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_Noah_
Gibt es hier evtl. jemanden, der auch über mehrere Jahre das Antidepressivum Sertralin (Zoloft) einnimmt oder es geschafft hat davon wegzukommen?

Ich nehme es mittlerweile seit ca. 8 Jahren und aufgrund von einem Rückfall wurde das Medikament wieder auf 75mg erhöht, obwohl ich seit Anfang dieses Jahres langsam ausgeschlichen habe und auf 50mg war. Ich will diesen Müll nicht mehr nehmen, da ich echt das Gefühl habe, dass es nix als Ärger macht. Habe seit ca. 2 Wochen erneut mit extremer Mundtrockenheit zu kämpfen und habe langsam richtig rissige und blutige Stellen im Zahnfleisch. War letztes Jahr in einer HNO-Klinik und dort wurde ein Bluttest gemacht, da es laut denen eine Autoimmunerkrankung (Sicca Syndrom / Sjögren Syndrom) gibt, die ebenfalls Symptome wie Mund- und Augentrockenheit auslösen kann.

Der Test war Gott sei Dank negativ, daher fällt das Thema schon einmal weg, da eine Autoimmunerkrankung ja nicht alle 5 Monate komplett weg ist und plötzlich erneut im selben Abstand wiederkommt. Daher können es meiner Meinung nach echt nur die Medikamente sein. Meine Ärzte und Therapeuten schieben es ständig auf meinen Stress und meine Ängste aber ernsthaft, ich kann doch nicht über 2 Wochen DURCHGEHEND gestresst und ängstlich sein. Hatte schon seit ca. 3 Jahren keine Panikattacken mehr und nachdem ich mich schnell von meinem Rückfall erholt habe, fühlt ich mich an sich recht gut, bis auf die Tatsache, dass ich eben Schmerzen im Mund habe und ohne Kaugummi unfähig bin Speichel zu produzieren, obwohl ich auch genügend trinke. Bin verzweifelt.

Mich nimmt keiner ernst, egal wie oft ich denen sage, was ich für Beschwerden habe und dann wundert sich meine Therapeutin, dass ich erneut über Suizid nachdenke, wenn ich von allen nur belächelt werde oder sich alle dagegen wehren, dass diese Symptome durch die Tabletten kommen könnten. Hab auch vermehrt spürbare Extrasystolen seitdem ich wieder 75mg einnehme aber natürlich heißt es wieder, es ist durch die Angst ausgelöst und ich horche viel zu sehr in mich hinein. Könnte kotzen.

Gibt's Leute, die ähnliche Probleme haben / hatten und was euch geholfen hat?

21.07.2021 09:52 • 21.07.2021 #1


5 Antworten ↓


Butterfly_
Habe auch nach langjähriger Antidepressiva-Einnahme mit heftigen Absetzerscheinungen zu kämpfen gehabt (derzeit nehme ich eine kleine Erhaltungsdosis) und weiß, dass man damit leider an vielen Stellen nicht ernst genommen wird oder sogar belächelt wird...dabei ist es bekannt(bzw. es sollte bekannt sein), dass es bei einigen Menschen (nicht allen) zu Absetzsymptomen kommen kann, das wird nur leider gerne vonseiten der Ärzte verschwiegen und dann als Rückkehr der Krankheit abgetan.
Kann nur empfehlen das Medikament richtig langsam runterzudosieren. Auch gibt es ein gutes Forum zum Thema Absetzen von Psychopharmaka. Weiß nicht ob ich das hier schreiben darf, bei Interesse schick mir einfach eine PN

21.07.2021 13:42 • x 1 #2


A


Langjährige Sertralin Einnahme / Erfahrungen?

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_Noah_
@Butterfly_ Vielen lieben Dank für deine Antwort! Ich kenne dieses Forum Hat mir damals ein Kumpel von erzählt als er seine Tabletten langsam abgesetzt hat.

Ich schleiche meine momentan auch bereits seit Anfang dieses Jahres aus und bisher merke ich eben nur diese dumme Mundtrockenheit. Psychisch hat sich zumindest bei mir soweit ich weiß nicht allzu viel verändert, außer dass ich seit einiger Zeit deutlich müder bin als sonst, aber das stört mich nicht allzu sehr.

21.07.2021 13:56 • x 1 #3


-IchBins-
Setralin war eines der längsten Zeit, welches ich genommen hatte, weder haben sie mir geholfen, noch hatte ich Absetzerscheinungen. Aber da jeder anders auf ein Medikament reagiert, ist das natürlich blöd, wenn man mit Absetzsymptomen zu kämpfen hat. Vielleicht dann doch noch langsamer ausschleichen lassen...

Nehme keine AD's mehr, (außer Opipramol zum Einschlafen, aber auch nur 50 mg und nur bei Bedarf, brauche ich aber so gut wie nicht, vielleicht drei-viermal im Monat oder so, könnte ich auch ganz weg lassen) keines der vielen haben mir geholfen, sondern auch nur irgendwelche Nebenwirkungen veranstaltet, die ich nicht gebrauchen konnte. Habe einen anderen Weg für mich gefunden und mir gehts bis auf hier und da gut.

21.07.2021 13:59 • x 2 #4


_Noah_
@-IchBins- Mir hat Sertralin tatsächlich geholfen, nachdem ich andere Antidepressiva damals ausprobiert habe, die eben null angeschlagen haben wie zb Fluoxetin. Nach so vielen Jahren Einnahme hieß es jetzt eben Anfang diesen Jahres, dass ich mittlerweile versuchen könnte zu gucken, ob ich eben ohne die Tabletten auskommen kann oder nicht und bin seitdem eben in Babyschrittchen am ausschleichen, da ich auch schon viel übles von Nebenwirkungen oder Entzugserscheinungen gehört habe. Meine Psychiaterin hat mir eigentlich gesagt, dass ich es deutlich schneller reduzieren könnte aber ich will Dinge nicht überstürzen und gegen Ende rumheulen, FALLS ich tatsächlich irgendeine Art Einbruch erleben sollte, weil ichs zu schnell reduziert habe.

21.07.2021 14:08 • #5


-IchBins-
@Zi-zi
dann hast du doch für dich die richtige Entscheidung getroffen. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht leicht ist mit den Symptomen klar zu kommen. Aber es wird der Tag kommen, an welchem es dir besser gehen wird.

21.07.2021 14:32 • x 1 #6






Dr. med. Andreas Schöpf