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Hallo Zusammen,

(PS: Rechtschreibung war nie so meins )

ich stecke irgendwie gerade bissel in der Klemme und hoffe das mir der Austausch mit euch hilft.

Erst einmal zu meiner Geschichte (oder wie man so schön sagt wie alles begann):
Ich habe seit 10 Jahren mit Ängsten und leichten Depressionen zu kämpfen die auf meine Kindheit zurückzuführen sind. In der Tagesklinik wurde ich damals auf 15mg Mirtazapin und 20mg Citalopram eingestellt. Damit habe ich dann die nächsten 5 Jahre gelebt bis meine damalige Therapeutin mit mir das Citalopram abgesetzt hat (es kam auch großer Druck aus meiner Familie der zu der Entscheidung geführt hat. . ). Nun war ich also mit 15mg Mirta auf der Piste was genau ein halbes Jahr gut ging (muss dazu sagen ich hatte damals in der Therapie irgendwie kein Plan wie ich an mir arbeiten sollte und die Einstellung Entspannungstechniken sind nichts für mich kurzum ich habe mich nur auf die Medis verlassen).

Der 2. große Zusammenbruch 2020 war nach dem Absetzen des Citaloprams also quasi vorprogrammiert. Doof nur das dies im Urlaub mit meinen sehr empathielosen Eltern passierte. Ich habe dort eine Woche den blanken Horror durchgemacht samt angeschnauzt werden und Worten wie willst du jetzt wieder in eine Klinik dich unter Dro. setzen lassen du bist ja absolut ekelhaft. Wieder Zuhause angekommen sollte ich nach Rücksprache mit meiner damaligen Therapeutin (die auch Ärztin war) die Medikation 20mg Citalopram wieder ansetzen. Ja soweit zur Theorie, jetzt konnte ich durch die anfänglichen Nebenwirkungen nicht mal mehr schlafen und da meine Fähigkeit zur Selbstregulation quasi nicht vorhanden war steuerte ich auf die nächste Katastrophe zu.

Ich war so durcheinander und innerlich getrieben das ich anfing mal mehr und mal weniger Citalopram und Mirta zu nehmen in absolute Verzweiflung das ich irgendwie klarkomme (kleiner Spoiler bin ich nicht. .). Ich lag eigentlich nur noch auf der Couch grübelte (mir ging es zu diesem Zeitpunkt mega sch.. . ). Da ich nicht mal mehr schlafen konnte und im Inbegriff war völlig durchzudrehen brachte meine Frau (damals noch Freundin) mich geschlagene 3 mal in die Notaufnahme die mich als Akutpatienten aber ablehnte. Tja was soll ich sagen beim 4. Mal bin ich mit dem Einweisungsschein vom Hausarzt gekommen und wurde mit einem Murren aufgenommen.

In der Akutklinik beschäftigte ich mich viel mit mir kaufte mir unzählige Bücher von Leuten die es bereits geschafft hatten mit ihren Ängsten zu leben und diese in ihr Leben zu integrieren. Medikation wurde mit 30mg Mirtazapin und 10mg Citalopram angesetzt + irgendein Bedarfsmedikament was ich nie eingefordert hatte. Ich schlief auch weiterhin eher bescheiden und versuchte mich gegen die Ärzte aufzulehnen die mir noch mehr Medikamente verschreiben wollten. An dieser Stelle liebe Freunde hatte sich in mir irgendetwas verändert. Ich wollte nicht mehr länger nur durch die Medikamente leben können ich hatte einen unheimlichen Antrieb selber da rauszukommen ohne unnötig viele Medikamente. Ich begann sogar Joggen zu gehen während ich auf Station war. Nach 8 Wochen auf Station und dem schließen neuer Sozialer Kontakte wurde ich entlassen mit dem Versprechen das ich in 3-4 Wochen in der Tagesklinik aufgenommen werde und die Therapie dort fortgeführt wird. In den Wochen bis zu Tagesklinik versuchte ich mich irgendwie über Wasser zu halten, versuchte zu Meditieren (was ich bereits auf Station angefangen hatte), kaufte mir Akkupressurmatten und versuchte regelmäßige Bewegung in den Alltag zu integrieren
Mithilfe eines Freundes und meiner Frau (immer noch Freundin zum damaligen Zeitpunkt) schaffte ich es die Wochen bis zur Tagesklinik zu überstehen.

Die Wochen in der Tagesklinik waren gut der Therapeut dem ich zugewiesen war konnte zwar etwas ruppig sein sagte aber gerade heraus was Sache ist. Im Verlauf meines Aufenthaltes reduzierte ich auf eigenen Wunsch meine Medikation auf lediglich 10 mg Citalopram. Mir ging es zwar noch überhaupt nicht gut aber ich hatte den tiefen Wunsch es zu schaffen und nun meine lieben Freunde kommt das aller schärfste……. wegen der anlaufenden Coronapandemie wurden alle Ambulanten Einrichtungen von einem auf den Anderen Tag geschlossen. Ich hatte gerade das Mirta frisch abgesetzt hatte eine mega Unruhe in der Brust und fühlte mich überhaupt nicht bereit fürs Leben. Aber was soll ich sagen wir haben alle für 2-3 Tage Medis in die Hand gedrückt bekommen einen feuchten Händedruck und das Versprechen das wird schon……. (kleiner Spoiler am selben Tag hat man mir noch gesagt das ein Leberwert erhöht ist und ich das ggf. mal abklären lassen soll…. )
Zuhause angekommen habe ich erstmal geheult….

Gott sei dank habe ich einen super Hausarzt der sich viel Zeit für mich genommen hat und mich genau wie meine Frau und meine Freunde super unterstützt hat. Ich versuchte alles umzusetzen was ich in der Tagesklinik gelernt hatte (wir haben einen richtigen Ordner angelegt mit Selbs Reflektionen, Punkte zur Schlafhygiene und so weiter). Zusätzlich beschäftigte ich mich weiter mit mir selber und meinem Nervensystem ich wollte unbedingt verstehen was in mir passiert und warum ich mich so fühle. Nach genau 2 Wochen meinte mein Leben aber das dies zu langweilig sei nur Daheim zu sitzen und mich mit mir zu beschäftigen (gut und meinen Schlafproblemen die ich seit dem Absetzen des Mirtas hatte)…. und da war Sie eine wunderschöne Steißbeinfistel mit Abszessen mit Schmerzen aus der Hölle. Also wieder ins Krankenhaus Abszesse ohne Betäubung aufschneiden was soll ich sagen beim Aufschneiden war der Schmerz so unbeschreiblich das ich fasst ohnmächtig wurde (na ja vlt. Hätte ich auch fast eine außerkörperliche Erfahrung gemacht (Aber wer weiß das schon „Hust“)).

Leider konnte der nun notwendige Eingriff aber nicht gemacht werden da „Trommelwirbel“ die OP-Säle durch die nun ausgerufene Coronapandemie nur für absolute Notfälle zugelassen waren (der ich nun nicht mehr war). Also wurde ich nach Hause entlassen mit dem versprechen sie würden sich in 4 Wochen melden und dann schauen wa mal wegen OP (wenn die Abszesse wiederkommen könnten die ja jederzeit wieder aufgeschnitten werden „vielen Dank dafür“). Nun wieder zuhause war meine Angst wie ihr euch natürlich vorstellen könnt nicht gerade kleiner geworden. Da saß ich nun mit 10mg Citalopram, erhöhten Leberwerten und der Aussicht auf eine sehr spannende OP (kleine Anmerkung am Rande Googelt bitte nicht nach Steißbeinfistel nach der OP sieht man aus wie ein frisch gerupfter Truthahn zu Thanksgiving „Spoiler Ende“).

Na Ja nun liebe freunde werde ich einen kleiner Teil meines Weges im Zeitraffer niederschreiben. Ich wurde wie versprochen operiert und wie sollte es anders sein die Wunde heilte langsam und beschissen was mir allerdings eine längere Krankschreibung einbrachte und die Möglichkeit mich weiter als Forschungsobjekt zu untersuchen. Nach nunmehr einem Halben Jahr im Krankenstand schlug mein Arzt eine Wiedereingliederung vor (Ich war völlig schockiert und entsetzt wie man so taktlos sein konnte). Aber liebe Freunde was soll ich sagen Ich hatte mich halbwegs stabilisiert, viele Tools erlernt, Meditiert, viel gelesen über den Menschen, die Psyche, unser Nervensystem und die verschiedenen Wege die Einige auf dem Pfad der Heilung gegangen sind das es wahrscheinlich wirklich an der Zeit war wieder einer Tätigkeit nachzugehen. Allerdings merkte ich schnell das ich in meinem aktuellen Zustand der immer noch nicht der Knüller war wahrscheinlich nie wieder in meinem alten Job arbeiten konnte. Somit ging ein riesiges Dilemma los zwischen Betriebsrat mir und der Personalabteilung.

Na ja zu guter Letzt schaffte ich es nach einem Jahr hin und her einen Büroarbeitsplatz zu ergattern den ich in meinem Zustand ausführen konnte (der Erste sichere Hafen seit langem). Also legte ich los gab auf Arbeit alles vernachlässigte wieder meine Me-Time, das Self-care-programm das ich mir selber zusammengestellt hatte und war in einem halben Jahr wieder an einem Punkt wo nichts mehr ging (und wieder sagte mir das Leben „So nicht“). Na ja nach 4 Wochen krank Heulkrämpfen Zukunftsängsten und dem wiederaufgreifen meiner Übungen (Meditation, Atemübung und vieles mehr) schaffte ich diese Phase zu überstehen (trotz meines Lieblingsmonats „November“ den wir zu dieser Zeit hatten). Und es ging weiter ich schaffte trotz meines nie so tollen Zustandes mit den 10mg Citalopram und einer menge Selbstführsorge die nächsten 5 Jahre zu überstehen. Ich arbeitet unermüdlich an mir weiter lernte Übungen um die Muskulatur zu lockern die durch die Ängste verspannt waren, heiratete mein Mädchen und ging auch noch durch die ein oder andere Kriese. Mein ALAT Wert der Leber machte immer noch was er wollte und blieb weiter munter erhöht. Und nun kommen wir in der Gegenwart an und zu meinem absolut na ja beschissenen Finale………

In einem Anflug von Schwäche begab ich mich wieder zu meinem Hausarzt um ggf. meine Medikation auf 20mg Citalopram anzupassen (mir ging es zum aktuellen Zeitpunkt nicht wirklich gut). Aufgrund der Leberwerte die leicht erhöht aber noch nicht tragisch waren überwies er mich sicherheitshalber zu einer Psychiaterin (bei der ich auch zeitnah in 3 Monaten „Ironie off“) einen Termin bekam. Die Ärztin und die Praxisschwestern sind sehr nett und ich führte mit der Psychiaterin ein längeres Gespräch über meine Vergangenheit und meine Wünsche für die Zukunft. In der Hoffnung meine Leberwerte in den Normalbereich zu bekommen und ein neues Medikament für mich zu finden verschrieb sie mir Milnacipran 25mg mit der Aussage wir dosieren nach 2 Wochen auf 50mg hoch. Ich ging mit gemischten Gefühlen und einer sch. Angst aus der Praxis da ich keine guten Erfahrungen mit Medikamentenumstellungen gemacht hatte (und wir schon wieder November hatten…. ).
Gesagt getan Medikament abgeholt und den nächsten Tag Citalopram weg und 25mg Milna rein. Das war so wunderbar ich habe gefühlt einmal die volle Palette der Nebenwirkungen bekommen (und nein meine Lieben Freunde ich habe nicht auf den Beipackzettel geschaut).
Na ja von absoluter Übelkeit über BrainZaps war alles dabei.

Mir ging es in dieser Phase schon absolut übel aber ich dachte „He du hast immer mega Probleme mit Medis das Ding wupst du einfach“. Nach 2 Wochen kam wie versprochen die Aufdosierung auf 50mg die ich genau 3 Tage ausgehalten habe (Schlaf war weg, ich hatte einen Antrieb das ich und mein sensibles Nervensystem permanent auf 120 waren, Ich hatte Herzrasen ohne ende ein stechen in der Brust, Unruhe das ich dachte da will was raus (kleiner Scherz am Rande war wohl mein Herz im roten Drehzahlbereich „zwinker hust hust“). Na ja also wieder auf 25mg runter und zur Ärztin die sagte auf 25mg bleiben.

Dies habe ich genau noch 2 Wochen durchgehalten bis ich zu Weihnachten besinnlich unterm Tannenbaum lag und 24/7 heulte wie ein Schlosshund (ich kam nicht mehr zur Ruhe war innerlich permanent aufgekratzt wackelte und wippte nur noch mit den Gliedmaßen und war gefühlt schwerst depressiv ach ja und mein Herz raste wieder wie bekloppt) Ich war wieder an einem Punkt wo ich einfach nicht mehr wollte. Meine Frau (Gott warum hält das Mädel eigentlich so unerschütterlich zu mir) sackte mich an und brachte mich in mein 2. Zuhause (nah wer errät es „genau die Notaufnahme“) Nach mehreren Heulkrämpfen und ungefähr einer Stunde Wartezeit kam eine junge nette Psychiaterin die sich meiner annahm. Nach einem ausführlichen Gespräch wurde festgelegt das das Milna pausiert wird (Auf deutsch ist nix für mich lass ma weg). Da ich angab momentan nicht gut schlafen zu können (dank Milna) wurden mir noch 15mg Mirta zur Nacht verschrieben. Mehr sollte nicht gemacht werden der Rest macht die behandelnde Psychiaterin dann ambulant (ja ne is klar).

Da ich ja schon Früher die Unfreundlichkeit besaß Ärzten gern zu widersprechen und ungern die Kontrolle abgab diskutierte ich noch ein wenig mit der sichtlich gestressten Ärztin nur unterbrochen von kurzen Heulkrämpfen meinerseits.
Na ja wie besprochen so durchgeführt holte ich mir das Mirta nahm es und habe das Milna weggelassen. Boar Freunde jetzt nach all den Jahren Arbeit an mir selber habe ich das Mirta überhaupt nicht mehr vertragen ich saß gefühlt 2 Tage auf der Couch sabberte und schaute aus dem Fenster (das Zeugs hat mich mal völlig sediert) als es meinem Körper am 3. Abend zu viel wurde übergab ich mich kurz nach Einnahme des Medikamentes in großen Bogen in die Toilette. Ich habe mich selten so sch. gefühlt…… Ich konnte mich mit Mirta absolut nicht mehr wie ich selber fühlen und war komplett blockiert (wem es hilft weitermachen aber für mich leider nicht mehr verträglich) Ich habe mich die letzten Jahre so daran gewöhnt mich selber und den Schmerz in mir zu fühlen das die Blockade einfach zu viel war.


Na ja nun sitze ich da es geht mir etwas besser aber nicht super hab aktuell keine Medikation (was meine aktuelle und neue Therapeutin super findet da sie denkt ich komme auch ohne zurecht würde aber da es mir nie wirklich super ging gern einen Krümel zur Prophylaxe lassen) und muss warten bis mein Arzt wieder Aufmacht. Ich schaffe es mich stabil zu halten und komme glaub auch bis dahin gut hin.

Guddi würde mal an der Stelle sagen, wenn Interesse besteht Fortsetzung folgt (zwinker“hust“winkesmily)

Kann auch gern mehr über meine Vergangenheit schreiben, wenn es den einen oder Anderen interessiert (auch da gibt es noch das ein oder Andere auf dem Weg der Erkentnisse).

Nun noch eine kleine Anregende Frage hatte ggf. schon jemand von euch Leberprobleme und gibt es ggf. AD‘s die ihr vertragt? (rein hypothetisch entscheiden tut die Ärztin)

Diagnose ach die habe ich ganz vergessen bei der Aufregung (erschrockener Blick) Soziale Phobie, mittelgradige Depression und Generalisierte Angststörung (Aber da jeder Mensch mehr als eine Diagnose ist auch bitte nicht überbewerten).

Danköö

Gerade eben • 28.12.2025 #1





Dr. med. Andreas Schöpf
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