Was die Zwangsgedanken betrifft: Die hat bei mir das Benzo alles in allem verschlimmert.
Erstmals aufgetreten sind die ja schon vor zig Jahren / Jahrzehnten, damals noch ohne Medis, allerdings hätte ich das gut in Griff bekommen, wenn ich damals schon gewusst hätte, was Zwangsgedanken sind, dass es sowas überhaupt gibt etc ...
Stattdessen dann wurde mir alles mögliche verabreicht, ADs, sogar ein Neuroleptikum, und letztlich hat Escitalopram dem Ganzen ein Ende bereitet. Habe mich nicht mehr weiter damit auseinandergesetzt. Irgendwann dann Escitalopram abgesetzt, und nichts weiter passiert.
Dann kam später schleichend die Benzosache. Das ging mit dem Clonazepam ja auch super, bis dann der Wirkverlust kam bzw die Toleranz. Dann hat es mich so richtig derb erwischt. Und diese Art Zwangsgedanken, die dann auftraten, waren anders. Irgendwie so nach der Art: Man hat Zwangsgedanken, aber der Teil des Gehirns, der für den Verstand zuständig ist, ist durch die Restwirkung des Benzos lahmgelegt.
Im Entzug bzw beim Abdosieren war dann eh alles jenseits von Gut und Böse.
Letztlich hilft aber alles nichts. Man muss das Zeug loswerden, auch bei den letzten 0,5 - 0,1 nicht zurückgehen und wieder erhöhen, wenn es nach ein paar Tagen schlimm wird.
Irgendwann gehts dann aufwärts.
Ich hätte, wenn ich nie benzoabhängig geworden wäre, meine Zwangsgedanken super mit normalen Therapieprogrammen und Info über den Blödsinn in den Griff bekommen.
Man muss da wirklich durch, weg mit dem Zeug, und wenn das Gehirn wieder einigermaßen autark arbeitet, kann man die für sich beste Methode suchen.
Ich bin vorhin mit Hund um den See gelaufen, die FKK Saison ist eröffnet (triggert mich normalerweise sehr), und erst zurück im Auto habe ich festgestellt, dass ich keinen einzigen Zwangsgedanken hatte ! Ich hatte keine Horrorgedanken, es war einfach nur schön. Und diese Tage werden immer mehr.
23.03.2017 14:40 •
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