Psilocybin Therapie - wer hat Erfahrungen?

Eine Frage, rein aus Interesse
kennt einer dieses Medikament ? oder hat schon Erfahrungen damit gemacht ?

witzigerweise lese ich gerade von T.C. Boyle das Licht und da geht es u.a. um die Anwendung dieses Mittels bei psychisch Erkrankten Menschen. gleichzeitig ist im neuen STERN von gestern ein Artikel drin, über ein neues Buch von Bas Kast, Kompass für die Seele. darin beschreibt er, dass er damit quasi im Selbstversuch sich aus seiner Depression geholt hat. im nächsten Artikel dazu steht, dass neuere Forschungen sich wohl mit diesen Psychodelica befassen und es wird ausdrücklich davor gewarnt, es alleine aus zu probieren.

Das ist kein Medikament im direkten Sinne, sondern der Wirkstoff von so genannten Magic Mushrooms. Also Pilze, die beim Konsum eine halluzinogene Wirkung haben können . Haben sich frühere Bekannte oft aus Jux und dollerei geworfen.
Einer mit einer BPS hat sich quasi auch damit behandelt , war aber wohl nicht ganz so erfolgreich. Man sollte es nicht, ohne genügend Vorkenntnisse, selbst probieren, da die Pilze einen üblen ( und zwar richtig üblen ) trip auslösen können .
Allerdings ist das mikrodosieren mit Dro. wie Dro. oder eben den Pilzen in der heutigen Medizin angekommen ( zumindest ein bisschen) und manche verwenden es ,um ihre Beschwerden zu lindern. Ob es wirklich hilft, weiß ich nicht und wie gesagt ,ohne genaue Vorkenntnisse würde ich auch davon abraten ,es alleine ohne ärztliche Unterstützung zu versuchen.
Hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen

Daran wird geforscht und das ist noch nicht so ganz raus, ob und welchen Nutzen es bringen kann.

Es wird mit Dro., medizinischem Canna., mit Hanfölen/CBD-Öl und mit Psilocybin geforscht. Dro. bzw. ihre Wirksubstanzen für die medizinische Anwendung einzusetzen, ist seit Jahren in der Debatte. Aber bisher hat man keine so klaren Erfolge verbuchen können. Viel starten dann privat Versuche und besorgen sich irgenwo solche Stoffe. Aber in der Arzneimittelanwendung kommt es eben sehr oft auf die richtige Dosierung an und das klappt im privaten Versuch eher schlecht als recht.

Von einigen multiplen Patientinnen mit DIS und sehr langer Biografie aus Folter usw. weiß ich, dass sie medizinisches Canna. verschrieben bekommen hatten, aber sie haben es alle nach einiger Zeit wieder abgesetzt, weil die Wirkung nicht so wie erhofft war, und das Risiko für spätere Psychosen einfach dabei gegeben ist. Unter diesem Nutzen-Risiko-Verhältnis wollten sie es dann nicht mehr weiternehmen.

Bei all diesen Substanzen geht es auch um bewusstseinserweiternde Effekte. Die kann man genauso mit klinischer Hypnose erreichen und geht dabei kein Risiko ein. Also wer wirklich bewusstseinstechnisch erweitert werden will und gegen bestimmte Symptome ankommen will, dem wird Hypnose vielleicht auch gute Dienste leisten können. Aber nur zu seriösen Leuten gehen, die das gelernt haben und zertifiziert sind und nicht zu solchen Scharlatanen.

Hypnose ist ein Eingriff in tiefere Ebenen des Gehirns. Das sollte nur in der Hand von seriösen Therapeuten angewendet werden. Die Leute, die das als Psychotherapeut und Arzt in Deutschland machen, haben eine sehr umfangreiche gute Ausbildung durchlaufen und für diese Ausbildung auch einiges Geld investieren müssen, haben Prüfungen ablegen müssen. Da wird nicht rumgespielt. Ein richtig guter klinischer Hypnotherapeut kann sogar bei der Entfernung von Hirntumoren eingesetzt werden und dann hört das ganze Ärzteteam im Op auf seine Ansage. Das ist also absolut kein fauler Budenzauber.

Ich habe damit Erfahrung aus meinen Zwanzigern. Ich habe es wohl ingesamt 3-4 mal in verschiedenen Settings (im Wald, am Meer, vorm Kamin etc.) erlebt. Rückblickend tiefe und wunderschöne Erfahrungen, die den Blick auf die Welt um uns herum und das eigene Ich geschärft haben. Deine Umwelt fühlt sich für dich anders an, da die Konditionierung bröckelt und du alles mit neuen Gefühlen und Eindrücken erlebst. Also nicht nur ein optisch sondern mit einem anderen Grundgefühl. Leider wird dieser Wirkstoff häufig durch Unwissende und Jugendliche missbraucht.

Würde ich diese Substanz Menschen empfehlen die nicht 120% geistig gefestigt sind? AUF KEINEN FALL. Wenn, dann in Microdosierungen und unbedingt in ärztlicher Begleitung, da der Wirkstoff isoliert sein muss. Wenn es in Form von gängigen Methoden konsumiert wird, kann man schnell über dosieren.

Das Setting bei der Einnahme ist extrem wichtig. Für Menschen mit psychischen Problemen kann diese Reise ins negative abgleiten, wenn Ängste aufkommen. Ich rate daher niemandem von euch das zu probieren, auch wenn ich mir wünsche würde, mehr Menschen würden bevor sie von dieser Erde gehen solche Erfahrungen machen dürfen.

Es gibt auch Studien dazu z. B.:

https://psychiatrie.charite.de/forschun...rd_studie/

@Strickliesel
In der Schweiz wird besonders intensiv mit diesen Substanzen in klinischen Studien geforscht. Es werden nur Studienteilnehmer zugelassen, die auf AD nicht angesprochen haben. In der Schweiz dürfen Psychiater auch mit einer besonderen Erlaubnis Dro. in der Therapie einsetzen. Psilocybin kannst du übrigens in Form von magischen Trüffeln ganz legal in den Niederlanden bestellen. Dort fallen Trüffel unter Lebensmittel, deshalb ist der Verkauf nicht verboten. Für Dro. gibt es Derivate, die erst im Körper zu Dro. werden und die man ebenfalls legal online bestellen kann. Mikrodosierung mit diesen Substanzen ist für viele, die keine AD nehmen wollen, der neue Trend. Einen interessanten Artikel dazu findest du hier:
https://m.focus.de/gesundheit/ratgeber/...60099.html

Ich habe ein paar mal psilocybin Pilze genommen. Allerdings nicht als Therapie, sondern nur aus spaß. Ich kann nur sagen, die dinger sind wirklich krass (abhängig von der Dosis). Drei mal und nie wieder. Beim ersten mal habe ich mit Gott gesprochen und bin durchs Universum geflogen. Das war vor 20 Jahren und ich weiß es heute noch, weil es so krass war. Die anderen beiden male waren bad trips und ungute dinge sind passiert. Beide male haben die Nachbarn zig mal geklingelt, da sie ihren Haustürschlüssel vergessen hatten. Also an verschiedenen orten und unterschiedlichen Nachbarn. Das waren auch die einzigen male woe das mit den Nachbarn passiert ist. Ich hatte geglaubt, dass damals der Pilz das so gesteuert hat, um mir zu sagen, dass ein guter trip in meinem leben genügt.

Das Psilocybin einfach nur zu nehmen, um die Verfassung zu beeinflussen ist eine Sache. Die andere ist, dass die unter Psilocybin Psychotherapie machen wollen und das es bisher wohl wahnsinnig gute Ergebnisse für Depressionen gebracht hat. Aber was die da machen, verrate ich nicht. Ich muss ja auch noch ein paar Geheimnisse für mich behalten.... Es gibt auch andere Methoden, die das können, die ohne Dro. auskommen. ... Noch ein Geheimnis, dass ich für mich behalte...

Da wird noch viel kommen in der Zukunft. Deshalb sage ich immer: Leute lasst den Kopf nicht hängen und seid nicht so verzweifelt.

Ich habe damit in der Vergangenheit Erfahrung gesammelt, allerdings im Freizeitbereich.
Es kann wirklich gut helfen bei leichten und mittelschweren Depressionen, ich verstehe auch die Mechanismen aber ich kriegs schwer formuliert.
Kann auch nach hinten losgehen. So wie es mir aktuell geht würde ich das nicht außerhalb einer Therapie einnehmen.
Die Pilze können heftig auf den Magen schlagen, ist individuell verschieden. Das kann die ganze Erfahrung unangenehm machen. Es gibt aber eine Alternative zum Fruchtkörper (Pilz) was nicht so auf den Magen schlägt.

@Jan78

Die sind da noch am Forschen, in welcher Dosierung es am besten wirkt. Und wenn man solche Substanzen in der Medizin verwendet, dann werden diese Wirkstoffe von Pharmazeuten geprüft, damit die Reinheit und alles gewährt ist, dass keine anderen Stoffe drin sind... Das ist ein Riesenunterschied dazu, wenn jemand in Eigenregie irgendwelche magic mushrooms auf der Straße kauft.

Aber in dem Bereich Psilocybin und MDMA geht's richtig vorwärts.

Auch in anderen Bereichen.

Deshalb sage ich immer wieder: Bitte nicht verzweifeln, nicht glauben, dass man das ganze Leben lang von Depressionen und Ängsten verfolgt sein wird. Ich denke, dass man in Zukunft vielen Menschen gut helfen können wird.

In der Medizin hat man das schon viel besser verstanden, dass die Betroffenen richtig krank sind, dass das nicht Spinnerei oder Versagen ist. Das sind Krankheiten und ohne die richtige Therapie kommen viele nicht weiter. Es wäre total falsch, sich dafür selbst anzuklagen, dass man das hat und nicht rauskommt. Den Leuten Mut zusprechen und aufbauen ist absolut notwendig.

Fun Fact:
Nach jahrelanger Einnahme von Duloxetin (SNRI) ist MDMA bei mir wirkungslos, auch nach 6 Monaten Medipause.
Ich kenne es aus meiner Jugend und hatte sehr gehofft es würde mir helfen wieder etwas positives zu fühlen...
Leider ist das nichts worauf ich noch hoffen kann aber ich glaube sehr daran dass es vielen helfen wird sofern nicht das gleiche Problem wie bei mir besteht. Es öffnet das Herz und macht für viele Therapie erst möglich, ganz anders als Antidepressiva.

@Jan78

Ich kann Dir da nur recht geben. Und ich halte von AD und anderen Medikamenten tendenziell auch nicht viel. Es gibt so ein, zwei Sachen, wo ich sage, das kann man machen. Aber letztlich hat bei mir nur Johanniskraut hochdosiert was gebracht und Opipramol zum Schlafen. Was es dann im Gehirnstoffwechsel macht und über die Folgen kriegt man nichts raus.

Ich kenne noch andere Optionen. Nicht verzagen. Die Wissenschaft hat noch einiges auf Lager, das kommt auch in den nächsten Jahren.

@Jan78 mich würde mal die Wirkung von Ampamet interessieren. Altes Medi aus den 70ern gegen Demens und Alsheimer eingesetzt. Leute nehmen es aber auch um besser lernen zu können. Interessant dabei verbessert die Stimmung und ist angstlösend.

@Jürgeneins Nootropika habe ich früher einige getestet, weiß aber nicht mehr welche. Aniracetam (Ampamet) soll rezeptpflichtig sein aber ob das in D tatsächlich auf dem Markt ist, da bin ich nicht sicher. Testen würde ich das auf jeden Fall wenn es zu bekommen wäre.

Werde ich auch - wenn der Arzt nichts dagegen hat.

@Jan78
Warum wirkt MDMA nicht mehr bei dir? Wurden die Rezeptoren dafür durch die Medis abgebaut?

@Momo59 ich weiß nicht genau was die Ursache dafür ist, nur das es vom Duloxetin kommt. Das M nicht wirkt unter diesem und ähnlichen Medis (z.B. Venlafaxin) weiß ich, ist auch bekannt. Das sich das nicht mehr regeneriert war mir aber nicht klar. Ich sag dazu ganz platt: hat mir die Rezeptoren kaputt gemacht aber natürlich weiß ich nicht genau warum das so ist. Eins ist jedenfalls mal klar, das hat im Gehirn offensichtlich ganz schön was verändert. Ich würde gerne wissen was genau da los ist und was eventuell noch beeinträchtigt ist.