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Ich nehme escitalopram seit Ende Oktober und habe es bis auf 15 mg dosiert. Da der Erfolg zu wünschen übrig blieb wurde das escitalopram auf 10mg reduziert und parallel Lyrica eingeschlichen. Nach 14 Tagen merkte ich dass das escitalopram wieder höher dosiert werden muss, da es mir schlechter ging. Jetzt bin ich seit 1 Woche wieder bei 15 mg escitalopram und 2x50 mg Lyrica. Doch mir geht es eher schlechter-ich habe verstärkte Panikattacken - kann das von dem hoch und runter dosieren des escitaloprams kommen bzw. Gibt es auch bei dosiswechsel die sogenannte erstverschlimmerung? Und bei welcher Dosis wirkt Lyrica angstlösend?

21.01.2018 13:22 • 14.05.2019 #1


4 Antworten ↓


Hey,
habe mal in deine anderen Threads nen Blick geworfen.
Seit 15 Jahren generalisierte Angststörung und zusätzlich ein Burnout klingt heftig.

Mal ein paar allgemeine Fragen:
1. Ist dein Job extrem stressig? Falls ja, hattest du schonmal einen entspannteren und waren da die Symptome deutlich besser?
2. Läuft bei dir zwischenmenschlich alles soweit, wie du es dir wünscht? (Partner, Kinder, Familie, Freunde,.....)
3. Hast du neben dem Beruf noch Hobbys und Freizeitaktivitäten, die du gerne machst?
4. Gibt oder gab es irgendwas extrem belastendes in deinem Leben oder sind deine Ängste vollkommen irrational?
5. Hattest du schonmal ne Gesprächstherapie oder wurde dir bislang nur Chemiekram zur Symptomunterdrückung angedreht? Falls ja, hat die Therapie deutliche Besserung gebracht?
6. Konntest du irgendeinen Zusammenhang feststellen, wann die Panikattacken auftreten? (bestimmte Gedanken, körperliche Belastung, Stress, Entspannung,..........)


Zum konkreten Problem:
In einem anderen Thread hattest im September 2017 geschrieben, dass du schon Lyrica nimmst.
Seit wann nimmst du denn jetzt genau Escitalopram und Lyrica? Und vor allem immer nur mal kurzzeitig oder durchgehend?
Hast du in den letzten 2-3 Monaten noch andere Psychopharmaka genommen (egal wie lange)?

A


Escitalopram und Lyrica dazu nehmen?

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Hallo Ann,
natürlich kann das von dem escitalopram kommen. Gerade dann wenn Du die Dosis reduzierst können solche Erscheinungen besonders deutlich werden. Das escitalopram wirkt zwar sehr schnell, es steigert jedoch meiner Meinung nach vor allem den Antrieb. Ob das in Sachen Ängste vorteilhaft ist, hmmm. Denke es ist eher dafür geeignet bestimmte Formen von Depressionen zu behandeln. Leider wird das von vielen Ärzten in einen Topf geworfen. Bei diesem Mittel ist vor allem das Absetzen vorsichtig zu unternehmen. Wenn, dann ganz langsam zurück dosieren und Dir selbst Zeit dafür lassen.

Aus meiner Sicht würde ich Dir viel mehr dazu raten es mit Nahrungsergänzungen zu versuchen. Vor allem ein guter Schlaf ist wichtig. Am besten gut und kurz anstelle lange und schlecht. Nur wie, das ist leicht gesagt. Du könntest ganz vorsichtig anfangen mit L-Tryptophan zu experimentieren. Das nimmt man so 30 Minuten vor dem Schlafengehen mit langsam steigernder Dosis um sich mit der Wirkung vertraut zu machen. Es dauert eher Wochen bis man erste Wirkungen spürt, aber es ist ein völlig natürliches Mittel ohne jede Nebenwirkung. Es hat auch den Vorteil langfristig Serotonin zu bilden. Tryptophan bildet zuerst Melatonin für den Schlaf, verbessert damit auch die Vitamin B3 Versorgung und bildet sich am nächsten Tag in Serotonin um. Die Ängste werden wenige rund seltener. Wichtig ist, dass Du 2-3 Stunden vor Einnahme nichts mehr gegessen hast denn das würde den Weg über die Blut-Hirn-Schranke unterbinden.

Noch wichtiger ist natürlich, dass Du ohne Probleme ins Bett gehst die dann in den Träumen hin und her geschoben werden. Das alles hat ja Ursachen die Du vermutlich gar nicht beseitigen kannst. Wenn es Probleme gibt, schreib sie auf einen Zettel bevor Du ins Bett gehst und versuche dann die Gedanken nur noch auf schöne Dinge zu richten. Was auch gut hilft ist die Imagination von Lichtwolken. Stelle Dir mit geschlossenen Augen Lichter vor. Das dauert Tage bis es geht. Aber irgendwann siehst Du helle Lichter, dann Farben und wirst gut einschlafen lernen.

Wünsch Dir gute Besserung


DieAlex - 14.05 13:18:21

Hallo Herzlich Willkommen hier im Forum! Man muss aber auch dazu sagen, dass das Ausschleichen von Lyrica auch der reinste Entzug ist,wenn man es länger genommen hat.





Dr. med. Andreas Schöpf
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