer, wenn ich mich überfordere, genauso.
Schwierig, da die Balance zu finden.

26.03.2017 14:56 • x 1 #2933


F
Ich war auch ein anderer Mensch mit Benzo. Aber definitiv nicht ich. Ich hab alles stoisch ertragen, es war mir vieles so egal. Ich habe total gegen mich gelebt dadurch.

Ich bin sensibel, das war schon immer so und das gehört zu mir. Unter Benzo wurde ich gleichgültiger. Es gefiel mir, dass ich nicht mehr so sensibel bin, aber das war nicht ich. Der Mensch, der dort rumgewandelt ist, das war irgend etwas abgelöschtes.

Ich bin froh, ist das Benzo weg. Jetzt kommt mein ursprüngliches Ich langsam wieder zum Vorschein. Das mit Brnzo, was war das? Irgend etwas komisches, es macht mich fast ein bisschen traurig, wenn ich an dieses Benzo-Wesen zurückdenke. Weil ganz ehrlich Leute, richtig gut gings mir damit auch nicht. Sonst hätte ich es ja nicht genommen. Es hat einfach ein wohliges Gefühl gegeben, das geb ich zu, aber es war nicht echt. Heute fühlt sich wohlig ganz anders an, ohne Benzo.

Nachtrag: ich finde es lohnt sich absolut, damit aufzuhören. Es ist nicht einfach aber es lohnt sich!

26.03.2017 16:49 • x 2 #2934


T
Zitat von Freisein:
Ich war auch ein anderer Mensch mit Benzo. Aber definitiv nicht ich. Ich hab alles stoisch ertragen, es war mir vieles so egal. Ich habe total gegen mich gelebt dadurch.

Ich bin sensibel, das war schon immer so und das gehört zu mir. Unter Benzo wurde ich gleichgültiger. Es gefiel mir, dass ich nicht mehr so sensibel bin, aber das war nicht ich. Der Mensch, der dort rumgewandelt ist, das war irgend etwas abgelöschtes.

Ich bin froh, ist das Benzo weg. Jetzt kommt mein ursprüngliches Ich langsam wieder zum Vorschein. Das mit Brnzo, was war das? Irgend etwas komisches, es macht mich fast ein bisschen traurig, wenn ich an dieses Benzo-Wesen zurückdenke. Weil ganz ehrlich Leute, richtig gut gings mir damit auch nicht. Sonst hätte ich es ja nicht genommen. Es hat einfach ein wohliges Gefühl gegeben, das geb ich zu, aber es war nicht echt. Heute fühlt sich wohlig ganz anders an, ohne Benzo.

Nachtrag: ich finde es lohnt sich absolut, damit aufzuhören. Es ist nicht einfach aber es lohnt sich!


Genau diese Sache mit dem sensibel macht mir jetzt irgendwie auch zu schaffen. Ich hab während der Benzoeinnahme auch einige Menschen verletzt. Zu entschuldigen ist das nicht. Mir wird jetzt erst bewusst, dass ich ziemlich abgestumpft war.

Dadurch, dass ich irgendwie so lange Zeit nicht mehr ich war, hab ich jetzt wirklich richtig Probleme, mich wieder zu finden. Damit stresse ich mich schon wieder. Ich habe immer das Gefühl, jetzt, wo ich nichts mehr nach außen leiste, muss ich mich über irgendetwas definieren. Das ist doof, ich weiß, aber steckt irgendwie in mir drin. Insgesamt fühle ich mich auch viel verwundbarer.

26.03.2017 17:54 • x 1 #2935


P
Man muss lernen zu erkennen, welche Dinge wichtig sind im Leben. Dafür gibt es Therapien, die mir gezeigt haben, dass ich meine Prioritäten völlig falsch gesetzt habe. Mir war immer wichtig, das die Außenwelt erkennt, dass ich gut bin dass ich Dinge besser kann als andere.
Alles völliger Schwachsinn. Das einzige was im Leben zählt, ist die Familie und das hier Dinge harmonisch ablaufen. Da sollte man seine Kraft investieren. Alles andere sind reine Egoprojekte.
Es ist völlig egal was andere denken und glauben.
Heute sehe ich meinen Job zB als eine reine Notwendigkeit an. Früher habe ich mich darüber definiert und es war mir immer wichtig: mehr Verantwortung, mehr Geld, mehr Anerkennung.
Dies ist mir alles nicht mehr wichtig.
Geld nützt nichts, wenn man keine Freude mehr hat es auszugeben, weil man psychisch krank ist.

Ich habe u.a. Benzo geschluckt, weil ich dem Druck der Außenwelt nicht mehr gewachsen bin, mir immer die Anerkennung über besonders gute Leistungen zu erkaufen .... beruflich wie auch privat. Meine Arbeitstage hatten 12 und mehr Stunden....kein Wunder, dass sich da irgendwann Panikattacken einstellen, wenn das Hirn völlig ausgesaugt wird ohne Ruhephasen, denn neben der Arbeit müsste man ja auch im Sportverein glänzen.

26.03.2017 20:43 • x 2 #2936


petrus57
Habe heute wieder heftige Suizidgedanken. Ob das von der Reduzierung des Tavors kommt oder eher depressionsbedingt ist?

Petrus

27.03.2017 09:26 • #2937

Sponsor-Mitgliedschaft

P
Hatte ich auch, allerdings erst als ich auf 0 ging mit dem Benzo.

27.03.2017 10:14 • x 2 #2938


T
Zitat von petrus57:
Habe heute wieder heftige Suizidgedanken. Ob das von der Reduzierung des Tavors kommt oder eher depressionsbedingt ist?

Petrus


Zwangsgedanken, dass du dir etwas antun könntest oder den richtigen Wunsch danach ?
Bei mir war es depressionsbedingt, die Depression begann aber schon ein knappes Jahr vor der Reduzierung, wohl durch Wirkverlust.

Wieviel hast du denn reduziert ?

Ich hab letzte Nacht geschwitzt wie verrückt, und heute wieder mit extremer Unruhe und leichter Angst zu tun.
Stimmung ist aber gut und ich bin motiviert.

27.03.2017 10:29 • #2939


petrus57
Zwangsgedanken eigentlich weniger. Hab irgendwie keine Lust mehr. Manchmal ist es ja so schlimm dass ich es machen will.
Aber zum Glück hält mich ja meist die Angst vor dem Tod davor ab.

Habe wohl so ca. 0,2 mg genommen. Später dann noch mal so viel.

Hatte ja im Januar auch mal eine Pause eingelegt. Hatte in 4 Wochen gerade mal 1 mg genommen. Da hatte ich eigentlich keine solche Gedanken.

Bei mir ist es eher umgekehrt. Bin eigentlich ziemlich ruhig. Habe aber keinerlei Motivation und die Stimmung ist dementsprechend.

27.03.2017 10:41 • #2940


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