So meine Lieben, am vergangenen Sonntag habe ich dann also im zarten Alter von 56 im Allgäu die erste 70.3-Distanz meines Lebens absolviert.
Ich bin sehr zufrieden, und schon auch ein bisschen stolz. Die Atmosphäre und die Orga waren aus meiner Sicht grandios, selbst als Ersttäter war alles leicht auffindbar, gut zugänglich, keine Schlangen bei Check-In, Trockenbeutel … und wenn der Nebel über dem Alpsee sich lichtet, während die Countdown-Musik ertönt, war leicht gänsehautig.
Dann gings also los, aber auch etwas anders als erwartet: Beim Radstrecke ansehen zwei Tage vorher hatte ich danach echte Zweifel, ob ich die Runde im Rennen halbwegs zügig schaffe, und vor allem, ob ich danach überhaupt noch Laufen kann. Klar war, bis zum Laufen muss ich extrem langsam machen, um den Lauf noch zu erleben.
Schwimmen ging zunächst viel besser als ich dachte: ich hatte gute Füße vor mir und passende Leute neben mir, bin quasi durchgekrault, obwohl ich bisher im Freiwasser eigentlich immer die Atmung verloren hatte und dann auch lange Strecken Brustschwimmen musste zwischendurch.
Auf dem Rad bin ich dann demensprechend langsam erstmal losgefahren, und während der zweiten Radrunde die Taktik zurechtgelegt: Wenn ich heil vom Rad runterkomme ist jeder gelaufene Schritt Kür, auch wenn ich nicht im Ziel ankomme.
Die ersten 5-6km beim Laufen gingen dann wider Erwarten ganz ok, dann kamen ein zähe Phase, ab KM10 musste ich bergauf die ersten Gehpausen einlegen, dachte da aber zum ersten Mal dran, dass ich es tatsächlich ins Ziel schaffe (war auch mein erster 20-er Lauf ever). Ab Km 15 häuften sich die Gehpausen, aber: nach 7,1/4 Stunden war es dann geschafft.
Eine kleine Panikattacke hatte ich zwischendurch auch: In der ersten Radrunde beim zweiten steilen Anstieg hatte ich ein kleines Stechen im Brustkorb, danach hat mein Puls nochmal höher gedreht als er ohnehin schon war und mir ist etwas schwindlig geworden. Hatte ich lange nicht mehr, fühlte sich aber genauso an, wie früher meine Attacken. Hat sich dann wieder gelegt und ich konnte ohne weitere Vorkommnisse weitermachen.
Jetzt neigt sich also die Saison dem Ende, ich mache vielleicht noch eine Volksdistanz in meiner Heimatstadt, bin sehr sehr zufrieden damit, wie das Jahr sportlich bisher gelaufen ist, ohne Verletzung und Krankheit, Trainingskonzept aufgegangen, Integration Familie und Beruf hat super funktioniert. Macht Spaß so.
Viel Spaß Euch noch in der Restsaison, bis bald,
Amyg.Dala.
21.08.2025 10:20 •
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